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Dresdner Journal : 14.01.1863
- Erscheinungsdatum
- 1863-01-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186301149
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18630114
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18630114
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1863
-
Monat
1863-01
- Tag 1863-01-14
-
Monat
1863-01
-
Jahr
1863
- Titel
- Dresdner Journal : 14.01.1863
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Grasen Ben« ersten Aale: Kami- iele Lebrun «, lhelm Fischer in brei Acten hu »sei raklcrgemäldr - Der K>n- ulsck« Bühne 7 Uhr. Ende mlungen. »en Palais i mwer. Füh ¬ lt)-» Uhr. ; 1V—2 Uhr. P«rc»»«a. l Uhr. Uhr. japanischen -tallgebäud«. 10-2 Uhr. r Mnsenm, nzeilpatait; A-l2 Uhr. uf Meldung b-12 Uhr. if Meldung r. Garten«; gr.Plauen- Brühl'schen Ngr. >is Ädend«. Rcfcrendar MLdchcu: -rn. Ernst au Sophie >d. Eduard le, u. Frl. inburg in er u Frl. i-Ehemiker I in Blau- ün W err- >jig. n. — Frau Edersdach. Sinnehmer Meerane, n Sohn. lntcr 0. httn ASnigl, >.; do. v. 852 1^i> Eisend., c. grüß. 81 LG.; »7'4 G.; -Anstalt 139 G.; ,8'4 G. ugsburz . a. M. London k. 8. r 10 G. Nat.- Bank- London !,50. Ataato- SL <S.; 2'4 G.; lall. 67 Credit- k. poln. Lraun- rstädter Geraer nmarer j>.; do. do. öst. k. 107 Berlin- stbahn ; do. G.; rdische 129 Nord- öfter- esische ) G.; 6G.; isterr. Con- Sar- S5L. lallen I8j«. «den, lelber Ihlr. ' «tr. rblr. cdsen Oel r. tüei- -hlr. Mai >alrr >uar >gek. Pril- s.) ggen 27 liböl 18«3 Mittwoch, dm tU Jottmi ovio AresdilerIourml Verantwortlicher Redacteur: I. G. Hartmann. le ¬ im ^aelULä« tritt I'«»r uo<l ktompoltni- »cbl»^ hinru. >asrratraa«nah«t auawstrl«: .» latpalg: k». Untnoirarrn», Lommtaaisnite 6sa 1)r«»<inor ännroi-I,; «banä»».: H. blnntii,, L. Ir.r.o»n; Samdur^-LItonn: ULut'rieiruii« L Voorr»; SnrNo: Oaoerl,,'acti« lineti knutll., Uurunuvu»', Uurena; Lreman: L. 8o«l.<>-rrr; Irnilaat I.oci, kranor« , kraLllkart a. H.. Lnokk.; Köln: Xvoue lixvr.ict.n; kart»! v. I.<)lvrnr«l.» (28, nie äs Koo, eof-«o,l; krax^ b'n. t)»»i.ieii'» Uiickt,.; wlao: Loeuptvir ä. Ik. iVisosr Lsituux, l»t«i»o,pl. 8<j7, - sserauogedrr: Sdlluigl. Lapaäiriou ä«, vraaäoar ckaarual», vraaäaa, >1»ri«n»tr»„, dto. 7. Ittnnnnrat-prelst: 7U»rHeb: h 1'bl-' w Kxr. io »n«d,«° l Dibbel.: 1 „ tO „ „ „ > 2°°.,li-d i» vr«ä«: Id ktgr. KiLaalu« riiuorusro: I >gr. - Inseratenpreise: xtzr <I«o Kaum «iner es,palr«osn ^«Us: 1 Xxr. I/,t«r „k!i»tse,»nat" äi« 2eU« 2 t^gr. Lrschriaru: «ut Xuaaatnue ä«r Sonn onä katartaga, «.booä» kltr ä«o kolgaaäan 7°»«. Ämtticher Thril. Dresden, 5. Januar. Der außerordentlich« Pro fessor der allgemeinen Pathologie 0e. Ernst Lebrrcht Wagner zu Leipzig ist zum ordentlichen Professor der allgemeinen Pathologie und der pathologischen Anatomie an der Universität daselbst ernannt worden. Berichtigung. In der Bekanntmachung des k. Justiz ministeriums in Nr. 7 d. Bl. ist unter 12) bei den Mit gliedern d«S Handelsgerichts zu Chemnitz zu lesen: Fa brikant Theodor Marbach (statt Merbach). Nichtamtlicher Theit. llebersicht. Telegraphisch« Nachrichten. Zeitungsschau. (Spenersche Zeitung. — Norddeutsche Allgemeine Zeitung.) LageSgeschichte. Urnrnnuuaen und Versetzungen. Dresdner Nuchrichtea. Vra»inz1alnachrichten. (Leipzig. Zwickau. Frohburg.) Verwischte«. Statistik und Lolktwirthschaft. Feuilleton. Inserate. TageSkalendrr. Börsen- Nachrichten Telegraphische Nachrichtca. Kassel, Montag, 1L. Januar, Nachmittag«. Luch der Vorstand