Volltext Seite (XML)
7Z . Sahryanv. »lr. 44 EonnaSrnt, 2«. Saauar IV2S »«««öPNU, «.«6««, »n»«» 8«e» prech»r><»mm»mummei: »»1t ü« Itr »I»ch«geIviLch«: Nr. »00U GchpfNeUmrg u. Hauptgei ckiilttstelle: Dt«»»».«. t «arten,,ratze « 1» Gegründet 18SS > »«« 14. »N »t. San»« l»» tz«i «ü,N<h ,«r»ma»g«, Ziftev»«« sie» -«« 1.« VN. Hoftt«»u,«prri1 für «tanat Ja»»« ».10 Ml. ahne yost^ufteUunglgetütze. vinieinummrr U» VIp. Notzertzalb Lrelvenl l» Vs». »n,et«enpreiie: vte An,eigen weide» nach ivoldmarl berechne«: di« einspaltig« «> mm breite Zeile »L Psg., für aulwürt« 10 Big. Familien an,eigen und Liellen- gesuche ohne AabaN li PI- '»berbaib »b vlg-, die so mm breite «evame,eile >cx> Big., autzer» baid »Lü Vs», eisei " «chübr «o Via. Aulwlrtige Au'trSge regen voraukbe'gb'nna ». ^la,: «evick 4 «^cha»t. Drelden. PoUcheck-Nl«. tO« Lre«»e» Nachdruil nur mit deull.Quellen angab« lLregdn. Aachr.l »uiiisllg. Unveelangt« Echriitstliile werden nicht au'bewabrt Ultimatum an die Relchsreglerung NMis»t NMMsti md MrstemntlMmi Weitere Kanzlerbesprechungrn München, 25. Ja«. Die „Bayrische BolkSpartei-Svrre» spondenz" schreibt: «Die Reichsrcgierung habe durch die Bier» jleuercryöhnngsvorlagc di« Bayrische Bvlkspartei derart vor den Kops gestoben, baß das Berbleibeu des Vertrauensmannes der Bayrischen Volkspartei im Reichs» kabinett nur möglich sein werde, wenn die NcichSregiernug mit einem wichtigen reit ihrer Borschläge bei den Parteien kein Gehör finde. SS gebe nur eine Alternative: entweder verzichte man aus die Mitwirkung der Bay» rischen Bvlkspartei oder man wende sich non dem Plane einer vierstenererhvhnng ent, schiede» ab. Darüber müsse man sich klar sein, bas» die Bierstenersrage für die Bayrische BoikSpartei kein Feld iür Kompromisse sei." — Gegenüber dem Zentrum er innert die Korrespondenz au die bekannte Aeuhernng des Prälaten Leicht aus dem Kölner Parteitag: „Er hosse, den nächsten Parteitag nicht mehr bloß als Gast mitzumachen", «nd sagt, das Zentrum habe es in der Hand, daß der Geist dieser Episode keinen Schaden erleide. * Ueber den Verlauf der heutigen Besprechungen beS Reichskanzlers mit Vertretern des Zentrums, der Deutschen BolkSvartei und der Demokraten tnelbct unsere Berliner Schrtftleitung: ES handelt sich bei diesen Besprechungen iedvch nicht um Berhanblungen über die Regierungsbildung, sondern lediglich um Dondierun- gen, ob eS überhaupt Zweck hat. in Verhandlungen über die Bildung einer Großen Koalition einzutreten. Schwierigkeiten bestehen nun vor allem darin, daß das Zen trum für eine Einigung über das Steuer» und EI at Sp r o g r a m m den Versuch der Bildung einer festen Regierungskoalition als Bor- aussetzung gefordert hat. Das Zentrum verlangt ferner, daß der ReichSverkehrSminister v. Gusrard im Amte bleiben, der demokratische I u st i z m i n i st c r Koch zurück- tretci; und durch den Abgeordneten Bell erseht wird und daß daö Ministerium für die befehlen Gebiete erhalten bleiben soll, indem es in ein G r e n z l a n d m i n i st e r l u m u in ge iv a n d e l t und mit einem Zeutrninöabgcordneten be seht wirb. Auf diese Weise würde das Zentrum durch drei Mitglieder im Kabinett vertreten sein und nächst der Sozial- dcmokratie den stärksten Einfluß ausüben können. Die übrigen Fraktionen, insbesondere die Demo kraten, lehnen jedoch vorläufig noch ein Eingehen auf diese ZentrumSwllnsche ab. Ebenso hat die Deutsche Volks- Partei den Reichskanzler wissen lasten, daß sie mit Ent- fchiebenhcit an ihrer Forderung sesthalte, daß eine Regte- rungSumbildung im Reiche nur gleichzeitig mit einer solchen in Preußen erfolgen könne. — Mehr Aussicht auf Ver- wirklichung hat dagegen ein Vorschlag, einen inter fraktionellen Ausschuß der hinter der Regie rung stehenden Parteien zu bilden, um eine Ver