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Nr. »S7 D»«»er-t«g, dev 5 Ok1»ber IVOS. 4. ^auru«,.. SWsche PolkszeitiM ll«sb„z»giger c-«evlatt f. VIMtzrii. ftecdi«. »rschetnt titalich »ach», mit rlu«nahmi der Sonn- u. , ^ »e»a,«>»«t», «iertt-ljiihrl I »». »»Pf. ,oha« «tfteLgeld». Be --»seroeutsch Postaiisiattenlt LietwngSpreiSl. »lnzetilu ItrdaktionS.Sprechstunde: II—lit Nh*. U«sddii«giger c-gevlstt f. Msdrdeii. Kredt u. beiden. Jaterat« werden die -iaeipalt veliizetle oder deren tNnn», mit LL Pf. berechne:, oei Wted?cho!u in ve->e„,e„drl riiodnil Nachdruckerer. Krdakttoa nad (Äeschiisl,'hcll« , » re-den Ptllotke» I v-> r Die Notwendigkeit der Ardeitsk««v crn. Staatssekretär Graf Posadowsky und Münster Möller haben im Reichstage das feierliche Versprechen abgegeben, daß in diesem Herbste ein Gesetzentwurf borge- legt werde, der die Errichtung von Arbeitskammern be zwecke. Diese Zusage wurde anläßlich des Bergarbeiter- streikes gegeben und man bat sie allgemein begrüßt. Eine Majorität ist seit geraumer Zeit hierfür vorhanden. Im Jahre 1876 war es das erste Mal, daß im Reichstag Ar- beitskammern gefordert wurden. Das Verdienst fällt dem Zentrumsabgeordneten Moufang zu, der darauf hinwies, daß die Arbeiter keine Interessenvertretung hätten, während für die anderen Stände solche vorhanden seien. Die kaiserlichen Februarerlasse voni Jahre 1860 gaben sodann die Zusage, daß auch für die Arbeiter in entsprechen, der Weise gesorgt werden müsse und seither war es ins- besondere das Zentrum, das säst jedes Jahr niit einem An träge kam, um Arbeitskammern zu erhalten; seit 1900 stimmten auch die Nationalliberalen dafür, und nun bestand eine Mehrheit für diesen Gedanken. Allerdings ist diese wieder ein wenig gefährdet, weil die Sozialdemokraten jetzt auf einmal ihre alte Stellring verlassen und nun reine Ar- beiterkammern fordern statt der seither auch von ihnen ge wünschten Arbeitskammern, in welchen Arbeitgeber und Arbeitnehmer vereinigt tagen. Doch geben wir uns der Hoffnung hin, daß im Reichstage sich schließlich eine Mehr- heit finden wird, wenn auch die Sozialdemokratie gegen diesen großen sozialpolitischen Fortschritt stimmt. Die Notwendigkeit der Arbcitskammern ist klar hervor getreten beim Bergarbeiterstreik. Dort hat es an einer Be hörde gefehlt, die wenigstens eingreifen mußte und der sich beide Teile gefügt hätten. Das hat auch die Regierung ein gesehen und deshalb gab sie die erwähnte Zusage. Nun spielt sich in der Neichshauptstadt ein ähnlicher Streik in der Elektrizitätsindustrie ab, der ebenso deutlich zeigt, wie geradezu unentbehrlich Arbeitskammern sind. Am Sonn- abend kam es infolge dieses Ausstaudcs zur Aussperrung von insgesamt 38 000 Arbeitern. Mindestens 200 000 Leute werden hierdurch brotlos und weshalb? Die Tisfe- renzen zwischen Arbeitern und Arbeitgebern sind gar nicht sehr groß; beide Teile könnten sich leicht verständigen. Wer aber übernimmt diese Arbeit? Der verdienstvolle Vorsitzende der Berliner Gewerbegerichte hat sich hierzu angeboten. Die Arbeiter erklärten sich sofort hiermit einverstanden. Von den Unternehmern aber lief folgendes Schreiben ein: „In umgehender Beantwortung Ihres geehrten Schreibens von heute danken wir Ihnen verbindlichst für die uns freund- liebst gemachten Mitteilungen. Ihrer gefälligen