de« KriegSmtnisterium«, Oberst leutnant v. Osterhausen, sowie der Vorstand de« Juftizdrpartemrnt«, geheime Iustizrath Pfeifer, haben heute Mittag ihr EntlaffnngSgesuch ringe- reicht. Der geheime Oderfinauzrath Schnackenberg ist mit der Versetzung drt Ainanzmmisterium« be auftragt worden. Frankfurt a. M., Montag, 12. Januar, Nachmittag«. Da« heutige Journal „L'Europe" meldet au« angeblich zuverlässiger Quelle: Lor ' drei Wochen habe der außerordentliche Gesandte ' Odo Russell iu einer Privataudienz bei dem Papste «ine vertrauliche Depesche Earl Russell'« verlesen, welche im Interesse der katholischen Kirche und der Pacificario« Italien« dem Papste und dem -»mischen Hofe Hs« JnkLMaUa lM««a als WG «»bietet, bi« derselbe mit Sicherheit und unter »ünschen«wertben Garantien zurückkehr,u könnte, «ud den Palast de« Gouverneur« von Malta zur Verfügung stellt. Die hierauf ergangene Antwort de« Papste« habe ablehnend gelautet, und habe der Papst tu derselben geäußert, er halte sich in der Beurtheilung der Interessen der katholischen Kirche für kompetenter al« Earl Russell, und werde bei den Gräbern der Apostel die Rathschlüsse der Lor- sehavg abwarten. Frankfurt, Dien«tag, 13. Januar. Da« Journal „l'Europr" bringt au« dem französischen Gelbbuch (s. unten) eine Depesche de« französischen Gesandten in Turin, Herr» v. Sartigr«, vom N. Decrmbrr, betreffend seine erste Unterredung mit dem Minister Pasolini. Letzterer sagte: Da« Ministerium adoptire gleich dem vorangegangenen Cavour'« Programm, wonach Rom Italien« natür liche Hauptstadt sei, unterscheide sich aber darin von Rattazzi, daß r« der französischen Regierung keine Eröffnungen wegen der römischen Frage mache. Herr v. Sartige« erwiderte: Da« Ministerium adoptire also da« dem Papste so verübelte „fl«> »mm»»«". Pasolini protestirte hiergegen. Die Regie rung adoptire jede Combiuation, welche unter Rück zug der französischen Truppen den Römern, wie Frankreich, Griechenland, freie Wahl ihre« Herr- scher« lasse. Herr v. Sartige« entgegnete: Da« augezogeur Princip sei nur auf erledigte, nicht legi Feuilleton. Eine Rächt in ägyptischen Katakomben. Aus Chambers' Journal. (Vchlut au« Rr. S.) Doch genug hiervon. Wir befanden uns in einer unermeßlrchen Aushöhlung, deren Seilen, Pfeiler und Nischen von sonderbaren Bildern glühten, die in Hellen Farben gemalt waren und, wie wir vermutheten, den Uebergang einer Seel« von der Erde in den Hades dar stellten. In einer nahegelegenen ausgehauenen Nische entdeckten wir einen prachtvoll bemalten Sarg, auf dessen Deckel ein Kopf von seltener Schönheit gezeichnet war; rr hatte langes schwarzes Haar, schlafende Augen, eine gerade Nase, hohe Stirn und reiche, schwellende Lippen, mehr denen einer Macedonirrin als einer Aegyptierin gleichend; denn das Kinn war überdies griechisch, daS heißt vollkommen gerundet und mit einem Grübchen auögestattet, und erhob sich über einem Halse, wie man ihn sicherlich unter den echten Eingebornen des Nilthals nie geschaut. Sollten wir die Mumie drin finden? Und wen« wir sie fänden, würde sie den schmeichelnden An deutungen d«S Aeußrrn entsprechen? Bald machten wir die Entdeckung, daß der Sarg nie geöffnet worden war, und daß Zeit und dicker Farbenauftrag einen scheinbar so soliden Holzblock daraus gemacht hatten, daß wir nur mit Müh« den BerbindungSpunkt zwischen dem Deckel und dem Sarge aufzufinden vermochten. Der .Mangel von Hämmern und Meisrln würde unsre Ent deckung wrrthloS gemacht haben, hätten nicht unsre »ubischrn Führer schwere gekrümmte Dolche unter ihren Achseln hervorgezogrn — deren einen ich auf der Stelle .. Küste und.