ständigung über die zu erledigenden Fragen von Fall zu Fall herbeizusühren. Nachdem die Sondierungen die Versuche einer Regierungsumbildung als ziemlich aussichtslos haben erscheinen lasten, ist die ganze Koalitionsfrage zunächst ein mal bis zur Mitte der kommenden Woche, znm Wiederbeginn des Reichstages, vertagt worden. Mit einem Erfolg der neuen Verhandlungen ist aber nach dem Ultimatum der Bayrischen Volkspartei wohl nicht mehr zu rechnen. Abschluß »er MntstrwMbrnleukeustnuz Ausarbeitung einer Borlage lDrahtmeldung unserer Berliner Schristleltungi Berlin, 26. Jan. Die Konferenz der Ministerpräsidenten und Finanzmintster der Länder mit den Vertretern der ReichSregicrung wurde heute nachmittag nach 6 Uhr beendet. Ueber das Ergebnis der Besprechungen wurde keinerlei Mit- teilung gemacht, da dir Besprechung, einem Wunsche deS Reichskanzlers Müller entsprechend, vertraulich behandelt werden soll. Die Vertreter Sachsen». Ministerpräsi dent Heldt, sowie der sächsische Finanzministcr Weber, haben Berlin wieder verlassen. — Eine amtliche Mitteilung besagt nur: Zur Erörterung standen die von den Ländern erhobenen Entschädigungs- nnd AnfivcrtungSansprüche der verschiedensten Art. Beschlüsse wurden in der heutigen Aussprache nicht gefaßt vielmehr wird die Rcichsregierung aus Grund der gewonnenen Uebcrstcht eine Vorlage ausarbeiten, die in einer für die nächste Zukunft in Aussicht genommenen erneuten Aussprache zur Erörterung gestellt werden soll. — Die Verhandlungen, die am Freitag beim Reichs- finanzminister Dr. Hilferbing im Reichstage die Vertreter der Ländcrrcgierunge» versammelten, um die zwischen dem Reich und den einzelnen Ländern schwebenden vermögensrechtlichen Fragen z» erörtern, wurden noch nicht zum Abschluß gebracht. Sie sollen in den nächsten Tagen fortgesetzt werden. Amb im M» ISA »astibt Sanbelsbilanz AinsuiMigenmg mn eine Mllliarbr - Aber noch keim rribnirablnnma aus rimmr »rast Berlin, 25. Jan. Die P a s s i v i t ä t de» deutschen Außen- Handels ist im Monat Dezember gegenüber dem Vormonat zurück gegangen. Dabei muß allerdings berücksichtigt werden, daß im November die Ausfuhr nicht völlig erfaßt werden konnte, vielmehr noch ein Teil der über Hamburgs Seewerft ausgegangenen Waren fehlte. Das Statistische NcichSamt sprach bei Bekanntgabe der November-Außen- haiidclszifsern die Ansicht aus, daß die Wirkungen der technische« verändern««-» in der «r, hcbnngSweise auf die MonatSergebniste des Außenhandel» bi» -um Ende des Jahres 1028 zum Abschluß kommen. Unter Berücksich, tigung dieser Ilmstände bietet die Dezember-Außenhandel». bilanz voraussichtlich wieder einen besseren Anhaltspunkt als die beiden vorangegangeucn MonatSverössentlichungen eS vermochten. ES dürfte sich für den D e z e m b e r 10 2 8 unge- fahr eine Passivität von 12V Millionen Reichs mark ergeben, während nach den unbcrichtigten Ziffern für den November eine Passivität von 283 Millionen zu errechnen war. Aus diese« Zisser» gehe« die großen Anstrengungen der deutschen Industrie hervor, für ihre Ware« «ms dem Welt» markt Absatz zu sinde«. Um somit einen gewissen Ausgleich gegenüber der schlechten deutschen JnlandSkonjunkinr zu schaffen Mit der bevor stehenden Bekanntgabe der amtlichen Außen - handelSergcbnisse im Dezember wird sich auch ei» Uebcrblick über da» ganze Jahr 1l>28 ermöglichen lasten. Man darf annchmen, daß nach der außerordentlich hohen Jahres- Passivität de» Außenhandel» im Jahre 1027 lS,S Milliarden Reichsmark) da» Jahr 1828 etwa« günstiger verlies und «ine «er» Minderung de» Passivsaldos »m ungefähr 1 Milliarde ergab. Diese» Ergebnis konnte trotz ungefähr stagnierender, auf jeden Fall nicht rückläufiger Einfuhr erreicht werden, ebenfalls mit Rücksicht aus die schon angebcutete Struktur der