Volltext Seite (XML)
Ins«r»1en-V»nak»ne au>< würtS: u»<> Vo,!«, tn Hamburg, vrr- Un, Mrn, Letzuig. va>«l, >«»lau, NraukkUll a. M. — «uL »v«„ tu Berit», Letpztg, Wien, Hanitiurg, Nranlsurt a, M.. Miln» lt»N. — I>»ad» » Lo. t» tzranlfurt a. M. — br. «»ist in Lliemnttz, — II»- »a», l-Et«. vulttar et La, in Paris. tonen inieriren wir nur liege» Pciinumerando» ^-jodlung durch vrlrj» inarkcn oder il . . . lang, s Silbe» ke./tdin IN, Ngr. ItluSwtitlg» lönnen die iiablun» auch aut eine Vre«d»e^)iru«r anweiien. Dir Exp. Rr. 83. Rennzehnter Jahrgang. ASoimeinent. Tie geehrte« answiirtigen Leser der „Dresdner Nachrichten" bitte» wir, das Abonnement für das zweite Quartal 1874 »«gesäumt erneuern zu wollen, damit wir im Ltauve sind, die Nnmmcr« ohne Ilnter- brechuug weiter zu lieferu. Siimmtliche Post-Anstalten des deutschen Reiches und ganz Oesterreichs nehmen Bestellungen aus unser Blatt au. Ju Dre-deu abonuirt man (einschließlich des Bringer- lohnes vierteljährlich mit LSVz Ngr., bet den sächsischen Post-Anstalten mit LS Rgr. Expedition in Dresden, Marienstrafze IS. Politisches. Zum Geburtstagsfeste des deutschen Kaisers pflegt auch die preußische Generalität ihre Glückwünsche an dem Zollernthrone nie derzulegen. So lange der Verwechsele! von Mir und Mich, Graf Wrangcl, Körpcrkraft genug besitzt, bei seinen Promenaden durch die Straßen Berlins an die Jugend Neue Testamente auSzutheilen, stellt er sich auch pflichtgetreu an die Spitze der Generalität, um in mangelhaftem Deutsch, aber aus treuer Gesinnung heraus die be sten Wünsche für die Gesundheit seines königlichen Herrn auszu sprechen. Natürlich antwortet der Beglückwünschte dankend. Dies mal nahm der Kaiser den naheliegenden Anlaß wahr, seine mahnende Stimme behufs Durchsetzung des HeereSorganisationsgesetzeS zu er heben. So und nicht anders wird das Telegramm zu lesen sein, das uns in ziemlich unklarer Fassung vorgestern Wolsfs Telegr.- Bureau zugcsendet hat. Die Krisis, von der er sprach, kann nur die Ungewißheit über das parlamentarische Schicksal des HeercSgesetzes bedeuten, nicht aber eine politische Verwickelung. Nachträg lich bemerken wir, daß der jetzt vorliegende Wortlaut der kaiserlichen Rede obige Deutung bestätigt. Der Schlußsatz, der uns verstüm melt zuging, lautete: „Was ich vier Jahre lang aus Pflichtgefühl und Ueberzeugung erstrebte, aufrecht erhielt und erreichte, hat seinen Lohn in den ja über alle Erwartung großen Erfolgen der Armee und der meiner Verbündeten Verbündeten gesunden, und dieses Ge fühl giebt mir Muth zrrr Ausdauer auch jetzt, denn nicht um Kriege herbeizuführen, sondern um den europäischen Frieden zu sichern, halte ich an dem Bewährten fest." Das Verlangen ist berechtigt, daß den nichtberlinischen Zeitungen so schwerwiegende Worte, wie die des Kaisers, in einer Fassung telegraxhirt werden, die Undeutlichkeiten ausschließt, namentlich wenn hierdurch Besorgnisse über die Fort dauer des Friedens erregt werden. Nur langsam bessert sich die Gesundheit des Reichskanzlers. Man spricht von der Nothwendigkeit einer Nachkur und der Räth- lichkeit — einer Perrücke. Bismarcks Hausarzt soll dem Patienten das fernere Tragen einer Perrücke dringend als Schutzmittel gegen die Wiederkehr rheumatischer Kopfleiden empfohlen haben. Dieses Bekleidungsstück brächte allerdings den Nceonvalesccnten um seine historischen drei Haare. Nach schweren GcburtSwchcn hat endlich ein neues ungarisches Ministerium das Licht der Welt erblickt. Mit seltener Einstimmig keit bezeichnet man cs als ein provisorisches, kurzlebiges. Eigentlich ist cs spaßhaft, daß eine so lange Ungarn vor der ganzen Welt conipro- mittirendeKrisis nur den Abschluß fand, daß auf das