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mgtliindilcher AMM land. SechsunWeveMqster Jahrgang Verantwortliche Redaction, Druck und Verlag von Moritz Wieprecht in Plauen. 14. Oktober 18«S mmbcnd und alle uniformirten und nicht uniformirten Exmittenten vom Leibe halten soll- Und dieß Radikalmittel half — der tamilia^ blieb in seiner alten ten. a miet - 2 ja rbe ge -eizen hofssu n gcs ern >rden f D^m anne er. eabsi n Äb Doe lten, Z65. ^erzogthümer. Vom 4. — 9. d. M. sind nach amtlicher Be ll neue Erkrankungsfälle an der Cholera und iann W j crt tte n ,18 H : ich, :l wer rschmie ral- 3^ r. W ,'hlr.: 3fo. n hlr. chlr. er?3 chlr.^ >5 T ilus l -Staatskasse übernehmen werden. 8 ä ch s. Altenburg, 10. Octbr. kanntmachung in hiesiger Stadt 6 Todesfälle, darunter aber 2 vom bisherigen Krankenbestande angemeldet wor den. In dem Dorfe Rasephas kamen 4 neue Erkrankungsfälle und 2 Todes fälle, darunter einer vom frühern Krankenbestande, vor; ein Erkrankungsfall mit tödtlichem Verlauf ereignete sich überdem in dem Dorfe Windischleuba. Mit dem heutigen Tage ist eine merklich kühlere und nasse Witterung eingetreten, welche hoffentlich der fernern Ausbreitung der Krankheit ein Ziel setzen wird. L a i e r n. München, 9. Oct. Der gestrige Schluß des Octoberfestes, welches ohne grobe Excesse verlaufen war, führte schließlich zu einem Straßentumulte von großer Ausdehnung. Die Veranlassung dazu gab die Arretirung eines Renn- für das Königliche Bezirksgericht zu Plauen, sowie für die Königlichen Gerichtsämter und Stadträthe zu Plauen, Pausa, Elsterberg, Schöneck und Mühltroff. s. Octo s«s Wohnung; denn Jeder floh dieß improvisirte Constantinopel und nur Nachfragen vom Hofe aus: „Wie geht's denn Herr So und So?" wurden am dritten Tage, wo der Auszugstermin längst vom Kalender verschwunden war, mit einem freundlichen und stlllzufriedenen „Ich danke Ihnen, 's geht besser!" beantwortet. Man muß sich nur zu helfen wissen! In Dresden ist vorgestern Nachmittag in der Zeit von 6 bis 8 Uhr auf dem Fischplatz ein 43/4 Jahr altes Kind auf eine höchst traurige Weise ver unglückt. Von einem daselbst wohnenden Ehepaar betreibt die Ehefrau Obst handel, der Mann ist Handarbeiter. Beide sind vorgestern früh ihrem Berufe nachgegangen. Wie die Frau gegen 8 Uhr in ihre Wohnung zurückkehrt, dringt ihr aus der Schlafkammer, in welcher sie beim Fortgehen ihr Kind in noch schlafendem Zustande zurückgelassen, dichter Qualm entgegen; das eine Bett glimmt und das Kind liegt ui leblosem Zustande mit Brandwunden bedeckt, auf dem Fußboden. Mit Hilfe der Nachbarsleute wurde der Brand sofort gelöscht. Wie die alsbald angestellten Erörterungen ergeben haben, soll an dem Unglück des Kindes Niemandem weiter direct eine Schuld treffen. Vielmehr mag nach Angabe der Pflegeeltern das Kind ein von dem Kleiderschranke, woselbst die Streichhölzchenbüchse aufbewahrt worden, durch Zufall herabgefallenes Streich hölzchen aufgelesen, es entzündet, aus Unvorsichtigkeit das Hemdchen angebrannt haben und mit dem brennenden Hemd ins Bett gesprungen sein, um es zu löschen. Dadurch ist aber das Bett selbst mit angebrannt und das Feuer so groß geworden, daß das Kind am größten Theile des Körpers versengt und mit Brandwunden bedeckt worden ist. In halbtodtem, bewußtlosen Zustande scheint es noch aus dem Bett herausgesprungen und dann zusammengebrochen zu sein. Nach angestellten Berechnungen fehlt es wegen der Trockenheit der letzten Jahre an 19 bis 20 Zoll Regen, d. h. es muß so viel Regen fallen, daß er angesammelt überall 19—20 Zoll hoch stehen würde. So viel dürfte nicht so bald und so leicht fallen. Die Abrechnung vom zweiten deutschen Bundesschießen in Bremen ist jetzt festgestellt und schließt mit einem Deficit von nahe an 69,000 Thlr. Gold, wovon freilich 50,000 Thlr. durch die gezeichneten und längst einzezahlten