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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 01.07.1912
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1912-07-01
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19120701017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1912070101
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1912070101
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1912
-
Monat
1912-07
- Tag 1912-07-01
-
Monat
1912-07
-
Jahr
1912
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Bezugs-Preis Da» L«w»t««r Tagedlan «richt»»« Lina', tüzllch. Sonn. n. g»»«Na,» «,r »or,«n». Ld»»»«»«,»».<»,»ahm«: Sotz«, atoa^I« 8, d»»»njoron Ira,«rn. S»ltal«n. S »«dir«»», »n» L»nalM«Il«L,n. >»»t« P»I»«mr«n nn» vn«tlrä,«rn. St«»»l»«rr»»t»»»»<» 10 VI. MorgenAusgabe L«l»ste Stitnw«, S. P»ftlch«ckko,t» L«l»,t» tSlt. kWlgtrTagtblatt Handelszeitung. i DopFKail« Srinn». Stotiu^, L L- Ämtsvlatt des Aales und des Nolizeiamtes der Ltadt Leipzig. Anzeige« Preis Nr 2*I«rat« an» L«tp»ta und Umgeb»»» »l« lipoltlg« Petit»«»»« »Ps^dt« Reklame» »«il« I Mt. oon a»»«örl» M Pf, R«Nam«n UV Mk. Inlrrat« non Behörden im amt» llch«n Teil dt» Pettlzetl« la Pf. S«lLLft»an»«t,«n mU Piaioorfchriftea im Preif« «rhoht «adatr nach Tarif. Beiiagrgrblldr Srfamt. «sta„ S Mk. p. Tau>«nd »rkl. Pofigebühr. T«tld«tlag< höd«r. Alftrrttlll« Auiträa« kann«» nt»t zurück» a«»og«n w«rd,n Für da» »krlchetvn an b«kttmmt«n Tag«n und Pla,«n wir» k«in« Saranti« üd«rn»mni«n. Nn»«tg«n»Annahme: votzannt»,«»« 8. det fämtlich«n Filialen u. aU«n Annoncen. »i»p«dttion«n d«» In» und Au»land«». Trnck nu» Beel»« ,«, Fifch«, ch «irft«, 2nhad«r: Pani Xiirfto». «.»ovton ,»» ««Ichöltotz»»,: 2ohannt»aasf« L v«»»< < Filiale Dr«»»««: S««,tras« < 1 (T«i«ptzoa «SAj. ar. 330 Manlay, -en I. Juli 1SI2. 10S. Zahryang. Die vorliegende Ausgabe umfaßt 12 Selten. Oss DMlglte. * Da» Kornblumenfest im Bezirke der Amtshauptmannschaft Leipzig hat in den beiden letzten Tagen einen glänzenden Verlauf ge nommen. (S. des. Art. S. 10.) * Den Grand de Paris (300 000 Frcs. und 20 000 Frcs. dem Züchter), der am Sonntag inLong- champs gelaufen wurde, gewann Achill« Foulds „Houl i" unter F. Wootton in einem Felde von 21 Pferden mit 1 Länge. Der Totalisator honorierte den Sieg mit 312 : 10. (S. Sport S. 7.) * Der Flieger König ist bei Eidelstedt ab gestürzt und lebensgefährlich verletzt worden. (S. Letzte Dep. S. 3.) * Bei Köln ereignet« sich ein schweres Automo bilunglück, bei dem ein Kind gelötet, ein Motorfahrer, eine Frau und «in Kind lebensgefähr lich und drei Personen leichter verletzt wurden. (Siehe Letzte Dep. §. 3.) * Theateranzeigen siehe Seite 12. vlüksdULuns unter üem Sternenbanner. (VonunseremNetvIorkerMitarbeiterZ Wohl hat Professor Benjamin Ide Wheeler, der einst als Inhaber der Rooseveltprofessur an der Universität Berlin las, seinen Hörern gegen über betont, daß der EnchusiasmuS des ameri kanischen Volkes sür seine öffentlichen Schulen nicht übertroffen werden könne, wie denn auch die Ueberzengung, dah geschäftliches Gedeihen und politische Sicherheit mit dem Wohlergehen der Schulen aufs engste verbunden seien, All gemeingut geworden sei. Aber soeben hat der Bundeskommissar Dr. P. P. Claxton seinen Jah resbericht über das amerikanische Volksbildungs wesen herausgegeben, der deutlich genug er kennen läßt, wie vieles auf diesem Gebiete noch im argen liegt. Es soll nicht bestritten werden, daß die Vereinigten Staaten für die Mängel im Volksschulwesen manche