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WeiheritzJeitung Tageszeitung unü Mzeiger sür Dippol-iswal-e, Schmieöeberg u.U Bezugspreis: Diese Woche 7 Milliarden mit Zutragen. Einzelne Nummern 1'/, Milliarde M. Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nummer S. Gemeinde - Verbands - Girokonto Nummer 3. Postscheckkonto Dresden 12 548. Netteste Zeitung -es Bezirks Dieses Blatt euthött -le amtticheu Bekanntmachungen -er Amlshauvtmannschast, -es Amtsgerichts ««- -es Sta-trats zu Dippol-iswal-e Anzeigenpreis: Die <2 Millimeter breit« Petitzeile 120 M X Schlüsselzahl 18 Millionen. Eingesandt und Reklamen Zeile 300 M. X ft- weilige Schlüsselzahl. Verantwortlicher Redakteur: Aelir Jehne. — Druck und Verlag: Earl Iehne in Dippoldiswalde. Nr. 253 miiHDSiMIs? i " 17 Montag den 29. Oktober 1923 69 Zayrgang ! llllimatum an die säclisiscße pegiei»«ng. Berl 1 n, 27. Oktober. Nachdem die der sächsischen Lan desregierung angehörenden kommunistischen Mitglieder in Aufrufen an die sächsische Bevölkerung zu Gewalttätigkeiten und zur Auflehnung gegen die Aelchsgewalt aufgereizt haben. » hat der Reichskanzler den sächsischen Ministerpräsidenten Or.s Zeigner aufgeforderk den Rücktritt der LerzeiÜgen sächsischen! Landesregierung herbeizuführen. da die Reichsregierung di«' Dresden, 29. Oktober. Der Herr Reichskanzler hat den Reichsminister a. D. vr. Heinze zum Reichskommissar für Sachsen ernannt. Der Wehrkreiskommandeur gibt bekannt: In Ausführung der vollziehenden Gewalt verordne ich: Bis zur Einberufung des Landtags durch den vom Herrn Reichskanzler ernannten Reichs kommissar findet ein Zusammentritt des Landtages nicht statt. Der Militär-Befehlshaber. Gez. Müller. Schellerhau. Eine höchst seltsame Reisegesellschaft berührte am Donnerstag unseren Ort. Ein etwa 35 Köpfe starker Trupp Auswanderer — Männer, Frauen und Kinder bis herab zum zar testen Alter — aus der Gegend von Halle hatten sich mit einigen Knderwagen auf eine Pilgerreise begeben, um dem zusammen brechenden gottgestraften Deutschland zu entfliehen und in ein Land zu eilen, das ihnen eine neue Heimat gewähren soll. Die beiden Führer erklärten, daß sie den Weisungen ihres Heilandes folgend, von Deutschland nach -er Tschecho slowakei, über Albanien, nach Griechenland, der Türkei und Kleinasien dem Indischen Reiche zu streben wollten. Dort wollen sie bis zum Jahre 1927 ausharren und dann wieder in ihre bisherige Heimat zurückkehren. Die Glaubensgemeinschaft hoffte ihr Vorhaben ohne Barmittel und Reisepässe burchzuführen und war von ihrer Idee so durchdrungen, daß die behördlichen Organe st« nicht umzustimmen vermochten. Die religiöse Sekte setzte ihre Reise über Hermsdorf fort. gegenwärtige sächsische Regierung nicht mehr als eine Landes regierung im Änne der Reichsverfassung anerkennt. Der Reichskanzler hat dabei zum Ms-ruck gebracht, -atz er die Antwort des sächsischen Ministerpräsidenten im Laufe des mor gigen Tages erwartet, und hat von den Maßnahmen Kenntnis ge geben, die die Reichsregierung im Falle einer Ablehnung sofort ergreifen wird. Dresden, 28. Oktober. Nachdem die sächsische Regierung in vielstündlgen Verhandlungen in der Sonnabendnacht und am Sonntag nachmittag zusammen mit den aus Berlin herüberge kommenen sozialdemokratischen Reichsministern und dem Berliner sächsischen Gesandten die Lage beraten hatte, gab sie in später Abendstunde durch die Staatskanzlei folgende Entschließung heraus: .Die sächsische Regierung lehnt das Ansinnen des Reichs kanzlers» zurückzutreten» entschieden ab. Lin politischer An laß liegt nicht vor und rechtlich ist das Verlangen der ReichS- reglerung nach der AeichSverfaffung «nzulässig. Nur der sächsische Landtag ist legitimiert, die