Volltext Seite (XML)
MMufferTageblatt Dienstag, den 16. April 1941! Wilsdruff-Dresden Nr. 83 — 100. Jahrgang Diahtanschrtfl: „Tageblatt Postscheck: Dresden 2640 Bekanntmachungen des Landrates zu Meißen und des Bürgermeisters zu Wilsdruff, des Finanzamts Massen sowie des Forstrentamts Tharandt Das „Wiisdrusfer Tageblatt" ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Wilsdruff bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen des Amtsgerichts da» „WN-drusfn TagkdlatN erscheint werktafl« IS Uhr Bezugspret« monaN 2 RM frei Hau«, bei Postbesuaung I.su RM zuzügl Bestellgeld Einzelnummer 10 Rpl Alle PoNnnstallen. Postboten, unsere Austräger u Geschästtstelle ^höhcttrGew^der Wochenblatt für Wilsdruff u. Umgegend sonstiger"öru I-n besteh! lein Anspruch -n" b" ,^et- tnng oder Kürzung de« Bezugspreise«, Rücksendung etngesandier Cchrii,stücke erlolgi nur. wenn Rückvorio beiltegt Anzeigenpreise laui ausliegender Pretkliste Nr 8. — Aisfe ».Gebühr: 2V Rps. — Porgeschrt» bene Erscheinungstage und Plahwünsche werden nach Möglichlcii berücksichligt. — A n z e t g e n»A n n a h m » bi« vormittags m Uhr er „„„ Mr die Nichliglett d-, durch Fernruf übermt«. Fernsprechers Amt Wilsdruff 206 teilen Anzeigen überneh- men wir leine Gewähr —— — Bei Konkurs uns Zwangsvergleich erlischl feder Anspruch aus Nachlaß. Verbrecheroffensive Durch die Aufdeckung des terroristischen Anschlagversuchs auf dem Balkan und mit der Minenlegung in den norwe gischen Hoheitsgewässern wird der Schleier, der bisher über den Kriegsausweitungsplänen der Westmächte lag, gelüftet Unter brutalster Verletzung aller internationaler Rechtsbe- stimmunaen tragen die Kriegsverbrecher ihren Angriff gegen die Neutralen vor. Sie wissen einfach keinen anderen Aus weg mehr, nachdem sie erkannt haben, daß es aussichtslos ist, Deutschland mit Waffen zu überwältigen. So wählen sie denn das alte Mittel, das die Plutokratie immer bevorzugt hat: sie greifen auf ihre silbernen Kugeln zurück, setzen ihren Geheimdienst, den berüchtigten Secret Service, in Marsch und versuchen es mit unblutigen, aber dafür um so rücksichts loseren Maßnahmen, den Gegner auf wirtschaftspolitischem Gebiete zu treffen. Jetzt erkennen wir allmählich, welche Beschlüsse im Ober- sten Kriegsrat in London gefaßt wurden. Ueberraschen kann uns die Aktion der Kriegsverbrecher nicht, das sei im voraus gesagt. Wir sind auf alle Fälle gerüstet, und wir haben wachsam jeden Schritt beobachtet, den die Kriegs treiberclique unternommen hat, um hinterrücks irgendwo über uns herzufallen. Wie auch immer das Unternehmen auslaufen mag, das mit der Minenlegung in den norwegischen Hoheitsgewässern von feiten der Gegner gestartet worden ist, so wissen wir schon heute, daß die Neutralen die Zeche bezahlen werden. Durch Verwirklichung der Kriegsausweitungspläne wird die neue Phase des Krieges sich mehr gegen die Neu tralen als gegen uns selbst auswirken. Das hat man bei den neutralen Staaten selbst bereits erkannt, und das geben auch gerade in diesen Tagen italienische Stimmen, wie eben erst das Faschistenblatt „Resto del Carlino", deutlich zu verstehen. Im Weltkriege gelang den Westmächten die Wirt schaftsblockade gegen Deutschland, weil wir von allen Seiten einaeschlossen waren. Als England aber in seinem Konflikt mit Italien wegen der Abessinienfrage wieder die alte Methode der Sanktionen und der wirtschaftlichen Ab- schnürung anwenden wollte, da mißlang das Unternehmen. Stärker als der wirtschaftliche Abwürgungsversnch Englands war der Widerstandsgeist des faschistischen Italien, das sich schon damals der stärksten Unterstützung durch Deutschland er freute. Doch wie immer die Drahtzieher in London heiße» Mögen, immer wieder holen sie die alten Methoden hervor. So muß denn auch jetzt in der höchsten Verzweiflung der Wirtschaftskrieg ersetzen, was die Waffen Englands und Frankreichs an der Front nicht erzwingen können. Man sieht zwar in London, daß Deutschland die Türen nach Osten und Südosten weit offen stehen, aber man gibt sich immer noch der Wahnidee