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Dresdner Journal : 06.08.1863
- Erscheinungsdatum
- 1863-08-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186308063
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18630806
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18630806
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1863
-
Monat
1863-08
- Tag 1863-08-06
-
Monat
1863-08
-
Jahr
1863
- Titel
- Dresdner Journal : 06.08.1863
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1863 Donnerstag, den 6. August ^S17S Dres-nerIourml NerantwoGicher RedacLeur: I. G. Hartmann. Fe uilleton hörte Verbrechen daselbst hervorgerufen hat, ein Entsetzen, welches von der ganzen Schweiz getheilt wird. Bon den Mördern hat man keine Spur. Man vermuthet, es sind Fremde. Ihre Sprache war die französische. (W. A.) Iw Luilwut, tritt kv»t uuä tttewpelru- biora. s Braunschweig, bereits im Besitz der herrlichen Lessingstatue, ist jetzt wiederum durch ein zweites Meister werk Rietschel'S bereichert worden. Wir meinen die al- plastischer Schmuck für das herzogliche Schloß bestimmte Quadriga, welche gegenwärtig vollendet im Atelier de» Inspektors Howaldt in Braunschweig ausgestellt ist. Letz terer erhielt von Rietschrl da- Modell in Drriviertelgröße und hatte nicht allein die Vergrößerung des gewaltigen Werke- vorzunehmen, sondern auch dasselbe unter Ver meidung jeden Gusses in Kupfer zu treiben. Howaldt hat diese schwierige Aufgabe in vorzüglicher Weise gelöst, wie die» auch schon von Rietschrl, dem wenigsten- ein Theil der Howaldt'schen Arbeit noch zu sehen vergönnt war, anerkannt wurde. « (Eine neue französische Faust-Ueber- setzung.) Der kürzlich verstorbene Fürst Polignac, Mir--. Schwiegersohn, hat bekanntlich Goethe'- Faust übersetzt. Diese Übersetzung soll trefflich sein. Al» Probe theilt die — ' - ' ' ' ' Der Bischof von Parma, Msgr. Cantimorri, ist berufen, innerhalb 20 Tagen vor dem Staatsrath zu erscheinen, und sich gegen die Anklage des Staatsanwalt- zu ver- theidigen, die auf Amtsmißbrauch lautet, weil er jene Geistlichen, die im Staatsdienste stehen und al- solche an der Feier des Nationalfestrs am 7. Juli Theil ge nommen hatten, » äivini, suspendirte. Außerdem, schreibt der „Patriot«" von Parma, soll derselbe in den Seque ster des fünften Theiles seines Tischtitels von 30,000 Fr. verfällt werden, wahrscheinlich, wie genannte» Blatt sagt, um die i> äiviai, suspendirten Geistlichen damit zu ent schädigen. — Diesen Morgen fand in der Kammer eine lange Discusston über die Befreiung von der Mi litärpflicht statt; General Birio erhob sich und äußerte mit seiner energischen Beredtsamkeit: „Was sagen Sie von den von dieser oder jener Stadt erworbenen Rechten, welche sie von der Aushebung befreien? Venedig allein hat da» Recht erworben, daß wir ein Heer hinsenden, eS zu be freien. Rom allein hat das Recht erworben, Italien- Hauptstadt zu sein. Ich kenne kein Recht, das irgend eine andere Stadt erworben haben soll." Turin, 31. Juli. (O. P.) Prinz Napoleon ist mit zahlreichem Gefolge in Modane, der savoyischrn Seite des Durchstiches des Mont-Cenis, angekommcn, um die Arbeiten zuerst von jener und wahrscheinlich alsdann auch von italienischer Seite in Augenschein zu nehmen. Das hier verbreitete Gerücht, daß der Prinz gleichzeitig eine politische Besprechung mit einem oder dem andern italienischen Minister