Regierung Sachsens abzuberufen. Solange das nicht geschieht, wird die sächsische Regierung auf ihrem Posten auSharren. Sie wird aber alsbald im Landtags eine Entscheidung hierüber herbei- führen." Diese Entschließung wurde sofort drahtlich der Reichsregierung bekanntgegben. Darauf verbreitet Wolffs Telegraphen-Büro fol gende Mitteilungen, die die Entscheidung der Reichsregierung in dieser Frage darstellen: Berlin, 28. Oktober. Zur Entschließung der sächsischen Regierung wird halbamtlich bemerkt: Der Reichspräsident hat durch eine heule erlassene Verordnung den Reichskanzler ermächtigt, die sächsische Regierung und nötigenfalls andere sächsische Behörden abzusetzen. Der Reichskanzler wird auf Grund dieser Ermächtigung, nachdem nunmehr die Entscheidung der sächsischen Regierung gefallen ist, sofort einen Reichskommissar für den Freistaat Sachsen bestellen. Einzelheiten, was die Reichsregierung nunmehr tun wir-, liegen nicht vor. Gerüchte, daß die Reichsregierung Befehl ge geben habe, die Mitglieder -es sächsischen Kabinetts zu verhaften, haben bisher keine Bestätigung gefunden. lieber die Persönlichkeit oeS Staatskommissars sind bis zur Stunde nur Gerüchte verbreitet. Das Reichskabinett wird erst heute vormittag eine Entscheidung fällen. Jedoch wird voraussicht lich keine parlamentarische Persönlichkeit ernannt werden. Der Staatskommissar wird, wie verlautet, die sächsische Regierung und den Landtag auflösen und Neuwahlen ausschreiben. Er übernimmt sofort die Regierung. OerllichesL«»- SSchfisches. Dippoldiswalde. Wie un? mllgeteill wird, bedarf der Be richt über die letzte Siadtverordnetensltzung einer Ergänzung In- bezug auf die verspätete Ablegung und Richligsprechung städtischer Rechnungen. Die Verzögerung war hervorgerufen worden durch den im Heizraum des Rathauses seinerzeit ausge- brochenen Brand, der insonderheit den damaligen Stadtkassen raum in Mitleidenschaft gezogen hatte. Bei den AuSräumungS- arbeiten kamen verschiedene Rechnungsunterlagen abhanden. Trotz eifriger Nachforschungen waren sie nicht auffindbar. Erst neuerdings, und zwar ganz durch Zufall, fand man diese Belege in bedruckten und gebündelten Haushaltplänen älterer Jahrgänge wieder vor. Hiervon besaß der betreffende Referent Kenntnis und hätte in jener Stadtoerordneten-Sihung den zahlreich an wesenden Zuhörern, sowie dem Berichterstatter und damit der Oeffentlichkeit durch Bekanntgabe der Anstandsursachen Auf klärung geben müssen. Zur Rechtfertigung der kompromittierten Stadtkossenbeamten und des Rates geben wir deshalb diesen Ausführungen hiermit gern Raum. — Wie wir kören, ist der Einbrecher, de bei seiner Einlieferung aus der Bahohostttaße rn« loh, durch die Gärten noch der Alten berger Straße gelangt Hier trafen ihn Hauebewohner im Timm- sch'N Hau!« an, denen »r sich al» ve irrter voritel te Aut sein« Sitte reicht« man ihm Wasser, »ein arg zerschunden«» Ges cht zu waschen und gab ihm auch noch Brot, worauf «r nach d«r Eichleite »u ging. — Die täglich fortschreitende Geldentwertung hat die Brand- oerflcherungSkammer veranlaßt, für die Einheit für den am 1. November 1923 fälligen Termin nicht 500 000 Mark sondern 2 Millionen Mark einzuzuziehen. Demnach haben alle BeitragS- pfiichtlgen, die ihr« Beitrag« nach d«m Satze von >500000 Mark schon abgeführt haben, umgehend den dreifachen Betrag nach- juzahlen. — Die Kirch«nko»ett«n der lehten beiden Sonntag« wann dank einiger «nßen Gaben von S—UV Millionen ncht ansehnlich: 174 und 185 Millionen Dank allen l eb-n Srende-n . — Die Schlüsselzahl für den Fernsprechverkehr ist mit Wir kung vom 1. November an auf 15 Milliarden festgesetzt worben. Demnach Kostet ovm 1. November an ein Gespräch im Ortsverkehr 1/>MMar-e, tm