hin, daß es gelingen mutz, Deutschland vom Balti kum bis zum Balkan zu VWeN-r-» Sa in der neue Vorstoß an den beiden Flügelpunkten angesetzt worden: im Norden in Norwegen, und im Süden war Rumänien dazu ausersehen. Das Unternehmen gegen Norwegen ist in Szene gesetzt worden, das in Rumänien ist rechtzeitig auf gedeckt und vereitelt worden. In beiden Fällen zeigt sich, datz der Neutralitätsbegriff, wie es soeben erst einer der wildesten englischen Kriegshetzer, Wickham Steed, verkündet hat, kurzer hand aus dem englischen Wörterbuch gestrichen worden ist. Die Neutralität ist den Engländern im Wege, und da es ihnen auf einen Rechtsbruch mehr oder weniger nicht an- kommt, so wollen sie gleich reinen Tisch schassen und den Neu tralitätsbegriff ein für allemal auslöschen. Neutral ist in ihrem Sinne nur der Staat, der sich den britischen Seepiraten- methoden willenlos unterwirft, der seine Geschäfte einseitig mit den englischen Krämern macht und seine Waren aus schließlich den Westmächten zur Verfügung stellt. Wo sich ein neutraler Staat dieser englischen Auffassung widersetzt, da handeln die Kriegsverbrecher nach dem Gesetz: Und folgst du nicht willig, so brauch ich Gewalt! Wie die Gewalt aussieht, das läßt der soeben ausgedeckte Anschlag auf dem Balkan deutlich erkennen. Verbrechen, Mord, Ueberfall, Bestechung und was alles im Exerzierreglement der britischen Gangster verzeichnet steht, werden zum Kampfmittel erhoben. Norwegen hat ein Beispiel der britischen Heuchelei be kommen, wie es nicht krasser geliefert werden konnte. Eben noch wurde den Botschaftern Stockholms und Oslos in Lon don eine Note überreicht, in der man so tat, als wolle man die beiden skandinavischen Mächte nur vorsichtig ermahnen oder allerhöchsten; warnen. Aber noch sind diese Noten von den skandinavischen Regierungen nicht durchgearbeitet worden, da schreiten die Kriegsverbrecher bereits zur Tat. Ohne diplo matische Vorgefechte schicken sie ihre Minenleger mitten hin ein in die norwegischen Hoheitsgewässer und legen einen Blockadering um Norwegens Küste. Das ist offene Kriegshandlung! So will man Deutschland treffen und will die Erzausfuhr aus Norwegen über Narwik unterbinden. Was kümmert es die britischen Gewaltverbrecher, wenn wilde Panik in Norwegen entsteht, was kümmert es sie, wenn norwegische Schisse, denen die englischen Minengebicte nicht rechtzeitig mitgeteilt werden konnten, in die Luft fliegen und Menschen dabei ihr Leben lassen. Kaltblütig schreitet die Plutokratie über Recht und Menschlichkeit hinweg. Ihre Methoden werden um so brutaler, je mehr ihre Verzweiflung steigt, und wenn wir das Vorgehen in Norwegen und die Versuche auf dem Balkan zusammennehmen, so können wir den Grad der Verzweiflung erkennen, der auf der Gegenseite herrscht WMUittIWWWMMWWWWMlWMMWMWMIWIWWWWWWWMWNW er Landdienst ist .eine politische Ausgabe M des Nationalsozialismus. Er hat die Aufgabe, Jungen und Mädel aus der Stadt wieder dem Lande zuzuführcn, den Nachwuchs für die verschiedenen landwirtschaftlichen Berufe sicherzu- stcllen und den Besten aus ihnen den Weg zur Sied lung zu ermöglichen. Für die Verwirklichung dieser Idee wollen sich der Reichsnährstand und die Hitler- Jugend gleichermaßen einsetzen. R. Walther Darr 6. NWMltigW MMM Englische Minenfelder in norwegischen AohettsgewiDern Zugleich mit dem Bclanntwerdcn des ungeheuer lichen terroristischen Anschlags des englischen Secret Ser- vice aus dem Balkan ist ein neuer unerhörter Rechts bruch der britischen Piraten gegenüber Norwegen er folgt. Der norwegische Rundfunk wiederholte am Montag morgen um 8.03 Uhr norwegischer Zeit in einer Sonder meldung die Mitteilung des englischen Rundfunks, in der es heißt, datz London und Paris beschlossen haben, in norwegischen Haheitsgewässcrn an drei Stellen Minengürtcl zu legen. In gut unterrichteten politischen Kreisen Oslos, die dem Auswärtigen Amt nahestehen, ist man — abgesehen von der Minenauslegung als solcher — empört über die Art und Weise, mit der England und Frankreich der norwegischen Regierung Mitteilung