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SherlMyWitzer TageRM GerZ-Mser Tageblatt Anzeigenpreis die Sgespaltme Korpus,eile 76 Pfg., Reklame- zeile 2.— Mk.; bei Wiederholungen tarifmäßiger Nachlaß. — AuSkunstSerteilung und Vermittlung von schriftlichen Angeboten 80 Pfg. — Anzeigenaufgabe durch Fernsprecher schließt jeden Ersatzanspruch aus. — Bei zwangsweiser Einziehung de* Nn- zeigengebühren durch Klage oder im KonkurSsalle gelangt der volle Betrag unter Wegfall der bei sofortiger Bezahlung be willigten Abzüge in Anrechnung. — Fernsprecher Nr. 161. — Kohenstetn-Ernstthal, Oberlungwitz, Gersdorf, Kermsdorf, Rüsdors Bernsdorf, WüstenbraM Mittelbach,Grüna,Ursprung,Kirchberg,Erlbach,Meinsdorf,Langenberg,Falken,Langenchursdorfusm, U. Zis Ivimemas dtil i«7sevimder^s^^ HhWW Die FvitermittciMe de» Bezkksverbandes befindet sich ab 17. September in der Zweigstelle der Amtshauptmannschaft, Piitzlerstraße 1. — Telephon Nr. 167. Bezirksverband Glauchau, den 15 September 1920. — Nr. 472 Fu. — «andbutter, jede Person 50 Gramm --- Mk. 1.10 3341—3700, »601—5850: Horn, 1 bis 545: Schmidt. Die unter dem Aiegenbestande des Herrn Richard Hvsler, hier, Parkiveg 12, ausgebrochene Maul- und Klauenseuche ist erloschen. Stadtrat Hohenstein-Ernstthal, am 15. September 1920. Oberlungwitz. Hundesperre. Trotz der seit dem 22. August über den hiesigen Ort verhängten Hunde- sprrre lassen die meisten Hundebesitzer ihre Hunde immer noch frei umherlausen. Es wird nochmals ausdrücklich darauf hingewiesen, daß mit Rücksicht auf die bestehende große Seuchengefahr das Ein- spercen oder Festlegen der Hunde unbedingt erforderlich und daß nunmehr jeder Besitzer, dessen Hund frei auf der Straße oder auch im Freien sonst bemerkt wird, unnachsichtiich bestraft werden muß O-erlan-witz, am 15. September 1-20. Der Gemeindevorstand. ZWM MMm. Unsere Mark ist krank, daran ist kein Zwei fel. Ihr Preisstand hat in der letzten Zeil wie der eine ganz erhebliche Verschlechterung ersah- ren, die zu schweren Besorgnissen für unsere Lc- benshalluug Ivie für die Deckung nufere-* mdu- üriellen Bedarfs an Rohstoffen Anlas; gibt. In Zürich siel der Kur-* der Reichsmark in den leh ren Lagen recht unliebsam, eine Erscheinung, die indessen auf allen Börsenplätzen testzustellen war. Keslern mußten in Berlin und in der Schweiz nahezu 1000 Mari für >00 Franken l978—980 Mark) angelegt werden, also etwa 000 mehr als vcr acht Wochen. Die Meldungen über die Per- «Agung bezw. das Fallenlassen der (Genfer Kon- serenz lassen erkennen, uw die Ursachen für die augenblickliche Markentwertung zu suchen sind. Seit Spa befindet sich unsere Valuta ja. nun schon auf abfallendem Wege, em Beweis dafür, -aß es nur des Entgegenkommens des Fcind- vnnder bedarf, um Deutschland zur Erholung kommen zu lassen. Dem deutschen Wirtschafts leben, das an sich trank ist, darniederliegt, droht durch die jetzige Valutakrise eine neue Belastung, die in ihren Auswirkungen gar nicht abzusehen isl. Wir gehen, wenn nicht bald ein Wandel ein- irilt, dem trübsten Winter nach dem .Kriege ent gegen. Die Mark gilt in der Schweiz nur noch -uva 10 Centimes. Tie Flucht vor der Mark Hal im Inlande zu einer stürmischen Nach'rage nach ausländischen Zahlungsmitteln geführt und die AuSlandsnoten derart verteuert, daß in