Anregung, daß wir uns der Anrufung des Einigungsamtes anschließen, vermögen wir zu unserem Bedauern nicht zu entsprechen. Wir sind indessen bereit, unter Ihrem persönlichen Vorsitze die gegennxirtige Sachlage mit unseren Arbeiterausschüsscn zu besprechen, deren Mandat wir auch nach Schließung unserer Fabriken anerkennen werden." Also im Kern eine glatte Ablehnung: nur der Person des Vorsitzenden kommt man entgegen. Hier zeigt sich ganz eklatant die Unvoll- kommenheit der bevorstehenden Gesetzgebung! Das Gewerbegericht hat wohl die Betnen-iS, als Eini- gungsamt zu walten; aber wenn es nur von einem Teile angerufen wird, kann der andere Teil nicht gezwungen wer den, zu erscheinen. Und hier sieht man, wohin diese Halb- heit führt. Nun soll das Gewerbegericht auch in erster Linie richten und Recht sprechen, nicht aber in solchen Wirtschaft- lichen Fragen vermitteln. Da muß eine Verwaltungsbehörde geschaffen werden, um solche Aufgaben zu übernehmen, und das sind eben die Arbcitskammern. Zur Hälfte aus Ar beitnehmern und zur Hälfte aus Arbeitgebern zusammen gesetzt, arbeiten sie unter einem unparteiischen Vorsitzenden. Vor jedem Streik, bei allen Zwistigkeiten zwischen Unter- uehmern und Arbeitern muß dann die Arbeitskammer an- gerufen werden und beide Teile haben zu erscheinen; es wird der Erscheinungszrnang eingesührt. Sobald man soweit ist. werden die Streiks ganz von selbst verschwinden, weil hier fast immer eine friedliche Einigung sich vollziehen wird. Jedenfalls gelingt eine solcl>e in 90 Prozent aller Fälle. Deshalb braucht man noch gar nicht zu erörtern, ob die Ar- beitskammern auch das Recht erhalten sollen, bei Ausständen Urteile mit rechtsverbindlicher Kamst zu fällen, wie z. B. das Amtsgericht bei einem Prozesse den einen Teil einfach der- urteilt, dies oder jenes zu leisten. Freilich würde eine solche Heranssclüilung der Wirtschaftsfragen aus dem Bereich der gegenseitigen Machtlxwhältuisse auf dem Boden des Rechtes ein nahezu idealer Zustand sein nud deshalb einen großen Fortschritt bedeuten. Sb aber unsere Verhältnisse schon so weit vorangeschritten sind, erscheint uns als eine Frage, die noch sehr zu prüfen ist. Tie Gesetzgebung muß wohl in vielen Fällen der Entwickelung vorauseilen und dieser die bestimmten Wege ziehen; aber sie darf andererseits nicht mit Ueberstürzung vor sich geben und Unreifes pflücken wollen. Wie in ihrer gesamten Vergangenheit wird auch diesen Winter die Zentrnmsfraktion mit aller Wucbt daraus drän gen, daß nun ein gutes und brauchbares Gesetz zu staude kommt; daß hier eine Einrichtung geschaffen wird, die das deutsche Volk vor den schnüren wirtschaftlichen Erschütte rungen bewahrt und den Frieden und die Gerechtigkeit auch im Wirt'chaftsleben zur Anerkennung zu bringen sucht. Je eher angesichts der heutigen Verhältnisse das Gesetz zu staude kommt, desto besser für Arbeitgeber wie für Arbeitnehmer. Tie Not der Zeit erheischt ein rasches Eingreifen. Hätte man schon vor 10 Jahren auf das Zentrum gehört, wäre mancher Streik erspart geblieben. 'Vo!rfZLÄe r»' - — Das Programm für dir Marvkkokonscrrnz wurde in der „Nordd. Allg. Ztg." veröffentlicht; es hat folgenden Wortlaut: „Die beiden Regierungen sind übereingekommen, dem Sultan den folgenden Programmcntwurf vorzuschlagcn, der gemäß den im Schriftwechsel vom 8. Juli angenommene:: Grundsätzen ansgearbeitet ist: I. 1. International zu ver einbarcnde Einrichtung der Polizei außerhalb des Grenz gebietes. 