von ihrem neuesten Vorgehen gemacht haben, indem sie der Osloer Regierung kurze Zeit vor der Nachrichtensendung des Londoner Rundfunks eine amtliche Note überreichten, in der von der englisch-französischen Maß nahme Mitteilung gegeben wurde, und in der es am Schluß heißt: „Aus diesen Gründen haben die Regierungen der alliierten Mächte Befehl erteilt, mit der Minenauslegung zu beginnen." Die Mitteilung der englischen Rundfunkgescllschast war jedoch das erste, was die Oeffentlichkeit an Authentischem über die neue Entwicklung zu hören bekam. Der norwegische Gesandte in London ist sofort von Außen minister Professor Koht angewiesen worden, bei Außenminister Lord Halifax vorstellig zu werden. Man erklärt in Oslo, es könne sich hier nicht um einen Protest handeln, denn mit einem Protest allein sei dem englisch-französischen Schritt nicht zu begegnen. Darüber hinaus wird Außenminister Koht den hiesigen eng lischen Gesandten im Laufe des Montags zu sich bitten. Die Mitteilung von der englischen Minenlegung in den norwegischen Hoheitsgewässern hat im norwegischen Volk ge radezu eine panikartige. Stimmung hervorgerusen. Man be fürchtet, datz Norwegen in kürzester Zeit von den Westmächten in den Krieg verwickelt werden soll. Extraausgaben der nor wegischen Zeitungen trugen dazu bei, den Ernst der Stunde noch zu unterstreichen. Die Blockadezone Zur Verhinderung der Erztransporte nach Deutschland über norwegische Häfen haben die Alliierten den Norwegern in. ihrer Note erössnet, datz sie die norwegischen Territorialge- wager an vre, «stellen mU Minen verscuUsen werden, und zwar im Gebiet an der Halbinsel Statland, sowie weiter nord westlich bei Bud und im Westfjord, der den Eingang zum Hasen von Narwick bildet. Die Halbinsel Statland liegt an der engsten Stelle der Nordsee zwischen Norwegen und den Shetlands, etwa 200 Kilo meter nördlich von Bergen, und Bud liegt 125 Kilometer nord westlich davon. Es wird dazu bemerkt, daß die Minen in diesen Gegen den in keiner Weise die norwegischen Schisse in ihrer Zufahrt noch in ihren Häfen und in ihren Küstendörfern behindert. Um zu vermeiden, daß die norwegischen Schisse aus Versehen in diese Gewässer geraten, bevor man sie rechtzeitig warnen konnte, würden an der Grenze der bezeichneten Gegenden Pa trouillenschiffe der Alliierten so lange warten, bis die Frist von 48 Stunden von Beginn der Minenlegung gerechnet verstrichen ist. Heuchlerische Begründung des GewaltflreichS Die Begründung, die die englisch-französische Regierung für diese neuesten Neutralitätsverletzungen in einer gemein samen Erklärung gibt, ist ganz von der verlogenen Heuchelei der Westmächte diktiert. Ausgerechnet die Erfinder der Hunger blockade gegen Deutschland und auch gegen die Neutralen be schweren sich jetzt über deutsche Brutalität und führen an, datz die Zahl der neutralen Schiffe, die zerstört worden seien, heute schon über 150 und die Zahl der neutralen Todesopfer über 1000 betrügen. Aus der Mottenkiste ihrer Lügen holen sie auch wieder das alte Märchen von ihren harmlosen Fischerbooten hervor, die von den Deutschen versenkt würden. Es fehlt auch nicht an Greuelmärchen über das mitleidlose Bombardement neutraler Schiffe und ihrer Mannschaften, und die englischen Piraten, die im Falle „Altmark" und anderer Piratenstücke die „Baralong"-Methoden Wiederaufleben Netzen, erklären, daß die Alliierten ihrerseits nie neutrale Schiffe zerstört oder be schädigt hätten, ja, datz sie sogar das Leben zahlreicher un schuldiger Opfer der deutschen Schmach retteten und sogar deutsche Flieger- und U-Boot-Mannschasten vor dem Tode des Ertrinkens bewahrten. Wir gestatten uns aber, daran zu er innern, datz die Engländer sich nicht nur nicht scheuten, deutsche Handelsschiffe in neutralen Hoheitsgewässern anzugreifen, sondern datz sie auch die waffenlose Mannschaft beschösse« haben, wie aus den aufgefundenen, von Maschinengewehr schüssen zerlöcherten Rettungsbooten hervorgegangen ist. Es handelt sich ja auch bei dem Voraeben der Alliierten nicht um Zer Mische Anschlag