Ber lin für 100 holländische Gulden etwa 1878 Mk. «am 19. Juli 1348 Mk.) gezahlt werden müssen, sür I00 Schweizer Franken 978 Mk. (679 Mk ), für einen Dollar 61 Mk. (38,50 Mk.), für ein Pfund Sterling 208 Mk. (149 Mk), für >00 französische Franken 385 Mk. (319 Ml.) und für >00 italienische Lire 249 Mk. (225 Mk.). Aus der Entwickelung dec Valutaverhällnisse während der vergangenen acht Wochen geht hervor, daß nicht allein politische, sondern auch wirtschaftliche Faktoren den Umschwung in der Beurteilung der deutschen Währung veranlaßt haben, Bis zu einem gewissen Grade tragen vielleicht die bc kanntgewordenen Sozialisierungspläne und die mit großer Bestimmtheit auftretcnden Gerüchte über eine bevorstehende Zwangsanleihc zur Kon iolidierung der schwebenden Verpflichtungen des Reiches die Schuld an dem Verfall der deutschen Zahlungsmittel. Das Hinabglcitcu der Mark d-ürtte auch dadurch gefördert worden sein, daß der- Warenhandcl in größerem Umfange Vorsorg- sür Warenimporte zu treffen hat, während die Ausfuhr aus dcu genügend bekannten Gründen versagt. Die innerste Ursache sür die .Eutwcr nmg der deutschen Valuta bildet indessen die In flation, die Uebcrschwemmuug des Landes mit papiernen Geldwerlzeichen, die in dem Barschatze -er Neichsbank keine Deckung finden. In wel jhem Maße die Papiergeldzirkulalion fick, ver mehrt hat, zeigt die letzte Wochenübersicht unse res Zentralnoteninslitutes, die einen Umlauf an Neichsbanknoten und Tarleoenskassenschemen von nicht weniger als 71,6 Milliarden Mart aus mies, das sind rund 36 Milliarden Mark mcbr als zu Anfang des Jahres und 70 Milliarden Mark mehr als vor Ausbruch des Krieges. Die nächste Folge des Valutasturzes wird eine V e r teuerung der Lebenshaltung sein, da wir gezwungen sind, gewisse Waren selbst zu den drückendsten Bedingungen einzusühren. Aus dem Markle sür landwirtschaftliche Produkte hat die Preissteigerung bereits vor einigen Wochen eingesetzt; sie wird durch die Einfnhrteuerung sinen weiteren Antrieb erhalten, salls wir die Valutatrisis nicht überwinden sollten. An den Warenhandcl muß aber die Mahnung gerichtet werden, sich mit seinen Preisforderungen in an gemessenen Grenzen zu halten, um zu verhindern, daß sich die Vorgänge wiederholen, die nur zu Anfang dieses Jahres erlebten. Wie aus Berlin milgeteilt wird, isl man in den Kreisen der dortigen Großfinanz der Ansicht, das; der Anslos; zum jetzigen Rückgang der Mark von Newport ausgegangen ist, denn die sinkende Tendenz beschränk sich nutzt nur auf die Mark, sondern eS ist an der Newporter Börse eine ganz spslemcuische Abstoßung der europäischen Devisen zu konstatieren. Ferner hat die abermalige Per- tagung der Genfer Konferenz die Erwartungen aus mteruationäle Hilfe wieder einmal auf län gere Zeit hinaus cnttäusckü, so daß nunmehr die spekulativen Kreise, die eine Zeitlang Marknoten im Auslande aufkauflen, diese nunmehr zu jedem Preise wieder los zu werden suchen Für unser Wirtschaftslcben ist der augenblickliwe Rückgang von außerordentlich schwerwiegenden Folgen, da wir gerade jetzt größere Rohstoff- und Lebens- mittellieferungeu mit dem Ausland abgeschlossen batten. Eine Nebenerscheinung, die sich jcdeSmal bei der Entwertung der Mark zu zeigen pflegt, ist die große Nachfrage nach 20-Manslückcn. Schon jetzt bat das 20-Markslück wieder einen. Preis von 272 Mk. erreicht- * Neves Geld. Aus den Kreisen der Berliner Münze wud geschrieben.