2. Reglement zur Ordnung der Ueberwachnng und Unterdrückung des Waffenschmuggels. — Im Grenzgebiet soll die Anwendung dieses Reglements ausschließlich Sache Frankreichs und Marokkos bleiben. — II. Die Finanz- reform. Finanzielle Unterstützung des Maghzen durch Er richtung einer mit Emissionsrecht ansgestatteten Staats- bank, welche die Aufgaben des Schatzwesens zu besorgen und die Münzprägung zu vermitteln hat, deren Erträgnisse dem Maghzen zusallen. Die Staatsbank wird die Gesundung der Münzverhältnisse in die Hand zu nehmen haben. Tie dem Maghzen eröffneten Kredite werden zur Ausrüstung und Besoldung der Polizcitrnppen und zu gewissen dringenden öffentlichen Arbeiten, besonders zur Verbesserung der Häsen und ihrer Anlagen, zu verwenden sein. — lll. Prüfung der Frage eines besseren Ertrages der Steuern und der Er schließung neuer Einkünfte. — IV. Verpflichtung des Maghzen. keinen Zweig des öffentlichen Dienstes zum Vor teil von Sonderinteressen aus der Hand zu geben. Grund satz der Vergebung der öffentlichen Arbeiten im Wege Zu schlags ohne Ansehen der Staatsangehörigkeit. Geschehen zu Paris, den 28. September 1906. 1^. kgez.) Radolin. l-. i^. kgez.) Rouvier." — Die siebzehnte Konferenz der deutschen SittlichkeitS- vrreine, die zu Magdeburg tagt, behandelte die Frage der Bekämpfung der Geschlechtskrankheiten. Einige programm- matische Worte sprach der Vorsitzende. Pfarrer Liz. Weber- München-Gladbach: Wir wollen Schutz den Frauen und Schutz der Jugend. Die Frauen sind bedroht durch die Doppelmoral, durch „noble Passionen", vor allem durch dw moderne Auffassung der Ehe. Die Jugend ist bedroht durch die Anreizungen und Anpreisungen, die zur Unsittlichkeit verführen. Jeder Buchhändler, der sie verteilt und der ver- urteilt wird, ist unS eine persönliche Genugtuung, sofern in ihm einer von denen verurteilt wird, die die Jugend ver giften. Leider ist die Presse in Deutschland — mit ehren- werten Ausnahmen — oft in Unkenntnis über den wahren Umfang der Schmutzliteratur. Dagegen freuen wir uns der Bereitschaft der Presse im Kampf gegen die widernatürliche Unzucht. Wenn man hier die Zahlen liest, die z. V. für Ver- lin gelten, können einem die Haare zu Berge stehen. Da sind die Behörden oft mutlos, sie meinen, es nütze nichts, hier zu kämpfen. Dem wollen wir entgegcntreten! Den ersten Vortrag hielt Sanitätsrat Tr. B r e »» e ck e - Magdeburg über die Frage: Wie ist der Kampf gegen die Geschlechts- krankheiten zu führen? Die Mehrheit der Gesellschaft zur Bekämpfung der Geschlechtskrankheiten, die wir früher für Bundesgenossen hielten, segelt im naturalistischen Fahr- Wasser. Man scheint nicht zu wissen, daß der Naturalismus logischerweise zur Bestialität führt. Wir halten es als eine wesentliche Aufgabe im Kampf, daß man den sittlichen und religiösen Gedanien nicht beiseite läßt. Es ist eine direkte Irreführung, wenn man seitens der Gesellsckast sagt: di- Geschlechtskrankheiten sind keine schändlichen. Der Kampf gegen die Geschlechtskrankheiten ist identisch mit dem Kampf gegen die Unsittlichkeit. Alle Faktoren müssen hier mit kämpfen. Wie ist nun zu arbeiten? Ter Sinn für das Metaphtzsische ist zu wecken, der