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Pulsnitzer Anzeiger Ohorner Anzeiger Haupt- und Tageszeitung für die Stadt und den Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohorn Diele Zeitung erscheint täglich mit Ausnahme der gesetzlichen Sonn- und Feiertage. Der Bezugspreis beträgt bei Abholung wöchentlich 45 Npf., bei Lieferung frei Haus ÜO Rpi. Postbezug monatlich 2.80 RM. Im Falle Höherer Gewalt oder sonstiger Betriebsstörungen hat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung der Zeitung oder Rückzahlung des Bezugspreises. — Anzeigenpreise und Nachlaßsätze bei Wieder holungen nach Preisliste Nr. 8 (in unseren Geschäftsstellen erhältlich). Bei Konkurs und Zwangsoergleich wird der für Aufträge etwa schon bewilligte Nachlaß hinfällig. Anzeigen sind an den Erscheinungstagen bis vormittags 10 Uhr aufzugeben. — Verlag: Mohr sc Hoffmann. Druck: Karl Hoffmann und E. L. Förster's Erben. Verantwortlich für Oertliches u. Sächsisches, UnterhaltüngSteil, Sport u. Anzeigenteil Walter Hoffmann, Pulsnitz, für Politik und den übrigen Teil Walter Mohr, Pulsnitz. D. A. IV.: 225». Geschäftsstellen: Albertstr. 2 u. Adolf-Hitler-Str. 4. Fernruf 518 u. 550. Das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschast und des Finanzamtes zu Kamenz des Stadtrates zu Pulsnitz und des Gemeinderates zu Ohorn behördlicherseits bestimmte Blatt Mittwoch, den 13. Mai 1936 Nr. 111 88. Jahrgang Friedensruf französischer Frontkämpfer Eine Botschaft an die deutschen Kameraden Der Generalsekretär des Spitzenverbandes der franzö- fischen Frontkämpfervereinigungen, Rioollet, ehemaliger Pensionsminister, überreichte Vertretern der deutschen und französischen Presse eine Botschaft, die sich an die deutschen Kameraden richtet, in der es heißt: „Die Regierungen unserer Länder haben Friedenspläne veröffentlicht. Was müssen wir Deutsche und Franzosen sehnlichst wünschen? Einen würdevollen und dauerhaften Frieden, in dem das Recht geachtet und die Ordnung gesichert ist, einen Frieden, in dessen Schoß jede Nation die Verant wortung für die Sicherheit aller anerkennt. Wir rufen Euch deutschen Kameraden zu, daß die Stunde der aufrichtigen Versöhnung endlich schlagen muß, daß unsere Interessen und unsere Pflichten es erfordern, ge meinschaftlich auf ihr Nahen zu drängen durch eine gleiche und wechselseitige Anstrengung im Geist des Einvernehmens, das es uns ermöglicht, uns gegenseitig zu verstehen und kennenzulernen. Liegt nicht in der Tat die Wurzel der fran zösisch-deutschen Tragödie der Nachkriegszeit darin, daß unsere Regierungen und wir gedacht haben: Ihr, als ob wir Deutsche, wir, als ob Ihr Franzosen wäret? Unsere Mis sion als Frontsoldaten ist, im Gedenken der Opfer an Toten, im Gedenken an unsere eigenen Opfer aus dieser Welt die Gewalt, die Ungerechtigkeit, die Unaufrichtigkeit und Has Der Wirtschaftsaufschwung seit der Machtergreifung durch den Nationalsozialismus kommt am deutlichsten in dem ständig steigenden Mchrauskommen der Rcichssteuer- einnahmen zum Ausdruck. Ueber diese günstige Entwick lung konnte Staatssekretär Reinhardt vom Reichsfinanz- Ministerium auf der Eisenacher Tagung der Steuerbeam ten wiederum sehr erfreuliche Mitteilungen machen. Wir hatten bereits im Jahre 1934, so sagte der Staatssekretär u. a., ein überaus gutes Steueraufkommen zu verzeichnen, das um rund 1,2 Milliarden RM. größer war als dasjenige von 1933. Das Mchrauskommen im Rechnungsjahre 1935 gegenüber 1934 belief sich auf 1445,2 Millionen RM. Das Mehrauskommen hat trotz gewaltig erhöhten Finanzbedarfs durch den Aufbau der deutschen Wehrmacht und durch sonstige Neugestaltung der deutschen Wirtschaft das am 31. März abgclaufcne Rechnungsjahr 1935 ohne Schwierigkeiten überstehen lassen. Das Mehr- auskommen übertrifft alle Erwartungen. Es ist jedoch noch nicht groß genug, um die Mehrausgaben, die sich im Zuge der Neugestaltung der Dinge ergeben, restlos zu decken. Wir müssen von dem Mchrauskommen zunächst ab- Ziehen: 1. Den Betrag, mit dem die Länder und Gemein den gesetzesmäßig am Reichssteueraufkommen