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p, ) für Katzenstein ßrnMal, GVerlnngWih, Hersdorf, KerMsdsrf, AeMZ^Mf» WSHnckrTM, Ursprmg, MMeMch, L«smbng, FÄkra, MrhMmf, Drmckiich, TirMet» x. Hchenstkin-EriiWllltr Anzeiger Tageblatt ' Lb8N<i o^. ;n ösMati —WMverDreiSrtes ZsHMLML-DiMW Mx «MMAxt WLM-MüKrÄxM. Diese- Blatt erscheint vü. Ausnahme der Sonn- und Festtage täglich nachmittags. — Zu beziehen durch die Expedition und deren Aus träger, sonne alle Postanstalten. Für Abonnenten wird der Sorntugs-Nimmer eine illustrierte Sonn tagsbeilage gratis beigeg's Ubonnrment: vet Abholung monatlich 35 Pfg. die einzelne Nummer 5 „ Durch die Post bezogen Frei ta» Hem» monatlich 42 Pfg. vierteljährlich 1. M. 25 Pfg. .05 Mk. excl. Bestellgeld. -userttonA-obLhre»: die sechSgespaltene CorpuSzeilt oder d«ev Raum für den VerbreitungSbezirk Iv Pfg., für «uSwärrL 12 Pfg. Reklamen 25 Psg. Bet mehrmaliger Aufgabe Rabatt. Annahme der Inserate für die folgende Nummer dis ^sr». LV Uhr. Größere Anzeigen abends vorher erbeten. Nr. 295. Fernsprecher Nr. 151. Freitag, den 21. Dezember 1906. »'1«'-»'°- - B°h°»r z. 33. Jahrgang. Zur Reichstagswahl. Die Agitation für die am 25. Januar statt- findenden Reichstagswahlen nimmt auch angesichts deS unmittelbar bevorstehenden WeihnachtSsestes ihren Fortgang. Glücklicherweise nimmt die Tätig keit für die Interessen deS Vaterlandes in dem hitzigsten Wahlfeldzuge nicht soviel Zeit in Anspruch, daß die Festvorbereitungen darunter zu leiden hätten. Hin und wieder einmal der Besuch einer Wahl versammlung, gelegentlich im Bekanntenkreise ein kurze- Gespräch über Politik, das ist alles, was die große Mehrzahl der deutschen Bürger zu leisten hat, von denen am Entscheidungstage selbst natür lich niemand an der Wahlurne fehlen darf. Un gleich schwerer ist die Aufgabe der Agitatoren und Versammlungsredner, die von dem Weihnachts frieden und dem Weihnachtsglück nur wenig ver spüren werden; auch den Familien dieser Kämpen wird die Freude getrübt. Die Zahl dieser ist olück- licherweise jedoch nur eine kleine, die große Mehr zahl des deutschen Bürgertums ist in der erfreu lichen Lage, trotz der tobenden Wahlschlacht das Weih- nachtsfest in der gewohnten Weise feiern zu können. Aus verschiedenen Aeußerungen der Zentrums presfe geht hervor, daß die von dieser vertretene Partei keineswegs gewillt ist, die Brücke, die den Weg zu einer Wiedervereinigung mit der Regierung darbieten kann, hinter sich abzubrechen. Es war eine von vornherein weit verbreitete Meinung, daß das Zentrum es nicht zu einem Konflikte kommen lassen würde, und diejenigen, die mit der Wahrung des Friedens rechneten, hatten im Grunde trotz der ReichStagsanflösung recht. Die Dinge waren aber so weit gediehen, daß der Reichskanzler wohl wußte, waS er tat, als er dem kurz vor der Entscheidung in seinem PalaiS erscheinenden ZentrumSabgeord- neten Spahn sagen ließ, er habe ihm nichts mehr mitzuteilen. Das waren genau dieselben Worte, die einst Kaiser Wilhelm I. dem französischen Bot schafter Benedetti gegenüber in Ems gebraucht hatte und denen dann die Kriegserklärung folgte. Angesichts der kleinmütigen Berechnungen über «inen zweiten Wahlkampf, der dem ersten folgen müsse, bemerkt die „Nordd. Allg. Ztg.", daß die Annahme, die Regierung plane eine zweite Auf