Entschuldigung ins Feld führen können, deren Berechtigung feststeht; die spärliche Besiedelung weiter Strecken, die bil dungsfeindlichen und -gleichgültigen Elemente unter den Einwanderern u. a. Gerade diese letz tere, gern geübte Ausrede erfährt allerdings durch die amtliche Statistik eine merkwürdige Beleuchtung, da nicht weniger als 5,7 Prozent der geborenen Amerikaner (über 10 Jahre), deren Eltern ebenfalls bereits auf dem Boden der Union das Licht der Welt erblickten, Analphabeten sind, während sich der entsprechende Prozentsatz von Amerikanern, deren Eltern noch aus dem Auslände stammten, nur auf 1,6 Prozent beläuft. Das läßt ohne weiteres den Schluß zu, daß die Erkenntnis v»n der hohen Bedeutung des Schul besuchs in de» Kreisen der Einwanderer ungleich verbreiteter ?st als im eingeborenen Aankeetum, ein Schluß, oer gerade zur Zeit des von ge wissen Seite» so heftig geforderten Einwanderer- Bildungsnar weises nicht uninteressant ist. Na türlich sprac ich oben nur von der weißen Be völkerung, c ne etwa die Statistik durch Hinein- beziehung k.r farbigen Bürger korrigieren zu wollen, oder auch nur das Durchschnittsmaß durch die Ziffer t c Eingewanderten erster Generation zu belasten Gerade unter den Einwanderern ist die Zah der Analphabeten eine von Jahr zu Jahr steig »de, entsprechend den osteuropäischen Quellen, e.s denen der Jmmigrantenstrom jetzt gespeist nn d. Unter den Negern und Indianern aber sind roch gegen 40 Prozent Analphabeten zu treffen so daß sich der Gesamtsatz der Union an Jllite rten auf 10,7 Prozent beläuft gegen 0,03 Pro( nl, die unter den deutschen Rekruten zu finder sind. Nachdem immer mehr Staaten einen gesetz lichen Znang dahin festlegen, daß Kinder von einem gevissen Alter wenigstens «ine bestimmte Anzahl 2age im Jahr die Schule besuchen sollen, nachdem ruch da» soziale Gewissen der Union sich darauf «esonnen hat, die Grenzen für die in dustrielle Ausnutzung der Kinderarbeit etwas enger zu ziehen, hat sich der Schulbesuch in den letzten zehn Jahren beträchtlich gehoben; er be trägt ater immerhin nur 113 Tage im Jahr«. Gewiß gibt e» fast überall im und auf dem Lande Schulen, aber sie sind, abgesehen von den Großstädten, nur einige Wochen im Jahre besucht, nur drei viertel der Kinder lernen not dürftig esen, schreiben und rechnen, ein ver schwinde t - Prozentsatz erreicht die höheren Schulen, während der immerhin noch stattliche Rest eben die Zahl der Analphabeten anschw-llen läßt. Es läßt sich jedenfalls mit dem von Pro fessor Wheeler gerühmten Enthusiasmus des amerikanischen Volkes für seine öffentlichen Schu len schlecht vereinbaren, wenn ein großer Teil dieses Volkes seine Taschen zugeknöpft hält, jämmerliche Lehrkräfte für jämmerlichen Lohn bestallt und die Schule als Stiefkind des öffent lichen Lebens behandelt. Und abermals ist hier die Tatsache zu vermerken, daß die Kolonien der Einwanderer sich in bemerkenswert kurzer Zeit des Besitzes von Schule und Kirche erfreuen können, während die Niederlassungen alteinge sessener Siedler auf dem Gebiete des Schulwesens nahezu alles zu wünschen übrig lassen. Nament lich die Entlohnung der Lehrkräfte ist vielerorts so erbärmlich, daß der Durchschnitt des ganzen Landes dadurch hcrabgedrückt wird. Trotzdem das Monatsgehalt der männlichen Lehrer im letzten Jahrzehnt um 38 Prozent, das der Lehre rinnen um 27 Prozent stieg, und trotzdem die Lehrer in den größeren Orten und Städten sich einer auskömmlichen Entlohnung erfreuen, be trägt das