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1. VBeißcrih-Ieitung PienilaZ. Lrlcheinl Dwnstags und Freitags. Zu beziehen rurch alle Post anstalten. 6. Januar 1863. Preis >»ro Quartal 10 Ngr. Inserate die Spalten-Zeile 8 Pfg. Amts- und AMge-Matt der Königlichen Gerichts-Jemter und Stadträthe ZU Dippoldismalde. /rauenstein und Attenberg. Berantwortlicher Redacteur: Carl Ich ne in Dippoldiswalde. Am 1. Januar 1863. Wenn wir nns auch das Zeugniß geben können, daß wir stets bemüht gewesen sind, den gerechten An forderungen, die unsere verehrten Leser und Freunde an unser Blatt stellen müssen, nach besten Kräften zu' genügen, so treten doch heute beim Beginn eines neuen-Jahrganges die Verpflichtungen, die uns, der Nedaction, obliegen, lebhafter, als je, vor unsere Seele. Die mannichfachsten Ansprüche sind es, denen gerecht zu werden, unsere Pflicht und unser Streben bisher gewesen ist und ferner in erhöhtem Maße sein wird. Der Bürger und Landmann sucht in unserem Blatte mit Recht verständige Aufklärung über die-wichtigsten politischen, bürger lichen und gewerblichen Zeitfragen, und er ist um so mehr dazu berechtiget, als ihm das Lesen verschiedener Blätter zu zeitraubend und kostspielig werden dürfte —; er fordert von ihm Unterhaltung, er benutzt es zur Verbreitung seiner Geschäftsanzeigen. Wahrlich keine kleine Aufgabe, auf so beschränktem Raume diesem wohlbe gründeten Verlangen stets genügend zu entsprechen. Doch was wir vermögen, es soll auch im neuen Jahre von unserer Seite mit Eifer und Liebe zur Sacke geschehen! Dies unser ernstes Versprechen, dem wir noch die Versicherung hinzufügen, daß wir durch Gewinnung neuer Mitarbeiter, namentlich für den belehrenden Theil unseres Blattes, dafür Sorge getragen haben, ihm in dieser Hinsicht die Bedeutung zu geben, die ihm allein eine immer größere Verbreitung sichern kann. Möge es nun an den Bedingungen nicht fehlen, die allein eine erfolgreiche Durchführung unserer Aufgabe ermöglichen. Möge unserem deutschen Vaterlande im neuen Jahre und immerdar die Sonne des Friedens leuchten, mögen ihm diejenigen wohlthätigen Einrichtungen nicht länger vorenthalten bleiben, die ihm eine immer größere Bedeutung nach Außen, immer wachsenden Wohlstand im Innern sichern; möge politisches Leben, Handel, Ge werbe, Kunst und Wissenschaft einen immer höheren Aufschwung nehmen, möge jeder Büger immer»besser er kennen, wie er als Glied des großen Ganzen in seinem Kreise, namentlich im Familien- und Gemeindcleben, dazu beitragen müsse, daß deutscher Geist, deutsches Gemüth, deutsche Arbeit überall, auch über unsere Grenzen hinaus, ihren alten, guten Klang behalten, daß unser Vaterland die Stellung endlich einnehme, zn der es durch seiue Größe, seine materiellen und geistigen Mittel berufen ist. Möge insbesondere unser Sachsen, unser Gebirge auch im neuen Jahre jener Segnungen theilhastig werden. Dies unser herzlicher Wunsch zum neuen Jahre, den wir allen unfern Lesern und Freunden mit einem innigen „Glück aus" entgegen rufen! Die Redaktion. Tagesqesehichte. Dippoldiswalde, den 5. Januar. Unser Ge werbeverein, der auch im vergangenen Jahre sich das Lob rühriger Thätigkeit erworben, beschloß das alte und begann das neue mit einer Sylvesterfeier, die bei uns, nächst der des Gesangvereins, der die Mitternachtsstunbe des letzten Jahrestages durch Gesang auf dem Markte zu feiern pflegt, als die ein zige größere Vereinigung zur Sylvesterfeier bezeichnet werde» kann. Möge der Verein, der auch in arb'eitS- voller Zeit (der letzte VercinSaben dam 19. Decembcr, an welchem Hr. Engelmann über Griechenland in geographischer, geschichtlicher und politischer Hinsicht bei sehr zahlreicher Betheiligung sprach) die Vereins abende zahlreich besucht, im neuen Jahre auf diesem Wege fortschreiten. — — Der Bürgerverein und die Harmonie allhier haben auch im vergangenen Jahre das Weihnachtsfest durch eine Bescheerung armer und würdiger Schul kinder gefeiert, wie nicht minder der hiesige Frauen verein eine solche für die Pfleglinge der Kinderbcwahr- anstalt noch nachträglich veranstalten wird. Possendorf, 30. Decbr. 1862. Das scheidende Jahr brachte am heutigen Tage unscrm Orte eine erhebende Feier, welche durch den Einzug des zum Pfarrer hiersclbst erwählten Herrn ?. Nadler aus Siebenlehn herbeigeführt wurde. Mannichfache Vor bereitungen batte man zu diesem freudigen Ereignisse getroffen und sehnsuchtsvoll harrten Alt und Jnng deö Augenblickes, wo der Erwartete eintreffen würde, dem zur Abholung von Dresden zwei Geschirre zur Dis position gestellt wörden waren. Secks Vorreiter waren dem Einziehenden bis Dresden entgegen geeilt und gaben dadurch dem Ganzen ein reckt stattliches Aus sehen. In Welschhufe, dem ersten Kirckdorse des neuen Seelsorgers, hatte die Gemeinde daselbst in anerkennenswerther Bereitwilligkeit eine schmucke Ehren pforte mit der Inschrift: „Gott segne Deinen Eingang!" errichtet und an derselben harrten die Herren Lehrer Haase aus Rippien und Wagner ans Bannewitz mit ihrer Schuljugend, nm den ungefähr ',23 Ubr hier ankommenden Herrn Pastor durch Gesang und Rede zuerst zu begrüße». Am Eingänge des Dorfes Possen dorf stand wieder eine Ehrenpforte, und von Bergbe« amten und Knappen, dem Bergmnsikchvrc an der