Kampf gegen die Pscndo- wissemchaft zu führen. Ausführlich ging der Redner auf die Stellung zur Prostitution ein und sprach sich gegen die söge- nannten „Schutzmittel" aus. Tie Krankheit sei im letzten Grunde eine sittliche Krankheit; Religion ohne Wissenschaft kann hier viel, Wissenschaft ohne Religion wenig tun. — Ueber Franenrccht und Kinderschutz sprach dann Sanitäts- rat Dr. Taube- Leipzig. Seit langen Jahren Ver trauensarzt und Leiter des mustergültigen Leipziger Wöch nerinnenheims schilderte er die Entwickelung der Anstalt und brachte aus seiner reichen Erfahrung erschütternde Tat sachen und Zahlen über die Not der unehelichen Mütter. Ter Vortragende schloß mit dem Satze: der beste Schutz für Mutter und Kind ist und bleibt die Familie. In der De batte nah», zuerst Frl. Paula M üller da? Wort. Sie sprach aus, daß für die nüchterne helfende Liebe durch den Vortrag der einzig gangbare Weg gewiesen sei. Tie christ liche Frauenbewegung werde nie den Schritt zur sittlichen Gleichstellung der ehelichen und unehelichen Mütter machen, aber in praktischer Liebe Helsen, wo geholfen werden kann. In der weiteren Debatte wurde namentlich die Pflicht der Aufklärung und Warnung der Jugend betont, wie sie in letzter Zeit von verschiedenen, auch von nicht vertrauens würdigen Seiten angegriffen und von mehreren unserer Vereine in mustergültiger Weise schon seit Jahren geübt wird. — In Anwesenheit von 600 Schul,, ännern nud Lehrerinnen aus dem ganzen Reiche und Minute,iaiv>-tn-tern der deutschen Bundesstaaten begann am :i d. M wnn'-ttag zu Erkürt der Kongreß des deutschen Vereins für höheres Mädchenschnlwesrn. Es wurden Huldigmigstelegranune an de» Kaiser und die Kaiserin gesandt. — Die von der Kvloniglsahrt znriickfl.ekrbrtru Ab geordneten Dr. A'endt. v Böhlendorf. Goller. v Richtboken und Stcwz hoben an ^en Präsidenten, der Deutschen Kolonial- U«Politische AeitELnfe. fR'chdru-e Berlin, den 1. Oktober lnah. Ein mächtiges Gewitter hatten wir hier am verflossenen Mittwoch. Das schöne Herbstwetter der letzten Tage, das unten so friedlich anmntete, muß in den oberen Regionen elektrische Spannungen von sommerlicher Stärke hervor- gerufen haben. Es blitzte und donnerte, als ob wir um Johannis lebten, statt »m Micbalis. Während dieses ver späteten Donnerwetters war ich leider sehr Prosaisch ge stimmt. Der herbstliche Konflikt in den Wolken kam mir so vor. als wenn ein grauhaariges Ehepaar in Zank und Streit gerät. In einem jungen Haushalt läßt man sich ein Ge- witterchen noch eher gefallen, als in einem alten. Dort ist noch heißer Sommer, der leicht zu elektrischen Spannungen führen mag; aber wenn die Leute in den -Herbst des Lebens getreten sind, so erwartet man mehr Gelassenheit, Ruhe und Frieden von ihnen. Damit möchte ich aber nicht den jungen Leuten einen Freibrief für Zwistigkeiten ausgestellt haben. Jeder Zank ist mindestens eine Dummheit, und wer sich die törichten Hörner nicht rechtzeitig abschleist, der muß sie sich ablaufen, daß heißt durch Schaden klug werden. Man sagt: der Verstand kommt mit den Jahren. So- weit das zutrifft. muß auch die Verträglichkeit mit den Jahren zunehmen. Die Kinder sind bekanntlich in der Regel unverträglich. So artig und unschuldig die geliebten Spröß- linge auch vor den Eltern und sonstigen Respektspersonen erscheinen