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ErMb.Do lkssreund werden. r a t. ue Tageblatt für Schneeberg »nd Umgegend L«Ss-r«mm Kdrrff« Fainsprechrrr fix Ne KSnigl. Ml- MUchm LehSrLm dl Aue, Grünt,adi, Hartmstedl, ZohE ^VWSvNlI georgmstaLt, Lößnitz, Amstädtel, Schneeberg, Schwarzenberg bzw. Wildenfels Sch»«qmb«s ZZ. er, zum »7. Sonnabend, 8. Oktober 1904. Zwickau, am 1. Oktober 1904. >. ISS Nr. 768. H. Zwickau, den 3. Oktober 1904. 8I88, Aue. . 54. iöhla. Biesterfeld und Schaumburg die Ebenbürtigkeit abspricht, und ernannt habe, unter Heiterkeit verlesen. schau. rg, bm auf ickel. ach Aue die Ex- per so- »ter. e.10» 3 »le. Schell- enpök- ma. idet am tiefe von Königliche Amtsh auptmannschaft. JA.: vr. Jani, Regierungs-Assessor. M Königliche Amtshauptmannschast. Or. Schnorr v. Carolsfeld. Schbr. In Bezug auf die Sicherung der Telegraphenanlagen im deutschen Reiche gegen Be schädigungen sind durch die 8K 317—320 des Reichs-Strafgesetzbuchs die nachstehenden Bestim mungen getroffen: Sonnabend, den 8. Oktober 1S04 Vormittag 1« Uhr sollen im Versteigerungslokal des hiesigen Kgl. Amtsgerichts 1 Sofa mit grünem RipSbezug, 1 Pfeiler! piegel mit Tischchen, 1 goldene Damenuhr mit echter Kette, V, Dtzd. echt silberne Löffel Und 1 sild. Rchmschöpfer gegen Barzablung öffentlich versteigert wer dm. Schneeberg, den 7. Oktober 1904. Königliche Amtshauptmannschaft. vr. Schnorr v. Carolsfeld. Auf Antrag der Kaiserlichen Oberpostdirektion Chemnitz werden hiermit die nachstehen den Strafbestimmungen bezüglich der Beschädigung der Telegraphmanlagen zur öffentlichen Kennt nis gebracht. Gleichzeitig werden die Herren Bürgermeister und Gemeindevorstände des hiesigen Bezirks hiermit aufgesordert, diese Bestimmungen außerdem noch besonders zur Kenntnis ihrer Orts- einwohner zu bringen. den Meldungen, Trothas, daß die Strapazm, die unsere Solda ten zu überwinden hatten, gerade bei diesem Zuge außerordent lich große waren. Es bedurfte nicht nur anstrengender nächt licher Gewaltmärsche, sondern man erfährt aus der Depesche auch, daß unsere Truppen die Herero in ein Gebiet verfolgten, wo selbst diese der Gefahr des Verdurstens ausgesetzt sind. Als charakteristisch darf auch gegenüber der oft erwähntm Erbitter ung des Kampfes besonders darauf hingewiesen werdm, daß die amtliche Meldung mitteilt, daß Gefangene gemacht wurden. Amtlich wird heute folgende Verlustliste ausgegeben: Ser geant Heinrich August Friedrich Neese, früher Regiment 164, aus Ottenstein (Braunschweig), ist am 2. d. M. im Lazarett Waterberg infolge Verwundung an Herzschwäche gestorbm. Zahl meisteraspirant Klocke, Feldtelegraphenabteilung, aus Breslau, erhielt durch Unglücksfall bei Karidona eimn Schuß in die linke Brust; es besteht keine direkte Gefahr. Am Typhus sind ge storbm ; im Lazarett Otjoebule am 23. September Reiter Herr mann Frank, geboren zu Hemmingen (Württemberg), früher Artillerieregiment 65. Am 24. September Reiter Heinrich Pipe, geboren Hamburg, früher Artillerie Regiment 24; am 26. September Reiter Georg Geißlinger, gcborm zu Nieder stetten, Württemberg, früher Artillerie-Regiment 27; im Laza- ret Otjosondu am 1. d. M Gefreiter Wilhelm Preer, geboren 3. September 1882 zu Ansbach-Celle, früher Dragoner-Regi ment 16; im Lazarett Okahandja am 4. d. M. Seesoldat Schmidt, 3. Kompagnie Marine-Expeditionskorps, geboren 26 Januar 1883 zu Tharandt, Kreis Dresden; im Lazarett Otjim- binde am 24. September Reiter Reinhard Urban, früher Militärbäckerei Frankfurt a. O.; am 28. September Reiter Hermann Rose, geboren 12. März 1882 in