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-5-77 Amtsblatt -er König!. Amtshauptmannschaft Flöha, -es Lsmgl. Amtsgerichts und -es Sta-trats M Kankenberg. «rlchrtut tMch, M «x«na-me der kmm-xndMlage, -bmd« für den s»l- ,enden Lag. V«I, vlerleMrlich l«. »o Pi«., monatlich so Pfg., «NjU-Nrn. »Pfg. «chellungen nehmen alle Post- anftallen, Postbntm und die vusgabe- pellen de» Lage- dlalle» an. Auch unsere hiesige Weberinnung hat sich von jeher dieser Erkenntnis nicht verschlossen und wie sie eine der ersten war, welche eine Webschule gründete, so war sie auch immerdar bemüht, diese Anstalt stets auf der Höhe der Zeit zu erhalten. Leider erweisen sich gegenwärtig die der Webschule im Innern des Webermeisterhauses zuae- wiesenen Räume diesen Bestrebungen nicht förderlich und eS ist somit an die hiesige Weberinnung — hauptsächlich im Interesse der Webschule — die Notwendigkeit heran getreten, ein neues JnnungSgebäude zu errichten. Die Herstellung desselben ist, wie wir bereits früher berichten konnten, dank der Mithilfe der hiesigen städtischen Kolle- gien und der in Aussicht gestellten Staatsunterstützung zwar gesichert, immerhin erwachsen jedoch der Weber- innuyg durch den Neubau derartige Lasten, daß sie nach einer weiteren Hilfe zur Tragung derselben ausschaute. Für gestern, Donnerstag, abend war nun seitens d-r Weberinnung nach dem Webermeisterhause durch Zirkular eine Versammlung der hiesigen Webbranche-Jnteressenten einberufen worden, um letztere für das Unternehmen zu erwärmen und zu einer angemessenen Beihilfe zu veran lassen. Leider war die Beteiligung der Eingeladenen an der Versammlung nicht so zahlreich, wie gewünscht wor- den war. Die nach dem ausführlichen Referat des Herrn Obermeister Vogelsang über die Beweggründe zum Neu bau bis zur gegenwärtigen Sachlage und dem eingehen den Bericht des Herrn Webschulvorstandes Pelz über seine im Interesse des Baues gehabte Unterredung mit Herrn Oberregierungsrat vr. Roscher in Dresden statt- findende Debatte ergab, daß die hiesigen Fabrikanten kreise dem Unternehmen im ganzen günstig gesinnt sind. Es wurde jedoch von feiten einiger der erschienenen Fabri kanten betont, daß es für beide Teile förderlicher sei, wenn anstatt einer einmaligen Beihilfe zum Bau eine laufende Unterstützung der Webschule gewährt werde. Da indes der Einladung der Weberinnung nur zum Teil gefolgt worden war, konnte ein definitiver Beschluß darüber nicht gefaßt werden und wurde deshalb der Vorschlag ange nommen, in allernächster Zeit eine weitere Versammlung der Webbranche-Jnteressenten allein einzuberufen, in wel cher die Angelegenheit Erledigung finden solle, damit die Innung selbst, wenn sie demnächst der Durchführung ihres Projektes näher tritt, genau im Bilde ist, auf welche Unterstützungen sie fest rechnen kann. In dan kenswerter Weise erklärten sich einige der erschienenen Herren Fabrikanten bereit, in ihren Kreisen im Interesse der Sache zu wirken. — Bemerkt sei noch, daß der gestrigen Versammlung die von Herrn Obermeister Vogelsang bereitwillig erläuterten Baupläne vorlagen, welche erkennen lassen, daß das neue JnnungShaus ein prr Ai »Eitta?» 10 Uhr, — Am Dienstag herrschte in der mit Flaggen reich geschmückten Stadt Geithain bewegtes Leben. Gegen 250 Fleischermeister aus allen Gegenden Sachstns waren dorthin zugereist, um der Versammlung des Bezirksver- -ins Sachsen im deutschen Fleischerverband beiwohnen. Um 11 Uhr wurde die Sitzung im Saale des Hotel» „Stadt Altenburg" eröffnet. Die Versammlung eröffnete der BezirkSvereinSvorsitzende, Fleischermeister Laue au» Leipzig. Bürgermeister Bauer hieß die Emgetroffeneu namens der Stadt willkommen und drückte seine Freude darüber aus, daß Geithain als Versammlungsort gewählt worden war. Nachdem Vorsitzender Laue den Jahres bericht erstattet, trat man in die Beratung