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Dresdner Nachrichten : 07.01.1883
- Erscheinungsdatum
- 1883-01-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188301079
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18830107
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18830107
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 9-10 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1883
-
Monat
1883-01
- Tag 1883-01-07
-
Monat
1883-01
-
Jahr
1883
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 07.01.1883
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M. >e Per- » Pkork beträgt rämicn "u dev der 'V» der. >i gegen rungen rstchcrt 5uum»e ltcntc. Unit. ige auf Haupt- durch Vrosävu 1883. «eewztn» «ügllft, KI>» 7 »„« ,» »n vn-cdilw,,: Rartcnlirasic »>. «a>°„»«U>cnrn»cU »«-.-rlclftu-Nich durch di« P°,r p Mark 7Ü War eiumm. 10 Pjg«. euiftag« 36000 llirmpl. ?tu duMSaalrNnarlandlrrMa. rwftrl»»« mach« ft-i, t>,c RrdaclU», »ich« »erttndlta.. Amwu«» ftir u»a „etimcii au: Die Atmoncen-Vureiuir » »»«>«»: - «u»«Is > — Dauv« » Vamp.: — -«. Mrtilrr in S'oiliy: — «,b. «trtz i„ Muudcbura: — s>. «arck ä- ««. Ur; — »««»„« ittHaue ««»«rtil Hami-ura. Tagekkatt für Politik, Unterhaltung, Gkschästsverkeßr. Lörsenbericht, Frem-eulifte. Herzog und die Großherzvqin von Mecklenburg - Lchweriu. Von ig der „Pall einer Hierherkunst deü Königs und der Königin 'von Italien ist es M "" ' ' ' ' ' ' >«« Ut - Ve I«»k> Berlin. Tie „N. A.-Z." lagt zu der Meiduu . . . ^ - - „... — - Mall Gazette", nionack, die Deutschen «n London eine Mittticilung ganz still geworden.Dem Abgeordnete»!,ause ist dic Kanalvorlage bekommen hätten, das, sie in Kurze'.» zu militärischer Dienstleistung! <Rhein-Weser-EIbe)zugegange». (Zs handelt sich zunächst nur um ^ .... - " die Strecke Tort,nunv-Einümündung. Die Frage, ob eine Lerbin- q)ttttelelbe oder eine solche an den Mündungen „ach Hause berusen werden könnten: Zu sagen, dass dieser Bericht aus einer Erfindung beruht, ist nicht nöthig. aber wir könne» unser Befremden darüber nicht zurückhalten, das, ei» Blatt, welches dem Vernehmen »ach den Unterstaatssetrelair Lord Rose-Herr», Schwieger söhne von Rothschild, gehört, sich zur Perbreitung eines Gerüchtes hergiebl. welches entweder einer Spekulation u In l-ui^u dienen oder das englische Publikum gegen Deutschland als Friedensstörer verliehen soll. — Zur Feier der silbernen Hochzeit des Deutschen Kronprinzen werde» FF. BIM. der König und die Königin von Sach sen liier eintressen, ebenso das belgische Königspaar. sowie der Gros: düng Mittelweser dieser Ströme zweckmäßiger sei, soll vorläufig noch osten blcibciü Pari s. Am Eingänge vom Pere Lachaise sprach der Fuftiz- minister Ziamcns der Rcgrerung, er gedachte des Patriotismus und der hohen politischen Gesichtspunkte Gambctta's und seines Gefühls für dic Wünsche dcS Landes. Er bade die republikanische Ordnung im Firnem und ein friedliches Ansehen Frankreichs »ach außen gesichert. — Et,austour feierte Namens der elfaß-lothringnchen Gesellschaften in Paris Gnmbctta als den Repräsentanten der un- Publikum applaudirle 28. ür.ikraie werben Manenkr»»» -.! ris Rnchw. tz Uhr euaenommen. Senniag« dl« MitlaodtitUdr. A . t-ienftadi nur -»iftiochentagkn: »loft-rgafte Rr. L dic Sputzm. tzUhr. — Di« cinft-alti«« VeUtzeii« l->ft>-> IS Pi. Lingejundl die Zeile M P-. <rinc