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1873 W>ii«b«rg,Dww«rze«berg «ld«fL und KvöÄtz. ES (11110—u> von Vormittag« 10 Nhr an. i./X. SZ. 8, sowie des ekleres laden verkauft it G Ml und hrm leichim g-maschi- (9901-12) Sgestattet mit enommirtest«! rerikaö, HA! (1-2) soll das Herrschaftliche sogenannte Oberraumstück bei der Raumer Meisterei parzellenweise, sowie mehrere inmittelst pachtfrei gewordene Feld« und Wissengrundftücke anderweit unter den vor der Licitation bekannt gemacht werdenden Bedingungen öffentlich meistbietend verpachtet werden, wozu sich Pachtlnbhaber gedachten Tag bet der Raumer Meisterei einfinden wollen. Hartenstein, den 13. Octbr. 1873. 24 t aaNa«t«rKrüuhatn.3»' Aman«, (1-2) m. n gestalten! >. u. s. w. >esen, nimmt 0842—43) ekskin, ge guter Wolle, Erscheint täglich «U AutnahmeMo» tionegedühr« die gespad tme Aelle 10 vf«mge.- L«sera»«annahn« für d» I am Abend« erscheinend G Nummer d^Sormttt», Fürstlich Schönburg'sches Rentamt daselbst. Meyer. Baumgärtner. ch t (AnlB >tahr) neeberg. so. kannten hier- z unser lieb» Böttchermstl. IrLvIrul ist verschieden ftüh 8 Uh 3. senen. örei Tage . Schauspiel ae Schweiz«- TageSgeschichte. Proeeß Bazaine. Versailles, 11. Oktober. Gleich nach Eröffnung der Sitzung fährt der Greffür mit dem Vortrag der Annexe» zum Bericht fort. Die betreffende Stelle behandelt die Mundvorräthe in Metz. Der Bericht behauptet, daß noch so viele Leb-rSmittel vorräthig gewesen sein, daß die Festung ihren Widerstand um 3 Tage hätte verlängern könne», u»d die Soldaten nach der Kapitulation ohne hinreichende Nahrung gelassen worden seien, wobei er andcutet, daß dies geschehen sei, um eine eventuelle Widersetzlichkeit der Truppen gegen die Uebergabe im voraus zu brechen. Auch habe »an die Soldaten, wahrscheinlich aus dcm nämlichen Grunde, während der letzten Tage der Belagerung Hunger leiden lassen. Der Bericht thut dann ferner dar, daß, wenn man die Lebensmittel nicht vergeudet und vom 2. September an die Fleisch-Rationen auf 400 und die des BrodeS auf 500 Grammes festgesetzt hätte, man bis zum 29. November Nahrungsmittel gehabt haben würde. Am 9. Oktober sei die Armee, dies gehe aus einem Pri- vatschreiben Leboeuf'S hervor, noch sehr guten MutheS gewesen und habe nicht im mindesten gelitten. Der Bericht sucht schließlich zu beweisen, daß, wenn der Marschall vcn Anfang an energische Maßregel» ergriffen, rS bis Anfang Januar, ja, sogar bis zum Waffensttllstand sich hätte halten können, was einen großen Einfluß auf die Friedens-Unterhandlungen hätte haben müssen. Die Lasten Frankreichs würden nicht so hart geworden sein und es würde wahrscheinlich auch nur den Verlust einer Provinz zu bedauern haben. — Hiermit ist der Vortrag beendet. — Präsident (zum Gresfier): Theilen Sie nun das „kesume genöral" mit. — Der Gresfier beginnt den Vortrag desselben. ES ist in äußerst heftigen Ausdrücke» abgesaßt und macht den Marschall noch viel schwärzer als der Bericht selbst; er wird darin der Unfähigkeit, des VcrrathS und der Schwäche beschuldigt. Man klagt ihn an, seine Generale betrogen und an den Niederlagen von Forbach, Sedan und Orleans Schuld gehabt zu Haden. Besonders erregt eS, als das Rösume sagt: „Dieser ehrgeizige General dachte inmitten des Ruins und der unerhörten Unglücks fälle seines Vaterlandes nur daran, sich aus denselben das Piedestal zu seinem eigenen Glück zu machen." Der Marschall hört dem Vortrag ruhig zu. Er spielt fortwährend mit seinem Schnurrbart. Zuweilen bemerkt «an einige vervöse Bewegungen und es schein», als wenn er äußerst erregt sei. — Um 1j Uhr, «och ehe der Gresfier das Re- sumö beendet, unterbricht der Präsident den Gresfier und suSpcndirt die Sitzung auf 25 Minuten. — Die Sitzung wird um 1 Uhr 55 Minuten wieder auf genommen. — Auf Befehl