damit verbinde, mag insofern ge rechtfertigt sein, als der Minister der öffentlichen Arbei ten, General Menabrea, sich nach Modane begeben hat. Daß Ersterer aber, wie allgemein hier ebenfalls behauptet wird, im Bad Valtieri mit dem König Victor Emanuel Zusammentreffen wird, glaube ich als völlig unbegründet erklären zu können. Turin, 1. August. (A. Z.) Der Kriegsministrr ertheilt den Offizieren keinen Urlaub mehr. — Nicht blos der Minister der öffentlichen Arbeiten reiste nach Bar- donnezza am Mont-Cenis ab, sondern heute folgten ihm auch Peruzzi, della Rovere und, wie Einige sagen, auch Minghetti, um mit dem Prinzen Napoleon zu con- feriren. Turin, 1. Aug. (K. Z.) Die Deputirtenkammer ist seit heute Morgen um 8 Uhr bis heute Abend ohne eine einzige Unterbrechung in Permanenz geblieben. Die neapolitanischen Deputieren haben erklärt, sie könnten nicht nach Hause gehen, ohne etwas gegen die Briganten bewerkstelligt zu haben. So kam da- Briganteugesetz heute abermals zur Sprache. Da man jedoch da» Gesetz von 25 Artikeln nicht jetzt schon fertig bringen konnte, so wurde dasselbe provisorisch in vier Artikeln resumirt, und man verlieh ihm bis 1. Januar 1864 Gesetzeskraft. Kopenhagen, 2. August. In einem länger» Leit artikel, welche das gestrige „Faedreland" enthält, wird als entschieden ausgesprochen, daß die beiden nordischen Monarchen bei ihrer neulichen Zusammenkunft wirklich Verabredungen in Betreff der in der deutsch-däni schen Sache bevorstehenden Eventualitäten genommen haben. In der schwedisch-norwegischen Regierung sei man wirklich bedacht auf Rüstungen u. s. w. Ebenfalls be richtet „Faedrelandet", daß Lord Palmerston'» neulich« Aeußerung, daß Dänemark in einem Kruge mit Deutsch land nicht allein stehen werde, sich auf eine schwedische Depesche deS Ministers Manderström an die schwedisch norwegischen Gesandten in Paris und London stütze, und worin er sich sehr entschieden dagegen ausgesprochen habe, daß der Deutsche Bund Dänemark mittelst einer Erc« cution in'Holstein zum Nachgeben zwingen wolle. Wie weit die Nachrichten des sehr skandinavischen Blattes auf Thatsachen beruhen, müssen wir dahingestellt sein lasten. — Nach dem Schluß der schleswigschen Ständeoer sammlung ist es wahrscheinlich, daß die Regierung mehrere provisorische Gesetze erlassen wird. — Die „Berl. Tidende" theilt die Antwort de» Ministers des Auswärtigen, Conseilspräsidenten Hall mit, welche derselbe unterm 24. Juli an die Gesandten Oesterreichs und Preußens erlassen hat. Sie lautet: »Der Unterzeichnete ermangelt nicht, den richtigen Empfang Ein Raubmord in der Schweiz. Man schreibt aus d'AnnivierS (Canton Wallis) das Folgende: Ein unerhörtes Verbrechen hat in diesen Tagen unsre friedlichen Thäler mit Grauen erfüllt. Ein Rei sender aus Hannover, Herr Hermann Quensell, Ober landesgerichtsrath auS Hildesheim (so hat er sich in das Fremdenbuch deS Gasthauses zu Zinal, wo er die letzte Nacht seines Lebens zugebracht, eingeschrieben), verließ am 23. Juli Zinal in aller Frühe, von einem Führer aus dem Dorfe Ayer, namens Baptist Petre, begleitet. Er ging nach Evolena und dachte von da Sion zu er reichen. Auf dem Abhange des Engpässe- von TorrrnS angekommen, welcher in da- Thal Heren» führt, machte der Führer Herrn Quensell auf eine Art Schuhwand aufmerksam, die oberhalb de- Fußpfade- gebaut war und welche, wie er wußte, vor einigen Tagen