- ES ist unerklärlich, wobm die ge waltigen Beengen Kleingeld wandern, die die Münzen verlassen, dmn die Klagen über Klein geldnot und BricfMarkeuersatz nehmen nicht ab. Obwohl die neuen Münzen kaum einen Metall- wert haben, wird weiter gehamstert. Berlin sen- ö-t jede Woche 7 Millionen Stück Kleingeld in die Welt, alle Münzen haben Aufträge über 200 Millionen Stück Aluminiumgeld erhalten, 120 Millionen sind bereits au-Zgcgebcn, aber kaum anzutreffen. Daneben werden wöchentlich 15 Millienen Stück Zink- und Eisenmünzcn g5 Psg. und 10 Pfg ) geprägt. Ter Mctallwert der Alu- minimn-50-Pfg.-Stücke beträgt höchstens 6 Pfg., trotzdem werden sie g e h a m st e r t und g e - handel t. Pfennigstücke werden gegenwärtig nicht geprägt, denn ihr Mctallwert (Kupfer und Aluminium) übersteigt den Kurswert um etwa 500 Proz., sie würden also todsicher gehamstert werden. Die Münzen arbeiten in Tag- und "Nachtschichten, Berlin hat 54 Proz. allein von der Gesamtproduktion übernommen und arbeitet mit drei Schichten. Tie Kleingeldnot ist also nicht Schuld der Münzen. Berücksichtigt muß allerdings werden, daß das platte Land lange Zeit ohne Kleingeld war und setzt große Sum men an sich zieht. Aber auch Kleingeldhäudler tun viel, nm Geld zu Hamstern. Voraussichtlich wird aber bald nach Herausgabe der neuen 80 Millionen Fünfziger und der monatlich 60 Mil lionen Fünfer und Groschen eine Abnahme der Kleingeldnot festzustellen sein. — Zu Weihnach ten sollen die ersten neue n Ein- u n d Z wei - M ark st ückc nach einem neuen Le- gierungsverfahren ausgeprägt werden. Vielleicht folgen später auch 5-Markstücke. Edelmetall kommt bei ihnen nicht zur Verwendung. Die Pcrtemon- uaics werden also gesuchte WellmachtSartikel werden. Jie Ge-rimOse der Polen. Daß die Ausforderung Korsantps an die Ober- schlesier, Ruhe zu halten, eitel Spiegelfechterei ist, geht aus einem Befehl des polnischen Rr- gierungskommissars für Oberschlesien hervor. Die ser Befehl, der von der „Schles. Volksztg." ver öffentlicht wird, lautet: „Wie den Herren Kommandanten bekannt ist, bereiten wir uns auf eine neue Aktion vor, die durch die Versammlungen der Bezirkskommifiare beschlossen wurde. Ich ordne an: l. Die Bezirke sind aufs neue zu ordnen, und es ist eine Ein teilung in Kompagnien vorzusehen. Jeder Kom- pagnie ist ein Vertrauensmann als Führer zu- zuteilen. Diese unterhalten Verbindung mit den BezirkSBmmissaren durch VertraueuSkuriere. 2- Solche Kompagnien musassen 150 Mann nnd find in drei Rotten einzuteilen. 3. Bei jeder Kompagnie sind Stoßtrupps zu bilden, die sich aus >5 bis 20 Leuten zusammensetzen. Für diese sind nur Vertrauensleute auszuwählen. Der Zweck ist bekannt. 