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01 Dresdner Journal : 07.06.1902
- Titel
- 01
- Erscheinungsdatum
- 1902-06-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-19020607015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-1902060701
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-1902060701
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1902
-
Monat
1902-06
- Tag 1902-06-07
-
Monat
1902-06
-
Jahr
1902
- Titel
- 01 Dresdner Journal : 07.06.1902
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vein«»»ret«: «et» Bezüge durch die Peschäftostta« tunrrkat» »r^deno 2,b0 « («iuschl. Zntraguug), durch di« «i Deutschen Reich« > M. (ausschließlich Bestellgeld) vierteljährlich Gtnzelrre Nummern 10 Ps. Mrd Zurücksenduna der für die EchrisUeitung bestimm»««, «der von dieser nicht ein- aesorderten Beitrüge brau« «prncht, so ist da- Postgeld beizusügen Herausgegeben von der «ünigl. Expeditton des Dresdner Journals, Dresden, Zwingerstraße 20. — Fernspr..Anschluß Nr. 1295. Erscheine»i Werktag» nachm k Uhr. Ankltndtg NN«»»«»-»re«: Die Zeil« »einer Schrift der 7 mal gespaltenen Ankündi gung».Seite oder deren Rau» io Pf. Bei Tabellen- und nsak ö Pf Aufschlag ie Zeile Unterm Re- nsstrich (Eingesandt) di« Lextzeile mittler Schn ft oder deren Raum Ü0 Pf. Gebühren - Ermäßigung bet öfterer Wiederholung Annahme der Anzeigen bi« mittag- 12 Uhr sür dre nach» mittag- erscheinende Nummer ^12S. Sonnabend, den 7. Juni nachmittags. 1S02. Amtlicher Teil. ^Suctetin. Sibyllenort, 6. Juni 1902 nachmittags 4 Uhr 55 Min. Seine Majestät der König haben den größten Theil de- Tages ruhig geschlafen. Die beunruhigenden Erscheinungen von feiten deS Herzen- sind bi» jetzt nicht wiedergetehrt. Der Puls ist beschleunigt, noch nicht ganz regelmäßig. (gez.) vr. Fiedler, (gez.) vr. Selle. (gez.) vr. Hoffmann. , Wutke Lin. Sibyllenort, 7. Juni 1902 früh 7 Uhr. Die vergangene Nacht war bei Seiner Majestät dem König durch astmathische Beschwerden vielfach gestört, die Herzthätigkeit verhältnismäßig kräftig, Fieber nicht vorhanden. DaS Allgemeinbefinden und der Kräftezustand lassen trotz genügender Nahrungsaufnahme sehr viel zu wünschen übrig. (gez.) vr. Fiedler, (gez.) vr. Selle, (gez.) vr. Hoffmann. Die Bulletin- und Listen zum Aufschreiben liegen im Königs. Hofzahlamte, großer Schloßhof, au-, und zwar täglich von vormittags 10 Uhr bi- nach mittags 7 Uhr. Se. Majestät der König haben Allergnädigst ge ruht, dem StaatSminister vr. Rüger, Excellenz, daS Großkreuz dc- Verdienstorden- und dem StaatS minister vr. Otto, Excellenz, daS Komthurkreuz 1. Klasse desselben Ordens zu verleihen. Se. Majestät der König haben Allergnädigst ge ruht, dem Buchdruckerei-Oberfakior Meister bei dem typographischen Institute von Giesecke L Devrient in Leipzig da- AlbrechtSkreuz zu verleihen. Se. Majestät der König haben Allergnädigst ge ruht, dem Mitinhaber und ersten Ches der Firma Giesecke L Devrient in Leipzig, vr. pbil. Theodor Bruno Giesecke daselbst den Titel und Rang al- Geheimer Kommerzienrath zu verleihen. Se. Majestät der König haben Allergnädigst ge ruht, dem Vorarbeiter in der Lederfabrik der Firma A. L L. Kuntze in Hainichen, Kirchhübel in GerSdorf daS Allgemeine Ehrenzeichen zu verleihen. DaS Ministerium des Innern hat dem Kranken- unterstützungSverein zu Langebrück, ein