noch nicht eri- stirte. Einige Schritte weiter vom Wege zogen ein Pul verhorn und eine Flintenkugel noch die Aufmerksamkeit de- Führer» auf sich und schienen ihn zu beunruhigen. Herr Quensell beruhigt ihn lachend, al» in demselben Augenblicke ein Schuß fiel und eine Flintrnkugel ihm durch den Arm fuhr und den Führer selbst in die Brust traf; eine zweite Kugel, die fast in demselben Augenblicke kam, zerschmettert« dem Petre den Arm, der vor Schrecken zu Boden stürzte und dann noch zwei oder drei Schüsse hörte, die auf seinen Reisegefährten gerichtet waren. Dieser hatte entfliehen wollen und rannte so schnell, al- seine Wunde e» erlaubte, den steilen Abhang herab, an dessen Fuß, in der Entfernung von mehr al- einer französischen Meile, da- Dorf Evolena liegt. Einer der Räuber (nach der Aussage de- Petre waren e- sech», aber er hat nur zwei gesehen) näherte sich darauf Tagesgeschichte. Dresden, 5. August. Gestern Nachmittag 5 Uhr hat in Hosterwitz (bei Pillnitz) die feierliche Beerdigung des am 1. August verstorbenen ältesten dienstleistenden Unteroffiziers der Armee, des Pontonier-Feldwebels Klemm, welchen (wie in Nr. 177 d. Bl. amtlich ge meldet) Se. Majestät durch Ernennung zum Offizier noch im Tode zu ehren geruht hat, stattgefunden. Derselbe war seit 38 Jahren Commandant des Pontoniercom- mando» auf der königlichen Fähre bei Pillnitz. Seiner Beerdigung wurde die höchste Ehre zu Theil, indem Se. Majestät der König derselben beizuwohnen geruhten. Aus Dresden waren der Kriegsminister, der Gouverneur der Residenz, der Commandant des Artilleriecorps und eine große Anzahl von Offizieren bei dieser Feierlichkeit an wesend. Dresden, 5. August. Se. Ercellenz der Herr Staats-' Minister vr. v. Falkenstein ist gestern von seiner Ur- laub-reise zurückgekrhrt und hat heute die Leitung deS CultuSminifteriums wieder übernommen. Wien, 4. August. Wie die „G.-C." vernimmt, ist der französische Courier, den man seit einigen Ta» gen als Ueberbringer wichtiger Depeschen erwartete, vor gestern Abend hier eingetroffen. ' — Den Angaben des „Möm. dipl." gegenüber wird von der „Wiener Adpst." bestimmt versichert, daß über die Form der Rückantworten an Rußland noch kein Einverständniß zwischen den drei Mächten erzielt wor den ist. Lemberg, 31. Juli. (O. P.) Vorgestern hat man in der Nähe der an den Aolkirffer Schranken gelegenen Fel der einen Mann im halbverwesten Zustande in einem Kornfelde liegend gefunden- welcher mit einer Schlinge um den Hals versehen war und dessen Tod als ein po litischer Act bezeichnet wird. Lemberg, 3. August. (W. Ztg.) Das Landtagsmit glied Graf Äntou Golejewski wurde heute mit Ab- laffungsbeschluß wegen Mangel an Beweisen aus der Untersuchungshaft entlassen. Prsth, 2. August. Gestern wurde, der „Oestr. Z." zufolge, der erste Vicegespan, Herr Vincenz v. B„ durch den Obergespanstellvertreter, Herrn v. Kapy, vom Amte und Gehalte suSpendirt. lieber die Motive, die diesem Acte zu Grunde liegen, ist vorläufig nichts bekannt. — „Naplo" bringt einen Aufruf an die Aristokratie Un garns, worin dieselbe an die Hilfe erinnert wird, welche sie im Jahre 1860 den Nothleidenden in Kroatien spen dete. Der Aufruf fordert die Aristokratie auf, im In teresse der Nothleidenden Ungarns baldmöglichst die gleiche schöne Thätigkeit zu entwickeln. Der ungarische Agriculturverein hielt dieser Tage eine Sitzung, in wel cher über Anfrage