«och besitze — und uns so die Möglichkeit an die Hand gegeben, mit denselben den Sarkophag zu öffnen. DteS ttzatea wir endlich. Die Mumie im eigrnt- ti« besetzt« Throne anwendbar. Europa »erde staunen, wenn ein monarchische« Land, wie Italien, dir Expropriation eine« Souverän« au« Nützlich- keit«gründen vorschlüge. Pari«, Montag, 12. Jauuar. Der Kaiser hat heute die Kammern mit folgender Thronrede eröffnet. „Meine Herren Senatoren! Meine Herren Depu- lirten! Der gesetzgebende Körper steht im Begriff, seine letzte Session zu beginnen. Dem durch die Lerfassung bestimmten Ablauf zuvor zu kommen, würde in Meinen Augen ein Act der Undankbarkeit gegen die Kammer, deS Mißtrauens gegen das Land gewesen sein. Die Zei ten sind nicht mehr, wo man es für nothwcndig hielt, die günstige Gelegenheit eines willkommenen Zwischenfal les zu ergreifen, um sich der Stimmen einer beschränkten Zahl von Wählern zu versichern. Heute, wo Jedermann (toul le monüe) stimmt, wohnt den Massen nicht mehr jene Beweglichkeit von ehedem ein, wechseln die Ueber- zeugungen nicht mehr bei dem leisesten Windhauch, der die politische Atmosphäre zu bewegen scheint. „Da wir uns zum letzten Male vereinigt sehen, ist es nicht ohne Nutzen, einen Rückblick zu werfen auf Das, was wir seit fünf Jahren mit einander gewirkt haben; denn nur indem man einen Zeitraum von einiger Dauer überschaut, kann man den Geist der Folgerichtigkeit wür digen, welcher die Leitung der Geschäfte beherrscht hat. Gewöhnlich gefällt man sich darin, in den Handlungen der Souveräne versteckte Triebfedern und geheimnißvolle Berechnungen zu finden, und gleichwohl ist Meine Po litik eine sehr einfache gewesen: Das Gedeihen Frank reichs und sein moralisches Uebergewicht zu vermehren, ohne die in Meine Hände gelegte Gewalt zu mißbrau chen, noch schwächer werden zu lassen. „Auswärts nach Maßgabe des Rechts und der Ver träge die legitimen Bestrebungen der Völker nach einer bessern Zukunft zu begünstigen; unsre Handelsbeziehun gen zu den Ländern, denen eine größere Gemeinsamkeit der Interessen uns näherte, zu entwickeln; aus den Ac- len der Diplomatie die alten Streitpunkte zu beseitigen und damit die Vorwände zu Mißhelligkeiten wegzunrh- mrn; endlich für jede unsrer Fahne zugefügte Beleidi gung, für jede unfern Landsleuten widerfahrene Benach teiligung unerschrocken und ausdauernd die Genug- thuung zu fordern, — lassen Sie uns sehen, wie diese Grundsätze zur Anwendung zu bringen Mir nach den, vbwattrndrn Verhältnissen vergönnt gewesen ist. find niedriger geworden; ein weite- Gebiet hat sich uns rer Thätigkeit im fernsten Osten erschlossen; und, was mehr werth ist, als die Eroberungen, wir haben uns gerechte Ansprüche auf die Sympathie der Völker erwor ben, ohne daß wir daS Vertrauen und die Achtung der Regierungen verloren hätten. „Während der jüngst verflossenen Jahre ist es Mir beschieden gewesen, Mich mit der Mehrzahl der Souveräne z« begegnen, und diese Zusammenkünfte haben freund schaftliche Beziehungen erzeugt, deren jede ein Pfand für den Frieden Europas ist. Dieser Friede kann durch die Ereignisse, die sich neuerdings in Griechenland begeben haben, nicht gestört werden (no ssur»it Stre trouklse). Diese rasche Ucbersicht deS Vergangenen bürgt uns für die Zukunft, und trotz des Druckes ungünstiger Ereignisse "lind entgegengesetzter Auffassungen werden Sie hoffentlich anerkennen, daß