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Sonnsbenä, äen 22. März ISIS Nr. 67 «»«« Muer Tageblatt Anzeiger Dr Las erzgebirge W'"" mit -er wöchentlichen Unterhaltungsbeilage: Mer Sonntagsblatt. MÄ Kl!»'Vn» Sprichjlun-i Niöaktlonmlt Au.nohm, S» Sonniag» nachmittag, 4—S Uhr. — Lrl,g'amm.fl»r,ssi, Lagedlatt -irnsprichir sr. »!nn »««"nuHai«"'«« !»«V'^»ü'/,'2*!Ä!'»!?" für unv,klangt An»,sann« Manuskript» kann Slwühr nicht geleistet weröen. 14. ZahrgaLD Das Neueste vom Tage. Die Hamburger Seeleute Haven gestern durch Mehr- heitSdeschluß da» Ausfahren der Lebensmittelflotte Eutgeheißen. Der verfassUngsau-schuß dqs Rattonalderfammlung Nahm in bemerkenswerter Kundgebung Stellung für Pen Anschluß Deutsch-Oesterreich» an Deutschland. Heber dl» Uebernayms d-e «inzelstaatlichen Eisens sahnen auf daß Reich werden letzt Verhandlungen ge- pflhsra-. LI« WestpreuFen drohen VN Wal!» der Entsendung kölnischer Truppen nach Westpreutzen und der Ve- jsttzung DanztgS mit bewaffnetem Widerstands. An Ungarn soll ein neuer Umsturz au-gebrochen fein. Das wahre Gesicht. . W.L.W. Man bann wirklich neugierig sein, mit wel chen wunvsrbaren Spitzen.oder sonstigen Masten Spar takus'sein liebliches Gesicht wieder zu verbergen su ch« wird, da» aus Unachtsamkeit plötzlich in seiner AKIH4N R»h-ett p»r den Augen de» deutschen Volkes! »rschieuen ist. 3n Bremen und Hamburg sollen di« Schiffe sstr die Ausfahrt bereitgestellt werden, di« dazu bestimmt find, Lebensmittel zu polen. Wer „allein" und am stärksten in Deutschland Man gel leidet, das kann man gerade in den Kommunisten versammlungen hören. GS sind nicht di« Reichen, son dern das arme Volk. Ja. da wird gegen dre Regierung sogar der Borwurf erhoben, sie hätte russische Le- benSmirtel wieder zurMgeschickt. Nun, in Rußland wird jetzt b»reits das Pfund Brot mit 18—20 Mart bezckhlt und ein Pfund Ratte ns lei sch Vostet noch mehr. Wieviel Lebensmittel wir also von dort bekommen könn ten und zu welchem Preise, bann sich jeder ausrechnen. In Amerika,sind hingegen die Schweinefleisch- preise um 40 Prozent gesunken, weil die Ware nicht untergebracht werden konnte. Nun, die Spartakisten begründen ihre. Streikdroh ung, bei der sie die Mehrheit der Seeleute einfach wie der terrorisieren wollen, damit, daß sie sich sträuben, dw deutschen Schiffe der Entente „auSzuliefern", daß sie fordern, auf den Schiffen belassen zu werdchr. Welch ein Patriotismus! Welche heroische vater ländische Gesinnung! Sie wollen jteber hungern und da» ganz« deutsche Volk hungern lassen, als di«' Schiss« ausliefern, die doch.ist prster Linie un» selbst versorgen sollen. Nun, erinnern wir unS! England wollt« aus die Auslieferung des Weddigenbvotes, des „U. S" der-» zichten. Ta waren «»"dieselben Herren, die es nach England brachten, um sich hie Prämie nicht ent- gehesi zu lassen. Ein Schrei der Entritstung ging durch ganz Eng land — wir schwiegen. Ab^r vergessen haben wir e» nicht. Nun spielen sich diese Herren auf, erdreisten sich, an den Maßnahmen und» Abmachungen der Regierung Kritik zu üben. Ob es ein Fehler war, die Flotte zu überantworten öder nicht, da» wird sich zeigen. Dav- über aber