Kleid des alten Ministeriums nur wenige neue Fetzen geflickt wurden. Ter neue Ministerpräsident Bitto war bisher Präsident des ungarischen Unter hauses und steht seinen politischen Fähigkeiten nach weit unter dem Niveau der Mittelmäßigkeiten. Als ihn der König Ungarns drin gend bat ein Kabinet zu bilden, antwortete er offen, daß er sich nicht die Fähigkeiten zutraue, diesen hohen Posten einzunehmen. „Pa triotische Opferwilligkeit hilft über die Schwierigkeiten fort", wandte der König ein. — „Gewiß verleiht der gute Wille Kraft und leitet auch zum Ziele; ich bin auch gern bereit, zu jeder Stünde mein Blut und Leben herzugeben, wenn ich damit Ew. Majestät nützen kann. Allein befehlen Ew. Majestät, daß ich jetzt arabisch rede, ich wcir'S nicht iin Stande." Der König lächelte. „Versuchen Sie'S einmal nur zu Liebe", sprach er. Herr Bitto versucht es. Er ist der vierte ungarische Ministerpräsident. Nach Andrassy kamen Lonyay und Szlavy. War Andrassy der ungarische Vollmond, so ist Bitto jetzt bas letzte Viertel. Hoffnung erweckt einzig der Name Ghyzy'S, der das Finanzministerium übernimmt. Gelingt cs diesem Ehrenmanne als Minister, auch nur einen Thcil der Ersparungen und volks- wirthschaftlichen Reformen, welche er als Abgeordneter als sein Programm aufstellte, zu verwirklichen, so wird er sich um sein Vaterland große Verdienste erivorben haben. Der König Ungarns, dem man aus der prüsungsschweren Zeit ber Ministcrkrisis her ,das Zeugniß eines echt konstitutionellen Für sten nicht versagen kann, hat als Kaiser Oesterreichs mehrere wich tige diplomatische Veränderungen vorgenommcn. Die bcdeutungs vollste ist die Erhebung des Direktors der Südbahn, Grafen Zichy, zum Gesandten bei der hohen Pforte. Eigenthümlich werden die Ungarn von dieser Verwendung ihres Landsmannes berührt. Zichy war Derjenige, der 1848 im Verein mit dem russischen Fürsten Paökiewitsch die in Hellem Anfruhre begriffcnenMagyareir bändigte. Er galt seitdem seinen Landsleuten als ein Verräther. Wenn jetzt sein Landsmann Reichskanzler Andrassy ihn auf den wichtigen Po sten nach Konstantinopel sendet, so spricht das zunächst für die unge schmälerte Dauer der Macht des Reichskanzlers, andrerseits erhellt Druck und Cigenthum ber Herausgeber: Liepslh H Nelchardt in Dresden. Derantwortl. Nedacteur: Julius Rkichardt. Dresse», Dienstag, 24. März 1874. MItrcdacteur: vr. Hintl Für das Feuilleton: Lnüv»« wären, in Konstantinopel eine gleiche Ziele verfolgende Orientpolitik zu treiben. England kommt aus den Festen nicht heraus. Kaum hat der Herzog von Edinburgh des Zaaren Töchterlein gefreit und heimge führt, kaum sind die Festlichkeiten in Chiselhurst vorüber, so schmückt sich die alte Hafenstadt Portsmouth, den hcimkehrenden Besiegern der AschantiS einen solennen Empfang zu bereiten. Durch all den Jubel aber grinst das Elend der indischen HungerSnoth schreck licher als je hindurch. England hat sich — es läßt sich nicht länger vertuschen — durchaus unfähig gezeigt, ein Land wie Indien menschlich zu verwalten. Mißernten und HungerSnoth sind in Indien durchaus nichts ungewöhnliches, trotzdem ließ sich das Gou vernement von der jetzigen völlig überraschen, statt dis bei früheren Vorkommnissen gesammelten Erfahrungen praktisch zu verwerft,en. Anstatt genügende Vorkehrungen gegen die HungerSnoth zu treffen, hat man in Bombay ein Palais für den Gouverneur um 170,000 Psd. Sterl. gebaut, hat allerhand Speculationen begün stigt und die Steuern Indiens auf's unverantwortlichste »erschien dert. Jetzt bewilligt man Millionen auf Millionen; mit diesem Gelde hätte man Hunderttausende von Aeckern bewässern, Tausende von Meilen mit Straßen bedecken und Taüsendc von Menschen