Actien gedeckt sind. Man hofft, daß Senat und Bürgerschaft den Rest auf die -rgasse. mimre ck fer M ö i läng erden, 1 eigci wclen 'cher. Natt »scheint wöchentlich viermal, und zwar Dienstag«, Mittwochs, Donnerstags und Sonnabends. Jährlicher AbonnementSpreiS, welcher pi-ällumsi-anäo zu entricht« ist, ^dcziebung durch die Poft 1 Thlr. 26 Nar. — Annoncen, die bis Vormittags 11 Uhr eingehen, werden in die Tags darauf erscheinende Nummer ausgenommen, spater ein- « Annoncen finden in der nächstfolgenden Nummer Aufnahme. — Inserate werden mit 1 Ngr. für die gespaltene Corpus-Zeile berechnet. Einzeilige mit 2 Ngr. — Für die Ägm König!. Gerichtsämter und Stadträthe, für welche der Voigtländische Anzeiger Amtsblatt ist, bestehen die Geschäftsstellen in Pausa bei Herrn Karl August Kretschmer, in Elsterberg bei Herrn F. W. Feustel, in Schöneck bei Herrn E. A. Hüttel 8«°., in Mühltroff bei Herrn Lhausseegelder-Einnehmer Holzmüller. Sachsen. Tas Finanzministerium hat ermäßigte Frachtsätze für Stein- und Braun- scwohl auf der sächsisch-böhmischen als auf der sächsisch-schlesischen Eisen- lwilligt. Am lO. October hielt der Verein für Natur- und Heilkunde im Voigt- kie 67. Versammlung seit seinem 35jährigen Bestehen. Nach der Er- mg der Bereinsangelegenhetten und der Aufnahme von drei neuen Mit- nn wurde über eine wichtige, von dem ärztlichen Kreisvereine zugesendete rge in Bezug auf das Apothekenwesen berathen. Einstimmig sprach man zegen den Concessionsschutz der Apotheken als unverein- mil der freien Richtung, welche die Gewerbe überhaupt :mmen, aus. Dann folgten wissenschaftliche Vorträge und Besprechungen, nünschen von Herzen, daß die Theilnahme der Aerzte des Voigtlandes an Vereine immer eine gleich rege bleiben möge! Neueren Nachrichten zufolge soll die Herlasgrüner Bahn nicht am im Montag, 16. d. M., bis Oelsnitz, sondern am 1. Nov. sofort in ihrer m Lange, bis Eger, eröffnet werden. Am 4. hat in unserer Nachbarstadt Reichenbach eine amtliche Messung LcherS am Oberreichenbacher Bassin stattgefunden, welche in Anbetracht Merordentlichen Trockenheit ein befriedigendes Resultat ergeben hat. Sonn- k, den 14. Oct., wird die erste Wasserprobe in der Stadt erfolgen. Liaconus Böttcher in Reichenbach ist als Pfarrer nach Tannenberg im kürze versetzt worben. Seit Freitag, 7. bis mit Sonntag, 9. Oct. Abend, ist in Werdau kein iufall mit tödtlichem Ausgange vorgekommen. Leichte Anfälle von Cholerine jedoch sowohl unter Erwachsenen, als auch ganz besonders unter Kinoern er noch statt. Lurch den Brand von Gottleube am 4. d. M. ist auch der zum Nitter- Gießenstein gehörige Wald in Brand gerathen, wodurch der Bestand einer e von etwa 10 Ackern vernichtet worden. Dieser Waldbrand konnte erst gedämpft werden. Äeim dießmaligen Wohnungswechsel sollte ein Familienvater in Dresden Oen. Daran schien ihm nicht viel gelegen zu sein. Jndeß der Wirth zle. Es mußte ein Radikalmittel erfunden werden, um im Logis bleiben !mnen. Eines Morgens hörten die Hausbewohner in der Wohnung des kungsrcichen Familienvaters eine absonderliche Musik, deren Moll- oder -Art durchaus nicht herauszuerkennen war. Der Text drehte sich um cklionen in langgedehnten „Au — oh — uh — Eiherrjeses — Strambach" — wieder „au und oh" und so fort und fort „Es war ein Lied zum Steinerweichen, Das Menschen rasend machen kann!" herzige Seelen lauschten dem Concert, öffneten die Thür und sahen, wie kamilmZ mit seinen leiblichen Descendenten in der Stube standen mir an den Bauch gehaltenen Händen Verneigungen gegenseitig machten, ter Muselmann, der am Morgen und Abend sich gegen die Sonne ehr- üz tief zerknickt. Die Gesichter wurden in Falten gezogen, als wenn die Alerliche Daumschraube oder der fatale spanische Stiefel angesetzt worden Tas sollten die simulirten Anfänge der Cholera sein, die den Wirth yer Eig nung 5