lösung, gründlich vei kehrt ist. Die erste Auflösung ist ja gerade im Vertrauen auf die Nation erfolgt. An der Nation ist «S, dies Vertrauen zu recht fertigen. Das amtliche Blatt bezeichnet ferner eine Auslastung als sehr beachtenswert, die sich mit der Erwartung der freisinnigen Parteien, einen stärkeren Einfluß im Staatsleben Hinfort au-zuüben, beschäf tigt und dabei an daS Wort B-marcks erinnert: „Man gewinnt Einfluß auf eine Regierung, nicht indem man sie angreift, sondern indem man sie unterstützt.' Die konservative „Kreuz-Ztg." hält von den verschiedensten Gesichtspunkten auS ein allgemein»- Wahlkartell, einen „nationalen Block" für undurch- sührbar, empfiehlt aber um so entschiedener ein Zusammengehen bei den Stichwahlen. Gerade dieses Zusammengehen, so bemerkt daS Blatt, muß jedoch von langer Hand vorbereitet werden. Es genügt nicht, einen solchen Beschluß zu fasten und ihn zu proklamieren, sondern, um ihn zur Durchführung bringen zu können, muß schon während deS ganzen Wahlkampfes so operiert werden, daß eS nach dem ersten Wahlgange keine Schwierigkeiten macht, die bisherigen Gegner in eine gemeinsame Frontstellung zu bringen. Es ist zweifelhaft, ob der Führer der Freisinnigen Volkspartei, Dr. Müller-Sagan, in Anbetracht seiner schwer angegriffenen Gesundheit in seinem Wahl kreise Sagan-Sprottau wiederum wird kandidieren können. Dagegen hat Herr Roeren, dos «ukunt tvrrible der ve> stoffenen Session, seinen Wählern im Wahlkreis Merzia-Saarlouis kund getan, er halte eS für seine Pflicht, unter den herrschenden Umständen noch einmal zu kandidieren. Die „Germania" schreibt : „Wenn die ZentrumS- abgeordneten alle jene Mitteilungen, die ihnen m vertraulicher Aussprache die leitenden Staatsmänner gemacht haben, jetzt in aller O ff-ntlichkeit wleder- geben wollten, dann wäre wohl kein Minister und Staatssekretär mehr 24 Stunden im Amte. Aber die Herren Exzellenzen können ruhig sein, die Zentrumsabgeordneten halten die Verschwiegenheit aufrecht und begehen auch jetzt im Wuh kämpfe keinen VertrauenSbruch." Matthia» Erzberger Zevtrumtkandidat siimt- ltcher Wahlkreise Eachseu». Die „Sächs. VolkSztq." schreibt: „Am Montag abend fand eine B.sprechung angesehener katholischer Wähler der drei Wahlkreise DreSden-Statt und -Land statt, um zu den bevorstehenden Reichstags- wählen Stellung zu nehmen. ES wurde einstimmig beschlossen, für die genannten Wahlkreis« d«n di«, herigen Reich-tagSabgeordneten Matthias Erzberger alt Kandidaten aufzubellen und den Katholiken sämtlicher Wahlkreise Sachsen« dies« Kandidatur in Vorschlag zu bringen. Zugleich wurde die Kon. stituierung eine- ZentrumS-WahlvereinS (L-l^.-V.) vorgenommen." Herr Dr Echädler über die AeichttagA. auflSsuug In einer ZentrumSwählerversammlung in Bamberg, die den Domdekan Dr. Schädler wieder al« Kandidaten aufstrllt«, hielt dieser eine lange Rede, auS der ein'geS recht Bemerkenswert,« hier festgenagelt sei. Natürlich rechtfertigt Dr. Schädler die Ablehnung de« Nachtrag«etatS für die Kolo nien mit der großartigen und weisen Finanzpolitik deS Zentrum«, allein er gibt auch, allerdings etwa- verst.ckt, zu, daß die Zentrumspartei sich »uiückge- setzt und in ihrer Eitelkeit verfitzt fühlte. Er führte nämlich auS: „Ich bin jetzt 16 Jahre deutscher Reichs- tagSadgeordneter und habe