Volltext Seite (XML)
Lokalanzeiger und AnzeigeblatL für Ottendorf-Okrilla u. Umg. E^eimmgstage: Dienstag, Donnerstag, Sonnabend. Bezugspreis monatlich 1.10 Anzeigenpreis: Die 6 gespaltene mm-heile oder deren Raum 5 H/. Ml« wette« «d» "«schließlich Trägsrlohn. Im Falle höherer Gewalt (Störungen des Betriebes der Nachlaß usw. laut auflieaender Anzeigenpreisliste. Anzeigen-Annahme di» 10 Uhr vo» üeitung, der Lieferanten oder der Beförderungseinrichtungen) hat der Bezieher keinen mittags des Erscheinungstages. Bei fernmündlicher Anzeigenannahme wird Keke MwIHi Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung d« Zeitung oder Rückzahlung des Bezugs- Nr Richtigkeit übernommen. Bei Konkurs und Zwangsorrglrtch erlischt jed« anspruch. Dies« Zeit»«, ««rSffrxtticht kt« «»tttche» BeLanutMachunge» der Gemeinde «Dehvrde zu Ottendorf-Okrilla «nb de« Finanzamt«« M «ad«der«. Postschnkkonto: Dr«d« U4«. Drmk und Verlag: BuchdrucLerei Hermann Rühle, Inh. Georg Rühle, Ottendorf-Okrilla. Girokonto: Ml. — Fernruf: 2S1. Kummer 55 Sonnabend, den 1^. Mai 1940 39. Jahrgang Vie Sluncle ües enWeiclentlen Samples Mr clis Lukiinli der äeulfchen Nation ist gekommen Feindlicher Widerstand in Nrenznöhe' geb«»« Britisches U-Boot bei Terschelling versenkt — Schnellboot versenkt feindlichen Zerstörer , Das OKW gibt bekannt: Die deutschen Truppen haben bellte um 5.3b Uhr die holländische, luxemburgische und be!- Achc Grenze überschritten. Feindlicher Widerstand in Grenz nahe wurde überall im scharfen Zugriff, vielfach in engstem "Usnniincuwirken mit der Luftwaffe gebrochen. . Ein deutsches U-Boot hat im Secgebiet Terschelling ein "misches U Boot versenkt. Ein deutsches Schnellboot versenkte im Laufe von Ope- altionen in der Nordsee einen feindlichen Zerstörer durch "rpcdoschuh. Einnahme einer belgWen Forts ^klitsche Luftwaffe auf belgischen und holländischen Flug plätzen gelandet — Ueberraschende Bombenangriffe auf feindliche Flugplätze , Die deutsche Luftwaffe startete beim Morgengrauen des Ä Mai mit starken Verbänden aller Art zum Einsatz gegen Ersten und landete zahlreiche Einheiten aus belgischen und holländischen Flugplätzen. Die Flugplätze und ihre Umgebung Wurden in kurzer Zeit in die Hand der deutschen Luftwakke "bracht. Die in Ost- und Mittelsranlreich gelegenen Flug- wätze waren das Ziel überraschender deutscher Bombenon- Atsie. die Flugzeuge und Flughafen zerstörten und aros-e Arände hervorriefen. Die Flugplätze Saint Omer, Vitry-le- "raneois und Metz wurden nachhaltig zerstört. , » Nachdem die belgische Regierung englische und französische Aiippen ins Land gerufen und die holländische Regierung ?cn Kriegszustand zwischen Holland und Deutschland erklärt W. wurden die deutschen Luftangriffe auch aus militärische Ale Belgiens und Hollands ausgedehnt. Dabei wurden n. " auch die Flugplätze von Antwerpen und Brüssel erfolgreich M Bomben beleg,. . Verbände der Flugwaffe unterstützten das Vorgehen des Acres und waren maßncblich an der Einnahme eines belgi- vn Forts beteiligt. Hierbei zeichneten sich besonders durch Kühnheit und Schneid der Hauptmann Koch und Oberleut- AM Witzig auS. Der Führer und Oberste Befehlshaber Metz dielen beiden Offizieren das Ritterkreuz zum Ehernen Kreuz. der ^unkt 5L5 Uhr lausen die Motoren au. .wenigen hundert Metern langsamer Fahrt sind »vir a« c oolländtschen Grenzsverr«. Im Dunst des Nebels, der