in Rnmänien Getarnte britische Viraten sollten Donauschissahrt lahmlegen - Sabotaae- versuch mit militärischem Einsatz - Brutalste Vergewaltigung der Neutrale« Das Berliner Auswärtige Amt ist im Besitz ge nauer Unterlagen über einen grotzangelegtcn, ungeheuer- lichen Sabotagcversuch des englischen Secret Service, den diese britische Verbrccherorganisation mit Hilfe eng lischen Militärs auf der Donau durchzuführen versuchte. Am 5. April wurde bekannt, datz unter Begleitung englischer Schnellboote die Schlepper „Britannia", „Eli sabeth", „Danubia Shell l", „King George", „Scott land", „Lord Byron", ferner ein von England ge chartertes griechisches Schiff „Dyonisia" mit vier Schlepp- kühnen und „Albion" mit fünf Kähnen sich aus einer Fahrt donauaufwärts befanden. Ucbcr Ausgabe, Ladung, und Besatzung dieser Schiffe war durch Indiskretion englischer BesatzungsMitglicdcr folgendes bckanntge- wordcn: Secret Service vom Militär unterstützt An Bord der englischen Schiffe befinden sich in grossen Mengen Revolver, Signalpistolen, Handgranaten, Maschinengewehre, Schisfskanoncn, Wasserbomben, Mi nen, ferner leere Kartuschen und mehrere tausend Kisten Dynamit; ferner über 100 als Matrosen getarnte, mit Sonderpässen versehene englische Spczialsoldate», sü>rs englische Offiziere, mehrere Flicgeroffiziere, technisches Personal englischer Sprrngabtcilungcn und Pioniere. Die Ladung war als Transitgut deklariert, und der Leiter des englischen Unternehmens ist ein als englischer .Mzekonsul" getarnter Chef des Secret Service in Ru mänien. Das Unternehmen, das in allen Einzelheiten mili tärisch ausgezogen war, hatte die Aufgabe, die Donau für den Wirtschaftsverkehr nach Deutschland an einzelnen Stellen unbrauchbar zu machen, um auf diese Weise den Handel zwischen den Südoststaaten und Deutschland zu stören. Unter Mißbrauch diplomatischer Rechte, unter Fälschung der geltenden Regeln des zwischenstaatlichen Wirtschaftsverkehrs und Bruch der Neutralität der Süd oststaaten versuchte England einen schamlosen, jedem Völkerrecht und allen internationalen Beziehungen der Völker untereinander hohnsprechenden Akt der Ver- gewaittgung neutraler Siaaren und machte sich des flagrantesten Bruches der Neutralität durch Vorbereitung einer gegen Deutschland gerichtete« militärischen Aktion auf neutralem Boden schuldig. Sprengungen und Landungsmanöver geplant Rumänische Uebcrwachungsorgane sahen sich auf Grund der bekanntgewordcncn Einzelheiten veranlaßt, die verdächtigen Schiffe in dem Donauhasen Giurgi« sestzuhalten und zu untersuchen. Die Untersuchung be stätigte vollauf den gehegten Verdacht. Ferner sollte« einzelne Teile der Donau mit Minen verseucht und die Fahrrinne durch Wersen von Wasserbomben verschüttet werden. Allein auf einem Schiff wurden in über 400 plombierten und als Transitgut deklarierten Kisten grotze Mengen hochempfindlichen Sprengstoffes entdeckt. Bis ins einzelne waren die Schiffe durch Bestückung mit Ma schinengewehren und Schnellfeuerkanonen in Kriegsschiffe verwandelt und für militärische Operationen eingerichtet. Aus aufgefundenen Befehlen und Anordnungen geht hervor, datz die Absicht bestand, im Falle von Störungen der vorgesehenen Sprengungen durch Grenzjäger oder Regicrungstruppen einer der Südoststaatcn Landungs manöver vorzunchmen und von dieser Basis dann die Sabotageakte durchzuführen. Gewisse Uferstcllen der Donau und die Katarakte sollten in die Luft gesprengt und die Lastlähnc in der Fahrrinne versenkt werden. Durch rumänische Behörden entdeckt Durch den Zugriff der rumänischen Sicherheitsbehöv» den ist ein ungeheuerlicher Anschlag auf den Frieden und die Ordnung des Südostranmes verhindert worden. Nur dieser Aufmerksamkeit und der Wachsamkeit der rumäni schen Nebcrwachungsstellen ist es zuzuschreiben, daß dem englischen Mordbrenner die Brandfackel noch einmal aus der Hand geschlagen werden konnte, die er an allen Enden Europas erhebt, um sich durch die Schaffung chaotischer Zustände aus seiner eigenen, immer schwieriger werden den Position zu befreien.