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ZMmlmM' Tageblatt Filialen: in Lltstadtwaldenburg bei Herr, und 1896 ommbeud, de» l. Februar Jg- rathung des preußischen Eisenbahnetats zu erfahren, man im Neichspostamt den Betrag der 12 Millionen rechnet und nach welchem Gesichtspunkte man ihn funden hat. Um das Reich nicht zu schädigen und waige Bedenken im Bundesrath zu beheben, könnten im mit wie be- ge- et- die bei Herrn Fr. Janasche?; in Langenchurs dorf bei Herrn H. Stiegler; in Penig bei Frau Kaufmann Max Härrig, Leipzigerstr. 163; in Rochsburg bei Herrn Paul Zehl; in Wallenburg bei Herrn Ernst Rösche; in Ziegelheim bei Herrn Eduard Kirsten. Stadtsteuereinnahme zu bezahlen. Waldenburg, den 30. Januar 1896. Der Stadtrat h. Kretschmer, Bürgermeister. zug-Kilometer auf Vollbahnen kostet einschließlich der Ver zinsung, der Bahnunterhaltung und des Stationsdienstes mindestens 2 Mk. durchschnittlich, jedes Wagen-Kilometer also bei durchschnittlich 10 Wagen für den Zug, was hoch gerechnet ist, 20 Pf.; zur Deckung nur der Selbst kosten hätte daher die Post schon rund 25 Millionen beizutragen, wobei auf die inzwischen eröffneten Linien noch nicht einmal Rücksicht genommen ist. Diese Be- rechnungsart ist so einfach, daß sie jedermann einleuchten wird. Auch die „Nat.-Lib. Correspondenz" berechnet die gesammten Selbstkosten der preußischen Staatsbahnen für Postbeförderung in 1894/95 nach Postwagen-Achskilo metern auf 28,685,738 Mk. Die wichtige Resolution des Abgeordnetenhauses über die stärkere Heranziehung der Post zu den Kosten ihrer Transporte, die sie vielfach den Eisenbahnen durch die Züchtung des Packetverkehrs entzieht, harrt noch immer der Eledigung! Die Nothwendigkeit der letzteren wird manchem durch die obigen Zahlen klar werden, besonders wenn er einen Blick wirst auf die Lebensmittelpackete, die zu Sätzen, welche die Selbstkosten des Transports nicht decken, Obst, Trauben, Fleisch, Geflügel u. s. w. aus Oesterreich und Ungarn und den italienischen Grenz stationen hereinschaffen zum Schaden der heimischen Pro duction. Es wäre uns interessant, vielleicht bei der Be- preußischen Eisenbahnen es ein- für allemal übernehmen, den Ueberschuß der Postverwaltung aus der Rechnung 1894/95 an das Reich als Ablösung jährlich zu zahlen; dagegen hätte der Postetat die Transportkosten seiner Wagen voll zu übernehmen. So wäre wenigstens dem ferneren Anwachsen dieser überaus ausgenutzlen Belastung der preußischen Bahnen ein Riegel vorgeschoben. Filialen: in Lltstadtwaldenburg bei Herrn Kaufmann Otto Förster; in Kaufungen Italien. Genaue Angaben geben die Stärke des Heeres des Königs Menelik von Abessynien auf 80,000 Mann an. Da werden die etwa 25,000 Mann starken italienischen Truppen gerade keinen allzuleichtcn Stand haben. Die Colonne aus Makalle ist noch immer nicht frei. Spanier». Von Cuba sagen wahrheitsgetreue Berichte, daß der Aufstand sich immer weiter ausdchnt. Nachdem nun in Nordamerika eine starke Strömung herrscht, die Auf ständischen als kriegsführende Partei anzuerkennen, wird die Lage der Spanier immer heikler. Gerüchtweise kommt die Meldung, der hervorragende Jnsurgentenführer Gomez sei gestorben. Fürst Bismarck besitzt, nachdem ihm auch die Friedens- klasse des xour lo mörite verliehen ist, jetzt alle höchsten preußischen Orden, mit Ausnahme eines einzigen, und das ist das Großkreuz des Eisernen Kreuzes, welches nur Kaiser Wilhelm I., Kaiser Friedrich und General feldmarschall Graf Moltke trugen. Auch König Albert von Sachsen besitzt es, und dieser hochberühmte Heer führer ist der einzige