des Statthaltereiraths die Ansicht aus gesprochen wurde, daß aus Anlaß deö Nothstandes im Alföld der Einfuhrzoll für Futter und Getreide von den Donaufürstenthümern bis zur nächsten Ernte aufgehoben werde. Hermanvstadt, 31. Juli. Das siebenbürgische Gu- bernium hat statt der ausgetretenen ungarischen und szekler Deputirten für den 12. d. Mts. Neuwahlen ausgeschrieben. Auch werden Sr. Majestät neue Rrgalisten unterbreitet. Die nächste Sitzung des Landtages wird am 6. August stattfinden. In derselben wird wahrscheinlich über die Adresse debattirt werden, denn der AdreßauS- fchuß im fiebrnbürgischrn Landtage, worin Graf Johann Nemes zum Vorsitzenden und der Hermannstädter Depu tate Jakob Rannicher zum Referenten gewählt worden waren, hat bereits seine Arbeit, die Adresse an Se. Maj. den Kaiser, vollendet. Posen, 3. August. Gestern fand bei den Gehilfen des Friseurs Desfossö eine Revision nach Schriftstücken politischen Inhalts statt. Wie die „Pos. Z." hört, han delte es sich um ein Schreiben des polnischen National- comites, in welchem einer der Gehilfen unter Uebersen- dung von 1b Thlr. aufgefordert wird, sich sofort zu den Insurgenten zu stellen. Ob die Haussuchung ein Resul tat gehabt hat, ist nicht bekannt geworden. — Gestern Vormittag sind hier wieder drei Zuzügler unter militä rischer Escorte eingebracht und auf dem Polizeidirecto- rium abgeliefert worden. — Wegen Hochverrates ist un ter Sequestration gestellt: am 21. Juli das Vermögen des Gutspächters Roch v. Koczorowski aus Magnusze- wice (Kreis Pleschen); am 20. Juli das Vermögen des vo. Wlad. Niegolewski zu Murkwitz (Kreis Kosten). — Nach einer Bekanntmachung des königl. Kreisgerichts zu Schroda ist das gesammte Vermögen des Gutsbesitzers Napoleon v. Rekowski aus Koszuty mit Beschlag be legt worden. Browberg, 3. August. Wie die „Bromb. Ztg." aus zuverlässiger Quelle erfährt, schwebt gegen einen Richter des hiesigen Departements, welcher zugleich Abgeordneter ist, ein Disciplinarverfahrcn, in welchem zu seiner Vernehmung heute Termin ansteht. Der Gegenstand der Vernehmung soll Bezug auf seine politische Parteistcllung haben. Nichtamtlicher Theil. Uebersicht. Telegraphische Nachrichten. Tagesgeschichte. Dresden: Leichenbegängniß. Staats minister v. Falkenstrin zurück. — Wien: Noch kein Einverständniß wegen neuer Noten nach St. Peters burg. — Lemberg: Haftentlassung. Politischer Mord. — Pesth: Der erste Vicegespan suSpendirt. Aufruf für die Nothleidenden. — Hermannstadt: Neuwahlen für den Landtag ausgeschrieben. — Po sen: Hausdurchsuchung. Zuzügler ringebracht. Ver mögenssequestration. — Bromberg: Disciplinarver- fahren gegen einen Richter. — München:'Zusam mensetzung der Kammern. — Paris: Marschall Forey zurückerwartet. Auszeichnungen für Mericaner. Zur polnischen Frage. Ein kaiserliches Schloß zu Vichy. — Bern: Schluß der Session der beiden Räthe. — Turin: Ein Bischof vor den Staatsrath citirt. Aus den Kammrrverhandlungen. Prinz Napoleon am Mont- Cenis. Keine Urlaubsertheilungen mehr.. — Ko penhagen: Verabredungen mit Schweden in der deutsch dänischen Sache. Antwortsdepesche an Oesterreich u. Preußen. Bevorstehende Abreise des Griechenkönigs. — Christiana: Vermischtes. — St. Petersburg: Antwortsdepesche an den Grafen v. Rechberg. — Athen: Tagesbericht. — New-Nork: Durchführung der Konskription. Die Unruhen in New-Uork. Der polnische Aufstand. (Ein neuer Aufruf der „Na- tionalregierung". Feuer in Lodz. Gefechte. Erschie ßungen.) Das deutsche Turnfest in Leipzig. Lnseratrnannahme auswärts: t«. OomwiiiioQit,. «les Orsoünsr ^onrosl»; «d«a6»s.: kl. L«ai.