Treuse; im Laza rett Cpukiro am 29. September Reiter Richard Zwinscher aus Nlederrossau. Tagesgeschichte. Deutschland. Die teim Obstpflücken auf Gemeinde- und Privat wegen zu beobachtenden Unfallverhütuugsvorschristeu. Nach Punkt A.. III Absatz 7 der Unfallverhütungsvorschriften der land- und forstwirt schaftlichen Berufsgenosscnschaft für das Königreich Sachen müssen die in landwirtschaftlichen Betrieben gebrauchten beweglichen Treppen und Leitern sich in gutem, brauchbaren Zustand befin- dm und, der Beschaffenheit des Fußbodens entsprechend, mit eisernen Spitzen und Haken versehen und so eingerichtet sein, daß sie nicht abgleiten oder abrutschen können. Längere Leitern sind außerdem noch mit Gegensiützen zu sichern. Im Hinblick darauf, daß nach den gemachten Wahrnehmungen namentlich beim Obst- Pflücken auf Geweinde- sowie Privatwegen sich noch viele Unfälle ereignen, die in der Hauptsache auf Nichtbefolgung dieser Unfollrerhülunpsvorfchriften zurückzusühren sind, erbalten die Gemeinde behörden und Gutsvorsteher der selbständigen Gutsbezirke Veranlassung, darüber zu wachen, daß diese Vorschriften feiten der Eigentümer und Pächter von Obstnutzungsbetricben, sowie der von ihnm beim Obstpflücken verwendeten Personen genau befolgt werden Zuwiderhandlungen sind gegebenenfalls dem Vorstande der land- und forstwirtschaftlichen Berufsgemssenschast für das Königreich Sachsen zu Dresden zur Bestrafung anzuzeigm. auf diesen Vorschlag iw Protest der lippe-schauwburgischen Linie. Verfehlt erscheint daher die Ausführung des lippeschen Staats- ministers Gevekot, die Regierung hege zu dem Bundesrat das Vertrauen, daß er sich gegen die Vergewaltigung Lippes auf- lehnen werde. Die Regentschastsfrage kann und wird nur auf gesetzlichem Boden entschieden werden. Berlin, 6. Oktober. In der heutigen BundeSrat-fitzung wurde, nachdem der Vorsitzende des Hinscheidens des Regenten de« Fürstentums Lippe gedacht hatte, der Antrag teS fürstlich schaum- burg-lippeschen Ministeriums, betreffend die Thronfolge im Fürstentum Lippe, sowie eine den gleichen Gegenstand betreffende Eingabe des Grafen Erich zur Lippe-Biesterfeld-Welßensels den zuständigen Ausschüssen überwiesen. Auch wurde einer Vorlage, betreffend Gestaltung und Ausprägung der Fünfzigpsennigstücke, zugestimmt. Berlin, 6. Oktober. Von einer Kanzlerkrisis, die als Folge des Kaisertelegramms nach Detmold ausgebrochen sein soll, spricht die „Nationalliberale Korrespondenz." E-ne solche Krisis besteht, wie von unterrichteter Stelle erklärt wird, nicht. — Die vierte technische Hochschule Preußens ist gestern in Gegenwart des Kaisers eingeweiht worden. Der Kaiser traf mit Gefolge mittels Sonderzuges um 11 Uhr von Rominte« in Danzig ein. Vor der Hochschule, einem gewaltigen Ziegel- bau mit Sandsteinverkleidung und reichgeschmückten Giebem, im Renaissance-Stil, erwies eine Kompagnie des Pionier-Bataillons Nr. 17 aus Thorn die militärischen Ehrenbezeigungen. Unter dem Haupteingang empfingen den Kaiser der Rektor, der Ober präsident, die anwesenden Minister, sowie der Erbauer der Hoch schule, Prof. Carsten. Durch das blumengeschmückte Treppen haus wurde der Kaiser zum Festsaal hinaufgefiihct. Nachdem der Choral: „Die Himmel rühmen des Ewigen Ehre- ver klungen war, nahm der Kaiser unter dem Baldachin Ausstellung, worauf Exz. Lucanus dem Kaiser eine Niederschrift der Eröffnungs rede überreichte. Der Kaiser verlas sie bedeckten Hauptes Die Schlußworte der Rede lauteten: „Möge die nme Hochschule wachsen und gedeihen zum Ruhme der deutschen Wissenschaft, zum Segen