schon manche» er- lebt! Ich weiß ganz genau, wie e» die Re- gierungen verstehen, Ausgleiche zu schaffen, wenn Schwierigkeiten in irgend einer wichtigen Sache auftaucken, wie sie e» verstehen, darauf hmzu- weisen, doch eine Verständigung zu ermöglichen. Da Hüpfen gleich 8—10 Geheimräte an einen heran, angenehme Erinnerungen werden aufge- rüttelt usw. Und in dieser Sache, von der be hauptet werden kann, sie sei von eminenter Wichtigkeit, blieb alle» still und ruhig. Und «Bernhard der Kanzler" und „Bernhard der Kleine", Dernburg genannt, sie haben e« voll- ständig abgewiesen, mit dem Parlament oder den Parteien zu verkehren." Mit anderen Morten, da« Zentrum wollte etwa« herausschlagen! Und an einer anderen Stell« seiner Rede rühmte Dr Schädler, seine Partei habe aus allen Gebieten auf da» entschiedenste mitgearbeitet. „Und waS" — so fährt der Vaterland«, liebende Mann fort— „hat das Zentrum davon gekabt? Nicht einmal daS Jesuitengesch ist ge- fallen. Nur eine» wurde erreicht, daß der Jesuit nicht einem Vagabunden gleich nicht von dem nächstbesten Büttel über die Grenze ge wiesen »erden kann. E» handelt sich heute nicht darum, e« handelt sich nicht einmal um die 500 000 Franken, die der hl. Vater L o verlangte. Wie ich gklefin habe, Hal derselbe nur einen Edelstein erhalten und ich glaube, daß die« der erste und einzige Edelstein war, der von Deutschsüdwestafrika gekommen ist. Ich sage hier: Heran« mit dem Beweis! und ich schließe mich denen an, die eine authentische Auikunft darüber verlangen. Eine solche kann aber nicht der toi« Papst geben, eine solche kann die preußische Regierung geben, und zwar aus dem Grunde, weil wir die Au-kunst nicht zu fürchten haben." Diese dunklen Redensarten beweisen eS doch, daß da» Zentrum es ganz in der Ordnung siadcl, wenn der „heilige Vater" sür seine Mitwirkung in der deutschen Politik etwa« verlangt. Schluß- lich wie» der Herr Domdekan ja auch seine, wie er sich ausdrückte. „sturmei probten Zentrums- Wähler" noch darauf hin, daß der Tag der Wahlen, der 25. Januar, es auch gewesen sei, als Kaiser Heinrich der Vierte seine dreitägige Buß- Übung am Schloßhof zu Eancssa antrat! Nun, hoffentlich wird da« deutsch« Volk diesmal sein G.schick andrr« bestimm««! Die Vorgänge in Rußland. Attentat« und kein Ende! In Lodz wurd n geg«n den Polizeimrister Oberst LH zruowski, als er sich in ferner Kutsche zur Kiiche begab, zwei Bomben geschleudert. Der Oberst wurde schwer an einem Bein verwundet und der Wagen zer- trümmert. Don der Dragoner-Schutzwache wurde Hand in Hand. Eine WeihnachtSskizze von M. Reinhold. (Nachdruck verboten.) Im Hause des reichen Bankiers Goldheim wurden alle Veranstaltungen zu einer glänzenden Festlichkeit getroffen; heute, zu Weihnachten, sollte die Verlobung der einzigen Tochter Adele mit dem jungen HanS Fürstenfeld, dem Sprößling einer nicht minder bekannten Familie aus der großen Jndustriewelt, statifinden. Millionen kamen da zu Millionen, «S war eine Partie allerersten Ranges. Das höchste Glück war nach menschlichem Ec- messen dem Paare beschieden, dem von vornherein die Erfüllung aller, auch der kühnsten Wünsche, gesichert war. Den Eltern der Brautleute war diese Verbindung eine wirkliche Herzenssache ge wesen, denn es war mit Recht eine völlig „standes- gemäße Heirat". Vermögen