Garantie für da» ntjchit- tägige Erichemen de« Interate wird nicht geged«». Siu-warltge Annoncen» Aufträge von undelanntcnPc>1o»cn Mieiiren wir nur gegen Vrä»u«e,»n»«> ^t«k>l>»i>a durch Brieftnarke» oder -«-oiicinzodiuns Acht Silben koiien >d Pig- Änieralc mr die »onlag> iiiumrner oder Iioa> einem Jcnragc di« Ptriurile SO besiegbaren Hoffnungen dea Eisasj-Lotliringcr. Ein grober Freund Elsatz-Lothringeno istlodt, abcrFra>rkreich, unserPaterland. Icbtunvffl bereit, mit Appell airseine glorreichen Bestimmungen zu entfprcchen. Paris. Tie Leichenfeier verlies programmmäßig. Fm Palais Bourbon fand keine Eercmonie statt. Die meisten Mit glieder des diplomatischen Eoros, darunter Fürst Hohenlohe wäre» mit den Minister», dein Präsidenten des Senates und der Dcpu tirtcnkammcr und der Generalität anwesend, als der Sarg sorl- wurdc. Während sich der Zug sorinirle, zogen sich die getragen . ^ . ... Diplomaten, von denen Niemand den Zug initmachtc, zurück. Letz lerer war über 2 Stunden lang. Großartig wirttcn die tt. aus ende von Riesenkränzen, aber das Ganze war zu theatralisch. Die Elsäber und Freimaurer spielte» eine Haupirolte im Zuge. Das Publikum applaudirle verschiedene» Delegationen. t„Nat. Ztg." > Rr. 7. Wittrrung vom 8. Aonttir: Barometer »och OSkar DbiolftWaltlnastc 0 <MUMgo>. 77L Min., seit g«s««rn unveiäudcll. Tt>er»iomelrugr.»ach iiieaumur: Temb. I »iedr. Triuo. ltöchve Temp. I"v. üsi Aiiiid. .Seite». Aussichten stir bei» 7. Fainiar: Südost, mätzig, vorwiegend heiter, trocken, Frost. Toiintag, 7. Fanuar «nt. nkc. attlons stark. n schis gratis llhr. en. oidnen »r und lig LU ünstigc iiich age. illcin» b- 6^ ^uali- Mi.. bricft. ragcs. ». kirchc. » r von Wege cehrte »ogen önncn rck zu . ihre II»» ästigst hne nnd gutü HU Lt> t. er » ausen zlor, einen !- bis , bei eine oiesen . r >« in »6N Stück k»ng. ltä-. 17. Neueste Telegramme der „Dresdner Nachrichten." Berlin. Zur silbernen Hochzeit deü Mvnprinzen wird das sächsische «ind belgische .stönigspaar hier erwartet. Paris. Der veröffentlichten Zugordnung zusolgc sollen dic elsap-lothringischen Delegationen, drcisng an der Zahl, mit der Liga der Patrioten unmittelbar vor dem Leichenwagen Gambctta's mar- schrren. Am Freitag Nachmittag bat im Lcichenziiinncr der Revanche- dichter Deroulüde crue peinliche Szene mit dem Direktor der „Lan- rerne" Mauer prooocirt, die Fntervcntion der Anivcscndcn ver hinderte einen größeren Skandal. Cliiass o. Fa». Der große Bergsturz zwischen Bellegardc und Eoilongeü (in Frankreich an der Luon Genfer Eisenbahn, unweit der Schweizer Grenze) versperrte das Rhonebett. Ter Wasteriaus ist aus sechs Stunden unterbrochen, die Eisenbahn zerstört. Weitere Bergstürze droben. Die Berliner Börse begann beute geichästslos. wodurch die Eourse in asten Gebieten gedrückt wurden. Eine ivätcr eintretcude Besserung war vorübergehend. Deutsche Bahnen waren schwächer, besonders Obcrschlesische in Folge eines Zugeständnisses der Ver waltung bezüglich einer Tarisermälngnng. Fremde Bahnen waren nur theilweise fest. Bauten wenig verändert. Von Bergwerken beionders Dortmunder belebt. Auf Grund der .stanaivorlage waren deutsche Fonds still, fremde schwach. Oesterreichische «iter n» der Börse gefragt. AranNur« a.M., o. La»»-». Adeub''. Urcdtt SoS.or. Liannam»,, e»3.07. ^o»n« i'itrdk» Ilti.cü. OOerLooie —. Lieft. Sildtrrciftc —. Paptcercttle . SiaUjicr e.v.'