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Vesper in der ArenMrche Dresden, Sonnabend, den 5. Oktober 1889, Nachm. 2 Uhr. 1. Santaste für Orgel (D-rnoll) von G. Merkel. 2. Motette (op. 15) von Moritz Hauptmann. Daucku, aiuma moa, lauclu Dominum. Dauäabo Domi num in vita moa, psallam Doo moo, ^Ilsluju! (Lobe den Herrn, meine Seele, lobe den Herrn! Ich will den Herrn loben in meinem Leben; ich will singen meinem Gott! Alleluja!) 3. Gemeinde: Gesangbuch Nr. 598, 1 und II. O süßes Wort, das Jesus spricht zur armen Wittwe: Weine nicht! Es komme nie aus meinem Sinn, zumal, wenn ich betrübet bin. O süßes Wort, das Jesus spricht in allen Nöthen: Weine nicht! Ach klinge stets in meinem Sinn, so fahret alles Trauern hin! Novlejrrnfl. 4. Arie aus dem Oratorium „Jephta" von Karl Reinthaler, gesungen von Fräulein Marie Götze. Was betrübst du dich, meine Seele und bist voll Unruh' in mir? Harre auf Gott, ich werde ihm noch danken, daß er uns hilft mit seinem Angesicht. Ob ich schon wunderte im finstern Thal, fürchte ich doch kein Unglück, denn du bist bei mir, du tröstest mich. 5. H'salui 1, (op. 40) von Osk. Wermann. Wohl dem, der nicht wandelt im Rathe der Gottlosen, noch tritt auf den Weg der Sünder, noch sitzet, da die Spötter sitzen, sondern hat Lust zum Gesetze des Herrn und redet von seinem Gesetz Tag und Nacht. Der ist wie ein Baum, gepflanzet an Wasserbächen, der seine Frucht bringt zu seiner Zeit, und seine Blätter verwelken nicht, und was er macht, das geräth wohl. Aber so sind die Gottlosen nicht, sondern wie Spreu, die der Wind verstreut. Darum bleiben die Gottlosen nicht im Gericht, noch die Sünder in der Gemeine der Gerechten. Denn der Herr kennet den Weg der Gerechten, aber der Gottlosen Weg vergehet. Druck von Lievsch und Reichardl in Dresden.