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für die Ortsbehörde und den Gemeinderat ?u Bretnig. Lokal-Anzeiger für die Ortschaften Bretnig, Haustvalde, Großröhrsdorf, Frankenthal nah Umgegend reu wir Inserate bitten wir für die Mittwoch-Nummer bi« Dienstag vormittag Uhr, für die Sonnabend-Nummer bi» Freitag vormittag lNh? einzusenden Schristleilung, Vru«K unk> V»r.ng von A. j8chuvig, Breinig Sonnabend d-1 9. Februar 1907. Ar. 12. Petzold, z. Z. Gemeindevorstand. Bre tnig , am 5. Februar 1907. Bekanntmachung, die Wahl eines Mitgliedes des Ausschusses sür Gartenbau bei dem Landeskulturrate. Der Unterzeichnete, von dem Wahlkommissar im II. Bezirke für die Wahl zu dem Aus schüsse für Gartenbau bei dem Landeskulturrate zum Wahlvorsteher in der XI Abteilung de» genannten Wahlbezirk« ernannt, macht hierdurch gemäß 8 8 der Verordnung zur Aus führung de» Gesetze« vom 30. April 1908, die Umgestaltung de« Landetkulturrat« betreffend, vom 30. November 1906 bekannt, daß die erwähnte XI. Abteilung au« Radeberg, Liegau, Wachau mit Augustusbad, Seifersdorf, Klein-Wolm«dorf, Großröhrsdorf, Bretnig, Haus walde, Langebrück u. s. w. besteht und daß zum Orte der Abstimmung Radeberg, Hotel Kaiferhof, Zimmer Nr. S gewählt worden ist. 17- Jahrgang Bekanntmachung. Gemäß des Statut« über die Zusammensetzung de« Gemeinderat» macht sich di« Wahl von a) L ErsatzmL»«er« au- der I Klasse der ansässige«, b) 2 Ersatzmänner« au- der 2. Klaffe der ansässigen und v) l Ersatzmann au- der Klaffe der «»ansässigen «emeindeglieder auf die Jahr« 1907 und 1908 nötig. Die Wahl findet Sonnabend den 9. Februar 1907 in den Stunden von 5 bi» 8 Uhr nachmittag« im Gasthof zum Anker hier («ine Treppe) statt und werden alle stimmberechtigten ansässigen und unansäffigin Gemeindeglieder geladen, sich zur Vornahme dieser Wahl einzufinden, mit der Verwarnung, daß die bi« 8 Uhr noch nicht Erschienenen nicht weiter zur Teilnahme an der Wahl werden zugelaffen werden. Die zu Wählenden sind auf dem im Termin abzugebenden Stimmzettel so genau an zugeben, daß über deren Personen kein Zweifel übrig bleibt, Zum Ausschuffe für Gartenbau bei dem Landeskulturrate ist e i n .... Alle Stimmberechtigten der bezeichneten Wahlabteilung des II Mabsk,..:^ Zahlen- hierdurch aufgesordert, im genannten Orte ' itrks werden Mittwoch äen 20. februar 1-07 und zwar in den Stunden von 9 Uhr vormittag« bi« 3 Uhr nachmittag» in Verl»» ii,»» Stimmzettel abzugeben, ryren Nach Ablauf der oben zur Abstimmung festgesetzten Zeit wird niemand der niü. reit« im Wahlraume gegenwärtig ist, mehr zugelaffen. ' StimmberechLigt sind alle männlichen, volljährigen, im Besitze der büra^ri».» Ehrenrechte befindlichen Unternehmer der gärtnerischen Betriebe, die zur Deckung d « der Vertretung des Gartenbaues beim Landeskulturrate erwachsenden zu leisten verpflichtet sind (8 17 de« Gesetze«). Aufwande« Beiträge Jeder Unternehmer eines gärtnerischen Betriebe« kann sein Stimmrecht durch schritt- liche Vollmacht auf einen männlichen, volljährigen und im Besitze der büraerlick-n Sk»«. rechte befindlichen Leiter seine« Betriebe« übertragen (8 14 Abs. 3 