dcö Präsident« beendet der Gresfier das köaume eöaernl dcS Berichts. Nachdem dieses geschehen, bestehlt der Präsident kraft feines diScretionären Rechtes, de» Vortrag der „Denkschrift", welch« der Marichall Bazaine an de» Kriegörath, der über die Sache von Metz stin Urtheil zu fällen hatte, einreichle. Diese Denkschrift übergab Bazaine dem KriegSrath ehe derselbe seine Aussprüche in der Sache gethan hatte. Dieselbe ist 110 geschriebene Seite» lang, und ihr Vortrag wird daher an zwei bis drei Stunde» dauern. Diese Deukschrift ist «och nicht veröffentlicht worden, obwohl ihr Inhalt eigent lich schon bekannt ist, da fie ungefähr das mtttheilt, was Bazaine in seiner zur Zeit in einer Broschüre veröffentlichten Rechtfertigung gab. Bemerkt wurde all gemein die Schlußphrase der Vorrede der Denkschrift, die besagt: „Ich habe das Bewußtsein, bis zum Schluß ««ine Pflicht redlich erfüllt zu haben." Der Marschall bespricht irr seiner Denkschrift natürlich den ganze» Feldzug. Er be ginnt «U der Affatre von Saarbrücken, die „auf Befehl deS Kaisers Statt gehabt und die er als unzetttg angebracht bezeichnet". Diese Worte machten Sensation. Die Denkschrift bespricht dann die Schlachte» von Forbach und Boeny. Gir scheint de« General CosstntereS, dem Kommandanten von Metz, die Schuld zu geben, daß die Märsche vom 14. und 15. August nicht schnell genug auSgesührt wurde». Die im Bericht deS Generals de Riviere erhobene Anklage widerlege die Denkschrift natürlich nicht, wie fie den» überhaupt nur «ine Urberstcht über die «Uitärisch« Operationen gibt. Ueber die Afsitire Req- »ter sagt die Denkschrift nur sehr wenig, und dieses verdient kau« der Erwäh nung. Was de» Kampf vom 7. Oktober «»belangt, so scheint der Marschall seinen Generalen — eS ist das erste Mal, daß er «S thut — eine» Borwurf mache» zu wollen. Die Denkschrift sagt nämlich, daß, wenn da» 3. und 4. EorpS seine vefehle befolgt, er ernstlich versucht hab« würde, sich über Mezierea durchzuschlag«. Im Ganz« genom«« sucht der Marschall t» tckter Denkschrift darzuthun, daß et» Ausfall unmöaltch war, und daß eine HVfßarum dir Festung hätte btftri« «üffm. Die Denkschrist geht V« — Donnerstag, dew M Oktober IMö.Wkksfmmd hmurxerseUkad^ Sch»«- pm^ld mv der StadttWe Elterlew, »rünhalu, BekanntWstchung. Bei dem unterzeichneten Rathe kommt demnächst eine Polizeidtenerstelle zur Erlegung, welche sofort wieder besetzt werden soll. Gehalt 220 Thaler jährlich. Bewerbungen find alsbald schriftlich hier an»ubringen unter Beifügung vo» Zeugnissen, nach Befinde» Militärpapieren. Crimmitschau, am 14. Oktober 1873 Sätler, Brgrmstr. Feld- und Wiesen-Verpachtung. ^11042-43! zenberg »ist von Heu» zu haben bei» chneeberg. h emp'ehler t »sinarkt. ! "gaffe. , lt. p«IS dl» ve? >d empfiehlt Härtel. zur Eqpttulaito», und endet mit einem „Londuoion" betitelte» Capttel, worin einige Angriffe gegen die unter de« Marschall stehenden Generale enthalt« find. Schließlich heißt es dann, daß er (der Marschall) immer von drei Gefühl« geleitet worden sei: dem Patriotismus, der Loyalitäc und der Selbstverläugnung. El« Postcripmm enthält einen Brief deS Herrn v. Bismarck, der aber ohne besondere« Belang für die Sache ist. — Der Vortrag der Aktenstücke ist »un beendet. — Präsident (zum Marschall): Erheben Sie Sich. AuS dem, Wa ste gehört habe», geht hervor, daß Eie angeklagt find, nicht alles gethan zu haben, was die Ehre und die Pflicht vorschreibt. Zugleich bemerkt er dem Ber- lheidiger, daß das Gesetz ihm verbietet, irgend etwas zu sagen, was gegen sein Gewissen sei. — Die Sitzung wird um 4 Uhr 25 Minuten geschlossen. Nächste Sitzung Montag 1 Uhr. Versailles, 12 Oktober. AIS gestern der Vortrag der Denkschrift de» MarschollS beendet war und der Präsident den Angeklagten aüfforderte, sich zu