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Redattion >or«»lag« von tl—N Udr »achmlllag« voa e—i Uhr. «mihmr drr für dir nächst- pgen-e Nuinmer beftimmken Zierate in den Wochrmagcn bis 3 Uhr Rachnültab». Tageblatt Anzeiger. LmMM des Königs. Bezirksgerichts und des Raths der Stadt Leipzig. »»fl«» »SO». Xdonnrmentoprrk« ViertcljSbrticl, I Thlr. 7'/, Ngr.,' inet. Bringcrlohn I lhlr. 1» R.,r. J«de einzelne Nummer 2'/, Ngr. Gebübren stir Extrabeilagen ohne Poübctördrrung 9 Lblr. Mit Postbcsörderung 12 Thlr. Inserate die Spaltzcile 1'/, Ngr. vcclamcn n»!cr t. Nr>»acii»,»Sr!ch die Spaltzcile 2 Ngr. Filiale: Otto Klemm, Univcrfitätsstr. 22, Local-Eomptoir Hainstrade2l. M 89. Freitag den 29. Miirz. 1872. Avr gefälligen Beachtung. Mit Rücksicht auf die dies Mal in den Quartalwechsel fallenden Feiertage bitten vir die geehrten Abonnenten Karte und Rechnung schon jetzt in Empfang nehmen zu lassen. Lxpeckllloi» Äes lavIpLlxer Bekanntmachung. Die an drr Schulgaffe stehende eichene Barrtöre, bestehend auS 31 Abheilungen, soll DtenStag de« S. April Nachmittag- 3 Uhr gegen Vaarzahlung und unter den an Ort und Stelle bekannt zu machenden Bedingungen an den Meistbietenden verkauft werden. Leipzig, den 28. März 1872. DeS RathS Ban-Deputation. Thomasschule. Die zur Aufnahme anaemeldeten Schüler bitte ich in den Tagen vom 3.-5. April mir zuzuführrn; dir Prüfung der für dt« untern Claffen bestimmten wird Montag den 8. April, Vor» mittags 8 Uhr veranstaltet. DaS neue Schuljahr beginnt am 9. Apr.l. Die Bewerber um die im Alumnate erledigten Stellen werden Sonnabend den 8. April, Vor mittag- 8 Uhr geprüft. Leipzig, 27. März 1872. Prof. 1»«. Aus Stadt und Land. * Leipzig, 28. MLiz. Da»,.Dresdner Journal" meid« amtlich: Se. Königliche Majestät haben dem ordentlichen Professor der Pathologie und pathologischen Anatomie 1)r. meä. Ernst Leberecht Wagner in Leipzig, sowie dem ordentlichen Pro» fester der Astronomie I-r. pbil. Karl BruhnS daselbst das Ritterkreuz de« BerdienstordenS zu vnleiheu, auch zu genehmigen geruht, daß dir Schwesternschaft deS DtakonisseuhauseS zu Dresden daS ihr von Sr. Majestät dem Könige von Preußen verliehene Verdienstk.euz fitr Krauen und Jungfrauen annehme. * Leipzig, 28. März. DaS Kaiser!. General postamt erläßt folgende Bekanntmachung, die Packetbeförderung mit der Post betreffend: „AnS den Kreisen deS PubltcumS ist der Wunsch lam geworden, eine Milderung der Folgen der Ullbtstellbarkeit von Packrtrn dahin eintrrten zu sehen, daß auf Verlangen deS Absenders daS un bestellbare Packet nicht sofort nach dem Aufgabe orte zurUckgrsandt, vielmehr der Absender zunächst schriftlich von der Unbestellbarkrit benachrichtigt «erde, um ein» etwaige anderweit» Verfügung über dal Packet treffen zu k«nu,n. Demgemäß soll für den Umfang deS RetchSpostgebielS künftig folgende- Verfahren bei Packerrn ohne Werth angabe zulässig sein. Ein Absender, welcher be züglich dr< von ihm eingrlltfertrn gewöhnlichen oder rrcommandirten PacketeS im Falle der Un- bestellbarkeit die sofortige Rücksendung vermieden zn sehen wünscht, hat auf der Adrrßseite deS Be gleitbriefe- in hervortretender Weise den Vermerk: „Wenn unbestellbar, Nachricht" nieder- zuschreiben. Diesem vermerk ist Name und Woh nung de» Absenders hinzuzufügen, so daß derselbe leicht anfzufindeu ist. D»r vermerk kann auch mittelst bkempelabdruckS hergrstellt werden. Bleibt ein solches Packet demnächst am Bestimmungsorte unbestellbar, so fragt die daselbst befindliche Post anstalt zuvörderst bei dem Absender schriftlich an, ob daS Packet zurvckgeschickt, oder