.io, Lefterr.Goidremc —. Ilno.Sivibrciilc -- . 7>er Ruftcli —. von Nuftcu —. e.Onc»iMillcft,c —. Nklteiic ilitüar. Äoidatilewe —. Lc>citll!»ie>I>c . Un» pansch« Pnptcrrcntc—. Dft'eottto - . Etftipier i l.,0. Stollitordvatill 111. >». gcft. Pari«, 0. Januar iLchiuv.i Nculc W/>o. Auiett>e «io.Ift. JlaUener 87,80. SloaiSbahn 700.7ä. ftombarden 2»0,00. da. Prioritäten 281. SMlcr Oav. Lejlerr, t.oivrculc vft. Ae,l ai>rr.8eichaklolor. Dresden, 7. Januar. - Ter ztoiilmandeur der 2o. Fnsanlerie - Division, Generai- lieutenant Frbr. v. Hausen, der seit 18:17 der vateriäudischcn Armee angehört, ist um seine Verabschiedung ciiigetoiiniw». lkst'.i geboren, zählt Ercellenz von Hausen immer noch zu den ichiieibig- sten Ossizieren. — Die nächste öffentliche Sikung des Bezirk-, Aus schusses der zlönigl.Amtühauvtmannichast Dresden Neustadt wird morgen Montag den 8. d. M. von Porm. !> Ubr an i», Sit-ungs iaalc der obigen Behörde. Nitierstraßc 1k, I I. abgehaiten. — Graf Bcuft, der frühere österreichische Relchslaiizler, ivcrü Dresden heute vcrlasseu. Sein Besuch war lediglich familiärer Natur. Er war von seinen beiden Söhnen begleitet, deren einer die diplomatische Earriörc eingcfchlagen hat, während der andere in der Civilverwattung thätig ist. Gras Brust hat sich in seiner äuße ren Erscheinung wenig verändert: nach wie vor bewahrt er seine Beweglichkeit. Auch an seinem Geiste schei n» die Fahre spurlos iwrüherzrmehen; er ist ganz der Frühere a» Munterkeit. Laune und Esprit. Die Ruhe, deren er jetzt genießt, sagt ihm osseubar sehr zu. Sic kommt seinen Memoiren zu Gute, die sich mit raschen Schritten ihrer Vollendung nähern. Diese Eriniieiungeii des Grasen Bcust an seine »vechselreichc Laufbahn dürsten auch die neuesten Erschei nungen der zeitgenössischen politischen Literatur hcrücksichtige», z. B. die unter dem Namen des Polchrnger'schen Buches bekannte Samm lung von Depeschen des Fürsien Bismarck anü der Zeit von dessen Dbätigkcit als Franksurtcr Bundeslagsgesandtel. — Fene beiden Reichstagsabgcordnetcn, weiche, wie wir s. Z. mittheiiten, iir Franksurr dabei betroffen wurden, daß sic versuchten, in »nziliässtgcr Weise fremdes Gepäck auf ihre Eisen- balm-Freikarten frei befördern zu lassen «ein von ihnen, wie sich er geben, schon vorher geübtes Manöver) sind, wie das „Lcipz.Tgbl," lagt, der sozialdemokratischen Partei nngehörig. Der Eine vertritt einen sächsischen, der Andere einen süddeutschen Wahlkreis. Tic Untersuchung wird noch spielen. — Von komvetcnlcr Stelle geht dem „Leipz. Taget'!." dic Mit- tbeilung zu, daß die neuen Fnstradirungen bei der O b c rl a n s i tz e r Ersen bahn, soweit solche nicht bereits zur Einführung gelangt 'ind, vom 1. Februar e. ab in Kraft treten und dürften von dieser Zeit an die Einnahmen sich nicht rinwesentlich heben. Nach diesen Fnslradirringen für den schlesischen Verkehr, ans welchem dic Linie Görlitz-Dresden ansschcidct, fallen alle Verkehre der Gebirgsbahn und von Breslau und westlich davon nach Magdeburg und daiüber hinaus der Lberlausitzcr Eisenbahn zu. — Der Berliner „Wespen"-Fudc hat das Bedürfnis; gespürt, auch de» „Dresdner "Nachrichten" 'mal etwas am Zeuge zu sticken. Ec glaubt einen Widerspruch unter Dem, was im Leitartikel und Deni, ivaS im finanziellen Theile in Bezug aus dic Börsenstcuer gesagt worden ist, hcrausgesimden zu