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Witzschdorl M.15 «EM Sonnabend Souulag, 18./18. Januar 1941 M. Jahrgang Angriff auf Hasen an -er englischen Westküste Kriegswichtige Ziele in London mit Bomben belegt / U-Boot meldet die Versenkung von 28000 MT. Ser Feind verlor gestern drei Flugzeuge Berlin, 18. Januar (Funkmeldung). Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Ein Unterseeboot meldet die Versenkung von 29 Wv BRD. feindlichen Handelsschisfsraumes. Die Luftwaffe klärte am gestrigen Tage über dem bri tischen Raum auf nnd griff hierbei einen Londoner Bahnhof an. Bombentreffer in Gleis- und Gebäudeanlagen wnrden von den Besatzungen beobachtet. In der letzte« Nacht grisfc« Kampffliegerverbände einen Hafen an der englischen Westküste mit Erfolg an. Außerdem wurden britische Häsen vermint, sowie kriegs wichtige Ziele in London von schwächeren Kräften mit Bom ben belegt. Zwei feindliche Flugzeuge wurden im Lustkamps, ein drittes durch Marineartillerie abgeschossen. Zwei eigene Flugzeuge werden vermißt. Amben aus den feindlichen Slnhpunli von Porl Sudan MM an der Kenia-Front unter großen Verlusten für den Feind zvrückgeschlugen Der italienische Wehrmachtsbericht vom Sonnabend hat nähert hatten, in die Flucht geschlagen. An der Kenia-Front folgenden Wortlaut: Das Hauptquartier der Wehrmacht gibt bekannt: An der griechischen Front wurden im Abschnitt der 11. Armee seindliche Angrisse zurückgeschlagen. In der Eyrcnaika au der Front von Tobruk erhöhte Ar tillerie- und Spähtrupptätigkeit. Während eines feindlichen Angriffes wurde eine Hurricane von unserer Marmeslak abgekchosseu. An der Giarabub-Front habe« nnscre Flugzeuge Trup pe« und motorisierte Kolonnen des Gegners mit Bomben und MG.-Feuer belegt. In Ostasrika wurde» feindliche Kraftwagen, die sich einer unserer vorgeschobenen Stellungen an der Sudanfront ge ¬ hoben wir einen von Flugzeugen «nd Panzerwagen unter stützten Angriff feindlicher Streitkräfte glatt znrttckgeschlagc» und dem Feind große Verluste beigcbracht. Unsere Luft waffe hat Anlagen und Lagerhäuser des seiwdlichen Stütz punktes von Port Sudan bombardiert. Feindliche Luftangriffe auf Gigiga, Berbern, Dircbnua, Gura und Toselli haben keine» Schaden verursacht. In den frühen Morgenstunden des 17. unternahm der Gegner einen Luftangriff auf einen unserer Stützpunkt Sm Dodekanes. Infolge der wirksamen sofortigen Reaktion Mr screr Abwehr kehrten die Flugzeuge sogleich um und warfen ihre Bomben Planlos auf freies Gelände, ohne Schaden anzurichtcn. „Anlrag Mb" Ein sonderbares Verleidlgnngsgesetz / Ne amerikanischen Englandsteunde Nun ist die Debatte im Kvngceß in Washington über die Vorschläge des Präsidenten Roosevelt zu einer beschleunigten amerikanischen Hilfe für England in vollem Gange. Erst batte der Präsident selbst sich mit einer Botschaft an den Kongreß in den stärksten Worten für eine Beschleunigung und Erweiterung der amerikanischen Waffenlieferungen ein gesetzt und batte dabei einen förmlichen Gesetzesantrag in Aussicht gestellt. Dieser Antrag ging dem Kongreß unter der Nummer 1776 zu, wobei sich zeigte, daß er verschiedene Ncnderungen und Lockerungen der bestehenden gesetzlichen Bestimmungen verlangt, um die bisherigen Hindernisse für eine hemmungslose Unterstützung der Engländer zu besei tigen. Ta Roosevelt von der frei erfundenen Voraussetzung ausgcht, daß bei einer Niederlage Englands Amerika be droht sei, und daß daher die Amerikaner in ihrem eigenen Interesse alles tun müßten, um