beteiligt sind und der den Ländern und Gemeinden durch das Reich überwiesen werden muß; 2. den Fehlbetrag, der im Rech nungsjahr 1932 im Reichshaushalt vorhanden gewesen ist, wenn unserer Betrachtung ein ausgeglichener heutiger Haushaltsplan zugrunde liegen soll; 3. den Betrag für Verzinsung und Tilgung der Anleihen, die zur Umwand lung der Fehlbeträge aus den früheren Rechnungsjahren ausgenommen worden sind, und zur Verzinsung und Til gung der noch vorhandenen kurzfristigen und mittelfristi gen Schulden; 4. den Betrag der Vorbelastung, der sich für das einzelne Rechnungsjahr durch die ausgegebenen Steuergutscheine und durch die verschiedenen Maßnahmen zur unmittelbaren Arbeitsbeschaffung ergibt. Erst der- lenige Betrag, der nach Abzug dieser vier Posten vom Mehraufkommen verbleibt, steht zur Finanzierung an derer Dinge zur Verfügung, zu denen insbesondere der Kleinwohnungsbau, die Reichsstraßen, der Arbeitsdienst und der Aufbau der deutschen Wehrmacht zu rechnen sind. Dieser verbleibende Betrag ist aber noch nicht groß genug, um die anfallenden Aufgaben restlos zu decken. Eine gesunde Finanzpolitik verlangt die Sicherung der notwendigen Finanzierungen, während zugleich der Zunahme der öffentlichen Schulden entgegengcwirkt werden muß. Umrüsten auszumerzen, die stets Quellen des größten Un heils sind. Wir müssen, Ihr und wir, unsere Völker lehren, sich zu verständigen und zu verstehen. Wir müssen in unse ren Nationen den guten Willen wecken, von dem die frei mütige Gegenüberstellung der beiderseitigen Wünsche und Belange beseelt sein muß. So wird das gute Einvernehmen geschaffen werden, das unsere Zukunft sichern wird. Wir französischen Frontsoldaten sind bereit zu diesem Werk, das unsere Länder versöhnen und Europa befrieden soll, und aus diesem Grund bieten wir Euch die Hand und richten an Euch diesen feierlichen Aufruf." Um zu beweisen, daß alle Richtungen in dem Spitzen verband der französischen Frontkämpfer vertreten und an der Entschließung beteiligt sind, erwähnte der Generalsekre tär, daß auch der Vorsitzende des großen linksstehenden Kriegsteilnehmerverbandes Union Federale, Pichot, sowie der Vorsitzende des rechtsstehenden Nationalverbandes der französischen Frontkämpfer und ehemalige Abgeordnete Goy an der Ausarbeitung dieses Aufrufes teilgenommen hätten. Die französische Regierung kenne den Wortlaut des Aufrufes und billige ihn. Bedauerlicherweise habe die Re gierung es allerdings abgelehnt, die Verbreitung dieses Ausrufes durch Rundfunk zu gestalten. Deshalb ist zweierlei notwendig: Die Steuereingänge müssen restlos und pünktlich erfolgen; ferner ist durch Umgestaltung der Ausgabenwirtschaft dafür zu sorgen, daß immer größere Mittel zur Erfüllung der ganz großen nationalen Aufgaben frei werden. Jede Ausgabe, die zwar erwünscht, aber im Kampf um die Sicherung des Lebensrechtes der Nation nicht unbedingt notwendig ist, muß unterbleiben. 1936 erbringt über eine Milliarde Verbesserung Es ist dringend erforderlich, so fuhr Staatssekretär Reinlkardt fort, daß im Rechnungsjahr 1936 eine weitere Steigerung des Steueraufkommens erzielt wird. Wir müssen ein Mehr gegenüber 1935 von mindestens einer Milliarde Reichsmark erzielen, und zwar 500 Millionen in Auswirkung der weiteren Belebung der Wirtschaft und 50V Millionen in Auswirkung organisatorischer und ver waltungsmäßiger Ausgaben der Reichsfinanzvcrwaltung. Das Ergebnis für den ersten Monat des neuen Rechnungs jahres, für April 1936, liegt bereits vor. Das Aufkommen ist in diesem ersten Monat des neuen Rechnungsjahres um 88 Millionen RM. größer gewesen als im April des Vorjahres. Ich bin überzeugt, fuhr der Staatssekretär fort, daß wir ein noch wesentlich größeres Mehr als die MMMM Leruilglinipsung de; Fiihrers Bedenkliche Aeußerung einer Londoner Zeitung Der diplomatische Korrespondent des „Daily Telegraph" berichtete seinem Blatt aus Genf, „daß der deutsche Reichs kanzler kürzlich in einem Gespräch von dem geschwächten Ansehen Groß-Britanniens gesprochen habe" und fügte die- ser Behauptung hinzu, daß die kleinen Staaten