DorortS- oder BezlrkSverkehr 3 Milliarden M — Wie von unterrichteter Seite verlautet, werden das Lander- kohlenamt'Gachsen und der Kohlenausgleich Dresden Ende Dezem ber dieses Jahres aufgelöst werden, da die Zwangswirtschaft für Industrie- und Hausbrandkohle dann ihr Ende erreicht. Aadebrut. Auf Veranlassung der Preisprüfungsstelle Rade beul nahm die Polizei eine Nachprüfung der Brote vor. Bei einem Bäckermeister wurden nicht weniger als 72 Brote als zu leicht befunden und zerschnitten. DaS Mindergewicht betrug bis zu 145 Gramm auf ein Brot. Pirna. Ganz unabhängig voneinander haben di« Mann- - schalten der hier weilenden Kompanien bzw. der 5. Batterie Feld artillerie-Regiment 4 auf einen Teil ihrer Brotratton zugunsten bedürftiger Einwohner der Stadt verzichtet. Die dadurch erübrig ten Brote find der sozialen Fürsorge zugeführt und aus verschie denen Megen verteilt worden. Mehrere hundert Brote wurden dadurch der notleidenden Bevölkerung zugetragen. So stellte die 5. Batterie dem Fürsorgeamt 40 ersparte Brote zur Verteilung an bedüftiae Alto und Erwerbsunfähige zur Verfügung. Die 6. Kom panie Infanterie-Regiment 10 übergab dem «Pirnaer Anzeiger' 95 durch freiwilligen Verzicht ersparte Brote zur Verteilung an Bedürftige, insbesonde an kinderreiche Familien. Freiberg. Hier ist am Sonnabend d«r Generalstreik au»g«- rufen warben. E» wird nicht nur in den Jndujrie», sondern auch in Handel und Gewerbe gestreikt. Die arbeitrw Illgen Betriebe wurden durch Drohungen zur Arbeitseinteilung gezwungen, iogac die Zeitungen dürfen nicht erscheinen Die Reichswehr ve.hält sich abwartend. Er iind neue Truppen in Freiberg ringetrosten Freiberg. Hier kam eS am Sonnabend zu Zusammenstößen zwischen Reichswehr und radikalen Elementen. 3m Lause »et Nachmittags wurde auf Anforderung der Polizei ÄeichSweyr auf zwei Lastkraftwagen in die Polizei gesandt, um Ansammlungen zu zerstören und Haussuchungen vorzunehmen. Am 4 Uhr nachmittags erbat der Poltzeidirektor militärische Alft, da 4 Reichswehr soldalen im Postamte bedrängt wurden. Die Reichswehr säuberte den Postplah, befreite die 4 Reichswehrsoldaten und wurde von der Menge mit Steinen beworfen und aus Pistolen beschossen. Die Reichswehr machte in -er Notwehr von der Schußwaffe Gebrauch. — Hierzu wird noch ergänzend berichtet Die am Abend zur Wieder herstellung der Ruhe und Ordnung aus Brand-ErbSdorf herbetae- zogene und in der Stadt eingesetzte Kompanie des 11. Infanterie- Regiments stieß unweit der Post auf eine größer« Menschenmenge, gegen die nach vergeblicher mehrmaliger Aufforderung zum Aus einandergehen den Vorschriften entsprechend von der Schußwaffe Gebrauch gemacht wurde. Don der Menge wurde das Feuer be sonders aus einem Grundstück .Rote Grube' erwidert. Dabei be nutzten die Aufrührer sogar ein Maschinengewehr. Die Kompanie säuberte im weiteren Verlauf die Straßen. Patrouillen haben während der Nacht die Stadt durchstreift und Verhaftungen vor genommen. 2n der Nacht wurden von Mfrührern über die Um zäunung der Kaserne Handgranaten geworfen. Auch zahlreiche Schüsse fielen. Schaden wurde nicht angerichket. — Nach den end gültigen Feststellungen find bei der Reichswehr 2 Mann schwer, einer leicht verletzt. Don den Mfrührern und Mitläufern sind 23 tot, darunter eine Frau. 3 Verwundete wurden bisher tu das Krankenhaus eingeliefert. Es ist festgestellt, daß bei dem Vor gehen an der Post am Nachmittag des 27. 10. die angreifend« Menge durchaus planmäßig vorgegangen ist. Eino ganze Reihe von Personen, die bei den letzten Erwerbslosendemonstrationen eine führende Rolle gespielt haben, waren bei diesem Zusammen stoß beteiligt. Zweifelhafte auswärtige Elemente sollen tnarüherer Anzahl die Aufwiegler gespielt haben. Einwandfreie Gewährs leute haben mitgetei», daß mit Sabotage- und Terrorakten tu den nächsten Tagen gerechnet werden muß. Auch verdient besondere Beachtung, daß am 28. 