einen englischen Sieg zu ermöglichen, so wird der Antrag 1776 in Washington sogar als „Verteidigungsgesetz" bezeichnet, denn offenbar glaubt man, die Zustimmung dazu im Kongreß leichter zu finden und das ganze Gesetz populärer zu machen, wenn man den Glauben erweckt, daß die Hilfe für England mit einer Verteidigung Amerikas gleichzusetzen sei. Nach dem Präsidenten hat dann der Staatssekretär für auswärtige Angelegenheiten Hull gesprochen, um diese Vor lage vor dem Kongreß zu begründen, und nach ihm ist der Kricgsminister Stimson zu Wort gekommen, um den Ein druck auf die Mitglieder des Hauses zu verstärken. Selbst verständlich wandte sich Stimson gegen jede Abänderung der Vorlage, denn es ist für die politische Situation in Washington bezeichnend, daß der Antrag mit seinen recht weitgehenden Bestimmungen mancherlei Bedenken erweckt, so daß Wünsche nach Einschränkungen laut geworden sind, die Stiinson aber im Hinblick auf die damit verbundenen Verzögerungen der Englandhilfe energisch bekämpfte. Nach seinen Darlegungen geht der Plan Roosevelts daraufhinaus, die Regierung in Washington zu einer Art Zentrale für den Einkauf und die Verteilung aller in den USA. hergestellten Waffen und sonstigen LAepsmaterialien zu machen. Das würde natürlich nichts alÄWes bedeuten, als daß Roosevelt die gesamte Produktion auf diesem Gebiete in die Hand bekommt, und nach seinen bisherigen Reden braucht man nicht lange zu fragen, wie er sie jetzt verwenden würde. Stiinson gab auch offen zu, daß die Regierung in Washing ton damit in die Lage versetzt werden solle, das gesamte Nüstungsmaterial mit den anderen Demokratien zu teilen, deren Verteidigung für Amerika wichtig sei. Nachdem bereits auf die Rede des Staatssekretärs Hull verschiedene Fragen aus der Mitte des Kongresses gestellt worden waren, hat auch die Rede Stimson» den Wunsch nach weiteren Aufklärungen bei den Abgeordneten erweckt. Bei der Beantwortung einer solchen Frage hat Stimson im Ausschuß erklärt, nach seiner Ansicht schwebe Amerika in sehr großer Gefahr einesvAngriffes aus der Luft, falls die britische Flotte überwunden werden sollte. Diese unver antwortliche Behauptung ist abermals die Spekulation auf eine Panikstimmung, die in Amerika planmäßig hcrvorgeru- fen werden soll, um die Englandhilfe zu fördern. So hat man in Neuyork bereits Flugschriften verteilt, aus denen das Publikum lernen soll, wie es sich im Ernstfall eines feind lichen Angriffes zu Verhalten habe. Der eine operierte mit demokratischen Freiheitsidealen, der andere spekuliert auf die ganz gewöhnliche Angst der Leute. Alles nur, um den An trag 1776 durchzubringen, aber auch damit wird man das englische Schicksal nicht aufhalten können. „Deutsche Bomber am Amazonen-Strom". Scherzhafte Erlebnisse eines amerikanische» Berichterstatters i mit der englische» Zensur. Ein amerikanischer Korrespondent in London hat in der > Zeitschrift „The New Statcsman an Nation" zwei kleine j Erlebnisse mit der englischen Zensur zum besten gegeben, die ! fast unwahrscheinlich anmuten könnten, wenn nicht gerade ! dieses Thema schon oft zu Klagen seitens der neutralen ! Korrespondenten Anlaß gegeben hätte. Der Berichterstatter der „New Uork Times" — so erzählt ! er — hätte einmal gemeldet, die Deutschen seien von der ' Themsemündung her «ingeflvgen. „Sie dürfen in ihrer Meldung die Themse nicht erwähnen" sagte der Zensor, > „Verfl . . ." antwortet der verzweifelt« Journalist ärgerlich. „Dann gehen Sie doch meinetwegen hin und