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Erzgebtrgtscher Vollssreund. Tage- und ÄmtsktaN für die Gerichtsämter Grünham, Johanngeorgenstadt, Kirchberg, Schwarzenberg und Wildenfels; so wie für die Stadträthe Aue, Elterlein, Grünhain, Hartenstein, Johanngeorgenstadt, Kirchberg, Lößnitz, Neustädtel, Schwarzenberg, Wildenfels und Zwönitz. »S. l""*" Freitag, dm 12. Februar. , ,8»L Preis vierteljährlich 15 Rgr. — Jnseraten-Annabme für Li« am Abend erscheinende Nummer biS Brrmittae,« ll Uhr. (607) Vuetioii. Künftigen sollen ErbtheilungShalber Dienstag, den LS. Februar Bormittag» Iv Uhr, 2 starke Zugpferde und «äs, D l e o st a y l s a n z e l g e. In der Nacht vom 22. zum 23. vergangenen Monats sind mittels UebersteigenS der Hofmauer und gewaltsamen Aufspren- genS einer Thüre ein Stück blaues Tuch und acht Stück graues Tuch, wovon eines ein Doppelstück, aus einer hier belegenen Wohnung entwendet, inzwischen jedoch find von diesen entwendeten Tuchen zwei graue Stücke wiedererlangt worden, was Behufs Ermittelung der Thäterschast und Wiedererlangung der noch fehlenden Tuche und mit dem Bemerken, daß die Tuche auf BH' ken die Nummern 590, 700, 702, 705, 719, 720, 732 eingeschlagen getragen, öffentlich hiermit bekannt gemacht wird. Kirchberg, am 9. Februar 186-1. Königliches Gerichtsamt daselbst. Zumpe. 2 große Rüstwagen, zu Johann Ludwig Grabners allbier Nachlaß gehörig, in dem auf der oberen Gasse allhier gelegenen Grahneischen steigert werden. , Lößnitz, am 10. Februar 1864. Fürstlich SchönburgWes Iustizamt Stein allda. Ficker. , Tages^efchichte. Freude über die militärischen Erfolge auf der einen, Mißtrauen wegen der politische» Folgen derselben a«f der andern Seite, das ist jetzt die allgemeine Stimmung nicht nur in Schles wig-Holstein, sondern im größten Theile Deutschlands. Wäh- reUd sich die Herzogthümer und mit ihnen ganz Deutschland Natürlich aufrichtig freuen, daß die Dänen gleich bei dem er sten Zusammentreffen nur Niederlagen erlitten haben, wird diese Freude wieder «»gemein gedämpft und nievergehalten, durch die Befürchtungen^ das Vorgehen der Preußen und Ocsterreicher möchte abermals (wie es leider Gott! Deutsch land schon einmal erlebt) nur ein — Scheinkrieg sein. Dieses Mißttauen wird dadurch rege gemacht, weil die Dänen ihre wirklich, festen und vortheilhasten Stellungen am Dane w erk so gar leichten Kaufes Preis gegeben haben. Von Missunde an, wo bekanntlich am 2- Febr. das erste blutige Zusammentreffen zwischen den Preußen und Dänen stattfand, also von Missunde an, wo die Hügelkette fast schon selbst eine natürliche Schanzkette bildet, bis nach Kappeln hin auf (wo auch wieder starke dänische Befestigungen waren,) sind die Dänen theils stark verschanzt, theilS mit beweglichen Batterien und Truppenzügen an jedem Ort bereit gewesen; warum also, fragt man, der freiwillige plötzliche Abzug der Dänen, da sie doch eine so feste Stellung einnahmen? Und dann, daS Räumen deö DanewerkeS selbst einer Befesti gung, auf die selbst der Deutsche mit Besorgniß blickte — warum ist es von den Dänen , so eilig ohne allen und jeden kräftigen und ernstlichen Widerstand vollzogen worden? Denn es soll glaubwürdigen Berichten aus Kiel zufolge Thatsache sein, daß ein Theil der Dänen schon zwei Tage vorher, ehe (in Uebergang der Preußen über die Schlei erfolgt war, daS Danewerk in gehöriger Ordnung und mit - klingendem Spiel »erlassen hat. Angesichts solcher Dinge wacht natürlich nicht Nur in dm Herzogthümer», sondern auch in einem großen en Oesterreich. Wir«,?7. Febr. Der Erzherzog MED nun tn der That sist entschlössen,- die Kaisykrön« von MexH einem Scheinkrieg, der den^Herzogthümern keine Befreiuttg bringt. Wir sind durchaus nicht gesonnen, dieses Mißtrauen zu bestärken, allein vorhanden ist es und wird kn vielen Zeitun gen ganz offen ausgesprochen. Vor der Hand ist aber doch auch der Fall denkbar, daß Dänemark meint, mit desto billi gem Bedingungen wegzukommen, wenn es freiwillig die fe sten Stellungen., räumt; denn daß Dänemark in Schleswig nicht als Sieget aus dem Kampfe hervorgehen kann, das Aüß- «"ssch doch ganz natürlich selbst gestehen. AWy U viel-'steht Hst: Wäre Deutschland einig und fe st g eM gegen Dänemark vorgegangen, hätte sich die MsMarck-Mch« berg'sche Politik nicht von den deutschen Wittelstaaten, die einer geraden, correcten Politik so warm und kräftig daS Wort ' geredet, unter allerlei eiteln Vorwänden getrennt, so könnte ' jetzt ein solches Mißtrauen sicher nicht austauchen. Pm s, und Oesterreich haben stch's also selbst zuzUschreiben, wenn die Welt mißtrauisch ist. Wie aber d e Sachen augenblicklich stehen, so läßt sich durchaus noch kein Urtheil fällen, ob das Mißtrauen gerechtfertigt sei oder nicht, zumal da die eigent lichen und letzten Absichten Oesterreichs Md Preußens in Be zug aus Schleswig-Holstein zur Zeit noch verhüllt sind. Doch sollte man meinen, man könnte nicht zum zweiten Maie wa gen, was man schon einmal Man. Und in der That, «S.wäre doch zu schrecklich, zu wider sinnig, anzunehmeu, die Bismarck-Rechbergssche Politik setze die kostbaren Sympathien, der deutschen Bundesgenossen-so ganz und gar auf'S Spiel und opfere abermals Tausende von Menschenleben nur zu dem Zwecke, sich iln Jnlande töhtlich verhaßt und dem Auölande, gegenüber gründlich lächerlich zu machen. * "V - -- > -- -