haben, worauf er natürlich gleich einen Kalauer machte. Nur schade, daß der ..Weüvcn"-Fridc nickt lesen kann: wenn er es könnte, dann müftte er geiiinden haben, oaß iin Leitartikel die procentiialc Börsciistener überhaupt als un abwendbar hezeichnet wurde. Dic proecntualc Börscirstener muß kommen und wird kommen nnd wenn sich dic Protektoren der Börse, welche zugleich die der „Wespen" sind, wenn sich Bambcrger, Las ser und Alerandcr Pieper die Kehlen wund schreien. Fm finan ziellen Tlicile aber wurde speziell der Wedcll'sche Antrag auf proccntuale Besteuerung nicht blos der Zeitgeschäfte an der Börse, wndern auch der Zeitgeschäfte außerhalb derselben, besprochen. Dieser Antrag ist technisch so mangelhaft, daß derselbe auch von den Freun den der Börse hätte cingebracht werden können, nämlich zu dein Zwecke, in» dic Angelegenheit zu verschleppe», lieber diese Mangel- Hastigkeit sind Alle einverstanden, die etwas von der Sache verstehe», .'batte dem Herrn v. Wedelt ernstlich etwas daran gelegen, endlich einmal etwas Ordentliches zu schaffen, sv hätte er entwcder seinen 'ruberen Antrag auf proceirtualc Besteuerung aller Börsengeschäfte, der Kaffn- wie der Zeitgeschäfte, wieder cingebracht mit einem Amende ment, welches Schlußscheinzwang vorschrcibt, oder er hätte sich mit den Herren Rob. Friedberg in Leipzig und Prof. l)r. Wagner in Verbindung gesetzt. — Die Dresdner K rr nst gen o s s e n s ch a st bat ein Comitü eingesetzt, um die am 28. März bevorstehende Feier dcS M'jährigcn Geburtstages von Rafael Sanzio vorzubereilen. Dresden, das da greift Mancher und Manche gern nach dem für 1883 erschienenen Preröcourant des Magazins von Frau Math. Klcmich (See straße 2), welcher in Herren- nnd Damen-Eostümcn charmante Neu heiten für die Saison enthält. Für Vereine zu Aufzügen und Tänzen als auch zu lebenden Bildern und Poltcrabendscherzen ist das Klemich'fche Geschäft ganz besonders vorbereitet und werben die Preise bei kurzem Gebrauche bedeutend reduzirt, sowie auch jedes Eastüln nach Maß und eigener Wahl angefcrtigt und nach Gebrauch zurückgciwmmcn. Tic Aiikleidekal'inotö sind stets bis Nachts 12 tthr an Balltogen für Herren und Damen geöffnet. eignet sich bester zmn Vortrag in cincinDMilitäri ..Soldatciiiebcir", Enelus von 1', Gesängen mit v mation, Dichtung von Ful. Otto dem Füngeren. - Keine der Kompositionen unseres Altmeisters Ful. Otto Militnrverciiic, als dessen verl'iiidender Deila- . _ . ,ie immerhin in der Aufführung einige Schwierigkeiten bielenoc Komposition brachte der Säiigerchol des Militär Vereins l. bei dein am Doinierstag Abend im „Tivoli" fiattfindenben Fniinlienabenbe vieles Vereins, und zwar was sowohl die Deklamation als auch dic Gesänge a»- langt, in gelungenerJWeisc zu Gehör, womit genanntes Elwr ein reges und fleißiges Studireir des Mäimergcsangcs bekundete. Ter lebhafte Beifall der sehr zahlreichen Zuhörer wird diesem Ehorc eine Entschädigung für seine »»eigennützige Mühewaltung sein. — Der Verband der Kranken- und Begräbniß'- lassen zu Dresden beschloß in seiner levton Monntssitzung, im nächsten Sommer eine Vcrsniiimlrmg aller Vorstände nnd Vertreier von Kranleiiiiiiterstützungs uno dergleichen Kassen ans ganz Sachsen »ach Dresden cinzuberuscn. Es soll in dieser Vcrsaminiung außer dem gegenseitigen Austnnsch aller aus dem Gebiete des Kranken- wcscnü gemachteir