geschriebenen Hilfskasse, bescheinigt, daß diese Kasse auch nach Annahme des V. Nachtrages vom 22. April 1902 zu ihrem revidirtem Statute vom 3l. Novem ber 1884 vorbehaltlich der Höhe des Krankengeldes, den Anforderungen des 8 75 deS KrankenversicherungS- gesetzeS vom 15. Juni 1883 in der Fassung vom 10. April 1892 genügt. Dresden, am 3. Juni 1902. Ministerium des Innern, Abtheilung für Ackerbau, Gewerbe und Handel. vr. Roscher. b44« Ernennungen, Versetzungen rc. im öffentl. Dienste. Im «eschäftSberetche de» Mtntftertams «er Finanzen. Bei der Verwaltung der StaatSeisenbahnen sind er» nannt worden: Dietz, zeither Bahnhos-inspektor II. Kl. in Borna bei Leipzig, und Schippan, zeither Inspektion»- Kunst und Wissenschaft. König!. Schauspielhaus. — Am 6 d. Mi«.: ,Da« goldene Vließ", dramatische» Gedicht in drei Abteilungen von Franz Grillparzer — Erste Ab teilung: „Der Gastfreund", Trauerspiel in einem Auszuge — Zweite Abteilung: „Die Argonauten", Trauerspiel in vier Aufzügen Grillparzer« große dramatische Schöpfung „Da» goldene Vließ" hatte, wie öfter zuvor, ihre Wieder» aufnahme einem Gastspiel zu danken, bei dem sich Frl. Anna Feldhammer, vom Stadttheater in Brünn, zu nächst in der Rolle der Medea unserem Publikum dar stellte Die Heroinen der Bühne verkörpern mit einer gewissen Vorliebe die Gestalt der dämonischen Königs tochter von Kolchi», weil diese, bei aller Einfachheit der Grundlinien, vom Dichter mit reichen Einzelheiten, mit einer Fülle wechselnder seelischer Stimmungen und mit hochgesteigertem Ausdruck gewaltiger Leidenschaft au»- gestattet ist Die naheliegende Gefahr, die ganze Ver- körperung der Medea allzu sehr in eine Farbe zu tauchen, auf einen Ton zu stimmen, wird dabei meist unterschätzt, und ehe sich » Darstellerin und Zuschauer versehen, steht allein die düstere Zauberin vor un», von der e« schlechthin unbegreiflich ist, daß ihr der unselige Phrpxu» vertraut und daß sie, im Gegensatz zu ihrer Umgebung, dem Führer der Argonauten licht und lockend erscheint Auch Frl Feldhammer, die gastierende Künstlerin, entging gestern abend dieser Gefahr keinetweg» Gleich der Ein satz ihrer großen Ausgabe im Vorspiel „Die Argonauten" erschien zu jäh, zu wild, und die Durchführung in den vier Akten der „Argonauten" zeigte «inen wunderlich stillosen Wechsel von eintönig deklamatoritchen und grell naturalistischen Wirkungen Die Darstellerin scheint au»girbige Mittel, ein klangreiche» Organ zu be »Ment, al» Bahnhos»iaspektoren I. Kl. in Hohenstein- Srnstlhal und Hilber»dorf; Hentzschel, zeither Juspektton»- assistent, al» Bahnhos-inspektor II. Kl. in Borna bei Leipzig; die nachgeuaunten stündigen Arbeiter (Hils-weichenwürter rc) al» Weichenwärter II. Kl.: Agft in Freiberg, Brunner und Eschebach in Chemnitz, Hüttig in DreSden-R., Nitzsche (Militüranwürter) in Dre»den-A, Schubert in Leipzig I und Tittel in Altchemnitz; Wagner, zeither Gllterboden-Vormann, al» Packer in Großenhain; Rutllosf, zeither Stellvertreter, al- Bahnwärter sür Poften Annaberg- Flöha 27. Feierlicher Schluß un- Verabschiedung des Landtages. Die feierliche Verabschiedung des Landtages ist im Auftrage Sr. Majestät des Königs durch Se. Excellenz den Hrn. Staatsminister v. Metzsch heute nachmittag 2 Uhr im Landhause erfolgt. Mittags 12 Uhr war ihr ein öffentlicher Gottes dienst in der evangelischen