««, L. Il-i-oi«; Umaasriii, L Vvoi.ii«, Lsrlw: O»oriv»'«vü« vuev kir»»«»,«', Nr«w»«: L. 8c»i.orr«; Vr»«l»v : L,vvi» 8i««o««i Vr«Qkkurt ». N.: üackü.; Löw: Xovl.» UXo««,»; k«ri«: v. (28, rus äs boa» eok»a»); kr»n- k». L««l.le»'» Laebb.; Vi«: Oomptoir ä. k. IVisoer Teitnox, 8t»k«o»z»I. 807. Herausgeber: LLnißl. Lrpoältioa äs« Ors,ä»er äour»«ia, vresäen, N«ri«o»tr»»»s Ko. 7. München, 1. August. (A. Z.) Nach dem soeben ver öffentlichten Verzrichniß der verfassungsmäßig zur Theil- uahme an den Sitzungen berufenen Mitglieder der Kam - Mtr der ReichSräthe besteht die R^jch-rath-kammer in diesem Landtage auS 66 Mitgliedern, nämlich aus: 1) sieben Prinzen des königlichen HauseS; 2) zwei Kronbeamten; 3) 43 erblichen oder den erblichen beizuzählendei^Reichs- tHithen, und 4) 12 lebenslänglichen Reichsräthen. Unter lKn erblichen Reichsräthen befinden sich 19 Häupter der chemals reichsständischen fürstlichen und gräflichen Häuser. Von diesen sind drei Standrsherren zur Zeit noch nicht legi- K«irt, und einer ist noch minderjährig. Neben den Stan- he-herren zählt die Reichsrathskammer noch 19 erbliche ReichSräthe. Den erblichen Reichsräthen werden beigezählt di« beiden Erzbischöfe, der vom Könige aus der Zahl der Bischöfe ernannte Reichsrath und der Präsident deS pro testantischen Oberconsistoriums. Zehn ReichSräthe sind wegen Alters oder Krankheit oder auswärtiger dienstlicher Verpflichtungen für die ganze Dauer des Landtags be urlaubt, etwa 14 haben zeitlichen Urlaub erhalten, und zwei befinden sich außer Land; abwesend sind also 26 be rechtigte Reichsrathsmitglieder. — Die Abgeordneten kammer hat heute Nachmittag in Anwesenheit von 95 Mit gliedern an Stelle des ausgetretenen Abg. v. Piris in den ersten Ausschuß mit 63 Stimmen den Abg. Staats anwalt Stenglein, und an Stelle des ausgetretenen Abg. Längenfelder in den fünften Ausschuß mit 69 Stimmen den Abg. Landrichter Franz Schmitt gewählt. München, 4. August. Nach der „Jsarzeitung" ist al- Versammlungsort für die von der bayrischen Re gierung angeregte Aollconferenz Frankfurt in Vor schlag gebracht worden. Paris, 3. August. (K. Z.) Marschall Forey kehrt wirklich nach Frankreich zurück, d. h. er für seine Per son. Das Heer bleibt in Mexico und General Bazaine, der sämmtliche Feldzüge in Algerien, den Krimkrieg und den Krieg in Italien mitgemacht hat, übernimmt das Kommando. — Der Erzbischof von Merico und mehrere vor Juarez' Verfolgung nach Frankreich geflüchtete Bi schöfe werden am 15. d. mit dem Postdampfer von Saint- Nazaire nach Vera-Cruz abreisen und in ihre Diöcesen zurückkehren. Der Erzbischof, Almonte und andere „ver diente" Mericaner werden, wie man hört, am 15. Au gust mit Orden bedacht werden. Die Gesammtzahl der in Merico dem gelben Fieber erlegenen Franzosen soll 4500 betragen. — Fürst Metternich hatte heute eine kLnferenz mit Herrn Drouyn de Lhuys, nach welcher dH Fassung der neuen Noten zwischen Frankreich und Oesterreich wenigstens als vereinbart betrachtet werden kann. Man glaubt, dem am Donnerstag in St. Cloud unter dem Vorsitze des Kaisers stattfindenden Minister- rathe eine besondere Bedeutung beilegen zu müssen, weil derselbe eigens von Mittwoch auf