4. Im Falle des Beginns der Ak tion durch die Deutschen bat jeder Kommissar anzuordnen, von der Ortschaft, wo die Bewegung beginnt, Besitz zu ergreifen und sofort einen Un- tcrkommissar zn bestimmen. Weitere Informatio neu erhalten die Kommissare nach der Vcrsügung des Oberlommissars. Dieser Befehl ist unter zeichnet von dem Oberkommissar, u P. Zgierski" Der deutsche Bevollmächtigte sür den Abstum mungsbezirk Overschlcsieu hat dem Präsidenten der interalliierten .Kommission in Oppeln, Genc- ral L e r o n d, am Dienstag eine Note über reicht, irr welcher gesagt wird, daß die deutsche Regierung im Besitze von polnischen OperaticnS pläneu und organisatorischen Anordnungen sei, welche einen neuen Beweis für die A b s i ch t einer g e w allsa m e n B e s e tz u n g O bcrschlesic n s durch eine pclnische ge heime Kampfnrganisalion erbringen. Danach ist das gesamte Abstimmungsgebiet in 9 Bezirke gc gliedert, welche 74 Rapons umfassen. Die Mit teilungen hierüber sind scbr ausführlich gehalten. Vertreter der Deutschen Volkspartei haben im Reichstag eine Anträge wegen Oberschlesieu ein gebracht. Jie MdkMKhMsilligto. Dienstag abend ist die bolschewistische Frie- densdelcgaticn mit dem Hilfspersonal iir Riga eingetroffen und hat daS von der lettischen Ne gierung zur Verfügung gestellte „Petersburger Hotel" bezogen. — Bei den bevorstehenden Ver handlungen wird eine der schwierigsten Fragen die russische Forderung auf ciire uneinge - s ch ränkte Benutzung de r B a b n - linie B i a l v ft o k — G r a j c w o, d. h. de« direkten Verkehrs zwischen Rußland und Deutsch land sein. Desgleichen wird von den Russen die Frage der Anwerbung einer weißen russischen Armee auf polnischem Boden und die Anwesen heit des Chefs der Wrangelarmee, General Ma- arow, in Warschau* zur Sprache gebracht wer den. Tie Sowjetregierung ist der Ansicht, daß diese weiße russische Armee den Vormarsch scrt- setzen würde, auch dann, wenn die Polen an einer eventuellen Demarkationslinie Halt machen sollten. Ein russisches Rotbuch. Russische Zeitungen teilen mit, daß Außen- kommissa.r Tschitscherin ein Rotbuch veröffentlicht, in dem Rechenschaft abgelegt wird über die mit Polen bisher geführten Verhandlungen. Dieser Schritt wird als Zeichen dafür auigesaßt, daß die Bolschewisten den Krieg fortsetzen uud durch die Veröffentlichung nur Zeit gewinnen wollen. Neue polnische Offensive? Wie „Echo de Paris" aus Warschau meldet, hat ein Erlaß des Oberkommandos den Wieder beginn des Angriffes ans allen Fronten befohlen. Mit Ausnahme an der Nordfront marschieren die Polen wieder vor. Eine Bestätigung dieser Mcl düng liegt noch nicht vor. RMSüschMi Die amerikanische Unterstützuugsaktion soll größeren Umfang annehmcn. Ter Präsident des geschäftsführenden Ausschusses für das Hilss werk in Deutschland und Oesterreich in den Ver einigten Staaten, Dr. Lieber, isl aus Newpork in Berlin eingetrosfen. Er äußerle sich zu einem Vertreter der „B. Z.", daß einem jeden in Ame rika Gelegenheit geboten werden soll, Nahrungs mittel nach Deutschland mW Oesterreich gelangen zu lassen. Hierzu hat man eine Nahrungsmittel- Versandabteilung gegründet. Es soll schon mög lich sein, für fünf Dollars eine Liebesgabe nach Deutschland zu senden, größere Pa kete stellen sich auf 20 bis 50 Dollars. In die sen Paketen werden Lebensmittel, Fleisch, Speck, Fett, Milch, Kakao, Kaffee ufw. enthalten fein. ES ist anzunehmen, daß das Liebeswerk sich so ausL ebnen wird, daß der Umsatz der nach Deutsch land gelangten Waren schon im Jahre 1921 eine halbe Milliarde Mark betragen wird. Für die amerikanischen „L i e b e s g a b e n - K ü h e", die nach einer anderen Meldung noch gar nicht ein- geschifft sind, gelte es Kraftfutter bereitzuftellen. Die verstärkt» Bewaffnung der Ordnungspolizei ist von