Erfahrungen, die Gründung eiircs Verbandes aller sächsischen Krankenunterstütziingokaffen angcsttebt ivcrden, zu dem Zwecke, daß die Mitglieder der diesem Verbände angehörendcn Vereine bei ciivaigem Wechsel ihres Wohn- oder Arbeitsortes ohne Weiteres in ihrem neuen Wohnorte Ausnahme in einem dieser Ver eine finden tollen, wenn sie ihren Verpflichtungen gegen den srüheren Verein richtig nachgekoiiniien sind. Auch würden dadurch dic vielen Reste von Mitgliedöbeiträgei, verhindert werden, die geivölmlich durch Domizilwechsel entstehen und den Krankenkasse» sehr viel Schaden bringen. Anfragen in dicier Beziehung beantwortet der Vorsitzende Herr Gutbcrlet, Moritzslraßc 12. -- Die Fabrikation des neuen Nubni»gs»iittels o r in- >> n r n wie sie in der Fabril a>„ Küstriner Platz m Berlin betriebe» ivird' ist in der Tliat eine interessante Erscheinung ans dem industriellen' Gebiet«'. Dic Berliner „Voiksztg." schreibt über genannte Fabrik: „Schon der appcttrtlichc, kräftige Geruch. welcher aste ihre Räume bulchströmt, ist vielverheißend. Beim Eintritt erblickt man zunächst einen Berg von Rniderleiilcii, deren Fleisch von einer Reihe Sctiiächter- gesesten von allem Fett und den Sehnen befreit wird. Vorläufig liefert die Fabrik in Südamerika nämlich nicht genug Fleischinehl, so daß ein erheblicher Theil desselben ans hiesigem Fleisch hcrgestcllt werden muß. weiches vom Berliner Piehhosc bezogen wird. Da durch, daß man das hiesige Fleisch rationell ansnützt, stellt ca sich nicht viel theunr. als das amerikanische. Dos Vieh in den La Platn Staaten ist übrigens lehr gut. von spanischer Race, unter dem Seuchen irgend welcher Art unbekannt sind. 'Von dem hiesigen Fleisch werden die Knochen in einem großen Avvarat zu Bouillon ausgekocht, dic später als Zusatz zu den Präparaten verwandt wird. Die maschinellen Einrichtungen der Fabrik sind sehr interessant, sehr mannigfach und vielfach neu. Alle Hauptprozcssc werde» durch Maschinen bewerkstelligt, welche durch Dampskrast getrieben werden, und in manchen Räumen raffelt cs. daß inan kaum sein eigenes Worl versieht. So wirs gleich die Hackmaschine, in welche das entfettete Fleisch zum Zerkleinern wandert, durch Dampskrast ge trieben. Von hier gelangt daü Fleisch in einen Darrofen, der gleich zeitig 300 Kilo aus 08 Horden ausnchincn kann. Die Temperatur in dem Ofen wird beständig ans gleicher Höhe gehalten, und nach 8 Stunden ist der Darrprozeß beendet, durch den dein Fleisch das Wasser entzogen wird. Denn Wasser und Fett sind Fäulnißcrrcger. Durch verschiedene Mahlgänge wird nun das Fleisch zu Meist ge mahlen, wobei sich die Fasern aussondcrn. 300 Kilo rohes Flehch gebe» 00-00 Kilo Mehl. Dic zu den Fleischgcmüsen verwandten Erbsen, Bohne» und Linsen werde» in venchiedcncn Apparaten ansgeklapperl und polirt nnd wandern von hier in eine» Vatuum- Apparat, in dem ihnen der Wassergehalt durch eine Luftpumpe, sowie der Bitterstoff entzöge» wird. Dann iverdcn sie geniahlen nnd das Mehl schmeckt vollkommen süß. Tic Mischung des Fleisch pnlvcrs uno des Melileü der Hülsensrüchie erfolgt cbeiifasts in be sonderen Maschinen, »nb nun rss das Präparat fertig. Arbeiterinnen wiegen davon je 120 Gramm ab, die ans einer Maschine zu Patronen gepreßt werden. Andere Mädchen besorgen dann die Verpackung. Eine solche Patrone. dic im Detailhandel mit 25 Pfennig verkauft wird, enthält