Hof- und Sophienkirche vorau-gegangen, dem die Herren Staatsminister, die Direktorien und Mitglieder beider Kammern und zahlreiche Gemeindeglieder beiwohnten. Die Festpredigt hielt Hr. Oberhofprediger v. Ackermann über da- Wort 1. Petri 5, 6, wo eS heißt: So demütigt Euch nun unter die gewaltige Hand Gotte-, daß er Euch erhöhe zu seiner Zeit. Auf Grund dieses Bibelwortes führte die Predigt die Gedanken auS: Was Christen ziemt in bedrängter Zeit, ist demütige Beugung vor Gott und gläubiges Vertrauen auf Gott. Die Schlußfeierlichkeit fand im Sitzungssaale der Ersten Kammer statt, wo kurz vor 2 Uhr die Mitglieder beider Kammern sich versammelten und gegenüber der Estrade des Direktoriums Aufstellung nahmen. Inzwischen war der König!. Kommissar Se. Excellenz der Hr. StaatSminister v. Metzsch im Landhause eingetroffen und betrat in Begleitung der bereits im Hause versammelten übrigen Herren Staatsminister v. der Planitz, vr. v. Seydewitz, vr. Rüger und vr. Otto den Saal. Se. Excellenz der Hr. StaatSminister v. Metzsch richtete an die versammelten Stände folgende An sprache: Meine sehr geehrten Herren! Se Majestät der König haben zu Seinem lebhaften Be dauern nach Lage der Verhältnisse sür diesmal darauf ver zichten müssen, die Etündeversammlung «Serhöchstselbst zu verabschieden, und wenn ich daher beauftrag« bin, diesen Schlußakt in kommissarischer Form zu vollziehen, so entspreche ich vor allem einem mir erteilten Besehl, indem ich Ihnen, m H, auch an dieser Stelle und bei dem gegenwärtigen Anlasse den Königlichen Dank auSspreche sür die während der -um Abschlusse gelangenden TagungSperiode unter besonder- schwierigen Verhältnissen mit gewohnter Pflichttreue und Gewissenhaftigkeit entwickelte Thätigkeit, wobei ich gleichzeitig der Versicherung Ausdruck zu geben ermächtigt bin, daß Se. Majestät der König e» ganz besonders hoch zu schätzen und mit Dank zu erkennen wissen, daß Sie, m H, mit Bereit stellung der benötigten Mittel für Fortführung einer ge ordneten Staatsverwaltung nicht zurückgehalten, auch sür die Ausbesserung der finanziellen Lage des BeamtenstandeS in thunlichst weitgehender Weise Sorge getragen haben, daß Sie aber auch gleichzeitig, den gegenwärtigen wirtschaftlichen Ver hältnissen de» Landes Rechnung tragend, den auf Herbei führung und Erhaltung deS richtigen Gleichgewicht» im Staat»- hauShaltwesen gerichteten Bestrebungen Ihre thatkrältige und fördernde Unterstützung haben angedeihen lasten. sitzen, hier und da leuchtete aus der ungepumen Be weglichkeit und den überlieferten tragischen Posen ihr«r Medea auch ein Zug heraus, der lebendige Mit empfindung und die Ausdrucksfähigkeit sür einfachere und tiefere Regungen der Natur verriet. Im ganzen ließ sich nach der gestrigen Darstellung durchaus kein sicheres Urteil gewinnen Und was schlimmer ist, selbst wenn die Wiedergabe der Medea eigenartiger, selbständiger gewesen wäre, würde da» Gelingen gerade dieser Rolle die für andere Aufgaben de» Fach» nötigen Eigenschaften und Vorzüge kaum verbürgen E» wird also wesentlich darauf ankommen, wie sich Frl Feld hammer in weiteren Gastrollen bewährt. Die übrige Darstellung der beiden ersten Ab teilungen de» „Goldenen Vließe»" erhob sich kaum über ein leidlich gerundetes und zusammenschließendeS Zu sammenspiel Im „Gaflfreund" trat Hrn Blanken stein» Phiyru« gewinnend