de« Gesetzes, 8 26 der Ausführungs-Verordnung). ' ' Auf dem Stimmzettel ist die Person de» zu Wählenden so zu bezeichnen, daß üb« ibn kein Zweifel übrig bleibt. Stimmzettel, die dieser Vorschrift nicht entsprechen oder die Namen mehrerer Personen oder einer nicht wählbaren Person enthalten, sind ungültig Wähl-ar sind alle Unternehmer oder zur Ausübung des Stimmrecht» Bevollmäch tigte gärtnerischer Betrieb-, sofern sie da» 30. Lebentjahr zurückgelegt haben, die sächsische Staatsangehörigkeit und die bürgerlichen Ehrenrechte besitzen. Ueber Zweifel in bezug auf die Wahlberechtigung entscheidet nach § 11 der angezogenen Au»führung«»V«rordnung zunächst der unterzeichnete Wahlvorsteher, der zu diesem «ehuse die Vorlage de» Nachweise« über die Verpflichtung zur Beitragsleistun^ an die land, und forstwirtschaftliche Beruf«genoffenschaft verlangen kann. Radeberg, am 1. Februar 1907. Der Aiklvorztebrr Ker XI. Abteilung aer n. AUfiberistzt. Eduard Göhlich. Ter Allgemeine Anzeiger erscheint wöchentlich zwei Mal: Mittwoch und Sonnabend. Inserate, ine 4gespaltene Korpuszerle 10 ölst., »owie Bssteluna.n Abonnementsprei« inkl. der allwöchentlich beigegebenen „Illustrierten Nnterbaltungsblattes" gemeinen Anzeiger nehmen auger unserer ^xpeditton au h unsere sämtlich >n rrÄ vierteljährlich ab Schalter 1 Mark, bei freier Zusendung durch Boten in» Hau« 1 Mark jederzeit gern entgegen. — Bei größeren Aufträgen und Wiedrrholuua-» oSttung-bote« 20 Pfennige, durch die Post 1 Mark exkl. Bestellgeld. Rabatt nach Uebereinkunft. gewähren wir Oertttär-s uns GäckMfches. Bretnig. Dir Vortucnerschaft des Meißner Hochland.Turngauc« hält am kom menden Sonntag in Neustadt elue Vorturner- vttsammlung ab. — Ueber den Rückgang der Schweinepreise i« Deutschen Reiche macht die „Köln. Ztg." an der Hand amtlicher statistischer Angaben «ingehende Mitteilungen, die erkennen lassen, daß in allen Städten, mit Ausnahme von Dre«den und Köln, ein Preilabschlag ringe- treten ist, der in manchen Fällen bi» jech» Mark beträgt. — Bei den Stichwahlen zum Reichttage wurden im Königreich Sachsen sämtliche 8 nationalen Kandidaten gewählt und zwar im 1. Wahlkreis Zittau: Kaufmann Buddeberg, im 5. Dresden-Altstadt: Landgerichtsdirektor Dr- Heinze, im 7. Meißen: Gnt«l:sitzer Gäbel, im 10. Roßwein, Döbeln: Pastor Liz. Everling, im 11. Oschatz, Grimma: Odrrjustizrat Dr. Giese, im 14. Borna, Pegau: Generalleutnant z. D. von Liebert, im 31. Annabcrg, Schwarzenberg: Syndikus Dr. Stresemann, im 33. Plauen: Kaufmann Günther. — In den 23 sächsischen Wahl kreisen wurden gewählt: 2 Konservative, I Reichspartei, 3 Reformer, 6 Nationalliberal«, 2 Freisinnige Volkspartei, 1 Miltelstandspar tei, 8 Sozialdemokraten. Pulsnitz, Falsche Einmarkstücke sind im Umlauf und bei hiesigen Geschäftsleuten in Zahlung gegeben worden. Eine solche falsche Mark wurde auf dem Postamt konfir- ziert und an die Polizeidirektion in Dresden adgegsden. Die Falsifikate sind aus Blei und greifen sich fettig Wer sich also vor Schaden bewahren will, sei vorsichtig bei der Annahme von Geld. Königsbrück. Ein Sohn des Herrn Ltadtwachtmeister« a. D. Bader