erheben, glaubte dieser, die Sitzung sei beendet, griff nach seiner Feldmütze und wollte sich hinwegbegeben; aber der Präsident rief ihm barsch zu: „Bleiben Sie stehen!" Bazaine, dem das Blut ins Gesicht schoß, richtete ferne Blicke auf die Richter und athmcte schwer. AIS »un der Präsident mit lauter Stimme nochmals die Anklagepunkte vorgelesen hatte und dem Marschall dann befahl, sich zu setze», fiel dieser ganz erschöpft auf seinen Stuhl zurück. Man bespricht jetzt vielfach die Einzelheiten der Anklage und die Meinung, „daß Deutschland nur gesiegt habe, weil die franzöfische Armee verkauft und verrath« gewes« war", gewinnt wieder überall die Oberhand. Viele find der Ansicht, daß der ganze Proc ß zu spät kommt und weit früher hätte vorgenommen werd« müs sen, und zwar auch gegen alle die, welche mitschuldig find. Andere, darunter die, welche zu der Regierung der nationale« Vertheidigung hatte», jubeln, daß die Anklage die ganze französische Militär-Wirthschaft aufgedeckt habe, und hof fe», daß „eö nun besser werden wird." Die Politik spielt bet dem Processi die Haupttolle. Da die „Regierung der nationalen Vertheidigung" durch Ge neral Rtviöre nicht heruntergcriffen wird, so find alle die,, welche derselben miß trauen, besser auf Bazaine zu sprech«, als dieses früher der Fall war. Gene ral Rrviere selbst zeigt sich in seinem Bericht jedenfalls als ein Mann, der sich nicht scheut, die einflußreichsten Personen bloSzustcll«. Ob derselbe aber wirk lich noch Gambettist ist, wie man behauptet, muß dahingestellt bleibe». Er spricht sich nämlich nicht allein in sehr belobenden Ausdrücken über die Kaiserin aus, sondern scheint auch den verstorbene» Er-Kaiser dadurch rein wasch« zu wollen, daß er alle Schuld auf Bazaine und die übrig« Heerführer wälzt. Das Gerücht, daß Oberst Stoffel und der Commandant Magna» verhaftet werden sollten, scheint nickt ganz unbegründet gewesen zu sein. Aus mächtige Verwendung hi» heißt eS, find dieselben vorderhand in Freiheit gebliebm; doch dürften dieselben wohl gerichtlich verfolgt werd«. Dasselbe haben dann auch die Generale Soleille und CosfinlereS, so wie der Oberst Turnier zu gewärti gen. Ob geg« die übrigen Marschälle, Generale und Offiriere, die General Riviere in seinem Bericht mitbeschuldigt, Maßregeln ergriffen werden, steht da hin. Jedenfalls werden fie, so heißt eS allgemein, wen» ste sich nicht rein wa schen, nicht im Dienste bleiben könn«, da ihr Ansehen zu arg geschädigt sei» wird. Zu diesen gehört natürlich auch General Froffard, der bekanntlich erst um 3j Uhr Nachmittags erschien, nachdem sich seine Truppen bereits sich» Stund« lang geschlagen hatten: Deutschland. Berlin, 13. Ort. Da- Reichs-Eisenbahnamt hat, wie die „Gp. Z." hört, Anlaß aenomm«, die Bestimmungen in den Ast 9 und 14 de» BetriebS- ReglementS für die Essenbahnen Deutschlands chrer Verwirklichung «tgegenzu- führen. Diese Bestimmung« sitzen bekanntlich fest, daß die Billet- und Ge päck-Expedition« resp. die Wartesäle auf den Station« «it größerer Frequenz spätesten» eine Stunde, auf d« Station« mit geringerer Frequenz mindesten» eine halbe Stunde vor Abgang eine» jed« Zuges geöffnet sei» müssen, und der Billetverkauf innerhalb der gleich« Krist stanzufinden hat, sofern nicht zwischen zwei nach derselbe» Richtung abgehende» Züge» eint kürzere Zwischenzeit liegt. Dte zur Regel gewordene Richweachtmg dieser Borschrist in Verbindung «it der häufig durchaus unzweckmäßig« Lage der Schalt« erschwert de« Reisend« dte rechtzeitige Lösttttg eine» vlllet»; fie wird tnsbrftndtte bei gesteigerte«! Ver kehr zu einet Plage de» PrrbliküuH da» oft nur mttrr Dr«g« und Stoß« in d« Besitz eines Ville« «la»«« kann und führt alSdan» Ota»dalfc««her- bti, wie sie auf einzeln« VeAimer Vdhuhöf« ost beobachtet uNd dutch die