schreiben mei nen amerikanischen Lesern, die deutschen Bomber seien de« Amazonenstrom entlanggeflogen!" Der Zensor war ein ! gewissenhafter Mensch. Er änderte die anstößige Themse in Amazvnenftrom ab, ließ den Bericht nach Neuyork weiter- ' gehen. Einem anderen amerikanischen Berichterstatter wurde kurz nach dem deutschen Bombenangriff auf Coventry ver- ! boten, in seiner Meldung den Namen der Stadt zu nennen. ' Er half sich und seinen amerikanischen Lesern dadurch, Saß er von einer „Stadt in den Midlands" sprach, die „wegen ihrer nackten Frauen berühmt" sei. sEine Anspielung auf di« bekannte in Coventry beheimatete Sage von der from men Lady Godiva, die gezwungen wurde, nackt, nur von Sem Mantel ihres langen Haares bedeckt, durch die Straßen zu reiten. Der Zensor nahm in dieser Form keinen Anstoß mehr an der Meldung und genehmigte sie. Vekennlnis Mm ewlgenSeutschlan- Wenn heute demsche Soidaie» ihre Stritte durch das Schloß in Versailles lenken und in diesem Prunstchloß der französischen Könige unwillkürlich zur historischen Rückschau gezwungen werden, werden sie zugleich nach den gewaltigen Kämpfen des Jahres 19-10 ergriffen von der Größe des Augen blicks, der ihnen gestattet, jenes Schloß zu betreten, in dem einst Bismarck noch mitten im Donner der Kanonen vor 7l) Jahren das Reich begründete, und in dem dann nach dem blutigen Heldenringen des Weltkrieges der vom Haß ver blendete französische Ministerpräsident Poincare als .-ng- stirnigcr Hasser glaubte, dem Deutschen Reich, der Schöpfung Bismarcks, die Grabrede halten zu dürfen, indem er an dieser Stätte erklärte: „In Unrecht ward es geboren, in Schande ist es verendet. Wir sind versammelt, um das Uebel anszuräumcn und seine Wiederkehr unmöglich zu machen." Dieser Hasser vom Schlage eines Clömcnceau, Poincarü und der englischen Kriegstreiber von 19ll konnten in der Stunde ihres billigen Triumphes, des Versailles von I920, nicht ahnen, welch eine Wandlung sich in wenigen Jahrzehnten vollziehen sollte. Nicht von uns Deutschen war das Unrecht ausgcgangen, sondern der Ausgang alles Unrechtes ist eben jenes Versailles von 1919 gewesen, cenes Versailles, das nicht diktiert war von dem Willen, einen Frieden zu gestalten, in dem die Völker Europas mit gleichen Rechten und Pflichten nebeneinander zu wohnen vermöchten, sondern vom blinden Haß, vom Willen zur Vernichtung und ewigen Unterdrückung des deutschen Volkes. Wenn Henie deutsche Soldaten in Versailles stehen, dann empfinden sie Vie Tatsache ihrer Gegenwart in diesem Schloß als das Wallen einer höheren Gerechtigkeit. Jin Spiegelsaal des Versailler Schlosses wird dann in ihnen noch einmal das Bild der Kaiserproklamation vom 18. Januar 1871 lebendig, so wie es Anton von Werner in seinem Gemälde für alle Zeiten festgchalten har. Sie sehen dann im Mittelpunkt dieses Bildes die wuchtige Gestalt des Altreichskanzlers Bis marck nnd werden so m dieser historischen Rückschau erst recht der Größe der Gegenwart inne, der Gewalt der Schöpfung Adolf Hitlers. Das Werk Bismarcks, noch gehemmt durch dynastische und partikularistische Rücksichten, war die klein- deutsche Lösung des Neichsproblems. Adolf Hitler aber war vom Schicksal vazu berufen, durch die Schaffung des Groß deutschen Reiches Staat und Volk endlich zur vollkommenen Einheit zusammenzuschmelzen. Das Reich, bas man in Ver sailles sür immer begraben wollte, ist schneller, größer und un vergänglicher wiedergekchrt, und das Frankreich Poincarös liegt besiegt am Boden. Das