eines An trages des' vorigen Bezirkstages, die Einführung der obligatorischen Fleischbeschau, ein. Während Hofmanu- Chemnitz und Goldammer. Freiberg die Durchführung der zwangsmäßigen Fleischbeschau innerhalb Sachsen» unter Zuziehung praktisch gebildeter Leute zu diesem Ge schäft für möglich und zur Begegnung der Einschmugge- lung minderwertigen Fleische» geradezu für notwendig hielten, Laue-Leipzig, Kickelhayn - Chemnitz (Ausschußmit Monarchen kongenial war. Und dann die Umgebung. Aus den hohen Fenstern des stolzen Baues fällt der Blick in herrliche Gärten, wo sich grüne Wiesen fernhin dehnen, alte Baumriesen ihre Kronen wiegen, marmor- bekleidete Springbrunnen ihren Silberstrahl emporsenden und zahllose Marmorstatuen in stummer Ruhe dastehen. Ja, man begreift es, daß Kaiser Friedrich diesen Som mersitz in sein Herz geschlossen hat, und daß er sich sehnt, hier in stiller Ruhe zu weilen. Tag und Nacht ist in letzter Zeit in dem weiten Bau gearbeitet worden, um dem kaiserlichen Herrn den Auf- enthalt so angenehm und bequem wie möglich zu machen. Maler, Tapeziere und Dekorateure sind in Thätigkeit gewesen, sodaß alles wieder in heiterer Frische schimmert und das Auge erfreut. Die kaiserliche Familie bewohnt die nördliche Hälfte deS Schlosses, welche von der südlichen Hälfte durch den berühmten, im Glanze kostbarer Gesteine schimmernden Muschelsaal, wo Fußböden und Wände mit weißem und rotem schlesischen Marmor belegt sind, getrennt ist. Ehe mals hatte der Kaiser, als er noch Kronprinz war, seine Zimmer im ersten Stockwerk des Baues, und zwar in unmittelbarer Nähe jenes vorerwähnten Marmorsaales gewählt. Jetzt wird der Kaiser nicht mehr oben, sondern unten im Erdgeschoß wohnen. Den gewaltigen Borraum zu seinen Gemächern bildet der Muschelsaal und der in wird welcher der mittlere« sehr stattlicher Bau werden wird^ kann. Freiberger Straße """^ 8 des gestrigen DonnerS- — In früher Morsemw ChemnitzstusseS dm tag fand manin d , «itchemnitz schrecklich ver« Handarbeiter Schulze auS A W Mittwoch abeyd stümmelt vor. Derselbe hatte M holen. Um mög- an das Vasser begeben, größere Anzahl derselben lichst schnell «ndwahrscheinlich mit Dyna- zu erhalten, wollte er ^ise schießen, der mitpatronen oder au/ em - ^ch in den Händen, Schdi-kM-I Ed«-'- W w! NLVw '«------ d-- Fundgrube in Langhenners i Geduld wird b«- lohnt. Ani Montag g Elste Erzausbeute und Kränzen geschmückter «vagen ' , nach dm Manchen Mildner HMen^ünd am Dienstage folgte diesem ersten Transporte bereits ein zweiter nach. Nach fachmännischen Un«Im ist der Stand der Diode als et« Handarbeiter, welcher die zurM basUbst aufgestellte Strohpresse bediente, so unglücklich am Kopfe getroffen, seiner Axe gelegene Borsaal, dessen Fußboden und Wände in poliertem grauen Marmor erglänzen. In der Front liegt das kaiserliche Schlafzimmer in Verbindung mit ei nem Baderaum und einer Kammer für den Lakaien. E» ist ein weiter lichter Saal von etwa 9 Metern Breite und Länge, welcher durch zwei hohe, bis zum Fußboden reichende Fenster sein Licht erhält. Karmoifinroter Da mast mit goldenen Treffen deckt die Wandfläche. Reiche Vergoldung an den weiß lackierten Fensterladen und Thüren entspricht dem echten Charakter de« Rokoko. Zahlreiche Bilder in breiten Goldrahmen und einige Meisterwerke der Berliner Porzellanmanufaktur vervoll ständigen die in heiterster Pracht sich bewegende Dekora tion. Das eine Fenster, eigentlich eine GlaSthür, ge stattet den Zutritt zu der schmalen Terrasse, welche sich aus dieser Frontseite vor dem Schlosse hinzieht Kur finken Seite des Schlafzimmers liegt da- für die Adju tanten bestimmte Zimmer, ehemals ein Schreibkabinett, dekoriert in weißem Holzwerk mit Gold, zahlreichen Se- mälden italienischer niederländischer und fta?