am Leben erhalten können. LoealeS nnd Sächsisches. — Aus Berlin wird uns telegraphisch gemeldet: Der größte Theil der sächsischen Reichstagsabgeordneten stattete gestern (Mon tag) dem König von Sachsen einen Besuch im königl. Schlosse ab — lieber den Aufenthalt des sächsischen KönigSpaares in Ber lin berichten wir zum Theil nach dem „Dr. I." Folgendes. Nach dem Sc. Maj. der König am Sonnabend den mit nach Berlin ge gangenen Kriegsminister v. Fabrice, sowie den sächsischen Gesandten, Nostitz-Wallwitzu.denMilitärbevolbnächtigsten Sachsens,Generallcut. v. Brändenstein, empfangen hatte, besuchte er den General-Feldmar schall Grafen Moltke und stattete der kaiserlichen Familie und ande rcn in Berlin anwesenden Fürstlichkeiten Besuche ab. Am Sonntage beglückwünschte er den deutschen Kaiser zu seinem Geburtstage und empfing sodann den preußischen Kriegsminister v. Kamele und meh rere sächsische Officiere und Reichstagsabgrprdnete. Am Montag wohnte der König in der Hofloge der Sitzung des Reichstages bei, der gerade da» Preßgcsetzchsifth. Mittatztzchksuchtm die Majestäten die Familientafel bei Se. Kaiser!. Hoheit dem deutschen Kronprinzen, Abends die Soiree bei I. M. der Kaiserin: Das Königspaar wird seinen Aufenthalt in Berlin um einen Tag verlängern und erst am Dienstag Abend nach Dresden zurückkehren. — Mit dem Geburtstage Sr. Maj. dcS deutschen Kaisers ist zugleich die Wiedcrgcnesung Sr. kais. Maj. von längerem Unwohl sein gefeiert worden. Bei Anbruch des Tages durchzog eine große Reveille der Militairmusik die Straßen unserer Stadt. Die Glück wünsche der hiesigen Garnison wurden durch den Stadtcommandan ten Generalleutnant Freiherrn v. Hausen beim hiesigen königlich prcuß Gesandten niedergelegt, dem auch die Herren Staatsminister, die Generalität, die Vertreter der Stadt und viele distinguirte Pri vatpersonen ihre Glückwünsche für Se. Maj. den Kaiser darbrach ten. In den Kirchen wurde der Bedeutung des festlichen Tages von den Geistlichen in der Predigt gedacht. Das Offizierskorps feierte den kaiserlichen Geburtstag durch Diners im Casino der Schützencascrne, im „Jägerhof" und im Hotel „Stadt Berlin", und auch von Seiten mehrerer Vereine und Priralkreisc waren Festdincrs veranstaltet. Bei dem hiesigen königl. preußischen Gesandten, Herrn Grafen v. Solms-Sonncwaldc, dem in den Frühstundcn von der Kapelle des 2. Grenadier-Regiments Nr. 101 „Kaiser Wilhelm, König von Preußen" eine Morgcnmusit gebracht worden war, fand zu Ehren des Tages Nachmittags 5 Uhr ein großes Diner statt, zu dem die hiesigen obersten Reichsbeamtcn, die in Dresden wohnenden königl. preußischen Generäle und höheren Offiziere a. D., der hiesige königl. preußische Zollvereinsbevollmächtigte, sowie zahlreiche andere hier lebende distinguirte Preußen geladen waren. Die kaiserlichen Tele graphenbeamten feierten den Geburtstag des Kaisers in ihrem VcremSlocale, in welchem die mit einem Lorbeerkranz geschmückte Büste des Kaisers auf einem von Topfgewächsen umgebenen Postament, überragt von preußischen und deutschen Fahnen, aufgc stellt war. Die Feier wurde durch einen, von einem der anwesenden Telegraphenbeamten gedichteten Prolog, welchen der Verfasser selbst vortrug, eingcleitet, hieran schloß sich das von dem Tclegraphen- Director Schmidt auf Se. Majestät den Kaiser ausgebrachte drei malige „Hoch", in welches dis Versammlung begeistert einstimmte. Auch von dem Verein der hiesigen Postbeamten wurde der kaiserliche Geburtstag in dem zu diesem Zwecke sinnig decorirtcn Helbig'schen Locale durch ein Festessen gefeiert, bei welchem Postinspector Steyer den Toast auf Se. Majestät den Kaiser ausbrachte. — In ähnlicher Weise wie in Dresden, ist