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AMW AWM Nr. 118 j Donnerstag, den 18. Mat 1944 , Berlagr E. M. Gärtner, Ane, Sachten I Jahrg. 97 Abwehrerfolg der finnische« Lnstwaffe. Me aus bomber i k Die Schwerter für Oberst Heilmann. Der Führer verlieh das Eichenlaub mit Schwertern zum Ritterkreuz an Oberst Heilmann, Komm, eines Fallschirm- jäger-Regt., als 67. Soldaten der Wehrmacht. Ludwig Heil mann wurde 1903 als Sohn eines städtischen Arbeiters in Würzburg geboren und trat als Schütze in das Inf.-Regt. 21 ein. Nach 12jähriger Dienstzeit schied er als Feldwebel aus dem Heer aus, wurde 1934 zu einem Auswahlkursus einbe rufen und zum Oberleutnant befördert. Fünf Jahre später trat er als Bat.-Komm, in einem Fallschirmjäger-Regt. zur Luftwaffe über. Im Kampf um Kreta sprang er mit seinem Bataillon trotz stärksten Feuers in eine Stellung des Gegners. Im Juni 1941 wurde ihm das Ritterkreuz verliehen. Auf Sizilien hielt er in harten Kämpfen den Angriff einer briti- schen Division tagelang auf und fügte dem Gegner so starke Verluste zu, daß dieser die Angriffe einstellte. Im März ds. Is. erhielt er für seinen Einsatz an der italienischen Front das Eichenlaub. Bei einem Angriffsversuch sowjetischer Bomber auf ein deutsches Geleit vordernorduorwegischenKüste wur den durch Sicherungsstreitkräfte und Bordflak drei, durch Jäger 21 weitere Flugzeuge vernichtet. In der letzten Nacht warfen einige britische Flugzeuge Bomben auf das Stadtgebiet von Berlin. Generalgouverneur Dr. daxen Kirchen. Geschütztransport mit dem Grobraumflugzeug „Gigant*. PK-Kriegsber. Sierstorpff (PBg—SH Materialschlacht größten Ausmaßes i« Süditalien Schwere blutige Verluste bes Feindes. In einer Garnisonstadt der Mark Brandenburg wurde das auf Anregung des Reichsleiters von Schirach geschaffene neue Offizierbewerberlager der Panzergrenadierdiviston Groß- deutschland übergeben. stehenden Geschütze und Werfer trotz des schweren feindlichen Vernichtungsfeuers die anstürmenden Wellen mit gutliegenden Salven eindecktcn. Um den immer wieder liegenbleibenden Angriff vorwärtszureißen, versuchte der Feind, von der hart südlich des Liri liegenden Ortschaft San Giorgio aus nach Nordwesten vorzustoßen und das Flüßchen zu überschreiten. Auch dieses Unternehmen, das als Stoß in die Südflanke unserer bei Pignataro haltenden Kräfte gedacht war, schlug fehl. Bei Pignataro, das in der Mitte der etwa acht Kilometer breiten Ebene zwischen dem Liri und den Cassinobergen liegt, erfolgte der dritte Hauptangriff. Hier versuchten Inder, Neu seeländer und einige britische Formationen, ihren vor vier Tagen gebildeten Brückenkopf auf dem Westufer des Rapido zu erweitern. Das nur von einigen flachen Hügelrücken durch zogene Hügelgelände erlaubt dem Feind den Einsatz starker Panzerkräfie, so daß sich gerade hier, wie schon in den letzten Lagen, wieder schwere Panzerkämpfe entwickelten. Die britischen Vorstöße scheiterten aber unter Verlust zahl reicher Kampfwagen. Nachdem unsere Truppen somit alle feindlichen Angriffe abgeschlagen oder aufgefangen und durch Gegenangriffe örtlich durchgebrochene feindliche Kampfgrup pen eingekesselt hatten, setzten sie sich im Laufe der letzten Nacht auf neue Riegel st ellungen ab. Dort erwarten sie, gestützt auf gutausgebaute Kampfanlagen, den weiteren Ansturm der Gegner. Der 6. Tag der Schlacht in Italien. An der siiditalienischen Front griffen die Briten, Nord amerikaner und ihre Hilfsvölker am Dienstag, dem 6. Tag der großen Materialschlacht, wieder mit/sehr starken Infanterie-, Panzer-, Artillerie- und Fliegerkräftcn an den gleichen Stellen an, die sich schon am Montag als Schwerpunkte herausgeschält hatten. Die Kämpfe spielen sich, wie ergänzend zum OKW.