dieser allpreußischen Provinzen und zur Ehre des deutschen Namms. Das walte Gott! Der Kaiser sprach mit lauter Stimme langsam und klar. Kultusminister Studt hielt hierauf eine Dankesansprache an den Kaiser. Um 2 Uhr 25 Mi nuten setzte der Kaiser seine Reise nach Hubertusstock fort. Langfuhr, 6. Oktober. Se. Majestät der Kaiser ist um 2 Uhr 45 Min. nach Hubertusstock abgereist. Detmold, 6. Oktober. Die für morgen vormittag an beraumte Sitzung des Landtages sst auf nachmittag 3»/, Uhr verschoben worden. Detmold, 6. Oktober. In der gestrigen Sitzung des Landtages wurde außer dem Protest der Schaumburg-L ppeschen Staatsregierung gegen die Übernahme der Regentschaft dinch den Grafm Leopold ein umfangreicher Protest d«s Grafm Erich zu Lippe-Biesterfeld-Weißenfels, worin dieser den beiden Lmien Wer vorsätzlich und rechtswidrig den Betrieb einer zu öffentlichen Zwecken dienenden Telegraphenanlage dadurch verhindert oder gefährdet, daß er Teile oder Zabehörungen derselben beschädigt oder Veränderungen daran vomimmt, wird mit Gefängnis von einem Monat bi- zu drei Jahren bestraft. Hierbei wird darauf hingewiesen, daß namentlich beim Fällen von Bäumen und bei« Einholen der Obsternte in unmittelbarer Näbe der Reitstelegraphmleitungen zur Verhütung von Beschädigungen derselben geeignete Vorsichtsmaßregeln getroffen werdm müssen, und daß, wenn die Telezraphmleitungen gefährdet erscheinen, die nächste Reichs - Telegraphenanstalt zu be nachrichtigen ist, damit die Leitungen während der Arbeiten bewacht werden können. Unterlassungen in dieser Beziehung würden beim Eintritt von Beschädigungen der Tele graphmanlagen nicht nur die Ersatzpflicht desjenigen, durch dessm Fahrlässigkeit der Schaden entstanden ist, begründen, sondern auch seine strafgerichtliche Verfolgung hrrbeiführm. Wer fahrlässiger Weise durch eine der vorbezeichneten Handlungen den Betrieb einer zu öffentlichen Zwecken dienenden. Telegraphenanlage verhindert oder gefährdet, wird mit Gefängnis bis zu einem Jahre oder mit Geldstrafe bis zu Neunhundert Mark bestraft. Unter Telegraphenanlagen im Sinne des Gesetzes sind Fernlprrchanlagen mitbegriffen. Die Stadträte sowie die Herren Bürgermeister und Gemeindevorstände des hiesigen Bezirks werden aufgesordert, die Empfangsbescheinigungen über Familimunterstützungen der zu Friedensübungen einberufenen Mannschaften uneriunert bis zum 15. Oktober dieses Jahres behufs Einrechnung der verlegten Gelder anher einzureichen. Schwarzenberg, am 6. Oktober 1904. Wurst, W W0- ehm. NN, Militär ei guter ustädtel. r jeden Sb,. >ter, erg. ßm, berg. General Trotha über die Verfolgung der Herero. Die unter Aufbietung aller Kräfte fortgesetzte Verfolgung ' der flüchtigen Hereromassen beginnt jetzt ihre Früchte zu tragen. Ohne daß es bisher zu größeren Kämpfen gekommen wäre, ist die Widerstandskraft des Feindes als erloschen zu betrachten. Das einzige, was ihm noch gelingt, ist, daß er größere Zusammen stöße mit unseren Truppen vermeidet, aber auch das bringt er nur noch unter großen Opfern an Menschen und Vieh fertig. Aus dem Osten des Schutzgebietes, in das er vor seinen Verfolgern geflüchtet war, soll er sich nun wieder nach dem Westen zurück- gewandt haben, so daß den Verfolgern neue Aufgaben gestellt sind. Der amtliche Bericht über die letzten Vorgänge lautet wie folgt: General v. Trotha meldet ab nordöstlich Epata, 1. Okto ber, 8 Uhr 30 Minuten nachmittags, ab Okahandja, 5 Oktober, 5 Uhr 30 Minuten nachmittags, an Berlin, 6. Oktober, 5 Uhr 26 Minuten vormittags: „Ich ging am 28. September mit Estorfs, Volkmann