Ausfuhr. — Die Tatsache, daß die Gelamtpassivität de» deutschen Außen- Handels im letzten Jahre zurückgegangen ist. darf aber nicht darüber hinmegtäuschen, daß immer noch ein bedeutender Ueberscbuß der Einfuhr über die Ausfuhr vorhanden ist. Der jährliche Einfuhrüberschuß geht nach wie vor in die Milliarden. Seit 1024 zeigt die deutsche Außenhandelsbilanz^ schätzungsweise ein Passivfaldo allergrößten Teil durch Ausländsanleihen und sonstige aus ländische Kredite gedeckt werden mußte. Der DawcSplan erklärte bekanntlich, daß Deutschland Reparationszahlungen a«S eigener Kraft nnr daun zahle« könne, wenn die AnßenhandclSbilanz aktiv ist. also ein AnSfuhrüberschnß vorliegt. Von diesem Zustande ist Dentschlanb trotz der Besserung im Jahre 1828 noch weit entfernt. Die AuSfuhrsteigerung im Jahre 1828 beweist lediglich aufS neue, wie stark die inländische Konjunktur zu- rückgegangen ist und wie empfindlich auf Deutschlands Industrie und Handel der Zwang zur Ausfuhr lastete, damit der Ausfall im JnlandSabsatz wettgcmacht werden konnte. Bevor aber die vom Dawesplan als notwendig anerkannte Aktivität der deutschen Außenhandelsbilanz zu erreichen ist, müssen vor allem die starken Hemmungen beseitigt werden, die sich der deutschen Warenausfuhr in der ganzen Welt entgegen st eilen. Mstmleümi» dtrSiümmlionaini M-erliga Paris, 24. Jan. Der Hauptausschuß der Internationalen Fliegerliga hat heute unter dem Vorsitz seines Präsidenten Clifford Harmon nach Prüfung der Vorschläge der verschie- denen Nationen die Preisträger der nationalen Trophäen der Liga für das Jahr 1928 festgesetzt. Für Deutschland erhielt die Trophäe Hermann Köhl. Die Trophäe für Luftschiffahrt für 1928 ist Dr. Hugo Eckener zugesprochen worden. Alödann wurde die Abstimmung über die Auswahl de» besten Fliegers der Welt für 1928 vor. genommen, der als solcher die Internationale Clifford-Har- mon-Trophäe inne bat. Mit zwei Stimmen Mehrheit wurde der italienische Preisträger Oberst Arturo Ferrari« für da» Jahr 1928 zum besten Flieger der Welt erklärt. Der Ausschuß hat ferner entsprechend verschiedenen Wünschen Ehre nmebaillen den Beobachtern und Pastagieren ver. liehen, die an den Flügen teilgenommen haben, die die Aus- wähl ihres Führer» al» Preisträger für 1928 zum Anlaß halten. So wurden derartige Ehrenmedaillen Freiherrn v. Hühnefeld und Major Fttzmaurice verliehen. Oberst Schleicher znm Generalmaior besSrbert. Schleicher ist Leiter der Wchrmachtabteilung deS ReichSwchrministe- rium» und einer der nächsten Mitarbeiter deS Der Kanaltunnel zwischen Frankreich und England lv»n unserem Pariser Sonderkorrespondenten). Paris, im Januar. „Iwmdour dattant", wie man hier sagt, oder auf deutsch: „Mit Trommeln und Trompeten", hat die französische Presse einen neuen, wie sie hofft, diesmal entscheidenden Feldzug für den Bau des Tunnels unter dem Aermelkanal eröffnet. Der Plan, einen Tunnel unter dem Aermelkanal zu baue» und so England und Frankreich durch einen Landweg unter dem Master zu verbinden, ist viel älter, als man denkt. De» ersten Plan entwarf im Jahre 1802 der französische Ingenieur Matthieu. Er sah dafür die kürzeste Verbindung, als» zwischen Dover und Calais, vor. Es gelang ihm, dafür nicht nur den englischen Staatsmann James Fox, den Führer der Whigs, sondern auch Napoleon Bonaparte zu interessieren. Aber Napoleons Kriege mit England begruben natürlich de» Plan. Andere, zum Teil höchst phantastische Pläne tauchen später auf. Man will durch ein wasserdichtes Riesenmetall« rohr die Verbindung Herstellen, oder eine Riesenbrücke über den Kanal spannen, hoch genug, daß die größten Schisse dar« unter durchfahren können. Oder eine Dampffähre soll ganze Züge über das Wasser führen. Gegen 1840 ist eS wieder ei» französischer Ingenieur, de Gamond, der