Durchschnittsgchalt des Lehrers in den Vereinigten Staaten weniger als fünfhundert Dollar jährlich; in elf Staaten sinkt das durch schnittliche Jahresgehalt unter 400, in acht unter 300, in zweien sogar unter 250 Dollar. Mit dieser jämmerlichen Besoldung stehen natürlich die Leistungen des Lehrkörpers im Einklang. Der Staatskommissar gibt selbst zu, daß im ganzen Lande nur die Hälfte der Lehrer die für ihr Fach erforderliche Bildung besitzt, daß ein großer Prozentsatz der männlichen wie der weiblichen Lehrkräfte unter 21 Jahren alt ist, und daß verhältnismäßig nur sehr wenige lange genug im Beruf bleiben, um sich auf dem Wege der Erfahrung auszubüden. Im Durchschnitt bleibt der einzelne Lehrer nur 4Vr Jahre im Amte. Dieser rasche Wechsel macht jährlich im Lande an die hunderttausend neue Lehrkräfte nötig, um die Lücken ausznfüllen und die Zunahme zu decken. Wenn sich danach überhaupt noch genug Leute für den bei der amerikanischen Ju gend doppelt undankbaren und dabei so kärglich bezahlten Lehrerberuf finden lassen, so darf man sich nicht darüber wundern, daß sie ihn wieder aufgeben, sobald sich ihnen etwas Besseres bietet. So wenig die Union heute eine organische Einheit ist, so wenig wird man das von ihrem Schulwesen erwarten dürfen. Es gibt für daS Schulwesen Nordamerikas überhaupt keine ein heitliche Leitung. Jeder der 48 Staaten geht seine eigenen Wege, und in jedem von ihnen wiederum jedes County, jede größere Stadt. Wo die altenglische Kultur das Feld beherrscht, da zeigt sich die Volksschule in einer Blüte, die sogar über die deutschen Verhältnisse hinausragt; vor ihren Toren aber häufen sich die Zustände, die dem „ostclbischen Schulpalast" jeden omi nösen Beiklang nehmen. So kommt es, daß, während die Vereinigten Staaten im Durchschnitt rund 4 Dollar auf den Kopf der Bevölkerung für Schulzwecke verausgaben, dieser Durch schnitt in 25 Staaten auf weniger als 2,5 Dol lar' pro Kopf sinkt. Und während zum Bei spiel 1907 Preußen auf den Kopf des einzelnen Schülers 12,67 Dollar verwandte, betrug der entsprechende Satz in Kalifornien 30 Dollar, um im nahen Nevada auf 4,32 Dollar zu fallen. Hesse-Wartegg hat einmal gesagt, daß ein einzig auf die Verwertung der Wissenschaften als Ge schäft gerichteter Sinn die geistige Entwicklung der amerikanischen Hochschulen lähme. Dieser Ausspruch ist — cum grano ssli» natürlich — bis auf die elementarsten Lehranstalten auSzu- dehnen, und er trifft heute noch für die ganze Linie des Unterrichtswesens in einen: Umfang zu, der die Behauptung, Amerika beginne in die GemächlichkeitSkleider der alten Kulturnationen zu schlüpfen, in einem fraglichen Lichte erschei nen läßt. Vie Wmgsmelle «Ehrung -er Funkrntele-rsphte sul üemlchen Seeschiffen. Man schreibt uns: Auf der Anfang Mai au- Anlaß der Titanic-Katastrophe abgehaltenen Konferenz über Sicherheitsmaßnahmen für die überseeische Personenbeförderung ist auch die Frage erörtert, ob die im Prinzip für die deutsche Seeschiffahrt bereit» be schlossene zwangsweise Einführung der drahtlosen Telegraphie auf See schiffen durch die zu erwartende in ternationale Konferenz etwa beein flußt würde. SS ist darauf die Erklärung abaegeben, daß alle die Maßnahmen zur Er- Höhung der Sicherheit auf Seeschiffen, die nach den bisherigen Erfahrungen als notwendig er kannt sind, ohne Rücksicht auf die in Aussicht genommene internationale Konferenz und deren Beschlüsse zur Durchführung gelangen würden. Dazu gehört auch die Einführung der drahtlosen Telegraphie. Für diese