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pulMitzerMcheilblaN Fernsprecher: Nr. 18. Vezirks-Nnzeiger Erscheint: vien«1ag,vonnerstagu.Sonnadend. Mil .Illustriertem Sonntagsblatt', .Landwirt. VVs V scyattlicher Vellage" und .Mode kür ttUe"- I I > R und Zeitung lelegr.-Ndr.: Wochenblatt Pulsnitz 'M SS Inserate kür denselben lag sind bis vormittags 10 Uhr aufzugeben. Vie künk mal gespalten». S E I I M Zeile oder deren Naum t 5 pk., Lokalpreis 12 Pf. V dv G V Neklams 30 Pf. Sei Wiederholungen Nabatt. Abonnement: Monatlich 45 pk., vierteljährlich Mk. 160 kreier Zustellung ins Kaus, .,^x x^- Q4^.X4«^4^ Zeitraubender und tabellarischer Satz nach be. ^urcd sie Post bezogen Mk. 1^41. ——— 065 l^OHIZl. sNpll5Z6plO)l5 UNO 065 3lOottol65 ZU pul5Nltz anderem larik. Erfüllungsort ist P anitz. Qmicrbl/itt ssin Nlllcrnitt umfassend die Ortschaften: Pulsnitz, Pulsnitz M. S., Vollung, SrotzMisdorf, ltlUtöOlUII lut 0611 rlluIö^LtlchlöULZil PUlÜUI^, steina, Weitzbach, Ober- u. Niedcrlichtenau, Sriedersdorf-Ihiemenüorf, Mittelbch vruck m,d Verlag von L. L. Sörster's Lrvsn (Inh.: z. vv. Mohr). Expedition: Pulsnitz, vismarckplatz Nr. 265. Verantwort iretnig, Kauswalde, Ohorn, Odersteina, wieder- Zrotznaundork, Lichtenberg, Klein-Vittmannsdork. -r Redakteur: Z. XV. Mohr in Pulsnitz. Nr. 4. Donnerstag. 9. Januar 1913. 65. Jahrgang. kunvsslsusr betretens. Aus Grund de» Gesetze- vom 18. August 1868, die allgemeine Einführung einer Hundesteuer betr., werden die Besitzer bez. Verwalter der im Stadtbezirke ge legenen Grundstücke zur Vermeidung der aus Hinterziehung der Hundesteuer angedrohten Strafen hierdurch aufgefordert, den zum Zwecke der Aufstellung de- Hvnde- steuerkataster» Umfrage haltenden Schutzmann Tischer mitzutetlen, von wem und wieviel in den einzelnen Grundstücken Hunde gehalten werden. Die jährliche Steuer beträgt 6 Mark für einen und 9 Mark für jeden wetteren einer Hau-Haltung angehörenden Hund und kann von den Hau-Haltung», vorständen an den Schutzmann Tischer sofort gegen Au-Händigung einer Sreuermarke entrichtet werden, ist aber aus alle Fälle bi- spätesten» von 30, Januar Visses Jabres an unsere Stadtkafse abzuführen. Wer innerhalb de» Jahre» einen Hund anschafft, für welchen die Steuer aus diese» Jahr noch nicht entrichtet worden ist, hat für denselben binnen 14 Tagen den vollen Steuerbetrag zu erlegen. Hierbei wird noch aufmerksam gemacht, daß Hunde, welche ohne die gültige Steuermarke am Hal»band betroffen werden, durch die hierzu beauftragten Personen wegzufangen und deren Besitzer nach dem Hundesteuerregulativ mit 3 M Strafe, insoweit aber Hinterziehung vorliegt, mit dem dreifachen Betrage der Hundesteuer zu ahnden ist. Pulsnitz, am 9. Januar 1913. vsr Siadtrat. In dem Konkursverfahren über das Vermögen des Privatmanns §rleDrlck 6voH Cmll Sckurig in Grossröhrsdorf soll mit Genehmigung des Eläu- bigerausschusses eine Abschlagsoerteilung erfolgen. Nach dem auf der Gerichtsschreiberei des Königlichen Amtsgericht» Pulsnitz ausliegenden Verzeichnisse sind 6 M 41 Pf. bevorrechtigte Forderungen und 21 522 M 88 Pf. nicht bevorrechtigte Forderungen zu berücksichtigen. Der verfügbare Massenbestand beträgt 11 932 M 69 Pf. Pulsnitz, den 8. Januar 1913. vor Konkursverwalter Recht» anwalt vr. Mepraschk. mit den Kontrollnummern 5 und 7 aus dem Schweizer Seruminstitut in Vern, 273 und 277 aus der chemischen Fa> buk von E Merck in Darmstadt sind wegen Abschwächung jur Einziehung bestinnnt worden. Dresden, am 47 Januar 1913. Ministerium des Innern, II. Abteilung. Das Wichtigste. Im Reichstag wurde am Mittwoch die sozialdemo kratische Interpellation über den Wagenmangel besprochen. Der neue Staatssekretär