wird da» Volk ist seiner Gesamtheit ent- Mtden, nicht sie, Aber ihr Verhalten hat sein Gutesr nist «nein Schlage wird e» dem ganzen Volk- klar, wa» Sparta kus w 1 l l. Tie Kommunisten kämvfen einzig und allein aeo.en do» deutsch« Volk, weil e» vom Bolsche wismus nicht» wissen will. SW benutzen jede Wasf« und ihr stärkste» Agitation-mittel ist der Hunger. Sie wissen, daß Bolschewismus und Kommunismus in Deutschland ausgespielt haben, in dM Augenblich wo e» wieder etwa» zu essen gibt l Darum wollen sie gerade die Lebensmittettransport« vereitelst. Darum entfachen sie «inen Streik nach dem anderen, damit! wir keine Austauschgüte« produzieren können, um di« Lebensmittel, zu bezahlen, damit di« TranSporttrijen die Großstädte zur Verzweiflung bringen. vis jetzt wahrten sie ihr Gesicht und sprachen nur von „politischen, Forderungen", versprachen ein« bessere Verpflegung, besser« Verteilung. Jetzt haben sie sich endlich entlarvt. Ter Hunger ist ihr Bundesgenosse, darum soll da» deutsch« Volk hungern. Ma» kümmert sie der Tod von Hundsrttausenden, der Bolschewismus hat in Ruß- h»nd Millionen ermordet, unsere Spartakisten wollen auch darin nicht Zurückbleiben. Aber — da» deutsche Volk wird wissen, wa» es AS MU« rujd Wiederaufbau. DieNussshctäerLebensmittelschisse Die Mehrheit.der Seeleute für AuSftchrt der Flotte. Tie gestrig« Abstimmung ip der Seemann-Versamm lung in Hamburg, die von etwa 6000 Seeleuten besucht war, ergab 1770 für und 804 gegen "die Ausfahrt der Schiff«. Demnach hat di« größere Mehrzahl der Besucher sich der Stimme enthalten, Ta» Resultat wurde mit lebhaftem Bravo gegen vereinzelten Widerspruch ausgenomm«». Der Versitzende bekundete, daß sich nach der Abstimmung di« Minderheit der Mehrheit zu fügen habe. Sodann «klärten di« Vertreter Ve» Se«mannSbundes Scheel und Haase, daß li« den Auf ti aa hä ten, mitzuteilen, 'daß Emden, Bremerhaven, Lübeck, Flensburg und Nordenham ^ich gegen die Beteiligung an der Auslieferung der Schiffe ausge sprochen hätten und wohl bei ihrem Nein bestehen bei den würden. ES kam dann noch «in Antrag zur Ab stimmung, daß der Seemannsbund beauftragt werde, die In e ressen der arbeitslos gewordenen oder werden, bin Seeleut« gegenüber der Regierung wahrzunehmen. Ter Antrag wurde.einstimmig angenommen. Dom Frieäen. Wen« Deutschland di« Ffi«den»«nterschrist verweigert. Der Pariser Temp, beschäftigt sich bereit« mit den Maßnah. inen, die ergriffen «erden mitßten, wenn di« deutsch« Regierung mit der Verweigerung der Frledeneunterschrift drohe. Tempo ver langt, daß dann di« Alliierten in jedem Gebiet Deutschlands Ortob «Hörden «iusetzen müßten, mit denen provisorisch« Ab kommen zu treffen wären. (!!) Nur ein blühende« Deutschland kann zahlen! Ueber di« Kriegoenlschädigungen- erfährt Reuter von autorita, tiver britischer Seit« au. Pari», daß bisher nur darüber «ine Einigung erzielt wurde, daß Deutschland jeden Pfennig zahlen muß, den «o aufbrtngen kann, daß «» aber nicht annähernd alle» zahlen kann. Zu der Frage, innerhalb welcher Frist die Ent schädigung gezahlt werden würde oder könne, seien einig« Sachver ständige für dreißig, ander« für fünfzig Jahre ge