deutsche Volk aber denkt nicht daran, nun etwa in Versailles den gleichen Haßgesang anzu- stimmen, der dort einst unserem Volks gegolten hat. Das dentsche Volk ist dankbar dafür, daß es an der Spitze der Nation einen Führer weiß, der vom Sieg nicht ver blendet wird, sondern sich immer seiner tiefsten Verantwor tung vor seinem Volke und vor der Geschichte bewußt bleibt und so sein Handeln und Tun einzig und allein unter das Gesetz der historischen Verantwortung stell« und bestimmen läßt von dem schöpferischen Gedanken, dein werdenden neuen Europa eiuen dauernden Frieden und eine glückliche Zukunft zu schenken Wir erleben in den Handlungen des Führers die gleiche Mäßigung, die wir bei dem großen Staatsmann Bis marck bei seinem Kamps um die Gründung des Reiches sest- stellen konnten. Bismarck hat sowohl 1866 gegenüber Oester reich auf Triumphe verzichtet, die das Brudervolk in seiner Ehre kränken mußten, und ebenso ist das Verhalten Bismarcks gegenüber dem besiegten Frankreich nach den Einigungskriegen allein diktiert worden von den politischen Notwendigkeiten, ohne dabet die Ehre Frankreichs anzutasten. Das Revanche geschrei. das die Franzosen nach 1871 erhoben, wurde zu einer schweren historischen Schuld, die mit dazu verhalf, den Welt krieg heraufzubeschwören, und die das französische Volk schließ lich auch daran hinderte, die Hand des Führers zu ergreifen» die er gerade Frankreich gegenüber vor Ausbruch dieses Krie ges verzöhnend ausgestreckt halte, indem er den Gedanken der Revanche, den Gedanken der Erbfeindschaft zwischen Frankreich und Deutschland auszuroitcn versuchte. Die englandhörigen Machthaber tn Frankreich aber haben diese historiscke Stnnde versäum« und damit selbst Schuld an dem Geschick, das ihr Land belrosfen hat. Uns Deutschen ist der wundersame Wandel der histo rischen Ereignisse, die mit dem Namen von Versailles verknüpft sind, eine ernste Mahnung und Verpflichtung zugleich. Mit verechtigtem Stolz blicken wir heute am 18 Januar, 70 Jahre nach jener denkwürdigen Stunde der Reichsaründung im Spie gelsaal von Versailles auf das, was unter der Führung Adolf Hitlers das deutsche Schwert unserem Volke erkämpft hat, aber wir wissen, daß der alte Haß noch lebendig ist, wir wissen, daß in Churchill und seinen Genossen der Wille der Vernichtung des deutschen Volkes mit unverminderter Heftigkeit danach strebt, uns wieder zu zerreißen und zu zerstückeln. So ohn mächtig dieser Wille auch sein mag, so verpflichte« er mtS, immer aus der Hu« zu sein. Das Erbe eines Bismarck haben wir im Taumel des Glücks und des Aufstieges des Zweiten Reiches allzu leicht vertan. Das Reich, das der Führer schuf, und das uns die Erfüllung tausendjähriger deutscher Sehn sucht brachte, soll jedoch aus die Dauer bestehen. Großdemsch- land wird niemals aufgslös« und geteilt werden, solange wlr die Kräste tn uns erhalten, dte seine Schaffung ermöglichten. Solange das Hakcnkrenzbanner über Großdeutschland weht, wird kein Mensch an den Fundamenten unseres Rctchsbaues rütteln können. So wird der 18. Januar für uns zu einen« naltonaien B e ke n n « n i s «a g. Die eiserne Entschlossenheit und der tapfere Sinn unserer Vorfahren leb« In den Talen der Gegen wart kor« Gläubig geht das demsche Volk dem Endsieg ent gegen, denn es bekenn« sich zu jedem Opfer bereil, znm ewigen Demschland, und niemals wieder wird das Volk die Mahnung vergessen, die das Denkmal am Deutschen Eck trüg«: „Nie mals wird das 8t eich zerstört, wenn ihr einig leid und treu!"