Ich immer mit Festigkeit dieselbe Linie des Verhaltens verfolgt habe. „WaS insbesondere die innere Lage betrifft, so habe Ich auf der einen Seite durch eine vollständige Amnestie die Erinnerung unsrer innern Zwiste, so weit eS an Mir, auslöschen, auf der andern die Wichiigkeit der großen Staatskörper steigern wollen. Ich habe Sie berufen, einen directern Antheil an dem Gange der Geschäft« zu nehmen; Ich habe Ihre Vcrathungen mit allen Bürg schaften versehen, welche die Freiheit der Discussion nur fordern kann. Ich habe auf eine bisher für unentbehr lich gehaltene Prärogative verzichtet, um den gesetzgeben den Körper in den Stand zu sehen, die Ausgaben auf eine absolutere Weise zu controliren und den Grundla gen, auf welchen der öffentliche Credit ruht, größere Festigkeit zu geben. Um unsre Finanzen zu erleichtern, sind unsre Streitkräfte zu Lande und zu Wasser auf be- sLräi ktere Proportionen herabgebracht worden. Die schwebende Schuld hat vermindert werden können, und durch den guten Erfolg der Rentenconverston ist ein großcr Schritt zu der Unisicirung der Schuld geschehen. Die indirecten Einnahmen wachsen unaufhörlich vermöge der einfachen Thatsache, daß die allgemeine Prosperität wächst; und der Zusta«d des Reiches würde ein blühen der sein, wenn der Krieg in Amerika nicht eine der fruchtbarsten Quellen unsrer Industrie hätte versiegen lassen. Die gezwungene Arbeitsstockung hat an mehrrrn Orten ein Elend erzeugt, welches unsrer ganzen Fürsorge würdig ist; und ein Eredit wird von Ihnen gefordert werden, um Denjenigen zu Hilfe zu kommen, die mit Er gebung die Folgen eine- Unglücks tragen, dem rin Ziel zu sehen nicht in unsrer Hand steht. Indessen habe Ich „Im Orient konnte der nationale Wunsch der Do nauprovinzen (provinees o»nuki<-imes), nur ein Volk zu bilden, uns nicht unempfänglich finden, und unsre Mit ¬ versucht, nach jenseits des atlantischen Meeres Nathschläge gelangen zu lassen, die von einer aufrichtigen Theilnahme eingegeben waren; da aber die großen Seemächte noch Wirkung hat dazu beigetragen, ihre Vereinigung zu besiegeln. Wir haben, soweit sie begründet waren, die Beschwerden Serbiens, Montenegros und der syrischen Christen unter stützt, ohne die Rechte der ottomanischen Pforte zu verkennen. UnsreWaffen haben die Unabhängigkeit Italiens vertheidigt, ohne mit der Revolution Pact zu machen, ohne außerhalb des Schlachtfeldes unser gutes Verhältniß zu Denen zu än dern , die auf einen Tag unsre Gegner waren, ohne den heiligen Vater preiszugeben, dem beizustehen Wir durch unsre Ehre und unsre früher eingegangcnen Verpflichtun gen verbunden waren. „Wir haben die Streitfragen erstickt, die mit Spa nien, sei cs aus der Richlberichtigung der Grenze, sei es aus der alten Schuld von 1823, und mit der Schweiz aus der Differenz über das Dappenthal hätten entstehen können. Handelsverträge sind abgeschlossen oder stehen im Begriff abgeschlossen zu werden, mit England, Bel gien, Italien, Preußen und der Schweiz. Erpeditionen endlich nach China, Cochinchina und Merico geben den Beweis, daß kein Land so fern ist, daß ein daselbst ver übter Angriff auf die Ehre Frankreichs ungestraft bliebe. Dergleichen Ereignisse haben nicht vor sich gehen können, ohne Verwickelungen zu erzeugen; der Weg der Pflicht geht immer zwischen Klippen durch. Nichtsdestoweniger hat Frankreich sich um zwei Provinzen vergrößert: die Schlagbäume, dir uns von unfern Nachbarn trennen, nicht geglaubt haben, sich Mir anschließen zu können, so habe ich ans