an eine andere Person, sei e» in demselben oder in einem anderen Orte deS ReichSpostgebtet» auSge- HLvdigt werden solle. Für die Benachrichtigung wird da- einfach« Briefporto von 1 Groschen bez. 3 Kreuzer in Ansatz gebracht. Die Antwort muß direct an dt« rückfragende Postanstalt frankirt abzeschickt werden und eine klare vollständige Be stimmung über daS Packet enthalten. Die Be zeichnung mehrerer Personen, welchen daS Packet der Reihe nach zuzuführen sei, ist nicht gestattet. Geht bei der Postanstalt innerhalb IO Tagen nach Absenkung ihrer Aufragt eine Antwort nicht ein, so wirs da- Packet nach dem Aufgabeorte zurück- gesckickt. Ist daS Packet auch an den zweiten Adreffaten unbestellbar, so kann, wenn der Ab sender ein bezügliche- verlangen ausgesprochen hat, vor der Rücksendung noch einmal in der selben Weise die auderweite Bestimmung de- Ab- serderS durch di« Postanstalt eingeholt werden. Sollte alSdann die Bestellung an den dritten Adreffaten ebenfalls ohne Erfolg bleiben, so muß die Rücksendung erfolgen." * Leipzig, 28. März. Die Feldpost-Con- ferenz »u Berlin, zu welcher auS den verschiede nen Bezirken de- ReichSpofigebietS berufen waren: 3 Obrr-Postdirectoren (auS Frankfurt a. M., Berlin und Nancy), 6 Posträthe (auS Leipzig, Magdeburg, Potsdam, Erfurt, Gumbinnen und Berlin . 7 Postdirecioren, 3 Beamte de- General- Pofiam S, 5 Postinspectoren, 6 Ober-Postcommissare »od Ober-PostdirrctionS-Srcretaire und 5 Post- secietaire hat soeben ihre Arbeiten zum Abschluffe gebracht. Die Berathungen haben sich vorzugs weise auf die künftige Organisation de- post technischen Betriebe- erstreckt, der im HeimathS- gebrete seinen Schwerpunkt findet und auf dem Kriegsschauplätze dem militärischen OrgantSmuS sich rinzufügen hat. Außerdem aber sind auf Grund der Erfahrungen au» dem letzten Feld züge die Fragen Angehend erwogen worden, wie eine möglichst schnelle Mobilmachung der Feldpost am besten vorznbereiten, mit welcher Ausrüstung an Fahrzeuge», Betriebs- und Bureau-Utensilien, namentlich auch für die Expedition im Btvouak »nv tu den Wagen unterwra» auf dem Marsche, sie zrveckrntsvrecherd zu versehen sei; drnck welckie peS Aufmarsches der Armee für den Postbeförde- rungSdienst sich wenigsten- einigermaßen Vorbeugen lasse? inwieweit eine Umgestaltung drr Reffort- und Personal Verhältnisse bezüglich der zum Feld- postviensie etnberufcnen Beamten der ReichS-Post- verwaltung sich empfehle u. A. m. DaS um fassende Material ist so weit vorbereitet, als eS für die weiter vorzunehmenden Beralhungen zwi schen der Militair- und der Postverwalrung er forderlich ist. Ein allgemeineres Interesse dürfte von den beabsichtigten Veränderungen namentlich die erwecken, daß künftig auch Postanweisungen von der Armee nach der Heimalh mit der Feld post befördert werben sollen. V—8. Leipzig, 28. Mär; Gestern fand in der hiesigen Lehranstalt für erwachsene Töchter die Entlassungsfeier statt, an welcher Lehrer und Freunde der Anstalt zahlreich theil- nahmen. Nachdem der Gesang: O du, der du die Liebe bist, vorgetragen vom Thomanerchor, die Herzen höher gestimmt hatte, hielt vr. Fischer die Festrede, welche in den drei Sätzen gipfelte: Schau um dich, geh in dich, erhebe dich über dich! Bet dem ersten Zuruf: Schau um dich! schilverte der Redner in «greifender Weise daS Gewirr de» Leben-, in welche» die Scheiden den eintrrten würde«, und empfahl denselben als die unS von Gott gereichten rechten Schutzmittel im Kampfe mit der Welt: Glaube, Liebe und Hoffnung. Drr zweite Satz: Geh in dich! bot dem Redner Gelegenheit, über