hier, Tisch «er Max Bader, ist gegenwärtig, nachdem er Z. bei der Marine gedient, dann aus Deutsch-Südwestafrika wohlbehalten heimge «hrt, in Cuxhaven bei dem Nordischen Berg- UNgsverein al» Taucher angestellt. In diesem ^eruf hatte er Gelegenheit, an der Hebung s. Z. untergegangenen deutschen Torpedo- boote« .8 126" und an der Bergung der beim Untergang umgekommenen Bemannung diese« Torpedoboote« tatkräftig und in h-rvor ragender Weise mit tätig zu sein. In An erkennung der hierbei an den Tag gelegten tr«uen Pflichterfüllung hat S«. Majestät der Kaiser geruht, Herrn Max Bader da« allge meine Ehrenzeichen zu verleihen. Dresden, 6. Februar. Der Köniz hat an den Oberbürgermeister Beutler heute fol gende» Telegramm gerichtet: „Meine Freude, mein Stolz über mein liebes Dre«den is groß, größer noch mein Dank für die pa triotische Aufopferung vieler ausgezeichneter Männer. E« ist ein Vergnügen, jetzt zu leben. Friedrich August." — Da» amtliche „Journal" meldet: Ee. Majestät der König hat seiner Freud« üb«r den Ausfall der Stichwahlen auch in einem an Se, Majestät den Kaiser gerichteten Tele- gramm Ausdruck gegeben. Daraufhin ist von Sr. Majestät dem Kaiser folgende Antwort eingegangen: Sr. Maj. dem König von Sachsen, Dresden. Ich danke Dir von Herzen für Deine treue Gesinnung, die aus Deinen Worten spricht. Mit lebhafter Genugtuung habe ich den Au«fall der Wahlen begrüßt und vin besonder« dankbar, daß die Bevöikerung Deine» Lande« gesunde oaterländischeGesinnung im Geiste der verewigten Herrscher Sachsen«, meiner verehrten väterlichen Freunde, gezeigt hat. Unserer gemeinsamen Arbeit für da« deutsche Vaterland gebe Golt weiter seinen Segen. gez. Wilhelm. — Ungültige Wahl. Die Wahl im Reich« tag«wahlkreise Dre«den - Neustadt dürfte aller Vorau«sicht nach für ungültig «rklärt werden, va, wie die Wahlprüfungtkommiffion festgestellt hat, bei der Hauplwahl am 25. Januar, für über 170 Personen, welche zum Teil abwesend, zum Teil krank waren, da« Wahlrecht von anderer Seite au-geübt worden ist. Meißen, 3. Februar. Der hochbetagle hiesige Schuhmachermeister L. war infolge seiner Krankheit schon fast ein Jahr lang nicht au« seiner Wohnung herau«gckommen, al« aber der Tag der ReichStag«wahl kam, hatte er keine Ruhe, er wollte, trotz aller Ein ¬ wendungen seiner Frau, seiner Wahlpflicht genügen. Al» dann am Nachmittag noch ein Bekannter kam, der ihm zuredete, seiner Pflicht al» Staatsbürger nachzukommen, da gab e» kein Halten mehr. Von seiner Frau geführt und auf den Stock gestützt, ging der alte Mann dem Wahllokal zu und gab seinen Stimmzettel ab. Er kam auch glücklich wieder in seiner Wohnung an; aber für den alter«- schwachen, stechen Körper mag die Anstrengung doch zu groß gewesen fein, denn e» trat ein Schlaganfall ein, dem der brave, vaterlandt treue Mann dieser Tag« erlag. — Eine unsinnige Wette, die einen viel belachten Au»gang nahm, ist zu Kaiser« Ge burt»tag in Großlhiemig bei Ortrand au»ge- tragen worden. Zwei sonst ganz biedere dortige Häu«ler, B. und L. nnt Namen, fanden sich bereit, jeder drei halbe Kannen Schnap« mit erst fünf Würstchen, dann zehn Würstchen und schließlich einem Pfund Wurst zu sich zu nehmen. Sie schafften e« auch, fielen jedoch hernach „unter den Tisch", so daß man sie auf einem Wägelchen „zu Muttern" schaffen mußte. Au» Versehen — mit Absicht — lud man aber B. in L.'