noch lebende Ritter dieses seltenen Ordens. Aus Friedrichsruh schreibt ein geborener Kölner, der mit seiner Frau den Fürsten Bismarck besucht hat: Wir trafen den Fürsten im Park, er sah vorzüglich aus, ging sehr elastisch und unterhielt sich lange mit uns. Er schien sich sehr wohl zu befinden, war sehr munter und verabschiedete sich unter den liebenswürdigsten Worten von meiner Frau mit einem Kuß und von mir mit Händedruck. Der Fürst trug dem Geburtstag des Kai sers zu Ehren Uniform, darüber einen leichten Pelz. Gestern und vorgestern machte er Spazierfahrten. Als Mittel zur Unterstützung der Landwirthschaft ist bekanntlich auch die Errichtung von Getreidesilos in Aussicht genommen. Die erste derartige Anlage soll in Halle für die Provinz Sachsen errichtet werden. Mit dem Bau wird in Kürze begonnen. Der Speicher wird 1>/L Mill. Centner Getreide aufnehmen können und soll auch hinsichtlich seiner maschinellen und sonstigen Ein richtungen das Beste und Großartigste darstellen, was in seiner Art bis jetzt in ganz Europa existirt. Der Bundesrath in Berlin hielt am Donnerstag eine Plenarsitzung ab. Die in den Ausschüßen fertig gestellten Gesetzentwürfe wurden dem Reichstag überwiesen. Die immer von Neuem auftauchenden Londoner Klatschereien von einem bevorstehenden russisch-türkischen Bündniß, oder gar von einer Theilung der Türkei, wer den nun amtlich von Petersburg und von Konstantinopel aus für erfunden erklärt. Hoffentlich wird nun an der Themse endlich die Züchterei von Zeitungsenten einge stellt, und zugleich auch mit den hochtrabenden englischen Ministerreden über die Transvaalfrage ein Ende gemacht. Die erwähnten Klatschereien haben keinen anderen Zweck, als den Sultan Rußland gegenüber mißtrauisch zu machen und ihn wieder für England zu gewinnen, das durch die armenischen Treibereien in Konstantinopel sehr an Boden verloren hatte. ^Oefterreich-Unkar». Am Donnerstag wurden vom Kaiser Franz Joseph und den Erzherzogen und Erzherzoginnen Kränze am Sarge des Kronprinzen Rud o lph niedergelegt. Auch der deutsche Kaiser hatte einen Kranz gesandt. Frankreich. Nachdem alle bisherigen Verleumdungen und Ver dächtigungen des Präsidenten Faure keinen bedeutsa men Eindruck wegen ihrer Nichtigkeit haben machen kön nen, wird nun mit ganz besonderen Enthüllungen gedroht. Ob mehr dabei herauskommt, als bisher, ist auch wohl fraglich. 'Waldenburg, 31. Januar 1896. Bei der Berathung des Postetats im Reichstage gab der Staatssecretär v. Stephan einen ausführlichen Be richt über die Entwickelung des Postwesens im deutschen Reich in den letzten 25 Jahren, wobei er auch die Post überschüsse ins gebührende Licht setzte. In Bezug hier auf veröffentlicht nun die „Kreuzztg." einen bemerkens- werthen Artikel, welcher folgendermaßen lautet: In der Neichstagssitzung vom 21. Januar d. I. kam bei Berathung des Postetats wieder die Rede darauf, daß die Postverwaltung Kostgängerin der preußischen Staatseisenbahnen ist. Diese Thutsache selbst wegzuleug nen, unternimmt nun wohl heute niemand wehr, obwohl es der „Kölnischen Zeitung" in dem seinerzeit hinreichend widerlegten und Unterlagen nicht bietenden Leitartikel vom 22. October 1894 vorbehalten war, frank und frei zu behaupten, daß die Einstellung eines Postwagens in sehr zahlreiche Züge „überhaupt nennenswertste Kosten nicht verursache". Der Herr Staatssecretär v. Stephan scheint es indessen immer noch nicht gelten lassen zu wollen, daß seine Verwaltung in eminentem Sinne eine Zuschußverwaltung ist: denn in der gedachten Berathung des Postetats bezifferte er dem Reichstage