Donnerstag vertagt worden. — Der Prinz Napoleon wird am Mittwoch hier wieder eintreffen. — In Vichy wird man unmittel bar nach der Abreise des Kaisers den Bau eines kai serlichen Schlosses beginnen, wozu das Terrain so eben von der Civilliste angekauft worden ist. Bern, 1. August. (K. Z.) Heute Morgen haben die beiden eidgenössischen Räthe ihre letzten Sitzungen abgehalten, in denen sich dieselben noch in Betreff eini ger von einander abweichender Beschlüsse untergeordneter Natur in Uebereinslimmung setzten. Ebenso boten die Entlassungsreden beider Präsidenten nichts Bemerkens- werthes. In Bezug auf das Niederlassungsgesuch äußerte der Präsident des StänderatheS, daß die Vorlage eines neuen Entwurfes seilen des Bundesrathes durchaus noth- wendig sei, doch müsse der neue Entwurf eine jede Ma terie des Gesetzes als besonderes Gesetz für sich behan deln; wenn dies bei dem eben verworfenen Gesetze der Fall gewesen wäre, so würde der Entscheid der Bundes versammlung ganz bestimmt anders ausgefallen sein. Die nächste Session der Bundesversammlung wird im De- cember dieses Jahres abgehalten werden. Turin, 30. Juli. (A. Z.) Das Cavour'sche Princip: „eine freie Kirche in einem freien Staat" durchdringt immer mehr unfern jungen Staatskörper; schade nur, daß dasselbe nur zu Gunsten des letztem gehandhabt wird. Jugendliebe vorher von zwei Seiten geschildert worden war. p. „Allg. Ztg." die Uebersetzung d«S Liedes Gretchen- Spinnrad mit. Sie lautet: Noo eosar ps-e. Xäisa, t»««n jvniBl rspos... Non ,«in pnlpits . . . N-I«»! von» ku^e« N«rgn«rite, paar toujonr». <jn»»ä il Iota, äonlsor »w-r»l T'onl »smbls roor« iei d«», lonw »pt«oä«nr »er«it a>i»-re knreoot oü o« l'«ar»ii p«» I ä» j« rn'inqni-t«, ö« n« „I, oä )'»i l» t-1«; Non p»nvr« »«prit «»i tont troadl», Non pnn^r, eosar »st «ikoiö, Telegraphische Nachrichten. Leipzig, Mittwoch, 5. August. (Aufgegeben auf dem Aestplatzr Nachmittag- 2 Uhr.) Eine halbe Stunde nach Beendigung der Schlochtfeirr brach rin orcanähnlichrr Sturm mit heftigem Gewitter lot. Eiu«Lch«r Mittrlthürwe der Kesthalle wurde schief gebrütet. Die Menschen stürzten aut der Fest Halle, doch ist kein Einsturz derselben zu befürchten. New Derk, 25. Juli. Der Conföderirten- general Lee soll durch 10,WO Mann verstärkt wor» den sein, am obern Potomac in Maryland stehen und Washington bedrohen. Die Eonscription fin det in Maryland energischen Widerstand, und die Verhaftungen in New Kork dauern fort. ES geht das Gerücht, dir Morrisinsel (bei Charleston) sei ge fallen. Die Unionisten haben Wytheville genommen u. dieEisendahnvrrbindung zwischenVirglnien u.Ten nessee abgeschnitten. Auch sollen die Conföderir ten aut Manassatgap vertriebe» sein. dem Führer, um ihm die Reisetasche des Reisenden fort zunehmen. Eine Stimme rief diesem Manne zu: „Gieb ihm den Rest, er darf nicht entkommen!" Der arme Petre bat, daß man ihm wenigstens einige Minuten ließe, um zu beten. Der Räuber untersuchte seine zwei Wun den und fragte ihn, ob er Kinder habe. Auf die Ant wort des Führers, daß er sechs Kinder habe, schien der Räuber gerührt, verband die Wunden, gab ihm 5 Frs. und half ihm den Engpaß nach der Seite, wo er herge kommen, wieder hinaufsteigen, indem er zu ihm sagte: Wenn die Andern mich gesehen hätten, wäre es um mich geschehen. Don der Höhe des Engpasses schleppte sich Petre müh sam nach einer bewohnten Sennerhütte hinunter, die