einen günstigen Zeitpunkt das Erbieten zu einer Vermittelung vertagen müssen, welche dem Blut vergießen ein Ziel srven und die Erschöpfung eines Lan des verhüten sollte, dessen Zukunft uns nie gleichgiltig sein könnte. „Ich will mik Ihnen nicht in das Einzelne mehrer Verbesserungen der Verwaltung cingchen, wie die Stiftung der Armeereservc, die Umgestaltung der Flotte, die Institute zum Besten der armen Klassen, die großen öffentlichen Ar beiten, die Ermunterungen, die dem Ackerbau, den Wissen schäften und Künsten zu Theil geworden, die Bewahrung des Gedeihens unsrer Colonien, obwohl die Auswanderung von Schwarzen unterdrückt worden, die Befestigung uns rer afrikanischen Besitzungen durch die Sorgfalt, die wir darauf gewandt haben, mehr und mehr die Zuneigung der arabischen Bevölkerung zu gewinnen und unsre Ansiedler zu schützen. Ter Bericht über die Lage des Reiches wird Ihnen eine jede dieser Maßregeln ausführlich darlegen. Sie gehen daran, das Ende ihres Mandates durch nütz liche Arbeiten zu bezeichnen; und wenn Sie wieder zu rück in Ihre Departements sind, so thun Sie es kund, daß, wenn wir viel Schwierigkeiten überwunden und viel Bedeutendes ausgerichtet Haden, dies der hingehenden Mitwirkung der großen Staatskörper und der Eintracht' die unter uns geherrscht hat, zu danken sei, daß nichts- lichen Sinne des Wortes war nicht sichtbar, indem sie ganz unter Bändern und Tüchern verborgen war, welche ihre Gestalt schief umhüllten, während ihr Gesicht eine gemalte Maske von seltener Schönheit bedeckte. Rund um den Hals trug sie ein Halsband und auf der Brust eine Kette von goldnen Perlen, ausgezeichnet geformt und gefaßt, deren wir die Mumie beraubten. (Wir wurden derselben unsrerseits später in einem italienischen Zollhaus« beraubt.) Wir waren indeß Diebe von einiger Gewissenhaftigkeit; denn nachdem wir uns das Hals band und die Perlen mit einem, von der Verstorbenen wahrscheinlich bei ihren Lebzeiten getragenen blauen Por- zellanring angeeignet hatten, setzten wir den Deckel wieder an seine Stelle, brachten den Sarg in seine Nische und verließen ihn, auf daß er entweder «ine Deute der näch sten europäischen Reisenden werd« oder still und ruhig in seiner Verborgenheit bleibe bis zum großen Osirischen. Auserstehungstage. Unter dem Stachel deS Hungers, der uns quälte, wurde indeß der Geschmack am Malerischen schwach, und so eilten wir, trotz der großen antiquarischen Reize, zum Eingänge, und bald befanden wir unS in der scharfen, süßen, elastischen, erfrischenden Luft der Wüste. Hier genoffen wir eines Schauspiels, welches alle Arbeiten der AegyptKr vollständig in Schatten stellte — dir Morgen dämmerung, die eben damals anfing, ihre weißen Rand streifen über den östlichen Himmel auSzubreiten. Wir vergaßen die Gefahren, denen wir auSgesetzt gewesen, vergaßrn unser« Hunger, vergaßen Alle-, und kletterten auf die Felsrnzinncn deS nächsten Hügels, um Zeuge zu sein der herrlichsten Scene, welche die Natur zu bieten hat. Läng- dem Rande deS Horizont-, gerade da, wo die östlich« Wüste in Berührung kommt mit dem Him mel, tauchte eine Helle Rithe, dir jeden Augenblick lichter und lichter wurde, am Firmament« auf; sie ging rasch vom Weißen in« Gelbe, vom Gelben in« tiefe Saffran, vom Saffran ins Roscnrothe, Carmcsinrothc, Purpur- rothe über, bis der ganze mächtige Bogen deS östlichen Himmels eine bunte Farbenflammc wurde, welche fun kelte, glitzerte, zitterte, als wenn alle Morgenröthen des Pols plötzlich zusammengeworfcn worden