und Mühlenfels auf Epata vor, das in eiliger Flucht Eiseb-abwärts von den Herero geräumt wurde. Nach Patrouillen- und Ge- fangcnenaussageu sollten die Kapitäne Salatiel, Timotheus und andere noch bei Osombo-Windimbe, einer bisher noch unbekann ten Wasserstelle 13 Km nordöstlich Epata, sitzen. Ich setzte so- sort mit Gewalt-Nachtmärschen die Verfolgung fort und stieß bei Osombo-Windimbe auf schwache feindliche Nachhut, die sich nach kurzem Widerstande flüchtete, beschoß darauf mit Artillerie Eiseb abwärts nach Nordosten abziehende Staubwolkm, klärte am 29 nordöstlich weiter aus und ließ durch Streifabteilungen in Umgebung von Osombo-Windimbe zahlreiches Vieh und Ge- sangene beitreiben. Samuel Mahareros Massen, aber ohne die weit vorausgeflüchteten Kapitäne, sollten nach Gefangenen-Aussagen noch einen Tagesmarsch weiter östlich am Eiseb bei Erindi-Ombahe I sitzen. Dorthin wurde am 30., früh 1 Uhr, Verfolgung fortgesetzt. Weiteres zahlreiches eingefangenes Vieh, ergriffene Gefangene, zurück- gelassene Weiber und Kinder bestätigen frühere Gefangenm-Aus- sage, daß Widerstand des Feindes gebrochen. Uneinigkeit soll unter den Kapitänen herr schen. Ein Teil des Volke- möchte sich ergeben, fürchtet aber Erschießen und Bestrafung. Der Feind soll schwer unter Wassermangel leiden. Leute, selbst besseren Standes, sollen zahlreich verdurstet sein. Entgegen allen bisherigen Schilderungen ist im Sandseld keinerlei Mangel an Weide, auch frisch aufgemachte Wasserlöcher. Mit stärkeren Abteilungen da selbst zu operieren ist aber unmöglich. Abteilung Estorfs wird die Verfolgung de- ins Sandfeld ausgewichenen Feinde« über- nehmm. Vermute, daß der größte Teil der Feindes wieder nach Westen zurückzugehen versuchen wird, andere Teile nach Gana» durchzubrechen. Besetzte daher die Wasserstellen Epukiro-Fluß von Otjimanangombe bis Epukiro in nordwestlicher Richtung von Sturmfrld bis Okasonduso, hieran nördlich anschließend Omuramba-Fluß durch die Abteilungen Fiedler und Volkmann bis Otjituo. Kommando geht zunächst nach Epukiro." Man wird nicht unterlassen können, ein Wort der höchsten Anerkennung über die Leistungen unserer Truppen au-zusprechen, die zu dem mitgeteilten Resultat führten. E- ergibt sich au- Berlin, 6. Oktober. Die „Nat.-Ztg." schreibt: Als eine irrtümliche Auffassung des vom Kaiser an den Grafen zur Lippe-Biesterfeld gerichteten Telegramms darf es bezeichnet wer den, daß der Hinweis, der Kaiser könne im Hinblick auf die ungeklärte Rechtslage eine RegentschastSübernahme nicht aner kennen, einm Eingriff in die bestehenden Gesetze des Fürsten tums darstellen solle. Vielmehr darf als gewiß gelten, daß die tatsächliche Uebernahme der Regentschaft durch den Gra fen Leopold zur Lippe-Bicherfeld, insofern die Fortdauer der Regierung bis zur Entscheidung durch dm Bundesrat und wei ter durch einen Schiedsspruch gesichert werdm soll, in Ueberein stimmung mit dem lippeschen Landesgesetz keine Anfechtung er fahren werd«. Der Kaiser wollte durch seine Verwahrung begründen, weshalb er da- Militär nicht vereidigen lasse. Was dm Protest der schaumburgischm Linie betrifft, in dem eventuell die Einsetzung eines ReichSverweserS in dem Fürstentum Lippe „ ..... verlangt wird, so würde eine solche Einsetzung allerdings mit zum Ausdruck bringt, daß er die Regentschaft im Fürstentum der lippeschen Lande-gesetzgebung nicht im Einklang stehen. Kein Lippe übernommen und einen Bevollmächtigten zum Bundesrat maßgebmder Faktor in Preußen denkt jedoch an ein Eingehm al" an 3 Älll Zall, -lle. 2 bestens jold. ^gestellt.