sich beeilt hätten, dem englischen Außenminister zu versichern, daß sie dies für eine grundlose Verunglimpfung Groh-Britanniens hielten. Da diese Behauptung des Korrespondenten offensichtlich aus den Fingern gesogen ist und ersichtlich zu dem Zweck verbreitet wird, Stimmung für die Aufrechterhaltung der Sanktionen zu machen, stellen wir dem Korresponden ten des „Daily Telegraph" die präzise Frage: Wann, wo und wem gegenüber Hal der Führer diese angebliche Aeußerung getan? Ls ist endlich an der Zeit, den internationale« Brunnenvergiftern das Handwerk zu le gen! . Milliarde Reichsmark im Jahre 1936 gegenüber 1935 er zielen werden, wenn alle ihre Pflicht tun. Je günstiger sich die Steuereinnahmen entwickeln, um fo größer ist der Betrag, der für die Gesundung der öffentlichen Finanzen, Sicherung des Aufbaues der deut schen Wehrmacht usw. zur Verfügung steht, und um so kleiner wird die Zunahme der Schulden des Reiches sein. Oer Arbeitsbeginn in den Bäckereien Brötchen auch für Frühaufsteher. Auf der Mannheimer Tagung des Reichsinnungsver bandes des Bäckerhandwerks beschäftigte sich Reichshand werksmeister Schmidt mit der wirtschaftlichen Lage im Bäckerhandwerk. Mit der Meinung, daß bei den Bäckern nur Ueberfluß herrsche, müsse aufgeräumt werden. Er beurteile aber die Zukunft für das deutsche Handwerk und auch für das Bäckerhandwerk durchaus optimistisch. Die seit langem umstrittene Frage des Arbeitsbeginnes am frühen Morgen in den Bäckereien würde in der allernäch sten Zeit zu einer einheitlichen Entscheidung für das ganze Reich gebracht werden. Bei der Neuregelung gehe man mit Recht von dem Grundsatz aus, daß nicht nur der Spät aufsteher frische Brötchen auf dem Frühstückstisch haben solle, sondern auch jeder Arbeiter, der am frühen Morgen in die Fabrik gehe. 1ZS Jugendherbergen für 360 000 sächsische Jungen und Mädel reichen nicht aus! Roch einmal so viel müßten gebaut werden, um das Jugendherbergsnetz dicht genug zu zieheü. Gebt deshalb am 16. und 17. Mai! Tagung -er Roie-Kreuz-Gchwestern Im Homburger Kurhaus eröffnete der Vorsitzende des Deutschen Roten Kreuzes und Reichswalter für das Schwesternwesen, Pros. Dr. Stahl-Berlin, die Tagung der Schwesternschaft des Deutschen Roten Kreuzes, zu der rund 1000 Teilnehmer aus allen Teilen des Reiches erschienen waren. Als Vertreter des Reichs- und preußischen Innen ministers wohnte Oberpräsident Philipp von Hessen der Tagung bei. Neichsfrauenführerin Frau Scholtz-Klink zeigte auf, wie dank der Arbeit des Führers heute in Deutschland eine wahre Volksgemeinschaft bestehe, in der Gemeinnutz vor Eigennutz gehe. Die höchste innere Volks gemeinschaft herzustellen, daran mitzuarbeiten, seien die Schwestern mitberufen. Amtsleiter Altbaus überbrachte die Grüße der NSV. und betonte, daß die NS.-Schwestern- schaft in engster Zusammenarbeit mit dem Roten Kreitz zusammcnstehen werde, um in bestem Einvernehmen mit einander ihre Aufgaben zu lösen. Führerloser -er HL Rudolf Heß spricht zu den Teilnehmern. In der Zeit vom 1«. bis 26. Mai 1936 findet in Braunschweig auf dem Gelände des Kennels am Richmond-Park ein Zeltlager aller Bann- und Jungbann führer des Reiches statt. Bei der Eröffnung, die der Reichsjugendführer Bal dur von Schirach vornimmt, sprechen außer ihm Staats- ministcr Klagges und der Oberbürgermeister der Stadt Braunschweig, Dr. Hesse. Eine Reihe namhafter Füh rer der Bewegung werden zu den HJ.-Führern sprechen, so am 23. Mai der Stellvertreter des Führers, Reichsmi nister Rudolf Heß, ferner die Reichsleitcr Rosenberg und Bormann, der Leiter des Rassenpolitischen Amtes der NSDAP., Dr. Groß, und Generalinspcktor Dr. Todt. An einem Tage des Lagers findet eine Wanderung zum Brocken statt, wo die HJ.-Führer auf verschiedenen Anmarschwegen eintreffen. Hier spricht der Reichsfüh rer SS. Himmler. Außerdem sprechen von der Reichs jugendführung Stabsführer Hartmann Lauterbacher, die Obergcbietsführer Axmann und Cerff und die Reichsre ferentin des BDM., Trude Bürkner-Mohr. Günstiges Steueraufkommen 2,6 Milliarden Mehreinnahmen in zwei Jahren