den Nährstoff von 100 Gramm Fleisch und giebt 4—5 Teller Luppe. Feder Patrone sind 10 Gramm Gemüsepniver' beigcgcbcn, weiches alle Küchenkräuter enthält. Dieses Gciiiüsepulver scheint für sich eine Zukrmst zu haben, da es den Mangel a» Küchengcwüchseir in gewissen Fahrcszcilen völlig ersetzen kann. Der würzige Geruch des hellgrünen Pulvers ist höchst einladend. Ans dem Fleischprilver fertigt die Fabrik ferner Graupen. Gries, Makka roni, Nudeln n. dgl.. die gekocht ein vollständiges Gericht geben. Die ganze Fabrikation macht einen höchst appetitlichen Eindruck nnd sie bildet in der Tlftrt eine Sehenswürdigkeit von Berlin. — Das Adreßbuch Deutscher Export-Firmen, dessen Zusammenstellung im vergangenen Fabrc aus Veranlassung des Eentral-Verbandcs deutscher Fndnstnellcr in Angriff genommen worden ist, geht seiner Vollendung melir und mehr entgegen. Be stimmt dic Erzeugnisse unserer einheimischen Fndnstrie auf den aus ländischen Märkten intensiver bekannt zu machen, sind in dasselbe nach den Branchen in alphabetischer Folge ulte erportirenden Firmen ausgenommen, welche bcr ihrem Expoit gegen Reellstät und Solidi tät m gröblicher Weise nicht verstoßen habe». Um bezüglich dieses letzten Vorbehalts möglichst sicher zu gehen, haben sich die Redak teure des Adreßbuchs (Konsul Aiinecke, Regierinigs-Ratl, a. D. Beutner Berlin, Vueck-Duffeldors und Tr. Reiitich-Berlin) mit den 'Vorständen der industriellen Vereine und der Handelskaiinncrn in Verbindung gesetzt. Es wäre »un zu viel behauptet, wenn man meinte, daß über alle Firmen, dic sich gemeldet hatten, befriedigenoc Kritiken von diesen kompetenten Seiten eingegangen wäre». Bio znm Schlußtermin der Annahme von Fnscratcn sind über 2500 Finnen angenommen worden. Me dic vorliegenden Probctogcn zeigen, setzt die Verlagsfirina Otto Spanier in Leipzig eine Enrc darein, dem Werk auch eine tnvographisch vollkommene Ausstattung zu Theil werden zu lassen. Tic Verwendung eines schönen hell gelben Papieres in Großquarlformat, neuesten Lettern, vorzüglichen Abbildungen, architektonischen Facetten und Vignetten in geschmack voller stou,Position werden dem Ganzen einen noblen Anstrich geben. Sämmtliche Inserate, bei deren Redaktion ganz besonders daraus gesehen ist, alles Rcllamenhastc zu beseitigen, treten außer in der deutschen in noch drei Sprachen aus und bilden in stirer Ausdehnung stets einen Achtelbruchiheil einer Doppelteste. Das ganze Werk wird in 3 Bänden a A>0 Bogen in einer Auflage von ea. 3,500 Exem plare» erscheinen, von welchen 1500 Stück sür dic Konsulate gratis abgegeben werden müsse». Die Fnsertionsgebühren pro Bogen be tragen 1200 Mark. Ter Preis des koiiivleten Adreßbuches wird sich für Nichtinserenten zwischen 70 und 80 Mark stellen. während die Inserenten dasselbe zur Hälste erhalten. — Morgen findet in Braun 's Hotel der erste diesjährige öffentliche Maskenball statt. Die Lokalitäten, vorzüglich zu solchen Festlichkeiten geeignet, sind entsprechend betorirt. Die Fre- gurnz wird wie immer eine bedeutende auch m diesem Fahre werden Der prächtige Saalbau in dem neue» ! aIholischen Ei e- icllenliause, Käufferslraßc I. deu unser B ricliterstattcr bei eine»! Besuche dieses Etablissements als »och >»> Ban begriffen schilderte, ist inzivi'chen ierlig geworden. Er soll mimnchr in wür diger Weile in Gebrauch genommen werde». Zu diesem Behusc wird am nächsten Sonntag ein Weihnacht-.