der kaiserliche Geburtstag auch in den übrigen Städte» Sachsens, besonders festlich in Leipzig und Chem nitz, begangen worden. (Dr. I.) — Diese Woche trifft die königl. preußische Obcr-Examinations- Eommission, unter Vortritt des Generals vonHollebcn hier ein, um eine Prüfung der Selecta des hiesigen königl. CadcttcnhanscS vorzunchmen. Ganz wie auf preußischen Cadettenhäusern werden die vorzüglichsten Köpfe der ersten Cadettcn-Division in eine Selecta vereinigt und vor jener Ober-Examinations Commission, die sich zu diesem Behufs stets an den Ort des Eadcttenhauses begiebt, ge prüft. Wer das Examen im vorzüglichen Grade besteht, tritt sofort als Offizier in die Armee ein. Diejenigen, die nicht die allerbesten Ccnsuren erhalten, treten zunächst als Avantageure in die Armee, hieraus, daß bei der Kaiserzusammenkunft in Petersburg die oricn- j dienen in derselben ^ Jahr und besuchen dann eine Kriegsschule, talische Frage ein Hauptverhaudlungsgegenstand war. Oesterreich auf der sie erst ein weiteres Examen zu bestehen haben, ehe sic für würde einen Russenfrcund und einen bei den Russen im besten An denken stehenden Mann wie diesen Zichy reicht nach dem goldncn Horn senden, wenn nicht Oesterreich ü»d Rußland übereingekammen würdig befunden werden, der Armee als Offizier zu dienen. Dies mal kommen 30 sächsische Cadctten zu solcher Prüfung, die sich auf dcS Eadettcuhauscü das erste Mal, daß eine Selecta geprüft wird. Denn die ersten Divisionen des Cadettenhauscs wurden bisher infolge des französischen Krieges ohne Weiteres in die Armee ver setzt, um nachher noch Kriegsschulen zugewiesen zu werden und eine Selecte ist erst nach und nach herangezogen worden. Bei Fort dauer friedlicher Verhältnisse wird in Zukunft jedes Jahr eine Selecte zur Prüfung kommen. Die Anwesenheit des Kriegs- Ministers von Fabrice in Berlin bringt man mit einigen Angelegen heiten in Verbindung, die mit dem hiesigen Cadettenhause Zu sammenhängen. — Alljährlich bekleidet die hiesige „Loge zum goldenen Apfel" gut beleumundete, arme Consirmanden und Confirman-- dinnen, und diesen Actus beging sie auch in den Abendstunden des vorgestrigen Tages. Der Meister des Stuhls, Herr Hofraft) vr. Pabst sprach in schwungvoller Rede zu den zahlreichen An wesenden und gedachte zugleich des 77. Geburtstages des höchsten Würdenträgers der Freimaurer, des deutschen Kaisers, welchem am selben Tage unser ruhmgekrönter König Albert die treue Rechte reichte. 20 Mädchen und 18 Knaben betraten nach der stimmungs vollen Rede und unter den Klängen einer Physharmonika den Saal, mn die ihnen zugedachten Gaben, für jedes Kind, Knabe wie Mäd chen, ein vollständiger guter Anzug, bei welchem auch nicht das Kleinste fehlte, in Empfang zu nehmen. Ein von Mitgliedern der Loge würdig vorgetragenes GcsangS-Quartctt: „Das ist der Tag des Herrn", hob die Feier; diesem Gesang schloß sich ein allgemei ner der Versammlung an. Hofrath vr. Pabst richtete noch eine herzliche Ansprache an die Kinder, worauf jedem derselben unter der Beifügung eines Weihcspruches, ein Gesangbuch überreicht ward. Unter dem Accompagncment feierlicher Orgelklänge erflehte der Vorsitzende den Segen des Baumeisters aller Welten für den voll brachten Akt und schloß damit die erhebende Feier. — Am 21. d. fand unter Vorsitz des k. Eommissars Herrn Rector vr. Nicmcyer in der Lehr-und Erziehungs-Anstalt des Her rn Dir. E. Böhme die mündliche Prüfung der Schüler der ersten Klaffe statt, welche sich behufs Erlangung cineüQuaUsicaticus-Zeug- nisses für den einjährigen Freiwilligeirdicnst gemeldet hatten. Me 9 Aspiranten bestanden dieselbe mit dem besten Erfolge. Die öffent lichen Prüfungen der übrigen Schüler finden