Die Mel erreW Maastricht und MalmedH in deutscher Hand . Die deutschen Truppen haben in den ersten Nachmittags- Anden die Assel erreicht und die Maas aus holländischen, Ge- A" an mehreren Stellen überschritten: Maastricht und die Allsten über den Albert-Kanal westlich der Stadt sind in un- Acr Hand. MalmedH ist genommen. Weiter südlich haben Urch Luxemburg vorgchcndc Truppen die belgische Grenze Die offene Stadt Freiburg bombardiert Bon nun Vergeltung durch die deutsche Luftwaffe , Am 10 Mat belegten drei französische Flugzeuge die oft Ac Stad, Freiburg im Breisgau, die völlig außerhalb der Aknen Operationen liegt und keine militärischen Anlagen Mweist. mit Bomben. Die Bomben fielen in die innere ^adt. 2-1 Zivilpersonen wurden getötet. Zur Vergeltung dieser völkerrechtswidrigen Handlung wird die deutsche Luftwaffe vom jetzt ab jeden weiteren plan- .Amgen feindlichen Bombenangrifs aus die deutsche Vcvöl- '"ung durch die fünfache Anzahl von deutschen Flugzeuge« 'm eine englische oder französische Stadt erwidern. In einer Stunde an der Maas Erster Widerstand gebrochen Die Kirchturmuhr von Isenburg, dicht an holländischen Grenze, schlägt 5.30 Uhr. Die Vorausabteilung "Ner Division, die füni Minuten später zum Vormarsch an- o» »soll, bmdei den Stahlhelm fester Sie besteht aus eini- V Ausklärungsschwadronen, verstärkt durch Pioniexe. Flak "0 Insameriestohtrupps mit schweren Waffen. Im Laufe der Nacht war sie lautlos in dem kleinen ff» eingerttckl Ein paar Stündchen Schlaf wurden noch Äs tzhw in Scheunen genommen. Nun steht die Abteilung über den feuchten Niederungen ltegi, erkennt man im Bor- übersahren, daß die Holländer alles aetan haben, ihre Grenze zu sichern. Zahlreiche dicke Bäume an der Straße sind mit Sprengladungen versehen. Dahinter lieg! ein Bunker, der die Straße sperren sollte. Aber daraus ist nichts geworden: anscheinend kam unser Vormarsch zu überraschend. Eine An- zahl holländischer Soldaten bringt einer unserer Stoßtrupps aus dem angrenzenden Walde zutage. Es ist aber keine Zeit, eingehende Betrachtungen anzu stellen. In rascher Fahrt erreicht die Abteilung bei Roosieren den breiten Juliana-Kanal. Hier versuchen holländische Sol daten, Widerstand zu leisten, aber vergebens. Einige Toie und Verwundete auf ihrer Seite sind das Ergebnis dieses I unsinnigen Vorhabens. Wir überqueren die unbeschädigte Eisenbahnbrücke über den Kanal. Während unsere Flieger in den ersten Sonnenstrahlen dieses prächtigen Äaimvrgens ihre Kreise ziehen und den Vormarsch sichern, nähern wir uns der belaischen Grenze, der Maas. Die wenigen Orte, die wir passieren, scheinen noch im Schlas zu liegen. Die Fenster der Häuser sind sämtlich geschloffen und verhangen. Nur hier und da stehen an den Dorfstraßen und in den Haustüren Zivilisten. Wir haben jedoch keine Zeit zu weiteren Feststellungen. Gespann, Ausschau haltend — der Vorfall an der Roostcren- Brücke hat uns vorsichtig gemacht — dringt die Truppe auf Fahrrädern und Kraftfahrzeugen nach vorn. Es gilt unter allen Umständen schnell die Maasbrücke vor Maesweyk zu erreichen, damit eine etwa beabsichtigte Zerstörung ver hindert wird. Mit einem Widerstand der Belgier mutz ge rechnet werden, denn während der Nacht hörten wir in Isen burg den Hall von Sprengungen aus weiter Ferne, die nicht aus holländischem Boden liegen konnten, Hier noch nebenbei sehen wir die