-Oratorium, »ach Worten der >,cil. Schrift für Soli und gemische» Eher, mit lebende» Bil dern, eoiiip. von Fidelis Müller, Dechant in Kauet, ansgefülnt. Außer den katholischen Gesellen wird bei dieser Aufführung Herr Howrganist Edm. Kret'chnicr mit den Knpelllnal'en und einigen Lehrern milwirlen, - Unser Vorschlag, zum Besten der Ueberschwemmlcn am Rhein und Neckar einen Spiclabcnd zu veranstalten, wurkc lau», gemacht, als er auch schon freudige Aufnahme und willige Berücksichtigung fand. Gestern bereits am zeitigen Vormittag übcr- brack'tc man unserer Expedition Seitens mehrerer Korten- und Kcgetlränzchen die Spielgewi n » e vom letzten Freitag. Wir legen unseren Lesern unsere Bitte nochmals dringend an s Herz: für dic unglücklichen nothleidenden Brüder am Rhein und Neckar heute Abend in der Art zu sammeln, daß man beim Karten , Kegcl- u»d Billardspicl den Gewinn nicht eiiistectt, sondern uns behufs schleuniger Ab'endnng an die Nothleidenden übergiebt. Außerdem hat uns ein Wohltl'äter, „der aber nie spielt", sofort auf unseren Artsteltzlnn 30 Mark überiendcl, — Am verflossenen Snivcsterlag starb zu Finsieiibcrg in Meck lenburg-Slrelitz der letzte Kriegsgesährte aus .,L ützo >v ' s wild«r verwegener Fagd", der noai zu Theodor Körner in naher Bczuhimg gestände», auch am 20. Ang, 1813 dessen todleswunden Körper ans dem möiderischen Gefecht bei Gadebusch mit aus einem der erbeu tcten französischen Mnnitionswagcn bette» Hai'; Rector-m. An1o:i Pr ob st >>a», welcher zugleich zu dem Begründer und Direktor unseres Körner-Mriscums seit einer langen Reihe von Fahren >n inniger Beziehung stand, woornch manches interessante Stück Erin nerung aus jenen Tagen der Erhebung bewahrt geblieben ist. Auch auf dem F. W- Heine'schen Oelgenialde. Tlieod. Körner's letzter Abend, das vor 2 Fahren Dr. Pcsckel für das Museum malen ließ, ist Probsthan ersichtlich. Mittwoch, den 3. d. fand die feierliche Be erdigung des nahe 01 Fahre alt gewordenen Veteranen statt. Ans Wunsch des Verstorbenen trugen chemaUae Schüler des Stak-l- rrctors, von denen selbst schon welche greise Männer find, den Sarg zum Kirckhof. Von Leiten des Körner Milseums war ein schöner Lorbccrkranz mit Atlasbändern nach Fürstenberg geschickt worden, - Fn Reutnrtz bei OstrH geriethe» vor Kurzem zwcrMäd chen aus dem Schulwege in streit. Dic Besiegte drohte der Siegerin mit Anzeige beim Lehrer, wodurch Letztere in Angst ge- rieth und der Beleidigten ein Bild versprach, wenn selbe von der Anzeige abscl'c. Erstcrc acecvtirte diesen Vorschlag und cinvfing am nächsten Tage zu ihrer Freude das versprochene Bild. Bald nahm sie jedoch eine Schecrc und fing an, aus dem verinerntlichcu Bilde dic Figuren auszuschncidcn, als ihre Mutter hinzukam und mit Schrecken entdeckte, daß das Töchterchen einen Zwanzigmark schein, einen Theil des Erlöses für eine verlauste Kuh, zu vernichten im Begriffe stand. — Fn der Snlvestcrnach: ward nr dem Gehöft ein->s Einwoh ners in Lichtenstein ein schlechter Streich verübt, der wolst ein — Witz sein sollte. Es warf Fernand eine Dnuamitpatrone in de" Hoi. '"eiche cxplodirtc und dabei eine Anzahl Fensterscheiben zertrümmerte. — Aus einen lOjährigcn Lehrling in der Maschinenfabrik von Vogel u. Eo. rn N e u 1 e l I e r h a rr i e n fiel am Freitag eine centncrschwcrc glühende Estcnplatie. dic