des Auswärtigen v. Jagow wird am 18. Januar in Berlin eintreffen, um die Leitung des Auswärtigen Amtes zu über nehmen. In der Konferenz der Finanzminister am 4. Ja nuar haben sich Sachsen und andere Bundes staaten gegen eine Reichsvermögenszuwachssteuer ausgesprochen. Der Verband der Rabattsparvereine Deutschlands erstrebt in der Frage des Reichs-Petroleum monopols die Uebernahme der zehn Millionen Mark Namensaktien durch den Kleinhandel; ein großer Teil ist bereits gezeichnet. Die landwirtschaftlichen Behörden und Verbände in Preußen planen ein energisches Vorgehen ge gen die Landarbeitergewerkschaften. Die Sozialdemokratie Preußens hat über die Wahl taktik bei den preußischen Landtagswahlen Be schluß gefaßt. Die russisch-österreichischen Beziehungen haben sich gebessert, da die beiden Mächte einander Aufklä rungen über ihre militärischen Maßnahmen ge geben haben. Die Wahl zum Präsidenten der französischen Repu blik ist auf den 17. Januar anberaumt. Die Mächte sind sich in der Frage der Abtretung Adrianopels einig, dagegen bestehen zwischen Drei bund und Dreiverband Meinungsverschiedenheiten über die Abtretung der Aegäischen Inseln. Die Wiederaufnahme der Feindseligkeiten gilt nach Berichten aus Belgrad als unwahrscheinlich. Die Balkanstaaten stellten den Kabinetten der Groß mächte gleichlautende Noten zu, in denen sie mit teilen, daß sie die angebotene Friedensvermitt lung der Großmächte annehmen. Zwei türkische Minister hatten mit dem bulgarischen Oberkommandierenden eine Besprechung nahe bei Tschataldscha. Unter-, nickt abgsbrocken. Die Friedenskonferenz hat am Montag, wie zu erwarten war, wenigsten» nominell, ein vorläufige» Ende gefunden, bezeichnend für die Lage ist e» aber doch, daß allenthalben die Ansicht vertreten ist, daß damit keineswegs die ganze Sache aus ist und die Feindseligkeiten wieder beginnen werden. Hätte man da» Letztere ins Auge gefaßt, so wäre sicherlich eine derartige Aeußerung al- Antwort von den Ballan- delegierten erfolgt, aber auch auf dieser Sette wünscht man nicht» sehnsüchtiger al» den Frieden. Aller Wahrscheinlichkeit nach werden die Verhandlungen in den nächsten Tagen in unverbindlicher Form sortge- setzt werden, um vielleicht doch noch eine Einigung herbeizusühren. Auch die Mächte werden in der Zwi- s^enzeit nicht müßig die Hände in den Schoß legen, die Botschafterkonferenz tritt jetzt in den Vordergrund, und vielleicht wird sie da» schwierige Frieden-werk bester vorzubereiten in der Lage sein. Bereits am Sonnabend sollen sich die Botschafter dahin geeinigt haben, den Mächten einen Jntervention»vorschlag vor- zulegen, der jetzt den Gegenstand eine» Meinungsaus tausche» zwischen den Kabinetten bildet und hoffentlich auch zur Realisation gelangt. Trotz der Erregung, mit der die letzte Sitzung der Frieden»delegierten endete, darf man die Hoffnung nicht aufgeben, daß das letzte Wort noch lange nicht gesprochen ist, ja in London hieß e» sogar einige Stunden nach Abbruch der Friedensverhandtungen, daß diese vielleicht noch Ende dieser Woche wieder ausgenommen werden wür den. Man muß zugeben, daß die Schuld an dem bi», herigen Scheitern der Friedensverhandlungen den Tür ken kaum beizumesten ist, die immer wettergehende Konzessionen gemacht haben, und e» ist begreiflich, wenn sich die ottomanischen Friedensdelegierten bitter darüber beklagen, daß sie immer diejenigen sein müß ten, die nachgeben, während die Balkanstaaten bisher auch nicht ein Jota von ihren Forderungen nachge lasten hätten. Verfehlt ist e» freilich, wenn man tür- kischerseitS auch da» Verhalten der Großmächte ver- urteilt, die erst die Erhaltung de» Statu» quo pro klamiert hätten, um