und gesellschaftliche Stellung paßten in gleicher Weise zu einander. Höfliche Leute sprachen auch von einer Herzens neigung des Brautpaare», die große Welt aber sagte kaltlächelnd „Vernunftheirat". Und in der Tat kannte sich das Brautpaar kaum vier Wochen. Adele Goldheim halte unter den Bekannten ihrer Familre von je sür ein etwas eigenartiges Wesen gegolten. Wie war diese schwerreiche Erbin nur auf den Gedanken gekommen, das Examen als Lehrerin zu machen, das sie glänzend bestanden hatte? Sie hatte gesagt, sie finde in den fort- währenden Vergnügungen keine Befriedigung, und hatte gelächelt, als man sie aufforderte, sich in der großen Stadt bei irgend einem gemeinnützigen Wirken zu beteiligen. Sie wollte erfahreneren Kräften den Rang nicht streitig machen, wie sie ihre Abneigung erklärte. So hatten die Eltern denn nachgeben müssen. Freilich.zur wirklichen Ausübung und praktischen Betätigung de» Lthrerinnen-Berufs versagten sie die Erlaubnis, und Adele hatte sich fügen müssen. Und al» sie I so weit gebracht war, war der Vo» schlag der großen Partie gekommen, und nun sollte sie ihre Hand in die ihres Bräutigam» legen. Die junge Dame halte, wie sie alljährlich zu tun pflegte, auch an dfisem Weihnachtsabend ihre frühere Lehrerin besucht, die in dem geräuschvollen Goldheimschen Hause die Erziehung des Mädchens fast allein gefühlt und mit ihrem gedankenliefen Wesen verstanden hatte, in der Tochter des Millio när» Pflichtgefühl, Selbstoerantwortlichkeit und ernstes Vornärlsstreben zu wecken. Die an ganz andere Grundsätze gewöhnten Eltern hatten die Erzieherin ziemlich kühl scheiden lassen, aber Adele bewahrte der Freundin ihre herzlichste Verehrung und Teilnahme. Als sie ihr heute eine sinnige Weihnachtsgabe überreicht hatte, erzählte sie auch von ihrer Ver- lobung, still, ohne Klage. Wie sie erst einige Male mit ihrem zukünftigen Gatten gesprochen hätte, ihn so wenig kenne, daß aber alle ihn rinen wahrhaft aristokratischen Mann, den zukunfts reichsten unter allen Erben bekannter Industrie- familien nannten. Und wie ihre Vermählung eine in Wahrheit große und glänzende Partie sein werde. Und al» die Freundin darauf liebe voll bemerkt hatte, sie hoffe und wünsche von ganzem Herzen, daß sich alle» das erfüllen werde, hatte Adele nur leise erwidern lönnen: „Ich weiß es nicht." Aber die erfahrene Lehrerin ihrer Jugend hatte ihr solche Worte verwiesen; sie bleibe doch, wa» sie nun einmal sei, und von ihrem Willen und ihrer Kraft hänge e» ab, sich Glück zu schaffen und e» zu binden für immer. Adele hatte sich verabschiedet und fuhr wieder dem Elternhaus« zu; die Stunden waren ihr da- hingkflogen, e» ward hohe Zeit, Festtoilette für die kommende feierliche Zeremonie der Verlobung anzulegen. Aber r» bewegte sie wenig, al» sie merkte, daß wahrscheinlich eine Verspätung herau«- kommen werde; immer dachte fi« an die Worte, daß e» von ihrem Will«« und von ihrer Kraft abhänge, sich da- Glück zu schaffen und r» zu binden sür immer. In dem regen Straßenverkehr war an einer Kreuzung eine Stockung entstanden, die Gefährte und Straßenbahnwagen hatten warten müssen, und so war bald eine ungeheuere Wagenburg ent- standen, die sich nur ganz langsam wieder zu lösen begann. Adele schaute au» dem Wagenfenster heraus, sie beneidete di« Fußgänger auf dem