wären. Kein Wort entwischte den Lippen irgend eines der Anwesen den. In tiefem Staunen, das möglicherweise an An betung grenzte, hefteten Araber, Nubier und Europäer ihre Augen auf die Vorläufer der Sonne — rin Schau spiel, daS über alle Beschreibung schön war, unsre Herzen durchbebte, alle unsre Sinne in Anspruch nahm und uns zur Ehrfurcht gegen den Schöpfer stimmte, bis die ge waltige feurige Scheibe, funkelnder als geschmolzenes Gold, ihren blendenden Strahlenkranz über den Rand der Wüste auSbreitete und in einem Augenblicke der volle Tag über der Erde leuchtete. Der Contrast zwischen dem Innern der Katakomben, die nach Fledermäusen, Särgen, Mumien, verfaulenden Harzen, Wachstüchern und unter dem Einflüsse der Zeit zerbröckelndem Holze rochen, und den labenden, elastischen, etrsischen Lüften, die im Thal« wehten, konnte kaum übertroffen werden. ES ist jedoch bemerkenSwerth, daß keine tödtlichen MiaSmen in den ägyptischen Gräbern herrschen. Niemand fühlte die geringste Beschwerde beim Einathmen der Luft, dir sie enthalten. Ich habe ganze Wochen neben Särgen geschlafen, in denen allen Leich name lagen, und nie die geringste Unzukömmlichkeit ver spürt, obgleich die Luft hin und wieder dumpf scheint und deswegen, und nur deswegen, unangenehm ist. Theater. Aus Brüssel schreibt der „Objerv. belge" vom 7. Januar: Wir haben in voriger Woche da» Debüt von Fräulein Henriette Bose angezeigt, di« auf dem „Theater de la Monnaie" die Stelle «iner ersten Tänzerin angetreten hat. Diese Künstlerin ist zweimal im „Magicien" ausgetreten und hat einen br- destoweniger noch viel zu thnn bleibe, um unsre Insti tutionen zu vervollkommnen, die wahren Ideen zu ver breiten und das Land daran zu gewöhnen, auf sich selbst zu zählen. Sagen Sie Ihren Mitbürgern, daß Ich un aufhörlich bereit sein werde, Alle- anzunehmen, wa» daS Interesse der grüßten Zahl ist, daß sie aber, wenn e» ihnen am Herzen liegt, das begonnene Werk zu beför dern, die Conflicte, die nur Ungemach erzeugen, vermei den, die Verfassung, die ihr Werk ist, befestigen und in die neue Kammer Männer schicken sollen, welche, gleich Ihnen, das bestehende Regiment ohne Hintergedanken annehmen, und welche den unfruchtbaren Kämpfen ernst liche Berathungen vorziehen, Männer die von dem Zeil geiste und von einer wahren Vaterlandsliebe beseelt, den Weg des Gouvernements in ihrer Selbstständigkeit er leuchten und sich nie besinnen, über jedes Parteiinteresse die Dauerbarkeit des Staates und die Größe des Vater landes zu sehen." Dem gesetzgebenden Körper ist ein sogenann te« Grlbduch über die answärtige Politik vorae legt worden. Bezüglich Italien« wird in demsel ben gesagt, die französische Regierung hrde Grund zu glauben, ter Pupst werde administrative und gerichtliche Reformen bewilligen. Wa« Gri chev land anlangt, so geht au« den vorgeiegteu Acten- stücken hervor, daß die Großmächte übereingekom-> men find, fich zu verständigen, wen fie zum Kö nige wählen wollen. We.ter beißt e« wörtlich: „In den Zollver- einSstaatrn wird die Beweaung zu Gunsten der Hundrlöverdindnng mit Frankreich iwmer entschie dener. Da die abschlägige Antwort eine« eiuzi- gen Mitglied»« de« Zollverein« indessen genügt, um die Au«fübrung de« im Namen aller verhan delten Vertrage« zu verhindern: so hat fich die preußische Regierung in die Nothwendigkeit ver setzt gesehen, die disfidireuden Eabinete aufzufor- derv, zwischen der Ratification de« Vertrag« vom 2. Avgust oder der Auflösung de« Zollverein« am 1. Januar 1866 zu