sind auf der Konferenz im Ncichsamt des Innern gewisse Leitsätze auf gestellt, deren Prüfung und Gestaltung zu festen Vorschlägen einer besonderen Kommission über tragen ist. Diese Kommission hat inzwischen unter Beterligung von Vertretern der Reichs regierung getagt, und ihren Bericht erstattet. In den Leitsätzen war verlangt, daß die Apparate für drahtlose Telegraphie beiTag und Nacht so überwacht sein müssen, daß Hilferufe eines in Not befindlichen Schiffes von allen in Reichweite fahrenden Schiffen aufgefangen werden können. Bei der Abwicklung des ge samten Telegraphenverkehrs auf See soll ferner den drahtlos ausgesandten Gefahr- und Notsignalen unbedingt derVor- rang vor allen anderen Meldungen eingeräumt werden. Es wurde weiterhin für wünschenswert erachtet, die Erzeugung der für die drahtlosen Apparate erforderlichen elek trischen Kraft auch dann noch sicherzustel len, wenn die Hauptzentrale des Schiffes außer Betrieb gesetzt sein sollte. Schließlich wurde es für notlvendig erklärt, daß auch nach Zerstörung eines Mastes und dadurch herbeigeführter Außerbetrieb setzung der Hauptantenne die Mög lichkeit zum telegraphieren vorhan den bleibt. Die für den Herbst dieses Jahres zu erwartende zwangsweise Einführung der draht losen Telegraphie auf deutschen Schiffen wird durch die Seeberufsgenossenschaft nach erfolgter Beschlußfassung durch die Hauptversammlung an geordnet werden. Sie wird sich im wesentlichen auf den Verkehr auf dem Großen und Atlanti schen Ozean erstrecken. Dem Zwange zur Einfüh rung drahtloser Stationen werden Passagier dampfer unterworfen sein, die mindestens 75 Personen einschließlich der Besatzung an Bord führen, ebenso Frachtdampfer, sobald sie regel mäßig mehr al» 60 Personen an Bord haben. Grvtze Leipziger Llugwsche. «l. Tag. Am Morgen des Sonntags hatte man allerseits nur wenig Hoffnung, daß der zweite Tag der großen Leipziger Flugwoche überhaupt würde abgehalten werden können. Es hatte in der Nacht begonnen zu regnen, dazu gesellte sich ein heftiger Wind, der last den ganzen Tag über nicht nachließ. In den ersten Vormittagsstunden setzte der Regen aus und gegen mittag lugte zuweilen für kurze Zett die Sonne durch die Wolken und es schien, als würde es besser werden. Aber dieser Schein täuschte arg und dabei war der Himmel mit Wolken bedeckt. So blieb es bis Nachmittag und das war wohl auch der Hauptgrund, daß der Besuch des Lindenthaler Flugplatzes im Anfänge ein recht mäßiger war. Auch die Zuschauer fanden sich schließ lich nach und nach in recht ansehnlicher Zahl ein und es war auf allen Plätzen besonders auf den billigeren ein recht guter Besuch zu verzeichnen. Auch auf dem Startplätze war die Frequenz eine gute, nur sah allerdings nicht, wie am Sonnabend man die lichten Sommertoiletten der Damen, die sich zum größten Teil in Regenmäntel gehüllt hatten. War so das äußere Bild vor Beginn nicht be sonders ermunternd, so schien es doch, als fürchteten sich die Flieger nicht vor dem Winde, der um 4 Uhr noch in ziemlicher »stärke über die Felder bließ. Um punkt 4 Uhr ließder bekannte Sturmflieger Ab ra nz ovitch seine Wrigth-Maschine aus dein Schuppen bringen und wenige Minuten später schon erfolgte der Start. Es war ein wunderbarer Anblick, diesen wirklich mehr als kühnen Flieger auf dem Apparate in der Luft zu beobachten. Bald hoch, bald säst am Boden schwebend, einmal ganz auf der Seite liegend, so ging es immer rund herum um die Bahn. Dabei konnte man genau beobachten, mit welcher Sicherheit