Trottoir, di frei und ungehemmt ihren Weg wandelten. Ein trüber Blick streifte die Seiden- Polster ihrer Equipage; da war Glanz, Luxus und B quemfichkeit, nur daß sie, die da saß, nicht vor- wäit« konnte, wie sie e» wollte und sich wünscht«. Schon hier hemmte wieder ein Zufall den freien Weg. Und der träumerische Blick ward noch sehnsüchtiger, al» sie jetzt ein junges Paar Arm m Arm an ihrem Wagen vorübergehen sah. D r Mann trug ein klrine» WeihnachtSbäumchen, die Frau einige bescheidene Spielsachen, aber in den Blicken, mit denen beide sich anschauten, lag eine ganze Welt von Seligkeit .... In dem glänzend erleuchteten großen Saale de« Goldheimschen Hause» hatte die Verkündigung der Verlobung stattgkfunden, ein endloser Sturm von Glückwünschen hatte sich über die beiden jungen Leute ergossen. Im Mittelpunkte de» Saale« schimmerte ein mächtiger WeihnachlSbaum, e» ward viel von seinem Zauber, von dem Segen und der Freude der Weihnachtsfeier g< sprachen, von Liebe und Glück Und die junge Braut dachte dabei an da» Paar mit dem Tannen- bäumchen, da» vorhin ihr begegnet war, sie blickte in die starre Weite, denn sie merkte, wie «» in ihren Augen feucht zu schimmern begann. Endlich stand sie inmitten des prächtigen Wintergarten» mit ihrem Bräutigam in einer durch Palmen gebildeten Nische allein. Die „glück- lichen und reichen Menschenkinder" hatten bi»hrr einander kaumanschauen können, so waren sie von anderen umdrängt und gefesselt gewesen. Adele wagte e« auch jetzt nicht, den Blick zu ihm aufzu schlagen, der j,tzl ebenfalls das konventionelle Lä h»ln von seinen Zügen hatte fallen lasten und ernst auf da« reichgefchmückle Mädchen medersah, das s e Begleiterin auf allen Lebenswegen, in allen E iah rungen sein sollte. Da fielen AdeleS Augen auf eine breit rote Narbe an der linken Hand ihres Bräutigam-, die j tzt unter dem goldenen VerlobungSrnig noch deut licher hervortrat. Mit zagem Wort wagte sie zu fragen: „Wo ist daS her, HanS?' Sie hatte ihn zum ersten Mal mit seinem Vornamen angeredet, und er lächelte: „Wovon? Von meiner Arbeit in der Maschinenfabrik." Ueberrascht blickie sie ihn an. „Du hast gearbeitet?" — „Natürlich. Wenn ich einst die Fabrik leiten soll, muß ich doch etwas davon verstehen." Ein tiefes Rot färbte Adeles Wangen, aber sie hielt seinen forschen Blick aus, al« er hinzusehte: „Und wenn ich recht gehört Hube, hast Du Dich auch nicht der Arbeit gescheut und ein Examen gemacht. DaS findet man bei einer jungen Dame, wie Du, auch nicht überall." I tzt lächelte fl« und unwillkürlich sanden sich ihre Hände zu einem herzlichen Druck. „Du siehst, wir sind ichon Kameraden in der Arbeit gewesen, bevor wir Brautleute wurden," sagte er dann, „ich hoste, wir werden auch künftig treue Kameradschaft hallen. Werden wir daS, Adele ?" Ihr „Ja" klang leise, aber fest, und als sie nun zur Gesellschaft zurück- kehrten, da wußte sie es, daß daS Glück auch für sie kommen werde, nicht aus dem Golde, sondern au« der gleichen Herzensmeinung mit ihrem künf tigen Gatten, au« der rechten Liebe. Di« Kerzen deS Weihaachtsbaumcs brannten langsam herab, aber immer stärker ward der Freu- denglanz in den Augen de« Brautpaares; stille Seligkeit war«, von der niemand wußte, wie sie m einem kurzen Augenblick gegenseitigen Verstehens entstanden war.