Gestalten holländischer Soldaten in Richtuna Grenze an unseren Fahrzeugen vorüberstreifen: auch mehrere Wagen Flaksoldaten, die eben dabei sind, ihre Ka nonen aufzubauen zum Schutz gegen Ueberraschungen aus der Luft. Sie brauchen aber wohl kaum in Tätigkeit treten, denn mittlerweile ist unsere Luftwaffe schon längst auf dem Plan. So können wir unsere Aufmerksamkeit voll und ganz auf die kommenden Ereignisse vor uns richten. Der erste Stoßtrupp der Vorausabteilung hat die Maas brücke vor Maesweyk erreicht Einige holländische Offiziere und Soldaten werden, ehe sie sich versahen, entwaffnet. Noch ist die Brücke in Ordnung. Kaum aber ist der Stoßtrupp, der aus zwei Bunkern am belgischen User der Maas beschaffen wird, drüben, fliegt der Uferbogen der Brücke in die Luft, wobei es auf unse rer Seite einige Verluste gibt. Schnell hat der Stoßtrupp die Bunker umgangen und die Besatzung herausgeholt. Das sind die erstvn belgischen Gefangenen dieses Morgens. Wie Pioniere erzählen, wurde die Sprengung durch eine elektrische Zündung von den Berlgiern erst dann ausgelöst, als ein Teil unserer Soldaten sich am jenseitigen Ufer befand. Wahr scheinlich bestand die Absicht, unsere Männer mit dem Brücken bogen in die Luft zu sprengen. Nur das rasche Borwiirtsstiirmen verhinderte schwere Verluste. Während aus Maesweyk herüber Eesechtslärm ertönt, be ginnt ohne Verzögerung das Uebersetzen der Vorausabteilung 'm großen und kleinen Floßsäcken. Unaufhörlich pendeln die Fahrzeuge von Ufer zu Ufer, ungeachtet der starken Strömung der Maas wird Trupp auf Trupp rasch hmübergeschafft. So viele Hände sich an diesem Werk beteiligen können, fassen zu. Dem einzelnen Soldaten geht es nicht schnell genug, seder drängt hinüber, jeder hilft die schweren Wassen verladen. Seien es nun Jnsanterieaeschütze. Paks oder Fahrräder, alles wird über das sumpfige User zu den Floßsäcken geschleift, verstaut, hin übergepaddelt und drüben wieder mit vereinten Kräften das steile Ufer hinausgeschleppt. Der Brückenkopf drüben ist geschaf fen und wird von Viertelstunde zu Viertelstunde verstärkt. Schon sind Pionieroffiziere dabei. einen geeigneten Platz für den Ba« eitler Behelfsbrücke zu suchen. Während in Maesweyk noch geschaffen wird und inzwischen auch schwere Waffen einstimmen, beseitigen die Pioniere die Sprengladungen am zweiten belgischen Brückenbogen, die in folge des schnellen Zufassens unserer Soldaten nicht mehr von den Belgiern zur Entladung gebracht werden konnten. Kaum ist eine Stunde seit unserem Abmarsch an der hollän dischen Grenze vergangen, und schon stehen wir jenseits der Maas auf belgischem Boden! Hart und schnell schlägt die deutsche Wehrmacht zu, wenn es gilt, Heimat und Volk zu schützen vor den Folgen der ein seitigen Neutralität, die sich nor allem Belgien zugunsten der Westmächte zuschulden kommen ließ. Schtrge. Sberhetzer Murchin MiMeroriWeut Chamberlain verzichtet /X Wie Reuter amtlich bckanntgibt, hat Chamberlain auf sein Amt als Premierminister und Erster Lord des Schatz amtes am Freitagabend verzichtet. Ministerpräsident wurde der Oberkriegshetzer Winston Churchill. Wie weiter verlautet, soll Churchill alle Minister gebeten haben, vorläufig auf ihren Posten zu bleiben. Damit haben die extremsten Kriegshetzer alle staatliche Macht an sich gerissen. * Während Chamberlain stets versuchte, mit Regenschirm und Gebetbuch