wesen; alle Sachverständigen seien der Meinung, daß man ein« wirklich befriedigend« Entschädigung nur von einem blühenden Deutschland erwarten könne. . , England gegen sinnlose > . Entschädig «ngoforderungen. , In einer Unterhauafitznng sagte vonar Law in veantwor, tung von Ansragen: Die Regierung hab« nicht die Absicht, dem Feind« größer« Zahlungen aufzuerlegen, al, er nach amtlicher Er» klärung zu leisten imstande sei. Noch kein« Aushebung der Blockade Au» London wird gemeldet, daß der Unterstavtssekretär für auswärtige Angelegenheiten, Ereil -arm-worthi im Unterhau» erklär!«, di« gegenwärtigen vlockademaßregeln könnten nur im Einvernehmen mit den Alliierten und den vereinigten Staaten aufgehoben «erden. Die alliierten Regierungen seien der Anficht, daß «, notwendig sei, die Blockade bei, «behalte«, «eil Deutschland auf dies« Weise leichter da,« gezwungen «erden könne, dit Fried«n»b«dtngungen anzunehmen und durch zuführen. > Mit schamloser Brutalität erklärt also hier die Entente, daß Deutschland nur mit der Hungerpeitsche behandelt werden dürfe I Der Anschluß Doutsch-Vesterreichs. Hi« PchtMviß^ViS« Akt. Di« gestrig» Sitzung der B«rfassungSkom- mtsston der Nationalversammlung zu Weimar jvurde zu ein«r geschichtlich denlwürdigen Kundgebung kür di« v «w«intguna Deutschvstsrreich» mit dem Reich«. Zu Beginn der Sitzung zog der Abgeordnete Naumann feinen Antrag auf sofortigen An- schloß Deutsch-Oesterreich» mit der Begründung zurück, daß dieser Antrag zweckmäßiger bei der zweiten Lesung des Artikel» 1 im Ausschuß zur Beratung gestellt wer den würde. Dafür hatte Naumann, unterstützt von sämtlichen Parteien der Nationalversammlung ein« Erklärung eingsbracht, di« folgenden Wortlaut hat; „Der ver'assungsausschuh der verfassunggebenden Nationalversammlung begrüßt «» als bedeutsanien Fortschritt auf dem Weg« der Vereinigung »wischen dem Deutschen Reiche und Deutsch-Oesterretch daß »wef Negierungsvertreter au» D«utsch-Oesterreich an den Verhandlungen teilnehmen. Er erwartet, daß di« Besprechungen da» beiden »yterungen ,sv rasch durchaeführt werden, daß auch Abgeordnete Deutfch-Oestarostchg a» d»n vertzaadlu«-' gender Nationalversammlung Kbe»di« Wach fassung des G«samtweiches noch teilnehmen können, wir zweifeln nicht, daß die deutsche Reicht^ gieruni der Zustimmung de» ganzen Volke» sicher ist, io«» sie bet van Abmachungen auf di« v«sonst«»»» wirtschaftlichen Schwierigr-tte» DentzM» Oesterreichs Rücksicht nimmt.« Nachdem Abg. Dr. Naumann fsstnfN AntvcE kwU begründet und Direktor im Auswärtigen Ami« KvstNSÄ vertrauliche Aufklärungen über di« Verhandlung« chW Deutsch-Oesterreich gegeben hatte, hielt de» »st« «reichst sch« Gesandt« Dr. Hartmann «in« Red«, in dar Z» erklärt«, daß die Verhandlungen bisher in dneHaM brüderlichem Geiste geführt worden seien. Vr Wie» hach auf hin, daß die jetzt von gewisser Seit« in Wien betriebenen Versuche, Deutsch-Oesterreich! von Drutsch-f land abwendig zu machen, reine Aussicht auf Wrp folg hätten und erklärte schließlich, daß nicht» DeutM-, Oesterreich daran hindern könne, den Anschluß M Deutschland zu vollziehen. Vorsitzender Abg. Haußmann «klärt« st»«^s Tie