der Pilot die Maschine beherrschte und wie sie jedem Drucke des Steuers folgte. Mit einem lauten Bravo wurde er allerseits bei seiner Landung vom Publikum empfangen. In zwischen war auch zum Frühpreis gemeldet worden und zwar hatte wieder Falderbaum die Nummer 1 gezogen. Um 4,16 Uhr stieg der junge Gradepilot zu dem Fluge auf, er hatte aber mit seiner kleinen Maichine arg mit dem Winde zu kämpfen. Die Maschine wurde von den oft sehr heftig auftretenhgn Böen so hin- und hergeworftn, daß sie zuweilen stark ins Schwanken geriet und man jede Minute glaubte, daß der Flieger abstürzen würde. Aber er hielt tapfer durch und absolvierte seine 15 Minuten glatt. Nach etwa 17 Minuten landete er. Ebenfalls unter dem lebhaften Beifall de» Publi kum». Als zweiter sollte Abramovitch zum Früh- preise starten, aber beim Andrehen des Motors brach die rechte Propellerwelle und der Flieger mußte auf einen weiteren Start verzichten, da des Sonntags wegen eine Reparatur nicht möglich war. Der Schaden wird jedoch heute nachmittag wieder aus gebessert sein und Abramovitch wird bestimmt an den Flügen teilnehmen. Wie uns noch mit geteilt wird, dürfte »orausfichtlich auch seine Schülerin und fast ständig« Begleiterin auf seinen Flügen, die Fürstin Tschachowskoq. an dem Aufstieg mit teilnehmen und wahrscheinlich auf seinem der Flüge auch selbständig das Steuer führen, wobei dann Abramovitsch sich al» Passagier auf dem Flugzeug befinden wird. Als Falderbaum von seinem Frühpretsfiug gelandet war. erschien auf dem Flugplätze der frühere Staatsminister Exzellenz Graf Posadowsky-Wehner, der Vorsitzende des Komitees für di« Rationalflugspende, der extra au» Naumburg gekommen war und den ganzen Nachmit tag bis zum Schluß der Flüge auf dem Flugplätze verweilte. Während dieser Zeit unterzog er auch unter Führung des Direktors Schmal die Fabrik der Deutschen Flugzeugwerke einer Besichtigung und sprach sich sehr befriedigt über das dort Gesehene aus. Infolge des immer stärker auftretenden Windes mußte für etwa 2 Stunden jeder Versuch zum Fliegen unterbleiben Erst um 7 Uhr wieder, das Publikum hatte sich in der Zwischenzeit mit großer Geduld den Verhältnissen gefügt, startete Falderbaum zum zweiten Male für den Frühpreis, da kein anderer der Flieger mehr darum starten wollte und holte sich nach einem Fluge von 15 Minuten auch den zweiten Preis dieser Konkur- renz, wiederum in einem recht gefährlich aussehenden Fluge. Nach Schluß der Veranstaltung sprach ihm die sportliche Leitung, da sich für den dritten Frühpreis kein Bewerber gemeldet hatte, auch noch diesen in An- erkennung für seine vorherigen Leistungen zu. Dann aber setzte der Flugbetrieb von neuem ein. Kahnt startete zumDauerpreis.gleich nach ihmS chirrmeister, schließlich auch noch Kanitz und kurz vor 8 Uhr kam Oelerich mit seinem Doppeldecker von dem Schuppen der Deutschen Flugzeugwerke von dem Exerzierplätze herübergeflogen. Schirrmeister flog einmal mit Leutnant Kunz vom Infanterie- Regiment 106 und das andere Mal mit Herrn Becker als Fluggast. Oelerich kam mit Leutnant Bonde vom Infanterie-Regiment 139 vom Exerzierplatz an geflogen und flog dann noch mit Leutnant Reinke vom Infanterie-Regiment 139. mit dem er am Tage zuvor bereits geflogen war. als Passagier. Zum Schluß, der infolge des starken Windes auf '/,9 Uhr hinausgeschoben war, flog dann Falder baum als Hauptpreisträger des Tages noch die Ehrenrunde für den Kriegsveteranenfonds, für die der Verlagsduchhändler Ernst Finking 300 gestiftet hatte. Die Stiftung wird unter dem Namen des Fliegers überreicht, während er selbst für diesen Flug einen Ebrendecher erhält. Wie uns noch mitgeteilt wird, beabsichtigt nunmehr Hirth, der gestern infolge der Witterung auf den Start wiederum verzichten mußte, beute nach Leipzig zu fliegen. Die Ergebnisse der Fahrt wärest folgende: Frühpreis. 