gegenüber die Summe, welche die Postverwaltung an die Eisenbahnen ohne ihr Privileg zu zahlen hätte, auf nur 12 Millionen Mark! Diese Angabe ist unwidersprochen geblieben, da der Eisenbahnverwaltung kundige Männer im Reichstage kaum vorhanden oder nicht anwesend waren. Bei un serem Bestreben, überall auf Klarheit in wirthschaftlichen Verhältnissen hinzuwirken,. können wir nicht umhin, un beschadet unserer Anerkennung der hohen Verdienste des Herrn Redners, diese Ziffer zu berichtigen, damit nicht unzutreffende Anschauungen sich einschleichen über die hohen Summen, welche die preußischen Eisenbahnen noch neben ihren überraschenden baaren Ueberschüssen aufbringen. Auf volle 25 Millionen haben wir schon im Jahre 1894 die von der Post zu leistende Mehrentschädigung beziffert und in der That kommt diese Summe heraus, wenn die Post nur den Satz der allerbilligsten Wagen ladungsklasse des Specialtarifs HI wie die gcring- werthigen Massengüter (Torf, Rüben, Grubenholz u. s. w.), nämlich 11 Pfg- für das Mehrkilometer zahlte. Für diesen Satz wird allen anderen Interessenten nur die Beförderung in den langsamen Güterzügen gewährt, während alle beladenen Wagen, welche in den Schnell- und Personenzügen befördert werden, ohne Unterschied des Artikels 30 Pfg. für das Achs-Kilometer entrichten. Wir dürfen dabei noch darauf Hinweisen, daß unser Tarif sich im allgemeinen nach dem Werthe der Güter abstuft, und daß die Ladungen der Postwagen an Geld, Werth- packeten, Zeitungen, Briefen u. s. w. schließlich doch zu den werthvollsten gehören und wahrlich die Fracht tragen könnten wie die Rüben und der Torf. Welche Beträge nun bei dem letztgenannten Satze herauskämen, wenn die Post dieselbe Fracht zahlte, wie alle anderen Interessen ten für Eilgutwagen, und wie hoch sich dann das Deficit des Postetats stellte, das ziehen wir vor, gar nicht aus zurechnen — aus Furcht vor einer Gänsehaut! Soviel aber ist gewiß, daß die 25 Millionen noch nicht die Selbstkosten der Eisenbahnen decken; denn das Personen- a - - Venia Luurenau, Lichtenftein-Callnberg, und in den Ortschaften der nachstehenden Standesamtsbezirke: Zugleich weck ver recket m 7 ° Egidleit, Ehrellhain, Frohnsdorf, Falken, Grumbach, Kaufungen, Langenchursdorf, Langen- Altstadt-Waldenburg, - Niederwiera, Oberwiera, Oberwinkel, Oelsnitz i. E., Reichenbach, Remse, Rochsburg, Rußdorf, leuba-Niederharn, Langeuleuba-Oberham, ^rw^ Wolkenburg und Ziegelheim. Politische Rundschau. Deutsches Reich. Der Kaiser conferirte nach einem Spaziergang Thiergarten am Donnerstag im Auswärtigen Amt dem Staatssekretär v. Marschall. Nach dem kgl. Schloß zurückgekehrt, hörte Se. Majestät den Vortrag des Kriegs ministers und arbeitete mit dem Chef des Militärkabinets. Am Sterbetage des österreichischenKronprinzenRudolph hat unser Kaiser am Sarge einen prächtigen Kranz mit der Widmung „Dem treuen Freunde. Kaiser Wilhelm." niederlegen lassen. Wittermmsbericht, ausgenommen am 31. Januar, nachm. 4 Uhr. « erstand 776 reducirt auf den Meeresspiegel. Thermometerstaud ff- 3,--" v. (Morgens 8 Uhr -st 2".) Feuchtigkeitsgehalt der Luft nach Barometerstand .76 mm. reducwt aus ^lymeter 73"/°. Thanpnnkt - 1 Grad. Windrichtung: Süd. Daher Witterungsanssichte« für den 1. Februar: Meist Halbhecker, zeitweise dunstig bedeckt. Bekanntmachung. Die auf den Termin 1. Fcbrnar 1896 fällige Grundsteuer nach 2 Mennigen von jeder Einheit ist bis zum 10. desselben Monats an^die^hiesi^e ZNM walöenburzer Lyeiger Inserate pro Z-rle 10 Pf. tzxpebition: W-ldenburg, Ob-rggv- 891U * Amtsblatt für den Stadtraty Zu Maldenburg.