die Rolle eines Biedermannes zu spielen, Kehl nunmehr an der Spitze des englischen Kabinetts der Expo nent der Plutokratie. der seit ieher den brutalen Vernich tungskrieg gegen das deutsche Volk aepredigi Hal. Deutschland nimmt das einfach zur Kenntnis. Deutsch land ist zum entscheidenden Kampf für seine Zukunft ange- treten und wird diesen Kampf bis zum Sieg zu Ende führen. Nachdem Deutschland die Vernichnmgs- und Aggreffionspläne der Westmächte in unwiderleglicher Weise aufgedeckt hat, wird die gesamte Weltöffentlichkeit wissen, wofür das Reich kämpft. Generalmobilmachung in der Schweiz Nach der Bundesratssitzung wurde mitgeteilt, datz der Bundesrat die Generalmobilmachung der schweizerischen Ar mee auf Sonnabend, früh S Uhr, angeordnet habe. Der Wiel »an Dreiftiglest Die belgische und die niederländische Regierung versuchen in Berlin zu protestieren Wie verlautet, haben die niederländische und die belgische Negierung im Lause des Freitags versucht, durch ihre bis- j herigen Vertretungen in Berlin Protestnoten im Auswärtigen Amt abzusetzen. Der diensttuende Beamte hat nach Kenntnis nahme des ebenso dreisten wie törichten Inhalts dieser Noten die Annahme derselben verweigert und die Gesandten er sucht, Vie von ihnen ausgesprochene Bitte um Zustellung ihrer Päffe in der üblichen gehörigen Form vorzubringen. Anscheinend handelt es sich bei dem Inhalt dieser No ten um ähnliche Ausführungen, wie sie von belgischen und holländischen Nachrichtenagenturen in Brüssel und im Haag veröffentlicht worden sind. Nachdem die Reichsregierung der Weltöffentlichkeit die unerhörten politischen und militärischen Machenschaften ausgedeckt Hai, mit denen sich diese beiden Staaten England und Frankreich zur Verfügung gestellt ha ben, gehört schon ein höchster Grad von Dreistigzeit, Unver schämtheit und vor allem Dummheit dazu, trotzdem noch den Versuch zu machen, die festgestellten Tatsachen durch alberne Redensarten aus der Welt zu schaffen. Wenn zum Beispiel in solchen Veröffentlichungen im Zu sammenhang mit dem Gegenscklag der deutschen Armee ge gen die englisch-sranzösische Osfcnsive von einer Invasion aesprochen wird, so kann man eine solche angebliche Behaup tung aus dem Munde von Außenministern, die bis ins ein zelne von Viesen Osscnffvabsichten gegen Deurschlanv gewußt und diese auf ihrem Gebiet beaünstiät haben, nur als kin disch bezeichnen. Wenn ferner unmittelbar nach der am Freitag erkolgtcn Anprangerung der Umtriebe, zu denen sich Belgien und die Niederlande gegen das Reick! hergcgcbcn haben, noch in schein heiliger und heuchlerischer Rührseligkeit von belgischer und holländischer Neutralität gesprochen und dies mit den übli chen unv sattsam ans den englischen und französischen Ver öffentlichungen bekannten moralischen Redensarten verbrämt wird so d irv die Welt nach Kenntnisnahme der deutschen Dokumente hierüber zur Tagesordnung übergehen. PimMlsi bei Setz Rückkehr nach Rom Der italienische Minister für Volkskultur, Alessandro Pa- volini, wurde, am zweiten Tag seines Berliner Aufenthaltes vom Stellvertreter des Führers. Reichsminister Rudolf Hetz, und vom Reichsaußenminister von Ribbentrop empfangen Dann hatte er eine zweite ausgedehnte Aussprache mit Reichs minister Dr. Goebbels. Am Nachmittaa verließ Minister Pa< volini mit einem Regierungsflugzeug die Retchshauptstadt, Um sich nach Rom zuruckzubegeben.