1., 2. und 3. Preis: Hein; A. Falderbaum (auf Grade-Eindecker). Tauerpreis. - 1. Kahnt, 25 Mkn. 2. Kanitz, 21 Min. (beide auf Erade-Eindeckerj. , 3. Oelerich. 16 Min. 4. Schirrmeister, 15 Min. (beide auf Mars- Doppeldecker der Deutschen Flugzeugwerke . Außer Konkurrenz Abramovitch auf Wrigth- Doppeldecker 1V Min. DeuMes Reich. Der Fall Kostewitsch. Petersburg, 30. Juni. Die hiesigen Zeitungen veröffentlichen heute ein Berliner Telegramm, das in politischen Kreisen großes Aufsehen erregt hat. Zn der Depesche heißt es, daß die deutsche Regierung der russischen di« Mitteilung hat zugehen lassen, daß der verhaftete Hauptmann Kostewitsch der Spionage überführt sei. Er habe die Spionage auf sein eigenes Risiko betrieben. Di« Untersuchung gegen den Ver hafteten sei bereits abgeschlossen, und Hauptmann Kostewitsch werde sich in der nächsten Woche vor dem Reichsgericht in Leipzig zu verantworten haben. — Für jeden Kenner ist «s ersichtlich, daß es sich hier um eine beabsichtigte Falschmeldung handelt, die jeden falls in deutsch-feindlichem Sinne ausgenutzt wer den soll. Ein Ministerialerlaß über die Anstellung forstoer, sorgungvberechtigter Anwärter au» dem Jägerkorps. Wie wir hören, hat der preußische Landwirtschafts minister Arhr. v. Schorlemer soeben eine Verfügung an die Königlichen Regierungen über die Regelung der Dienstzeit der forstoersorgungsberechtigten An wärter aus dem Jägerkorps erlassen. Danach können die Forstversorgunsderechtigten, die nach neunjähri ger aktiver Militävoienstzeit den Versorgungsschein erhalten, vom Erwerb des Scheines an bis zum Aus scheiden aus dem Jägerkorps, wenn sie nicht bei der Truppe aktiv weiterdienen oder in den Staatsforst dienst einberufen werden, sich ohne weiteres in Ge meinde- usw. oder Prioatdienst berufsmäßig beschäf tigen. und haben Anspruch darauf, daß ihnen diese Dienstzeit bei der Pensionierung angerechnet wird. Bei Berechnung der mindestens einjährigen Beschäf tigungszeit im Staatsforstdienst, die einer Urlaubs oder auftragsweisen Beschäftigung in Gemeinde- usw. Forstdienst vorausgehen muß, darf erst vom Tage der Verabschiedung aus dem Jägerkorps aus gegangen werden. Die für Beurlaubungen und auf- tragsweise Beschäftigungen außerhalb des Staats forstdienstes oorgeschriebenen Bedingungen und fest- gesetzten Grenzen sind unter allen Umständen innezu halten und können nicht etwa umgangen werden, wenn Forslversorgungsberechtigte freiwillig auf die Anrechnung oon Gemeinde- ufw. Forstdienst bei der Pensionierung verzichten. Ergeben sich bei der Durch führung dieser Vorschriften Schwierigkeiten Hinsicht- lich der Beschäftigung oon Forstversorgungsberechtig. ten, so soll darüber an da, Ministerium berichtet werden. Ausland. Frankreich. Die spanisch-französische« Verhandlungen. Parts, 30. Juni. Die „LibertL" glaubt zu wissen, daß sich der Ministerrat heut« morgen mit den spa nisch-französischen Verhandlungen beschäftigt und im Prinzip eine Reihe von Fragen betreffend die Ab- arenzung der beiderseitigen Interessensphären er ledigt hat. Man benetzte anetz die Inserate In der Abenl-Arieaabe. "WW
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