^ U sächsischem Pallan. barem Anschluß da» zweifensterige kaiseräch« Arbeit-zim- - Sormaomd, den 2. Junk, ÄezirksaE^ Schloß Friedrichskron bei Potsdam, wohin am heutigen Freitag die Uebersiedelunz des kai serlichen HoslagerS erfolgt, ist der Lieblingsaufenthalt llaiser Friedrichs. Und diese Vorliebe ist erklärlich, denn kein- der Schlösser deS preußischen Königshauses ist schöner, keinS in seiner inneren Ausstattung anmutiger und farbenfroher, keines enger mit der Kunst verschwi- fiert, als dieses. Der Geist des Erbauers, Friedrichs der Großen, leuchtet aus den wunderbaren Dekorationen Lieser Säle hervor, die in allem bezeugen, wie der große König gleichsam einen Bund mit den Grazien geschlossen und der edelsten Schönheit von ganzer Seele zugethan war. Das Ungewöhnliche seines Geiste« hat auch hier Ungewöhnliches geschaffen. Während in so vielen anderen Schlössern nicht» weiter wie erdrückende, schwerfällige Pracht herrscht, die sich beklemmend auf eine» jeden Brust legt, ist in jenem Schlosse alle» zu lichten Regionen der Kunst und de» feinsten Lebensgenüsse» emporgehoben. Und zu diesem wohlthuenden, lichten Glanze treten die Erin- nerungen an den großen König hinzu, der in diesem Schlosse seine großen Gedanken gedacht, mit seinen Ka- valieren geistvolle Gespräche geführt, und mit seinen Mu- fikern im Reiche der Töne geschwelgt hat, und die Er- innerunaen an den Prinzen Heinrich, de» König» Bruder, dm großen Feldherrn, der m seiner ganzen Natur dem Aus Charlottenburg. verbrachte die Nacht zum Donnerstag gut, das Allgemeinbefinden war befriedigend. Der hohe Herr stand bald nach 8 Uhr auf und begab sich nach dE ^"^Awwer, wo er die laufenden Regierungs- geschaste erledigte. In den Morgenstunden überreichten zwei Deputierte des Vereins ehemaliger Ziethenhusaren em großes, prachtvolles Rosenboukett, welches dem Kaiser durch den FlügeladManten überbracht wurde. Der Mo- narch war über diese Aufmerksamkeit sehr erfreut und ließ den Herren seinen herzlichen Dank sagen. Im wei teren Verlauf des Vormittags hörte der Kaiser mehrere Vorträge und arbeitete mit dem General von Albedyll. Wegen des herrschenden kühlen und regnerischen Wetters blieb der Kaiser im Schloß; hält die wenig günstige Witterung Nn, so wird auch wohl die für heute, Freitag, geplante Uebersiedelunz nach Potsdam verschoben werden. Er ist durchaus im stände, die Eisenbahnfahrt nach Pots dam zu vertragen; wenn die Aerzte trotzdem die Fahrt zu Wasser vorziehen, so geschieht es eben aus Vorsicht. Man will alles vermeiden, was irgend welchen störenden Einfluß auf das Befinden deS Kaisers ausüben könnte. Wenn heute, Freitag, die Witterung die Uebersiedelunz des Kaisers nach Potsdam gestattet, wird die Ankunft etwa um H1 Uhr bei der Matrosenstation an der Glie necker Brücke erfolgen. Um jede Störung zu vermeiden, wird für die Fahrzeit der Schiffsverkehr auf der Havel gesperrt. Offizieller Empfang ist verbeten, doch werden es sich die Havelorte nicht nehmen lassen, dem Kaiser ihre Huldigung darzubringen. Besonders in Spandau und Wannsee trifft man große Vorbereitungen. Nach Ler Ankunft in Potsdam wird wieder ein Bülletin aus- gegeben werden. Vom Donnerstag abend wird noch geschrieben: Das Wetter ist wärmer geworden. Der Kaiser konnte also Las Schloß etwas verlassen. Wahrscheinlich wird nun doch heute, Freitag, die Fahrt nach PdtSdam erfolgen. Örtliches und Sächsisches. Frankenberg, 1. Juni 1888. f Die gewaltigen Fortschritte, welche seit einer Reihe von Jahren auf allen Gebieten des Gewerbes und der Industrie zu Tage getreten sind, machen es gegenwärtig für alle gewerblichen Korporationen zu einer unabweis baren Pflicht, den jungen „lernenden" Elementen er höhte Aufmerksamkeit zu widmen und ihre Heranbildung möglichst derart zu leiten, daß die Leistungen derselben später nicht hinter denen der Konkurrenz zurückstehen. wer»«* l »Ut «M- MM GUMr Snser-tM yrr-rtw« t «ach r«v.