hervor In den „Argo nauten" ließ Hrn Decarlis Jason den freudigen Jugendschwung, der den trotzigen Helden ersüllen soll, allzu sehr vermissen. Das Publikum bezeigte seine Be friedigung durch den Beifall, der der gastierenden Künstlerin und den Hauptdarstellern an den Aktschlüffen gezollt wurde. A St Refidenztheater. — Am 6 d Mt« : Gastspiel des Frl. Dora Erl vom Thalia-Theater in Hamburg. Zum ersten Male: „Eine gute Idee", Lustspiel in drei Akten von Schlicht u. Torn. Die gestrige Aufführung deS neuen Lustspiel« „Eine gute Idee" war nicht schlecht besucht und erzielte auch mehrfach lebhaften Beifall, der indessen, obgleich der Verfasser auf der Bühne erschien, dem Werke in keiner Weise zukommt Von den schlechten Stücken, die un« da« Refidenztheater in letzter Zeit mehrfach brachte, ist e« ein« der minderwertigsten Die Handlung wieder- zugrben ist nicht möglich, da e» ein» solche gar nicht Sie stehen im Begriffe, m H, nunmehr zu dem heimi- scheu Herde, dem Sie so lange entzogen gewesen find, zurück- zukrhreu und können Ihre Thätigkeit an dieser Stelle be schließen mit dem Bewußtsein, Ihre» Amte« treu gewaltet zu habe». Sind wohl im offenen Au-tausche der Ansichten auch während de» gegenwärtigen Landtag- nach mancherlei Richtung Meinungsverschiedenheiten hervorgetreten, so betrafen dieselben doch nur dir Wege, die man zu betreten gemeint war, um zu« Ziele zu gelangen; über da» anzustrebende Ziel selbst hat alle Zeit volle» Einverständni» geherrscht. Wir haben nur da» ungetrennte Wohl von König und Baterland im Auge gehabt. Diese» gemeinsame Streben nach demselben Ziele beruht auf der Gesinnung, von der wir alle, die wir un» hier ver sammelt finden, in gleichem Maße beseelt sind: auf der treuen Liebe zu König und Vaterland. Wenn wir un- daher auch heute trennen, so bleiben wir doch vereint in der Treue der Gesinnung und in dem Wunsche: Sott segne unseren geliebten König, Gott schenke Ihm von neuem da» höchste Gut der > Gesundheit, Bott erhalte unsern geliebten König, zum Segen unsere» teuren Vaterlandes I Nachdem sodann Hr. Ministerialdirektor Geh. Rat vr. Waentig als Vortragender Rat deS Gesamt ministeriums dar auf den Landtagsabschied bezüg liche Königl. Dekret verlesen und Se. Excellenz der Hr. StaatSminister v. Metzsch den Herren Präsidenten der Kammern den Landtagsabschied übel reicht hatte, erklärte Se. Excellenz dem Aller höchsten Befehle gemäß den 29. ordentlichen Land tag der Monarchie für geschlossen. Se. Excellenz der Hr. Präsident der Ersten Kammer vr. Graf v Könneritz brachte hierauf ein dreimaliges Hoch auf Se. Majestät den König aus, in das die versammelten Stände be geistert einstimmten. Der Landtagsabschied hat folgenden Wortlaut: Landlagsavschied für die Ständeversammlung der Jahre 1901 und 1902. Wir, Albert, von Gotte» Gnaden König von Sachsen rc. rc. rc. urkunden und fügen hiermit zu wissen: Bei dem Schlüsse des von UnS nach 8 115 der Verfassungsurkunde zusammenberufenen neunund- zwanzigsten ordentlichen Landtags eröffnen Wir, der Zusage in 8 119 der Verfassungsurkunde ent sprechend, den getreuen Ständen Unsere Entschließ ungen und Erklärungen in Bezug auf die ständi schen Berathungen deS gegenwärtigen Landtags in Folgendem: Was I. die Vorlagen an die getreuen Stände anlangt, so sind sie zum Theil als erledigt zu erachten, und zwar: u) durch den, den ständischen Anträgen gemäß erfolgten Erlaß der betreffenden Gesetze und Verordnungen. Namentlich ist dies geschehen: 1. wegen der provisorischen Forterhebung der Steuern und Abgaben im Jahre 1902, durch das Gesetz vom 11. Dezember 1901, 2. wegen der dermaligen Zusammensetzung deS LandtagSauSschusses zu Verwaltung der Staats- hat, sondern nur Eplsovrn; ebensowenig desitzl cü em bestimmt«» Sujrt, man müßte denn als diese» do» Suchen eine» jungen Schriftstellers nach einer guten Idee für ein Lustspiel, da« er zu schreiben beabsichtigt, gelten lassen. Dieser junge Schriftsteller hat aber mit den übrigen Vorkommnissen nicht« zu thun; im Grunde find alle Figuren de« Stücke« Nebenfiguren, und jeder spielt sür sich allein eine Rolle, für die er die übrigen gar nicht braucht Wo keine Handlung, keine Steigerung und kein Konflikt vorhanden ist, kann natürlich auch von Exposition und Aufbau keine Rede sein. Alle drei Akte sind sich ebenbürtig in zu sammenhangslosem Durcheinander, und das Stück ist au», ehe man weiß, was eigentlich auf der Bühne vor sich geht oder gehen soll. Einzelne komische Situationen, wie die Sektscene im zweiten Akte, und eingestreute paffende Witze erwecken wohl augenblickliche Heiterkeit, können aber noch kein Lustspiel bilden Di« Roll« der jungen Edith, die der Gast, Frl. Dora Erl, übernommen hatte, war viel zu unbedeutend, um ihr Gelegenheit zur Entfaltung ihre» Könnens zu geben; wa» Frl. Erl gab, war indessen frisch und herz lich, begleitet von gewandtem, flottem Spiel Hr. Witt erlangte al« junger Schriftsteller Rolf v Klingen den Haupterfolg des Abend«, er traf die humoristischen Seiten besonder« glücklich. Von den übrigen Darstellern seien erwähnt die Damen Fr! Lerach, Frau Huß und Fr! Hilpert sowie die Herren Friese, Kurt Vogel, Janda und Reiter. Letzterem möchten wir bemerken, daß zur Darstellung eine« Adjutanten ein schnorrender Leutnant«jargon durchau« nicht notwendig ist, wenn auch in Poffen und auf kleineren Theatern die« noch meist üblich sein mag. Alle Darstellenden gaben sich redliche Mühe R B schulden, durch die der ständischen Schrift vom 2. De zember 1901 entsprechend erlassene Bekanntmachung vom 11. Dezember 1901, 3. wegen der Erhöhung der GerichtSgebühren, durch daS Gesetz vom 1. März 1902, 4. wegen Abänderung der Bestimmungen in 8 65 verbunden mit 8 44, Vit. e und s der Re- vidirten Städteordnung sowie in 8 53 verbunden mit 8 35, Vit. o und « der Revidirten Landgemeinde ordnung, durch daS Gesetz vom 21. März 1902; b) durch besonderer Dekret, in welchem Unsere Entschließungen auf die Erklärungen und An träge der getreuen Stände bereit- ergangen sind: in Betreff des StaatshauShaltS-EtatS auf die Jahre 1902 und 1903 nebst Nachträgen durch da- Dekret vom 6. dieses Monat-, in dessen Folge das mit den getreuen Ständen vereinbarte Finanzgesetz auf die erwähnten beiden Jahre unverweilt erlassen werden wird; o) durch Entgegennahme der ständischen Erklärungen und Anträge: 1. wegen de- Rechenschaftsbericht- auf die Jahre 1898 und 1899, 2. wegen der mittels Dekrets vom 13. November 1901 gegebenen Nachweisungen über die Einnahmen und Ausgaben bei dem Domänenfonds in den Jahren 1899 und 1900. Iv Vorlagen an die getreue«! Staude, rücksichtlich deren es Unserer Vvtschlietzung noch bedarf: Den ständischen Anträgen entsprechend