würdigste, und nachdrücklichst» Zustimmung AS d«Ul ebsn Gehörten werde die Annahme der Erklärung svin Hierauf wurde tzi« üben wiedergegeben» S»AÜr»vE der Fraktionen ohne wettere Debatte «tnstiramW SkR Utz» ter sehr lebhaftem Beifall angenommen. Pariser Beschlüsse über Polen. Di« «en« Somzech Polen». In der vorletzten Sitzung de» Obersten KriegStateD zu Pari» legt« bezüglich Polen» Jul«» Lambon HW zu ^verfolgend«» Ziel« dar. Polen Anne trotz sckneU unzu'ammenhängenden LandeSgüengen unter gletchzettst ger Anpassung an da» Nationalttätenprinziv «in Rn benSfühiger Staat werden. Um sein« UnabKärzgighestl zu bchalten, Labe Polen «inen freien Zugang ßu»N Meer« unbedingt nötig. Unters diesen Umständen UbM sei e« unmdgltch, Polen kein« fremden Glau mente «tnzuoerleiben. Da» Projekt der Ksmmtzsstm^ da», im ganzen genommen, die Grenzen Polen» weniE weiter dehnt al» di« von 1772, bewilligt Polen «im» Ausgang zum Baltischen Meer, per mit einem Land streifen längs der Weichs«! zusammenhängend ge dacht ist. In All en stein wird «Lne LollSabstinWurW abgehalten werden müssen. Weiter heißt e» in der Pariser Meldung r Am Namen der Kommission brachte Jule» Tampon ein« Entschlt«. ßung ein. In großen Zügen folgt di^er Entwurf! Saust bons den Grenzen von 1772. Hje Schwierigkeiten p*» treffen hauptsächlich di« Grenz« auf der ostpreußisch«» Serte, wo der Kommisstonsentwurf fast zwei Mil lionen Deutsch« an die Polen »uSlttke» stMAst was, wie man in Paris selbst «tnsieht, z« großen Konflikten führen würde. Di« Antzetegelst heit ist deshalb zur weiteren Ueberlegung ooch WmotzZ bi» Freitag zurückgestellt worden. * » * Mt dem! oben -erwähnten Landstretfen läng» der Weichsel ist nicht» Anderes gemeint al» di« Stadt Danzig. Diese hat aber nur 8 Prozent Polen und es wäre daher die brutalste Vergewaltigung, wollte man Danzig den Polen ausliefern. Wir haben ja schon gestern mitgetetlt, daß di« deutsche Regierung! hier nicht mitmachen wird. Wenn die Franzosen «ins Volksabstimmung ausgerechnet in der ostpreutzi- schen Stadt Alknstein zugestehen, so ist da» nur Blend werk. Im Uebrigen emPfinAq st« selbst, daß dt« Auch« Neferung von zwei Millionen Deutschen an dr« Polen zu „großen Konflikten" führen müßte. Aber dt« Entente Wird e» schon verstehen, auch über dies» GewtstenSbjOst hinweg zu kommen. In dieser Beziehung Ist si« mißt kleinlich. Ein« vmHMst Rocke. General von Hammerstein überreiche» Iß»,, dant In der Sitzung der waffenstillstandSkemmWen vom 20. März «in« Not«, in der «r seine am Iß.MLch mündlich abgegebenen Erklärungen Über di« Ar»g« des Landung polnisch«» Truppen in Danzig schriftsich bestätigt« und ergänzt«. Dt« deutsch« Regt» rusiq bestehe, wie «» iy der Not« u. a. hetßr, ayf ihrem» Recht, di« Angel«g«nhett nicht von der Internationalen Waffenpillstand-kvmmisston m Spa behandeln zu saß» s«n. Dt« deutsch« Regierung könne keinesfalls dt» Landung in Danzig und den Durchzug der polnischen Druvpen durch das national gemischt« Land zülaffen. Di« «ntsnt» behauptet, sie woll« tn den östlich VN» Weichsel gejßgsn»» d«utschm Gebieten ausschließlich dt« Ordnusig äßhaltsn und. nsue» Blutverotßß»« Vevmetderr. »äo rm» ff«