wählen. Die frauzöfischr Re gierung wußte diesem innern Streite fremd Uri ven; aber obgleich fie fich von jeder Intervention fern dielt, trug fie Sorge, daß ihre Sprache ket neu Zweifel an ihrem festen Willen übrig lasse, da« Ganze der mit Preußen eingegavgrnen Sti pulation aufrecht zu erhalten. Dir Schwierigkei teu, auf welche d»e Ratifieatioo de« Zollverein«- vertrage« flößt, haben brdauern«werther Weise zur Folge, die Ordnung unsrer Havdel«beziehungrn zu gewissen, an den Zollverein grenzenden Län dern, wie die Hansestädte und die Schweiz, auf- znschieben. Frankreich hat ursprünglich die Er öffnungen der Unterhandlungen mit diesen Mäch ten von der Ausführung de« Handelsverträge« abhängig gemacht; aber jetzt hat et keine Beden ken mehr und hat in Bern und Hamburg wissen lassen, daß eS zur Eröffnung der Cousrrenzrn bereit sei." Der „Nord dementirt die Nachricht von eiuer bevorstehenden Reise de« Prinzen Napoleon, dessen Dacht nur zur Reparatur naev Marsrille gebracht worden sei. Pari«, Dien«tag, 13. Januar. Der heutige „Moniteur" meldet, daß König Ferdinand von Portugal trotz de« vom Könige der Belgier an ibn gerichteten Schreiben« die ihm angeborene Eandidatur für den griechischen Thron abgrlehnt habe. Bern, Montag, 12 Januar, Nachmittag«. Die Session der eidgenössischen Räthe worbe heute eröffnet. Der Präsident de« Ständeratbe« wirft einen Rückblick auf die europäische Politik und begrüßt freudig die Erledigung de« Dappenthal- streitr« Kopenhagen, Dien«tag, 13. Januar. Der vom Land«thingau«schusse genehmigte Adressen! wurf hält die Voraussetzung, worunter Einschrän- rechtigtrn Erfolg erzielt, der vcn Niemand streitig ge macht wurde. Das Baller bat in ihr eine glückliche Erwerbung gemarkt; Niemand hat dies bestritten, vnd das ist viel beim königlichen Theater. Es war nur eine Stimme über die Anmulh, die Leichtigkeit und das Geschick der neuen Acquisition Letellier's. Möge er sie unS oft vorführen mit den Damen Girod, WeSmarl und Pepita, so wird er eine glückliche Abwechselung in seine Soireen bringen. Wir erwarten Fräulein Bose in einer neuen Schöpfung, um sie besser zu beurtheilen. — In München hat Fräulein Ja naus check in ihrem Gastspiele einen ganz außerordentlichen Erfolg gehabt, aber nicht blos al- Medea, Brunhild und in andern Partien, sondern, was fast überraschen wird, auch als Iphigenie. Die Augsb. „Allg. Ztg." schreibt: Fräulein Janauscheck hat als Iphigenie da» Herrlichste geleistet, was wir von dieser Künstlerin sahen. Wir haben in einem so rein klassischen Stücke und in einer so lkidenschaftlosen Rolle hier selten einen ähnlichen Er folg erlebt. Die Künstlerin wurde nach jedem Acte und am Schluffe dreimal gerufen — ein BeifallSenthusiaS- muS, der in Goethe's „Iphigenie" seit Sophie Schröder'» Zeit bei uns wenigstens unerhört ist. * In London ist eine kleine Schrift erschienen, welche bei ihrer Versendung nach Deutschland nicht ver fehlen wird, ein große- Aussehen zu erregen. Sie führt den Titel: „bei Slotinse» ou I'Xrt «t« kszoar. Opaicute intöit ü« ?rö«1trw II. äil l« Leans, lloi So kenaao". Trägt diese „Kunst zu herrschen" in Wirklich keit die eignen Ideen de» König- und ist fie rin authen tisches Erzeugniß desselben, so wird allerding» der Cha rakter und die Anschauungsweise Friedrich'« durch sie in einer ganz rigenthümlichen Beleuchtung erscheinen. Herzlose Verachtung der Moral und cyaischer. EgotS- mu» wären danach unbestrittene Eigenschaften ,,de»
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