die falschen Hoff nungen der Menschen und die daraus entstehenden Täuschungen ein ernste» Wort zu sagen, an welche- er dann dt« Mahnung für die Scheidenden knüpfte, nicht zu vergessen, daß de- WeibeS Bestimmung dt« dienende Liebe, die Pflege drr Sitte, der Reichthum de- GemüthS sei. Beim letzten Zu ruf: Erhebe dich über dich! erinnerte er au den Adel der Menschheit durch die Arbeit, und an die Erhebung zu Gott, welche in Natur und Kunst liegt, und schloß mit der Forderung, daß unser ganze» Leben ein Gebet sein müsse. Nachdem der Redner seine au» warmem Herzen fließende Rede mit dem „Vaterunser" von Mahlmanu gleichsam versiegelt hatte, schloß ein Gesang der Thomaner und ein letzte- Lebewohl! an die 20 Entlassenen die Feier, bei welcher die Anhänglichkeit und Lieb«, welche die Schülerinnen dieser Anstalt widmen, wieder in rührender Weise zu Tage trat. D Leipzig, 28. März. Auf Veranlassung drr Herren Baumeister Staritz, Vogel, Handwerk, Oelschlegel, Wangemann, Koruagrl saud am DienStag tu der hiesigen Restauration Eldorado eine Versammlung hiesiger und auswärtiger Bau meister und Baugewnken statt, um gemeinschaft liche Beschlüsse wegen Anschluss«- an die Leipziger Unfall - Versicherung-- Bank zu fasten. Durch Acclamaüou wurde Herr Baumeister Orl- schlegel auS Lnpzig zum Vorsitzenden und Herr Baumeister Handwerk zum Protokollführer von der Versammlung, die sehr zahlreich und von den hervorragendsten Vertretern der Baugewerken besucht war, ernannt. Herr Oelschlegel begrüßte die Versammlung, machte sie mit dem Zwecke derselben eingehendst bekannt und »rtheille hierauf Herrn Hofralh Klein sch midt, der in Ver tretung drr Allgemeinen Unfall-Versicherungs- Bank erschienen war, daS Wort. Derselbe er örterte in längerer Rede die Zwecke deS söge- nannten HaftpflichtgesrtzeS und d,e Gefahren, die in Folge besten die verschiedenen Unternehmer und die Industriellen treffen, erklärte in ein gehender Weis» den Inhalt der Statuten der Allgemeinen Unfall-VerficherungS-Bank, indem er auSführte, daß die deutschen Industriellen zu dieser Bank das vollständigste Vertrauen gewonnen, wie sich durch den mafftnhastru Anschluß derselben bereit- ergeben. Nach ihm ergriff Herr Bau meister Klemm au-Leipzig da-Wort und setzte auseinander, daß eine Versicherung bet der All gemeinen Unfall-Versicherung--Bank allerdings für die Gewerken viel wohlfeiler sei, als bei der Chemnitzer Genossenschaft, und erbat sich von dem Vorredner über di» Statuten verschiedene Aufklärungen, die bereitwilligst ertheilt wurden. Auch Herr Baumeister Steib erging sich in eingehendster Weise über die Statuten der All gemeinen Unfall-Versichern«;---Bank, auS denen vorschreibt: „daß die Mitglieder verpachtet seien, solche Vorkehrungen und Vorsichtsmaßregeln zu treffen, die nach Wissenschaft und Erfahrung zur Sicherheit deS LebenS und der Gesundheit de- Arbeit-- und Betrieb--Personal- erforderlich, beziehentlich gesetzlich verordnet sind" lß 88). Herr Hofrath Kl «in sch midt bezeichn eie die angeführte Bestimmung der angeführten Statuten für unbe dingt nolhwendig, da rin Institut doch von seinen Mitgliedern solche Maaßregeln zur Sicherung der Arbeiter fordern müsse, die Wissenschaft und Er fahrung ihnen vorscbrerben. Nachdem die Debatte erschöpft, wurde einstimmig folgender Beschluß gefaßt: „Die Frage über den Eintritt in die Leipziger Allgemeine Unfall-Versicherung--Bank ,st an den Vorstand des Sächsischen Baugewerken- vereinS abzugeben." Herr Hofralh Kleinschmidt erklärte darauf im Namen der Allgemeinen Unfall- BersicherungS-Bank: Sofern die gesammten