werden zur Publikation gelangen: 1. das Gesetz, die direkten Steuern betreffend, 2. das Gesetz, die Abänderung des Einkommen steuergesetzes vom 24. Juli 1900 betreffend, 3. das Ergänzungssteuergesetz, 4. das Gesetz, die Freilassung der den Militär invaliden wegen Verstümmelung oder KriegSinvalidität gewährten PensionSerhöhungen und Zulagen (Ver- stümmelungs- und Kriegszulagen) sowie der mit KriegSdekorationen verbundenen Ehrensolde und der den KriegS-Hinterbliebenen gewährten Beihülfcn von Steuern und Abgaben betreffend, 5. das Gesetz, die Aufnahme einer dreiprozentigen Rentenanleihe betreffend, 6. das Gesetz, die Tagegelder der LandtagS- abgeordneten betreffend, 7. das Gesetz, die den Abgeordneten zur Synode zu gewährende Auslösung betreffend, 8. daS Gesetz, die Ausdehnung der Verwaltungs rechtspflege nach dem Gesetze vom 19. Juli 1900 auf kirchliche Angelegenheiten betreffend, 9. das EnteignungSgesetz für das Königreich Sachsen, 10. daS Gesetz für die Zwangsvollstreckung wegen Geldleistungen in Verwaltungssachen, 11. das Gesetz, die Einrichtung eines AdelS- buches üftd die Führung der Adels und der AdelS- zeichen betreffend, 12. das Gesetz über die Unfallfürsorge für Beamte, 13. das Gesetz über die Unfall- und Kranken versicherung der in land- und forstwirthschaftlichen Betrieben beschäftigten Personen, 14. das Gesetz, die Gewährung von WohnungS- geldzuschüssen betreffend, 15. daS Gesetz, die Aufhebung der mit Apotheken- gerechtigkeiten verbundenen VerbietungSrechte be treffend, 16. daS Gesetz, die wilden Kaninchen betreffend. Deutsche Südpolar-Expedition.*) U. Wichtige Ergebnisse haben di« Tiefseelotunaen ge zeitigt, unsere Kenntnis von dem Relief de« Meere«» boden« im Südatlantischen Ozean ist durch diese in hervorragendem Maße erweitert worden Da» französische Kriegsschiff „La Romanche" hatte im Jahre 1883 unter 0 Gr II Min südl Br und 18 Gr lü Min westl L. von Greenwich, also in einer Gegend, in der die durch schnittliche Tiefe sonst etwa 400 m betrug, eine Tief« von 7370 m erlotet, die größte bisher aufgefunden« Aequatortiefe. Diese Lotung ist vielfach angezweifelt und einem Fehler zugeschrieben worden Die „Gauß" hat in derselben Gegend drei Tiefseelotungen vor« genommen, die hintereinander Tiefen von 6220, 7230 und 4062 m ergaben Damit ist die von der „La Romanche" gefundene größte Aequatortiefe bestätigt und zugleich nachgewiesen worden, daß hier eine tief« jäh abfallend« lokale Einsenkung vorhanden ist. Die bakteriologischen Untersuchungen, di« vom Schiffsarzt vr. H Gazert auSgeführt wurden, waren mit großen Schwierigkeiten verknüpft Da Gela tine in den Tropen nicht zur Erstarrung kommt, mußte an ihrer Stelle Agar angewendet werden, wa» jedoch Uebelstände zur Folge hatte Der Temperaturunterschied bei der Mischung de« kalten Tiefenwaffer« mit der warmen Agarlösung dürft« nicht ohne schädlich«» Ein fluß auf di« vorhandrnen Keim« gewesen sein Aeußerst störend war die reichliche Schimmelbildung im Schiffe; trotz größter Vorsicht beim Entnehmen der Proben und * Berichte über die wisienschastlichen Arbeiten aus dem Schiffe „Bauß" der Deutschen Südpolarexpedition. Heft I der Veröffentlichungen de» Institut« für Meereskunde Berlin, Mitiler u Sohn Bergl. Nr. 114 de» „Dretdner Journal»" vom 21 Mai d. I».
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