10. in Steinbrüchen in der Umgebung von Freiberg mehrere Pulvermaaazine gewaltsam erbrochen und Dyna mit und andere Sprengstoffe in betächtlicher Meng« gestohlen worden find. Einige Täter find bereits ermittelt, «in Teil der Sprengstoffe wieder herbeigeschafft worden. Leipzig. In der Nacht zum 25. d. M. find Einbrecher durch «in vorher demoliertes Bleiglasfenster in die St. Laurentiuskirche an der Friedrich-Wilhelm-Straße, L.-R., eingestiegen. Um zu diesem Fenster zu gelangen, hatten sich die Dieb« eine Leiter vom nahen Turnplätze geholt. Gestohlen wurden Ehormäntel, großes Reliquiarien und ein silberner Kelch. — Als am Freitag Morgen die Inhaberin eines Damen- und KinderkleideraeschäftS in L.-Kleinzschocher ihr Geschäft öffnen wollte, mußte fle die Wahrnehmung machen, daß in der vorher gegangenen Nacht Einbrecher fast ihr gesamtes Lager gestohlen hakten. Döbel». Der Standortalteste teilt mit: Schon mehrfach wurde brobochtet, daß Arbeiter oom Hauptbahnhof Döbeln gegen '/iS Uhr obend» in geschlossenem Zuge nach der Stadt marschierten ki« sangen hierbei da» Heer herabwürdigende Lieder und marlchieiten durch den um die Kaiern« g-zogenen Vannkrei». Am Donn«rsiag abend marschierte wieder eine g«schlossene Kolonne von etwa SO Mann singend im Bannkreise der Kasern« vom Bahnhofe her. Hier gegen wurde «in« Lruppenabtellung eingesetzt, die d«n Zu, zer streute. L, wurden einzelne »»rläusige Festnahmen oorgenommen von Leuten, die dl« Anordnungen der Truppen nicht befolgten. Zum Teil mußte von der blanken Waffe Gebrauch gemacht werden, wobei «in Mann leicht verletzt wurde, der aber noch am selben Abend leinen Dient »erleben oat. La»t«r»ach. Hier wurden am Donnerstag nach einer Scheune, in der Mannschaften und Pferde der Reichswehr untergebracht find, zu wiederholten Malen Steine geworfen. Als di« Mann schaften aus der Scheune traten und Nachforschungen anstellten, wurden au« dem Gebüsch 2 Schaffe auf fi- abgegeben. Die Soldaten erwiderten das Feuer, worauf die Täter flüchteten. Verletzt worden ist niemand. — In OelSnih wurden drei Personen auf Anordnung des Befehlshabers verhaftet. r»»««». Ein böses Mißgeschick widerfuhr einem Radler au« Herlosgrün, der mit seinem Rade In schnellem Tempo di« König- straße abwärts fuhr. Durch die Erschütterung de« Rade« auf dem holperigen Pflaster mag die Fefistelloorrichlung am Vorder rad eingeschnoppt sein, wodurch der Mann di« Gewalt über di« Maschine verlor und bei Friseur Rudolph kopfüber in «in« Schaufensterscheibe sauste. Die wertvolle Scheibe ging dabei I» Trümmer: der Fahrer kam ohne schwere Verletzungen davon. Altenberg. Am 10. November 1923 wirb die Neubaustrecke Geising—Altenberg (Erzgeb.) der schmalspurigen Nebenbahn Heidenau—Altenberg (Erzgeb.) mlt der Station Altenberg (Erzaeb.) für den Personen-, Gepäck-, Expreßgut- und Güterverkehr eröffnet. Der bisherig« Endbahnhof Geising-Altenberg erhält von diesem Tage ab die Bezeichnung «Geising. Lauenstein. Am 16. Oktober öffnete die hiesige Landwirt schaftliche Schule ihre Pforten für den Beginn eines neuen Wtnter- emesters. Die Mitglieder des Verwaltungsapparates, der Lehr körper, Freunde und Gönner der Anstalt, sowie dl« neuoufge- nommenen Schüler wohnten dem in der Aula stattflndenden feier lichen Akte bei. Dresden. DaS Wehrkreiskommando teilt mlt: Di« am 25. Oktober nachmittags über Regierungsrat Haufe, Polizeihaupt mann Neitzel und Krastwagensührer Mittenzwei verhängte Schutz hast ist am 26. Oktober aven-s wieder aufgehoben worden. Bei Regierungsrat Haufe hat sich der gegen ihn