ihm Unterleib und Füße entsetzlich verbrannte. Der Unglückliche ward in s Krankenhaus ge- biacht. Am Morgen dieses Unglückstages hatte der Acrmslc erst seine Mutter begraben, der Vater ist schon längst todt. — Fn der Dampsbrauerci in Rochl > tz wurde am 3. die', der Maschinenbauer Moritz Herrmann von einer Maschincnrolle er saßt und so zerquetscht, daß er sofort ins Krankenhaus gebracht werden mußte. — Ais eine Woblthat wird es von den Bewohnern von L o s ch- w i tz und BIascwitz bezeichnet, oaß der Verkelir zwischen beiden Orlen nunmehr nach Eintritt eines niedrigeren Wasscrstandcs ans der Elbe wieder durch dic Tainpffährc hcrgestclil wird. Das Ueber- setzen mit der Schaluppe erschien für Manchen zu bedenklich. Am Donnerstag Abend paisirtc einem Schiffer das Unglück, daß er von der Schaluppe in's Wäger fiel, jedoch von seinen Kollegen noch rechtzeitig dem nassen Elemente entrissen wurde. Außer Len durch weg durchnäßten Sachen trug derselbe weiter keinen Schaden davon. — Ter Leichnam eines neugeborenen Kindes, an welchem sich Spuren äußerer Gewalt zeigten, wurde in Rochsburg im Wasser gesunden. Die Spur der Mutter wird gesucht. — Fm Arresthau'e in P lauen «. V- machte der Schlosscr- gcscltc W. von dort, welcher am Mittwoch in der Aktienbraucrei von Plauen einen Tiebstalüversiich verübte, einen Selbstmordversuch, indem er sich die Pulsadern ausriß. Man brachte den immerhin schwer Verwundeten in das Krankenhaus. — Der Leichnam der 18jähngcii Tochter eines Mittweidaer Böttchcrmeisters ward dieser Tage bei der Kratzcschcn Pappensabrik zu Ncudörschcn aus der Zschopau gezogen. Das Mädchen hatte sich aus der elterlichen Wohnung entkernt nnd sich ans unbekannten Gründe» gctödtet. — Ein für das Militär schwärmender 13jührigcr. Knabe ii. Taupadel bei Gößnitz kam vor .Kurzem aus den Einsalk, sick- bezüglich der Realinrung seiner militärischen Wünsche gleich direkt an den obersten deutschen Kriegsherrn, den Kaiser Wilhelm zu wenden. Er thak dies mittelst Brieses, den er ohne Lorwisien seiner Eltern schrie!' und in welchem er den Kaiser zunächst un, Ausnahme in eine Unkeroffizicrschulc bat. Des Knaben Bitte ist an bllerhöchstcr Stelle auch wirklich nicht überhört worden, r>e»n dieser Tage lies vom Eomniando des 4. Armeekorps in Magdeburg eine Antwort ein, nack welcher ihm Ausnahme in eine llnteloifi- zierSschulc und dann in's Militär zugesagt wird. — Fn Bl niewitz wurde an einem der letzten Abende einem Knaben, welcher iilr seine Eltern einige Besorgungen verrichten sollte, durch eine F'an ein 1 " Markstück gewaltsam aus der Hand genommen, mit welcher Beute dic Diebin, olmc bis jetzt ermittelt werden z» können, entflohen ist. — Fn Schöncfcld und der dortigen Gegend des Erzgebir ges hat cs am Abend des 3. und einen Tbcil der Nacht heftig geschneit und wie liier, traten sodann einige Grad Kälte ein. Fm böhmischen Mittelgebirge, in Töplitz u. s. w. kam cs zu demselben Wittcrungsumschwung. Ter Wofferstand der Elbe ist demnach auch erfreulich unter der Höhe geblieben, die man wäh rend der warmen Regentage vorher erwarten mußte. — Während am Donnerstag Abend im Lkdler-Hotcl in Pirna lustig getanzt wurde, machte fick, unten im Stall ei» Spitzbube an dic Arbeit, schnitt zwei P'erden die vollen Schweife ab und mochte sich damik aus nnd davon.
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