-Becicht mitgeteilt wird, beiderseits i der von Cassino Uber Pignataro, San Giorgio und Ausonia nach Süden führenden Talstraße ab, die etwa 7 km östlich Formia bei der kleinen Ortschaft San Croce die große Küsten straße Neapel—Nom erreicht. Hinter der feindlichen Front liegen als Hauptnachschubstützpunkte die Städte Minturno— Castelforte und San Apollinare. Diese Orte sowie die kleinen von Truppen, Panzern und Kolonnen vollgestopften Dörfer In der Nahe der Kampfzone wurden von Iu 88-Verbänden in der Nacht zum Dienstag bei wolkenlosem Himmel heftig bombardiert. Besonders stark war die Wirkung der Bomben in Minturno, wo an vielen Punkten gleichzeitig Munitions- und Treibstofflager in Flammen aufgingen. In Castelforte brachen vier von Explosionen begleitete Großbrände in der Ortsmitte und weiter am West- und Sützrand der Stadt aus. Auch in San Apollinare vernichteten die Bomben eine Reihe von Material- und Waffendepots. Beim Abflug griffen die Staffeln wiederholt feindliche Kraftwagenkolonnen an und schossen mit Bordwaffen zahlreiche Fahrzeuge in Brand. Auch den ganzen Tag über griffen Schlachtfliegerkräfte in die Kämpfe ein. Sie setzten Geschütze, Panzer und andere schwere Waffen des Feindes außer Gefecht und wehrten gemeinsam mit der Flak die Angriffe der feindlichen Bomber ab. Die von der Luftwaffe fühlbar entlasteten Gebirgsjäger, Grenadiere und Fallschirmjäger leisteten dem vor allem nord westlich Minturno, bei Lastelnuova und bei Pignataro an greifenden Feind erbitterten Widerstand. Im Küstenabschnitt versuchten die von See her durch Schiffsartillerie unterstützten Nordamerikaner, die am Vortage bei Spigno den Westrand des Monte Petrella-Massivs erreicht hatten, sich weiter südlich gleichfalls näher an den Gebirgsstock heranzuarbeiten. Beim Durchschreiten des vorgelagerten Tales hatten sie aber durch das Feuer unserer überhöht stehenden Batterien so schwere Verluste, daß sie den Versuch wiederaufgaben. Auch der bei Spigno selbst angesetzte feindliche Vorstoß blieb an den steilen Berghängen unter wechselvollen Einzelkämpfen um Wider- standsnester, Stützpunkte und Felsennester liegen. Der zweite im Abschnitt Castelnuovo—San Giorgio nach heftigem Artilleriefeuer in der Hauptsache von Marokkanern geführte Angriff brach ebenfalls blutig zusammen. Auch hier konnte der Gegner das Straßental nicht überwinden, da unsere in den zerklüfteten Berghängen westlich der Straße' Helsinki gemeldet wird, griffen sowjetische Sturz bomber unter dem Schutz von Jägern den Hafen Hamina an. Die finnische Luftwaffe schoß bei der Abwehr dieses Angriffes acht feindliche Bomber und drei Jagdflugzeuge ab. Auf fremde Rechnung. In England ist man bekanntlich an der Arbeit, allerlei sozialpolitische Pläne aufzustellen, die die Lohnempfänger bei der Stange der Kriegsinteressenten halten sollen. Es wird hin und her probiert, eine Entscheidung ist aber bisher nicht gefallen. Während die Groß, und Kleinverdiener am Kriege keine Lust haben, sich ihre Gewinne nach dem Kriege durch soziale Aufwendungen schmälern zu lassen, wollen andererseits die Vertreter der Arbeiter sich nicht wie im vorigen Weltkriege mitvagenVersprechungenabspeisen lassen, sondern sie verlangen handgreifliche Sicherstellungen. Der Beveridge-Plan, der die Frage auf der Grundlage der deutschen Sozialversicherungen der Bismarckschen Zeit lösen will, ist bekanntlich auf stärksten Widerstand der Kriegsverdiener in der Londoner City gestoßen, die den-Daumen auf ihre prallen Geldsäcke halten und nicht einen Cent aus ihrer Tasche für die Arbeiter locker machen wollen. Ihnen ist jetzt in der Person des Journalisten Wil liam Bartley, des parlamentarischen Berichterstatters der Zei tung „Daily Expreß" ein Helfer entstanden. Der Herr ver öffentlicht in dem genannten Blatt einen Artikel, den er mit der knalligen Ueberschrift versehen hat: „Geld oder euer Leben, Deutsche!