am 23., 27. und 28 d.M. statt. — Die Einladungüschrift zu den öffentlichen Prüfuugcn der Ncustädter Realschule liegen gleichfalls vor. Nach einem vom Rector der Schule Herrn vr. Ed. Niemeyer verfaßten Artikel über LessingsPädagogik folgen die Schulnachrichten. Tie Prüfungen werden am 25., 26. und 27. d. abgehaltcn. — Vergangenen Sonnabend wurde durch die lobcuSwcrtbe Aufmerksamkeit des Bademeisters im Bade „Zur Hoffnung" ein junger Mann vom Tode des Ertrinkens gerettet. Besagter Bade gast wurde während des Badens von heftigen Krämpfen befallen und gerieft) in dem Badcbassin dadurch vollständig unters Wasser. Die aufmerksame Vadebedicming hörte von außen ein verdächtiger Gurgeln, der Bademeister öffnete die Vadezelle und vollbrachte das Rettungsmerk. Am Sonntag Morgen hat man beim Jnspiciren der Wasserleitung im Stechgrund auf dem Sainmcltellhe beim Weiße,« Hirsch den Leichnam einer etwa 21 jährigen Frauensperson gefunden und dein Wasser entzogen. Es scheint hier ein Verbrechen zu Grunde zu liegen; denn die, wie man annimmt, etwa vier Wochen in: Wasser liegende, anständig gekleidete, mit Ringen :c versehene Leiche hatte den Mund fest verbunden und die Hände mit einem Shawl um wunden. Das Frauenzimmer scheint der dienenden Klasse angchört u haben. Noch fehlt aber jede Spur des Verbrechens und des Verbrechers. Ein Portemonnaie mit 20 Ngr. Geld und eine Schnciderrechmmg mit dem "Namen Ulrich hat man in den Kleidungs stücken der Todtcn gefunden. — Vor Stadt Breslau auf der Hcinrichstraße entstand am Sonnabend Abend ein großer Mcnschenauslauf. Ein Slovake nebst Frau hatten um Nachtquartier nachgesucht, aber kcins erhalten. Auf der Straße gerieft) der Mann, welcher etwas angesäuselt war. mit Dienstmänncrn in Streit, der erst durch die Dazmischenkunft zweier Gendarmen geschlichtet inurde. Der Mann trug in einem Sacke ein Kind, die Frau in einem Sacke zwei Kinder auf dem Rücken. Die Familie bot einen traurigen Anblick; sie zog unter Geleit von Neugierigen dem Leipziger Bahnhofe zu, dem Unwetter preisgcgeben, ins Dunkel der Nacht hinaus. Hinsichtlich der von uns in diesen Tagen erwähnten Schwindlerin, welche unter dem Vorgeben, ein Productengeschäft errichten zu wollen, Waare bei mehreren hiesigen Kauflcuten auf Credit entnommen, thcilt uns Herr Moritz Doerftling (Wein-, Rum- und Cigarrenhandlung in Antonstadt) mit, daß auch er auf der Liste der von ihr auserwählten Opfer gestanden hat und im Stande ist, den von jener Betrogenen einige Aufklärungen über die Betrügerin geben zu können. Wer also sich für die intelligente Dame interessirt, der wende sich an den Genannten. In einer der vergangenen Nächte wurde eine auf der Tha- randtcrstraße befindliche Eaffccbudc erbrochen und daraus eine Quantität Caffee, Zucker nebst verschiedenen Victualien und zwei große Blechkannen ausgeführt. - Vor mehreren Tagen fanden zivci Schulknaben in dem unter der Schanze Nr. 8 an der Bahnscite gelegenen Waldtheile, woselbst sie im Sande gescharrt hatten, einiges Geld, welches in einem Taschentuche eingcmickelt dort vergraben war. Man ver- muthet, daß der Sache ein Diebstahl zu Grunde liegt. — Am vergangenen Sonnabend Abend brannte in einem Holz schuppen auf der Lüttichaustraße eine Partie Stroh. Das Feuer, dessen EntstchungSursache nicht ermittelt ist, wurde von Hausbe wohnern gelöscht, ehe es weiteren Schaden anrichten konnte. — 8. Märzvcrsammlung derFIora. Nack, Erledigung meh- Ä mm lommcn .n- mcypicye eraocicen-u mcher shN'ttmg, me M aus rerer geschäftlichen Angelegenheiten, wie Aufnahme, Wahlen rc. fast rem mürtärrsche Mich« «streckt. Es ,st übrigens seit Bestehen, thcilt der Vorsitzende, kgl. Gattendlreetoc Krause, Einladungen