< und L. in B.'« Behausung ab. Die« wäre an sich auch weiter nicht» Schlimme» ge wesen, wenn nicht die geliebie Gattin B.'s eine resolute Frau gewesen wäre, welche zu regieren versteht So bekam nicht nur Herr B., sondern auch Herr L. eine wohlverdiente körperliche Züchtigung. Da» Versehen wurde von der Frau B., wenn auch bald, so doch zu spät bemerkt. Der Austausch der ver wechselten Männer wurd« bald bewirkt. — Der al» vermißt gemeldete, allgemein geachtete Lehrer Adler au» Gelenau wurde ,n der Nähe der Buschmühle al» Leichnam aufgefunden. Au» einem hinterlassenen Briefe und au» dem eigentümlichen Verhalten, da« er schon einige Stunden vor fernem Weggang zeigte, ist mit Bestimmtheit anzunehmen, daß er diesen Schritt nur in einem Ansalle geistiger Umnachtung auSgefühct haben kann. Annaberg. Am Montag früh wurde unter der Schiösselbrücke ein junges Mädchen au« Sehma in hilflosem Zustande aufgesunden und in da« Krankenhaus ausgenommen. Da Mädchen soll in der voraufgegangenen Nacht der Gegenstand de« Streite» zwischen jungen Burschen gewisen und aus Verzweiflung über die Brückendrüstung etwa 20 Meter tief hinabgesprungen sein. E» erlitt schwere in- nere und äußere Verletzungen und e« ist fraglich, ob e» mit demLeben davoukommen wird. — Al« ein ganz geriebener Bursche ent puppte sich ein Kellnerlehrling, der Dien«tag morgen kurz nach 5 Uhr von einem Beamten der Wach- und Schließgesellschaft an Händen und Füßen gefesselt auf dem König«platz in Glauchau angetroffen wurde. Nachdem der junge Mensch von seinen Fesseln befreit und nach der Hauptwache gebracht worden war, erzählte er, daß er auf vem König-platz von einem Manne mit weißem Bart derart über den Kopf geschlagen werden sei, daß er die Besinnung verloren habe. Wa« dann weiter mit ihm geschehen, wisse er mcht. Erst nach langem hartnäckigen Leugnen gestand er den wahren Sachverhalt. Danach hatte der Piccolo bi« Montag morgen in einer dortigen Wirtschaft sein ganze« am Abend vorher kas sierte« Geld verjubelt. Au» Furcht vor Strafe hat er dann den Urberfall ersonnen, sich aus den Königtplatz begeben und sich dort die Fesseln angelegt, um so den Glauben eine« Uederfall» zu erwecken. — Eine Anerkennung für die Presse. Der Reich«tag«adgeordnete Karl Schmidt in Halle an der Saale hat au« Anlaß de« glänzenden Wahlsiege« in dankbarer Anerkennung der Tätigkeit der Presse dem Vorsitzenden der Ortsgruppe der Münchner Pensiomsanstalt für Journalisten und Schriftsteller den Betrag von 300 Mark überwiesen, welche Summe an die Zentralstelle in München abgeführt wurde. Leipzig. Der am Montag in Radefeld bei Schkeuditz wegen Verdacht«, den Raudan- fall auf den Geldbriefträger Rübner verübt zu haben, verhaftete und in da« Delitzscher Gerichtsgesänzitt» eingelieferte Schlosser Pans« ist bereit« am Dien-ttag abend au» oer Hast entlass:» worden, wert er sein Alibi »der- zeugens nachgewiesen hat.