jetzt die Gebietrforderungen der verbündeten Balkanstaaten zu unterstützen. Wenn auch die türkischen Schmerzen begreiflich sind, so kön nen die Großmächte das doch nicht ändern, sie stehen eben vor einer wesentlich anderen Lage, als vor dem Kriege, und sie können unmöglich den Balkanstaaten die gesamte Beute entreißen, nur um der Türkei ge fällig zu sein, deren Verwaltung gerade in den frag lichen Gegenden versagte, und trotz langjähriger For- derung seitens der Mächte keinerlei Verbesserung er fuhr. Jetzt ist aber für die Großmächte ote Stunde gekommen, einzugreifen, und man wird die» mit Rück sicht ^aus die innere Lage gar nicht so ungern gesehen haben. Darf man im Augenblick auch nicht den Ernst der Situation vergessen, so ist doch kein Anlaß gegeben, die Lage als völlig hoffnungslos anzusehen. OsrMckss unS Sücbflsckss. Pulsnitz. (Wiewird das Wetter am Sonn tag sein?) Ist denn noch keine Aursicht auf Win- I terwetter? So wird der Wetterontel beständig von ! Leuten gefragt, welche darauf brennen, Wintersport zu treiben. Auch heute mußte der Wetteronkel diese Frage noch mit .nein" beantworten. Ganz Nordeuropa ist zurzeit auch ungewöhnlich milde und von Nordwesten ziehen beständig Depressionen Heron, die nach Norden und Nordosten sortschreiten und dadurch selbst für Nordeuropa stärkere Abkühlung verhindern. Er deutet also noch nicht» auf einen Wintermonat hin. Da» im Südosten bis Osten befindliche „Hoch" kann durch Aus- strahlung zeitweise nur schwache Fröste bringen, die noch nicht einmal da» Schlittschuhlaufen ermöglichen, und im Gebirge fehlt meist der Schnee zur Ausübung der anderen Sportarten. Wir erwarten für Sonntag am Tage ziemlich milde» Wetter, keine erheblichen Niederschläge und zeitweise Sonnenschein. Pulsnitz. (Ein schwerer Unglücksfall) mit tödlichem Aurgang ereignete sich gestern Vormittag in der Färberei der Firma Schurig-Raupach, hier. Der Färbereiarbeiter Martin Petzold aus Pulsnitz M. S. war, wahrscheinlich infolge eine» plötzlichen Unwohl sein», in einen Bottich mit fast kochendem Master ge stürzt. Trotz schnellster Hilfe waren die Verletzungen aber so schwere, daß der Bedauern»werte gegen Abend im Krankenhause, wohin er von der Sanitätskolonne gebracht worden war, verschteoen ist. Der Verunglückte hinterläßt Frau und 4 Kmder. Pulsuitz. (WiederholungderWeihnachtS- märchen.) Der evangelisch-nationale Arbeiterverein steht sich, um den vielen Wünschen zu entsprechen, ver- anlaßt, die anläßlich der Weihnachtsfeier mit so großem Beifall aufgenommenen, geschickt inszenierten, reizenden Kinder-Aufführungen, u. a. die Spiele „Weihnacht», wunder" und Me Tannenfee" am nächsten Sonnabend zu wiederholen. Wer würde sich auch nicht gern noch einmal da» herrliche Spiel der Kinder ansehen? Und wenn sich dazu noch so Mancher einfindet, der bei der ersten Aufführung behindert war, zu kommen, so dürfte der Verein, dessen gute Ziele ja bekannt find, wieder einen vollen Schützenhaussaal sehen. Pulsnitz. (Die Klotzsche-Maurice-Sän ger au» Dresden) treten, wie im Inseratenteil ersichtlich, nächsten Sonntag im Saale des Hotel» „Grauer Wolf" aus. Line größere Zahl uns vorlie- gender Beurteilungen über die Leistungen dieser au» acht Herren bestehenden Gesellschaft lauten überein stimmend lobend, Gesang und Komik werden als erst klassig bezeichnet. Der Besuch de» hier stattfindenden Gastspieles kann daher Freunden des Gesanges und Humor» empfohlen werden. — (Der Mangel an Schnee) wird allent halben nicht gern gesehen. Insonderheit fehlt den jungen Saaten die schützende Decke. Da die jetzigen Nächte teilweise Kältegrade und scharfen Reif, die Ta gesstunden aber Wärme bringen, so ist das Wurzel-