mögen, so rücksichtslos find sie oft in ihrer ange borenen Selbstsucht und Mißgunst unter einander. Das ewige Zerren und Streiten läuft nicht selten in die hand greiflichste Benxnssührung aus. Bis zu der Kulturstufe des interparlamentarischen Friedenskongresses und der Haager Konferenz sind die K'nder noch nicht emporgeßiegen: sie be trachten den Krieg als ein unentbehrliches und nützliches Ding, was ja für das politisch Leben auch ausgetvachscne Militärschwärmcr noch tun. Nun brauchen freilich die Eltern wegen dos Krakebls in der Kinderstube nicht gleich zu vor- zv^ifeln; die Kraftworte, die dort ansgctauscht werden, sind nicht so schlimm gemeint, und die Püffe zerstören nicht die geschwisterliche oder kameradsckmstliche Liebe. Manchmal kann man ,'ogar sagen: Was sich baut, das hat sich gern. Aber das gilt nur von dem wirklich kindischen Spiel de- Kräfte. Mit den Jahren muß die Vernunft znnehmen und also der rohe Egoismus abnehmen. Der Verkehr der Ge schwister und Mitschüler muß allmählich in Form und Sache sich auf die höhere Kulturstufe erheben, die der Spruch kenn zeichnet: Was du nicht willst usw. Das Menschenkind muß nach und nach lernen, daß jeder die Hilfe und Nachsicht der Mitmenschen gebraucht und deshalb auch ihnen Nachsicht und Hilfe gewähren muß. Bis zum Heiratsalter sollten eigentlich alle schon diesen Weisheitsgrad erreicht haben. Aber manche bestehen doch die Probe nach der Hochzeit nicht. In der Brautzeit sind sie gleichsam von den Flügeln ihrer Leidenschaft über Stock und Stein dahingetragen worden; nachdem nun das prosaische Alltagsleben in Gang gekommen, müssen sie wieder Schritt vor Schritt den holprigen Erdenweg weiter stapfen und dabei stößt der Fuß bald hier, bald da an. Die sich eine Zeit lang für Engel gehalten baden, erkennen sich als Menschen. Es gibt Aergernis, Mißmut, Mißverständnisse; es braut sich ein Gewitter zusammen. Im Brautstände pflegen die jungen Leute, wi" böse Zungen behaupten, etwas kindisch zu'win. Im Ehestand findet die Kinderei ibr Ende. Aber für diese zweite Er ziehung muß manchmal empfindliches Lehrgeld bezahlt wer den. Wohl denen, die sich wenigstens die eine gute Eigen schaft der Kindheit bewahrt haben: nicht nachträglich zu sein und nach dem Olewitterchen gleich wieder die Sonne der Ge mütlichkeit scheinen zu lassen. Also für die Lehrzeit wollen wir gern mildernde Um stände gelten lassen. Das geht aber beim besten Willen nicht, ' wenn auch an alten Herden immer noch der Zankteufel seinen Platz findet. Mit der Zeit müssen die beiden znsammenge- i hörigen Steine sich doch glatt abgerieben lmben. Allmäh- ! lich muß doch jeder Teil erkannt haben, daß er die und die ! Schadchen bade, und der andere Teil jene, daß nichts ' anderes übrig bleibe, als sich auf Gegenseitigkeit zu er- > tragen. Die O.uellen des Unfriedens sind in der Regel die Un geduld und der Eigensinn. Die Ungeduld ist mehr bei den Männern zu Hause, als bei den Frauen. Der Jähzorn gilt ja als ein männliches Laster. Aber bei aller Galanterie kann inan nicht leugnen, daß auch das weibliche Geschlecht in diesem Punkte seine Schwächen bat. Es gibt Frauen, die bei einem ernsten Schicksalsschlag sich in unerschöpflicher Geduld für die Fa milie aufzuopfern vermögen, die aber bei einem kleinen Aerger ganz aus der Fassung geraten. Wenn der Mann,