A französische Meilen entfernt war. Er fiel in Ohn macht, als er diesen Zufluchtsort erreichte, kam aber bald wieder zu sich. Er brachte die Nacht daselbst zu und am nächsten Morgen brachte man ihn nach Eierrr. Seine Wunden sind nicht tödtlich und er hat die nähern Um stände des Verbrechens genau angegeben. Am Freitag Morgen gingen einige junge Leute aus Gremenz, wohlbewaffnet, durch den Paß von Torrent, um den armen verschwundenen Reisenden zu suchen. Einige hundert Schritte von dem Weg« fand sich der Leichnam. Herr Quensell war von drei Kugeln getroffen worden; die Räuber hatten ihm Alle», wa» er an Kostbarkeiten bei sich hatte, genommen und ihm nur einen Ring (mit einem gravirten Stein, der einen Kopf darstrllt) und seine Brille gelassen. Di« jungen Leute holten rin Ma gistratsmitglied au» Evolena, aber die Fortschaffung deS Leichnam» hat erst heute bewerkstelligt werden können. Der Mord selbst hat am Donnrr»tag gegen Mittag statt gefunden. Wer da» Thal Annivirr» kennt, kann sich eine Vor stellung von dem Entsetzen machen, welche» diese- uner Ämtlicher Theil. DreSdru, 25. Juli. Se. Majestät der König haben geruht, die seitherigen Amtsactuare Schäffer und Frei herrn von Hausen zu Referendaren, erstem bei der KreiSdirection zu Budissin, letztem bei der zu Zwickau, zu ernennen. K. Hoftheater. Mittwoch, 5. August. Der gestrige Abend brachte vier kleine Lustspiele, nämlich: „Eine Partie Piquet", „Der Präsident", „Die Leiden junger Frauen" und „Der gerade Weg der beste". Letz tere» war neu einstudirt, und der Gast, Herr v. Strantz vom Stadttheater in Königsberg, gab den Kandidaten Elias Krumm. Im Grunde hat sich die genannte Büh- nenarbeit A. v. Kotzebue's überlebt, wenn auch nicht der Idee, so doch der Ausführung nach. Dieser Kandidat, bei dem der Zweck das Mittel heiligt, dieser Schulmeister voll unergründlicher Devotion — was sind sie anders al» Zerrbilder, die zu einer forcirt-komischen Darstellung herauSfordern? Will man eine solche carikirte Auffassung einmal gelten lassen, so bot Herr v. Strantz in dem Elia- Krumm eine höchst possirliche Figur, die von ihm con- sequent durchgrführt ward und nach Maske, Gang, Hal tung und Sprache wiederum von dem JndividualisirungS- talente de» Darsteller» Aeugniß ablegte. Leider ist dieser Zimmerling von einem Kandidaten nicht bloS ein töl- hischrr Kauz, sondern zugleich ein Mensch von ganz ge meiner Sinnesart, so daß die komische Dollwirkung durch lchtern Umstand nicht unwesentlich paralhstrt wird. Im vvssenhaften Sinne ergötzlich war auch der breitspurige, kriechende Schulmeister de» Herrn Raed er und die hei ratslustige Haushälterin Krebs der Frau Mitterwurzer. Alte penfionirte Militär- werden von Herrn Winzer stet» mit großer Leben-Wahrheit repräsentirt, so auch der Maj« und Kirchrnpatron v. Murten. Wa» endlich die junge Prediger-Witwe Amalie und den Kandidaten Friedrich Wahl — Fräulein Langrnhaun und Herrn Kober stein — beirisst, so klang der Ausruf in brr Wieder- nkennung-seene nicht so überzeugend, wie un» diese IvsnarmeuKpretsr: öltbrUeü: y l^lr- — »kr- »a -sU-u. I Nvll.tU-b ü> vr-ä.»! 15 Kzr. Llnrstos »luowvru: 1 «xr. 7 Snseritnepretse: kiir äeu 8»ow einer xe»p«I»eneu 2ell«: 1 Kxr. ttvter „LivxeSLuät" äiv Teils: 2 Kgr. Erscheinen: T>elicti Xu»n«tiMe ä«r 8oao- unck kvierte^s, * ' /idvnäs kür äeu kolgsoüsu
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