der Entente abgelehut werden. Bei der deutschen Regierung ist eine neue Note der En tente eingetrosfen, in der sie eS ablebnt, in die von unserer Regierung vorgesehene Vel-ftärkun- der Bewaffnung der Ordnung-Polizei zu willi gen. In den nächsten Tagen finden mündliche Verhandlungen zwischen den Vertretern der En tente und den zuständigen preußischen Stellen statt. Die Einsetzung eines ständigen internationalen Gerichtshofes wird vom Sekretariat des Völkerbundes vorg»- ichlagen. Er wird aus 15 Mitgliedern bestehen, die für neun Jahre gewählt werden sollen. Je des Jahr wird eine ordentliche und mehrere außerordentliche Sessionen abgebalten werden, und zwar letztere dann, wenn die Umstände es erfordern. Dieser Gerichtshof soll keine Schieds sprüche fällen, sondern Entscheidungen trefsen. Er wird sich im Haag versammeln. Der Wiedereintritt der Sozialisten in die Regierung isl jetzt Gegenstand von Mei nungsäußerungen in den mehrheitssozialistischen Versammlungen. In Hannover hat eine Ver sammlung der Mehrpeitssozialisten sich für den Wiedereintritt der Sozialdemokratie in die Reichs regierung entschieden. — Auch der Bezirksaus schuß Thüringen der MehrheitSfozialdcinokratic bat sich in Erfurt für die Wiederbcteiligung an dem NeichSkabinctt ausgesprochen. Ein Partei- sunknouär teilte mit, daß auch die Mehrheit der Parteifraktion auf dem Boden dcs Wiedereintritts stehe und daß auch die Mehrheit der Parteifrak- tion auf dem Boden des Wiedereintritts stehe und daß die Entscheidung in kürze- st e r Fri st fallen müsse. Der Deutsche Sisenbahnerverband setzte seine Dresdner Beratungen fort. Gestern wurde u. a. ein Geschäftsordnungsantrag ange nommen, eine elfgliedrige Kommission zur Prü- fung der Erfurter Vorgänge einzusetzen. Ein weiterer Antrag aus Württemberg, daß die zur Prüfung der Erfurter Vorgänge eingesetzte Kom mission sich auch mit dem Generalstreik in Stutt gart, der zur Entlassung von 120 Eisenbahnern geführt hat, beschäftigen solle, wurde, nachdem die Kommission dies abgelehnt hatte, erneut ge stellt. In einer Geschäftsordnungsdebatte wen dete sich Ler Vorsitzende Scheffel gegen die For derung, anläßlich der Münchener Vorgänge den politischen Generalstreik zu erklären. Der geschloffene Einheitsstaat wird von den Chemnitzer Mehrheitssozialiften angestrebt. Eine sozialdemokratische Bezirkskons»- rcnz des Agitationsbezirk« Chemnitz richtete fol genden Antrag an den sozialdemokratischen Par teitag in Kassel: Ter Parteitag welle beschließen: Die sozialdemokratische Partei Deutschlands ist grundsätzlich für den geschlossenen deutschen Ein- hcirsstaot. Sic erblickt in der noch bestehenden deutschen Kleinstaaterei und ihrer weiteren Er- Haltung eine Gefährdung der Reichs-, Finanz- und Wirtschaftsintcressen und cme schwere Ge fahr für die völkische und politische Einheit, so wie für die Sicherheit der Republik. Die sozial demokratischen Fraktionen der einzelnen Land tage haben deshalb die Pflicht, streng nach die sem Grundsätze zu wirken. Kleine Nachrichten. Wenn man den Nachrichten- Berliner Blätter- Glauben schenken darf, steht Frankreich infolge der Krankheit Deschanels vor einer Präfi tz e n t e u k r i s e. Man rechnet mit der Abdan kung. — Der deutsche Reichsrat hat gestern den Entwurf eine' Gesetzes gegen die Kapital.