Sächs Bauaewerkcn mit mindestens 20,000 Arbeitern in die Allgemeine Unfall-VersicherungS-Bank etn- treten, gewährt dieselbe einen 20 X Nachlaß am Eintrittsgeld und sichert die Bildung einer selbst ständigen Elaste sür sächsisch« Bauunternehmer zu, mit der Wahl eineS AuffichtSr a'.hSmitalirdeS, welche- entscheidende Stimme in Zweifettfällen hat. Aus der großen Anzabl der Erschienenen sowohl, als der eingehenden Besprechung de- Unfall-Gesetzes und der Statuten der Leipziger Unfall - Versiche rung--Bark kann man constalirrn, daß die Herren Bauunternehmer mit dem Gesetz sowohl alS mit dev einschlagenden Verhältnissen vollständig ver traut sind. Der Sächsische Baugewerkenverein wnd die Sat, nun sofort in die Hand nehmen. * Leipzig, 28. März. In diesen Tagen ist hier im Verlag von C. H. Reclam sen. »in inter essanter urd lehrreicher Beitrag zur Länder- und Völkerkunde, eine cultur-historische Beschreibung der Stadt New-^ork von Frederick Duen- sing erschienen. ES ist darin ein leben-frische- und genaue- Bild der großen nordamerikanischen Handelsmetropole gegeben. DaS Werk hält sich fern von jeder Ausschmückung und Urbertreibung, eS bestrebt sich, in naturgetreuer und einfacher Weise da- Leben und Treiben drr Weltstadt zu schildern und bet allen Denen, welche sich für New-Uork interesstren, keinerlei falsche Vorstel lungen zu erwecken. Der Verfasser ist um so mehr in der Lage gewesen, da- thun zu können, als derselbe ein ganze- Decennium in New-Dark gelebt und in geschäftlicher wie in privater pin- sicht verschiedentlich Gelegenheit gehabt hat, da- Thun und Treiben dieser Stadl in Lickt- und Schattenseiten zu beobachten. * Leipzig, 26. März. Gestern hielt die seit 7 Monaten gegründete Kranken- uno Begräbniß- caffe Harmonie ihre erste ordentliche halbjährige Generalversammlung im Saale deS kleinen Biu- menberg ab. Standen derselben auch in der ersten Zeit viele zu überwindende Sckwieriakeiten entgegen, so wurden dieselben doch durch die Energie deS Vorstandes und da- freundliche Ent gegenkommen der Mitglieder in erfreulicher Weise bald beseitigt. Nachdem der Vorsteher den Rechen schaftsbericht de» ersten Halbjahre- vorgetragen, au- welchem kervorging, daß eine Einnahme von 209 Thlr. 7 Ngr. 1 Pf., dagegen eine Au-gabe von 55 Thlr. 20 Ngc. 5 Pf. gemacht worden, also eiuen Ueberschuß von 153 Thlr. 16 Ngr 6 Pf. ergab, wurde zur Wahl von 3 AuSschuß- mitglirdern, sowie 3 Revisoren geschritten, welche Angelegenheit sich auch zur Zufriedenheit der An wesenden bald erledigte. Nachdem noch einige Vorlagen erledigt waren, wurde dem Vorstände, in Anerkennung seiner außerordentlichen Thälig- keit, die allgemeine Zufriedenheit der Mitglieder ausgesprochen. — Da- Resultat ist um so erfreu licher, al- die Mitgliederzahl zur Zeit nur 160 beträgt und bei einer 4 wöchentlichen Steuer von 7'/, Ngr. pro Woche 2 Thaler Krankengeld ge währt. III Leipzig, 28. März. DaS rapide Steigen der Preise für Grund und Boden nicht nur in Ber lin selbst, sondern auch in der Umgebung des selben, machte die Erwerbung eine- eigenen Grundstücke- für Viele, die dadurch gehofft hatten, dem immer mehr zunehmenden Mange', an bil- lig'n Woh-ung-n zu begegnen, urmög'ich. Glück Aussicht, den Plan auszuführen. LS hat sich zu diesem Zwecke eine Aclirngesellschast conßituirt, welche ein große- Terrain vor dem Neuen KönigSIHorr angekauft hat, einer Gegend, in der momentan die Preise für Grundstücke noch nicht so exorbitant in die Höhe getrieben sind u-«d der vemnsch unzweifelhaft eine große Zukunft noch bevorsteht. Der Ankaufspreis beträgt 