vor allem geo logische Untersuchungen des Meeresboden» anstellt. Der Meeresboden liegt im Kanal durchschnittlich nur 54 Meter unter dem Wasserspiegel, bei Ebbe sogar nur 50 Meter. Gamond findet, daß der Meeresboden ln seiner ersten Schicht aus weißer Kreide besteht, die durchlässig ist. Diese kann also nicht benutzt werden. Geht man tiefer, so findet man eine Schicht undurchlässiger grauer Kreide, und unter dieser liegt grüner Sandstein. Geht man bis 8V Meter unter den Meere»« grunb, d. h. also 8V Meter unter den Wasserspiegel, so ist der Bau eines Tunnels mit völliger Sicherheit durchführbar. Die Ergebnisse der geologischen Forschung Gamonbs werden heute noch allen Plänen zugrunde gelegt, aber eS braucht Jahre, bis ein völlig burchgearbeiteter Plan vorliegt und bis die politischen Beziehungen beiden Ländern den Gedanken an eine wirkliche Durchführung ermöglichen. Napoleon HI. und die Königin Viktoria werben für den Plan gewonnen. Der Krieg von 1870/71 drängt ihn wieder in den Hintergrund, aber schon 1874 nimmt die französische Nationalversammlung eine Vorlage an. die einer englisch-französischen Gesellschaft Las Recht einräumt, bei Calais Land für den Kanalbau zu erwerben. Ja, es werden schon erste vorbereitende Arbeiten auSgesührt, und zwar sowohl aus der englischen Seite wird bei den Dünen von Sangate, als auch auf der französischen bei St. Margaret gegraben. Noch kann man an beiden Stellen die Bauten sehen, die damals errichtet wurden. Die Kosten wurden damals auf 300 Millionen Goldfranken ge schätzt. Ein provisorisches Protokoll zwischen Frankreich und England wird 1876 unterzeichnet. Zwei englische Gesell schaften. die sich später unter dem Namen „Channel Tun nel Company Limited" vereinigen, werben gegründet. Im Jahre 1882 ist die Sache so weit, daß eine Bill vor da« Unterhaus kommt, durch welche der Kanalbau endgültig beschlosten werden soll. Das Unterhaus beauftragte ein« wissenschaftliche Kommission, an deren Spitze ein General stand, mit der Vorbereitung. Diese Kommission befragte aber in erster Linie den damaligen englischen Oberkommandieren den, Feldmarschall Lord Wolseley, um seine Meinung. Niemand zweifelte an der Zustimmung de» Lord», aber zur allgemeinen Ueberraschung war seine Antwort rundweg ablehnend. Wolseley erklärte: „Ein Tunnel zwischen Frankreich und England würde für unser Land die schwere Gefahr eines kontinentalen Einfalles schaffen." Man versuchte, den alten Soldaten zu beruhigen, denn in der Tat begreift heute jedes Kind, daß ein solcher Tunnel in weniger als fünf Minuten unbrauchbar gemacht werden kann. Der Feld- Herr blieb bei seiner Meinung: „England kann nicht sehen, was in diesem Tunnel vorgeht." Durch diese Stellungnahme WolseleyS war auch die Bill im Unter. Hause trotz der Beredsamkeit GlabstoneS und trotz der Satiren des englischen Dichters John BurnS erledigt. Sie wurde mit 294 gegen 168 Stimmen abgelehnt. Bald nach dem Wellkrieg wirb der Plan wieder aus genommen, und »war von dem damaligen Führer der Ar« beiterregierung, Macdonald, im Jahre 1824. Macdonald befragt« zuerst den obersten englischen KriegSrat um seine Meinung. Der entscheidenden Sitzung wohnten auch Balfour. ASquith. Lloyd George und Balbwin bei. Trotzdem in Frank« reich Marschall Foch der Meinung war, der Weltkrieg wäre zwei Jahr« früher zu Ende gewesen, wenn der Tunnel schon gebaut gewesen wäre, und trotzdem Lloyd Georg« erklärte, der Tunnel würde den Sieg der Alliierten beschleunigt haben, lautete das Gutachten der englischen Admiralität, de» eng. lischen Krieg», und de» neuen Luftministerium» einmütig ablehnend. „Wenig Vorteile und viel Unbequemlichkeiten", hieß e» in dem militärischen Gutachten. Die Gefahren eine» Tunnels seien unbestreitbar, und der Tunnel würde nur den