ausgesprochene Ber- dacht in dem einen Falle als unhaltbar erwiesen, in dem anderen Falle hatstch herausgestellt, daß er, Reitzel und Mittenzwei ledig lich auf Weisung ihrer Vogesetzten gehandelt haben. — Ministerialdirektor im Finanzministerium Dr. Hederich ist von seinem Posten zurückgetreten. Bestimmend für ihn war der Umstand, -aß er die dem Etat und dem Gesetz zuwiderlaufenden Handlungen des kommunistischen Finanzministers Böttcher nicht zu decken, noch auch nur zu dulden vermochte. Als besonders graste Fälle bezeichnet er die Verwendung der von der Reichsregierung für die staatlichen werbenden Betriebe zur Verfügung gestellten Summen im Interesse der Erwerbslosen usw. Durch diele Hand lungsweise des Ftnanzmtnipers sind die staatlichen Betriebe direkt an den Rand des RuinS gebracht, da Gelder für die Lohn- und Ge haltszahlung der Arbeiter un- Angestellten nicht mehr vor handen sind. >. / — Der LandLsvorstand der KPD. und die sächsisch« Landtags^ kraktion der KPD. verbreiten ein Flugblatt, in dem außerordent lich scharf gegen das Reichswehrkommando Stellung genommen! wird, und in dem es u. a. heißt: Wir Kommunisten erklären: Wir pfeifen auf das Verbot der Hundertschaften durch den Herrn General. Wir pfeifen auf alle Verbote und Erlasse, die noch kommen werden. Wir find in die Regierung eingekreten, um ge meinsam mit den Sozialdemokraten die werktätigen Massen zum Kampfe gegen die Militärdiktatur, Faschismus und Aushungerung zu mobilisieren. Wir werden die Massen mobilisieren, mag der General noch so gut tanzen, wie die Schwerindustrie, die Junker, Spekulanten und Faschisten tanzen. Wir fordern die Arbeiter schaft auf, -aS Verbot der Hundertschaften mlt der Ausstellung un zähliger neuer Hundertschaften, das Verbot der Aktionsausschüsse mit der Bildung von Äktonsausschüssen in jedem Vekried zu be antworten. — Diese offene Kampfansage der Kommunisten mag der Reichsregierung die Veranlassung zu ihrem lehten scharfen Vor- I gehen gegen die sächsische Regierung gegeben haben. „ — Urber dir Stellung brr R-iq»r«gierunu zum Beisser nq»- zustand wird mitaeke lt, daß der Reick,kaust«r gel«a«ntlich der letzten Konferenz der Ministerpräsidenten in Berlin in seiner Erwiderung auf die Forderung der Länder au»i»ückdch erklärt hat, daß die Reich»regierung, solmg- die inneren Un'uhen andaoert«», nicht daran denken könne, den militärischen Av,nohmezastand aufzuheden Bet der Beratung de» R«ich»wehrmintster» mit dem sächsischen Zivil komm ssar Meier soll, wir verlauiet, on Berliner zuständiger Stell« rin« oollstä^diji« Enigung über di« Kompetenz de» Zioilkonimissar» err«icht worden le n. E nzeihtt en darüber könnten au» nah,liegenden militärischen Gründen nicht mitgeteiit werden, jedich habe man Grund zu der Annahme, daß di« Au»sm>ch« au einer weiteren Beruhiguan d«r Lnoe in Sachien b'it'noen wird. — DaS Gesamtmlnisterium hat beschlossen, -en Erwerbslosen, den Sozialrentnern, die unter -le Notstandsmaßnahmen fallen, den Kleinrentnern, den Kriegsbeschädigten und Kriegshinterbliebenen, die Zusahrente beziehen, und den Armenversorgten angesichts -er außergewöhnlichen Notlage eine Beihilft in Kartoffeln und Brot zu bewilligen. Erstmalig wird ein Ärot auf den Kopf der Der- loraungsberechtigten verteilt. Eine Anrechnung auf die Rente findet nicht statt. — Zn Dresden erfordert die neu feflgefthte Miet« für d«n Monat November «Ine Nachzahlung von 33,35 Millionen Grund- mielen. DaS bedeutet bei einer Grundmiete von 500 M. jährlich für den Monat November «in« Nachzahlung von 18 Milliarden. DI« g«s«hliche Untermiete lst auf das 780 millionenfach« -rr FrledenSmiet« f«stges«tzt, b«I Hrrgab« von Wäsch« auf das «ln- milliarbenfache der monatlichenssFriedenSmieten.