15'/, Thlr. pro Ouakratruthe, so baß zu sehr mäßigem Preise schon dort Wohnungen zu beschaffen sein werden. Die Gesellschaft wird sowohl den Ver kauf von Grundstücken als die Erbauung von Wohnhäusern für eigene Rechnung betreiben, wo mit noch in diesem Jahre begonnen wird. * Pomszen, 26. März. Unserem Orte ist eine hohe Ehre widerfahren. Dem Herrn Ritterguts besitzer Dietze ist als Beweis drr Anerkennung für seinen während der jüngsten Kriegsperiode bewiesenen Patriotismus, welcher sich namentlich durch die Errichtung eines umfänglichen Plioat- lazarethö auf eigene Kosten belhäliati, von Sr. Maj. dem Kaiser Wilhelm eine in Straßburg eroberte srchSpsündige Kanone alS Geschenk überrercht worden. Zum Geburt-tag deS Kaiser- wurden daran- Festschüsse abgegeben. — Die bereit- vor dem französischen Kriege in Angriff genommene, durch denselben aber sistirt gewesene, seit vorigem Herbst wieder aufgenom mene Abänderung der Zündnadrlgewehre deS deutschen Heeres ist für daS sächsische Armee- corpS so weit beendigt, daß die umgeänderten Gewehre neuerdings an die gesammten Regi menter zur Bertheilung gekommen sind. Durch die Veränderung ist nicht allein eine Vereinfachung der Tempo- beim Laden, sondern auck eine ra santere Flugbahn der Geschosse durch Anbrtngen eines Gummiring- (wie bet den ChaffepotS) zur Verhinderung der Entweichung von Pulvergasen geschaffen worden. — AuS Waldenburg wird den „Dresdner Nachr." Folgende- geschrieben: Allen Freunden des Protestantismus dürfte eS von Interesse sein zu nfabren, daß in Folge der bekannten Vor kommnisse hierselbst von Seiten der Regierung Schritte geschehen sind, den Anbahnungen und Verleitungen zum Uebertritt in die römisch-katho lische Kirche einen Damm zu setzen. Der im Auftrag der sächsischen Regierung hier angelangte Herr RegierungSrath Vodrl verweilte in Betreff der Untersuchung vom 19. bis 22. März und wurden im Verlauf dieser vier Tage Verhöre mit verschiedenen Persönlichkeiten angestellt, um zu erfahren, wie und auf welche Art man dem Pro- selytenwesen Thür und Thor geöffnet habe. AlS Zeugen, zur Enthüllung der Wahrheit, denen auch Angeschuldigte nachfolgten, wurden vorge- laden der Herr Pastor, sowie der Cantor und OctSrichter. Sodann der gräfliche Förster nebst Frau, sowie ein Tagelöhner und ein Gärtner bursche, Uber welche vier Personen verlautbar ge worden, daß sie den Ueberrritt zum KatholiciSmu» beabsichtigten, wie dteS bereits von einem gewissen Carl Müller und einer Frau Besezb geschehen war. Außer einem Maurer wurden sogar noch etliche Schulkinder zur Befragung dem Herrn Untersuchungsrichter zugeführt. Allgemein wird der Wunsch ausgesprochen, daS Resultat ver öffentlicht zu sehen, da namentlich auch der katho lische Pater d«S gräflichen HauseS noch zu Pro tokoll vernommen wurde, waS in den ersten Tagen nicht möglich war, indem dieser geistliche Herr bei dem Erscheinen de- Regierungs-Bevollmächtigten eine kleine Reise antrat. — Der „Dresdener VolkSbote" bringt folgen den Beitrag zur dortigen Wobnunaönolh: Ein auf dem Gesundbrunnen wohnhafter Schneider meister B., dem eS nicht gelungen ist, zum Quar tal eine Wohnung zu bekommen, befestigte dieser Tage folgende- Plakat an seine Fenster: „Ich werde mit Frau und Kindern obdachlos, wenn sich nicht in letzter Stunde noch ein Menschenfreund- licher Wirlh findet, drr mich mit meiner Familie in seinem Hause aufnimmt. Ich will pränume rando Miethe zahlen und meinem neuen Wirth einen Anzug unentgeltlich machen." — v. hat diesen Schmerzensschrei auch in Blättern insr- rirrn bis ,ur Stunde jedoch nocb keinen