^ Ueber den Geschmack, der in dieser Schlagzeile zum Ausdruck kommt, lohnt sich nicht zu streiten, jedenfalls zeigt es sich, daß die amerikanischen Gangstermethoden auch in der britischen Presse festen Fuß gefaßt haben. Der Inhalt des Artikels bestätigt das noch besonders. In ihm wird nämlich ausgeführt, man solle den Beveridge-Plan nur ruhig ein- führen, das, was er koste, müßten die — Deutschen bezahlen. Sie sollten insbesondere gezwungen werden, den englischen Kriegshinterbliebenen Pensionen zu zahlen und darüber hin aus diejenigen Engländerinnen, die keinen Mann bekommen, für diesen Ausfall entschädigen. Diese Sozialpolitik auf fremde Rechnung ist echt englisch, und man wundert sich eigentlich, daß sich nicht schon früher an der Themse ein Heller Kopf gefunden hat, der auf den famosen Einfall gekommen ist. Leider hat sie nur den einen Haken: die Rechnung ist ohne den Wirt — in diesem Falle ohne die Deut schen— gemacht. Dieser Meinung ist im übrigen auch die Lon- > doner Wochenschrift „Statist", die in diesen Tagen folgendes ! schrieb: „Unsere Plänemacher sind so eifrig' mit der Verteilung i des Bärenfelles beschäftigt, daß sie darüber ganz vergessen, zunächst einmal festzustellen, ob der Bär überhaupt ein Fell i hat, und dann damit zu rechnen, daß er vor der Verteilung ! seines Felles erst einmal zu erlegen ist." Diese Feststellung sollten die vielen Illusionisten im alliierten Lager beherzigen, die sich seit Jahr und Tag den Kopf über die Deutschland auf- ! zuerlegenden Waffenstillstandsbedingungen, die Aufteilung des Deutschen Reiches usw. zerbrechen. Wenn der „Statist" hinzu- fügt, es gehe schließlich in diesem Krieg auch um Sein oder Nichtsein des demokratischen Staatssystems, und erklärt, es sei. schon lange offenkundig, daß mit der demokratischen Staatsidee irgend etwas nicht stimmt, so kann auch diese englische Auf fassung ausnahmsweise einmal unterschrieben werden. E. B. feindliche» Artilleriefener läßt jedoch auch dort de« baldige« Großangriff erwarte«. An der Ostfront kam e» auch gestern bis ans heftige örtliche Kämpfe am unteren D «jestr und im Karpaten- vorland zn keinen Kampfhandlungen von Bedeutung. Starke Kampf- und Schlachtfliegerverbäude griffen in der letzten Nacht sowjetische Bereitstellungen und Truppenunter künfte südöstlich Ostrow und im Raum von Ple «kau mit beobachteter guter Wirkung an. Sm Finnen-Busen würden dreizehn sowjetische Bomber durch Wachfahrzeage der Kriegsmarine und durch Jäger abgeschoffen. Deutsche Schnellboote beschädigten bei einem nächtlichen Borstotz gegen sowjetische Bewachungsstreitkräfte im Ostteil des Finnen-Busens mehrere feindliche Fahrzeuge. Im Landekopf von Nett« no fanden gestern keine, Bomben auf das Stadtgebiet von Berlin. Kämpfe von Bedeutung statt. Seit Tagen sich steigerndes I «Wiederholt, da in einem Teil der gestrigen Auflage nicht enthalten.) Zm Osten keine Kampfhandinngen von Bedeutung 0«r vor» ««»tern, DNB. Aus dem Führerhauptqnartier, 17. Mai. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: In dem gebirgigen Gelände der italienischen Süd- front tobt auf einer Breite von 35 Kilometern eine Ma terialschlacht größten Ausmaße s. Ununterbro chenes Trommelfeuer mit gewaltigem Munitionseinsatz, stärkste Luftangriffe, Einsatz der Panzer als bewegliche Artillerie, er bittertes Ringen um jeden Stützpunkt und jede Höhe, die ost innerhalb kurzer Zeit mehrmals ihre Besitzer wechseln, geben diese« Kämpfen das Gepräge der großen Abwehrschlachten des letzten Weltkrieges. Gegenüber einer großen feindlichen Ueber- macht leisten unsere Truppen «nnmehr seit sechs Tagen Helden- haften Widerstand. Die im Zuge der Kampfführung voll- zogenen Absetzbewegungen verlaufen planmäßig. Die äußerst schweren blutigen Verluste des Feindes stehen in keinem Ver hältnis zu dem rein taktische» Geländegewinn, den er erzielen konnte.