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Weißeritz-Zeitung : 19.10.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-10-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-192610196
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19261019
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19261019
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Weißeritz-Zeitung
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-10
- Tag 1926-10-19
-
Monat
1926-10
-
Jahr
1926
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 19.10.1926
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Weideritz Zeitung Tageszeitung m- Anzeiger Mr DippolNsuml-e, Schmie-ederg U.A- 8 »«rustprel«: Für Monat 2 Reichsmark «it Zutragen, einzelne Nummern 15 Reichs- b Pfennig«. Gemeind« - Perbandt - Girokonto Nummer S. Fernsprecher: Amt Vippoldit- »albe Nr. » Poftscheckonko vr«s-«n 1LS4S. AeStrste Zeitung -es Bezirks Kieses Blatt snlhött -ie amNichen Bekannlmachunge« -er Amlshauplmannschasl» -es Amlsgerichls «n- -es Sla-lrals zu Dippol-iswal-e ,«,«««» o AnzelgenpreN: vt« 42 «Ulimeker Kreit« Petttzett« rv Netchtpfennts«. Lingesanbt «nk Reklamen 50 Nekchtpfen-nige. »«»»«»MM! Deranlworüicher Redakteur: Felix Behne. — Druck und Verlas: Earl Behn« in Divvol-issoal-e. I - " ! «WNa«I» WII , l Nr. 244 Dienstag, am 19. Oktober 1926 92. Jahrgang Wassermeister betr. U Für Herrn Schlossermelsler Franz Weidner ist Herr Kupfer- I schmiedemeifter Richard Gemeinerk, hier, als Massermeister be- I stellt worden. I Dippoldiswalde, am 18. Oktober 1926. Der Stadlrat. Donnerstag, am 21. Oktober 1926, vormittags 11 Uhr sollen I im Verstetgerungsraume des Amtsgerichts 1 Ladentasel, 1 großer Spiegel, 10 Strick jacken, 1 schwarze Lederjacke, 3 Meter Herren- anzugstoss Q 1396. 2008 I meistbietend gegen Barzahlung versteigert werden hei' Sericktsvollriekci' des Umkrgei'Icbts vlppoldiswalde M Donnerstag, am 21. Oktober 1926, vormittags 11 Uhr sollen Mim Bersteigerungsraume des Amtsgerichts Q 2008 R zwei gebrauchte Herrenfahrräder I meistbietend gegen Barzahlung versteigert werden. Q 798 den Seolcklrvollriekei' des ilmkzgei'Icklr Dippoldiswalde Oertttches vnd Sächsisches. Dippoldiswalde. In den letzten Tagen ist die Temperatur stark gesunken. Der Wärmemesser zeigt auch in der Mittags stunde nur wenige Grad über Rull. Ein naßkaltes Wetter macht den Aufenthalt im Freien unangenehm. Wiederholt war gestern fallender Regen mit Schneeflocken gemischt und der Kohlberg hatte an den windgeschützten Stellen eine ganz leichte weitze Schnee decke. Es wird Winter, womit freilich noch nicht gesagt ist, daß es so bleiben mutz. Wir können noch wieder eine Reihe schöner Tage bekommen und bis zum „Dauerschnee" kann es schließlich noch lange Zeit haben. — Am Sonnabend, den 23. Oktober, wird im Schützenhaus von der Direktion M. Wahlburg der vielumstrittene „Fröhliche Weinberg" gespielt. Kein Stück der letzten 10 Jahre hat so viel von sich sprechen gemacht wie dieses Lustspiel. Die großen Tageszeitungen berichten fast täglich über einen Protest, ein Ver bot, einen Skandal. So ist es gekommen, daß über dieses mit dem Kleistpreis ausgezeichnete Lustspiel sich Schauergeschichten bil deten. Und dabei war es in Berlin, Hamburg, Leipzig, Dresden und anderen Großstädten der stärkste Stückerfolg seit vielen Jah ren. Ein Beweis, daß es kein schlechtes und auch kein unmora lisches Stück sein kann. Unmoralische Stücke erzielen In Deutsch land zuweilen wohl Schein- aber niemals Dauererfolge. Am Sonnabend ist Gelegenheit geboten, sich selbst ein Urteil zu bilden. — Das Reichsschulgesetz kommt! So darf man nun wohl wirklich hoffen. Es wird auch höchste Zeit, damit endlich einmal die fortwährende Beunruhigung unseres Schulwesens aufhört und klare Verhältnisse geschaffen werden. Auf der Landestagung der christlichen Elternvereine in Bautzen sind bedeutsame Vorträge über den derzeitigen Stand der Schulfrage, über Erwartungen und Wünsche der christlichen Eltern gehalten worden. Darüber werden Frau Obersteuerinspektor Wunderlich und Zollsekretär i. R. Richter bei der Versammlung des hiesigen christlichen Eltern vereins, die Donnerstag, den 21. Oktober, abends 8 Uhr in Stadt Dresden stattfindet, berichten. Alle Gemeindeglieder, die dafür Interesse haben, sind herzlich willkommen. l — Am 14. November findet bekanntlich die Neuwahl der Stadtverordneten statt. Durch die neue Gemeindewahlordnung ist manches geenüber früheren Wahlen geändert worden. Die Zahl der Stadtverordneten bleibt wie bisher 15, wesentlich hinaus geschoben sind aber die Termine zur Einreichung der Wahlvor schläge und zur Erklärung über die Verbindung mehrerer Wahl vorschläge. Wahlvorschläge sind bis zum 28. Oktober beim Wahl- leiker einzureichen, Verbindungs-Erklärung hat bis zum 7. Novbr. schriftlich zu erfolgen. Die Stimmzettel werden diesmal durch den Wahlleiker hergestellt, ähnlich deren zu Reichs- und Landtags wahlen, auf denen durch Ankreuzen oder in sonst erkennbarer Weise zu kennzeichnen ist, welchem Vorschlag die Stimme ge geben werden soll. Zur Wahl selbst werden auch wieder amt lich gestempelte Umschläge ausgehändigt, in die die Stimmzettel einzulegen sind. Neu ist vor allem auch sür die kommende Wahl, daß Wahlvorschläge, auf denen keine dem bisherigen Kollegium angehörende Person genannt ist, oder die von bisher im Kollegium nicht vertretenen Parteien eingereicht werden, mindestens von 30 Personen (sonst 20) unterzeichnet und daß für jeden Unterzeichner 3 RM. hinterlegt werden müssen. Der Betrag wird zurück erstattet, wenn mindestens 1 Sih auf den Wahlvorschlag entfällt. — Vor etwa drei Wochen lasen wir in auswärtigen Zei- ' tungen, zuerst im „Freiberger Anzeiger" folgende Notiz: Alle Autofahrer seien darauf aufmerksam gemacht, daß bei Besuchen des bekannten Fischerhauses Moldau alle Fahrzeuge vor den Grenzpfählen — also noch vor der Eisenbahnbrücke — zu hal ten haben. Das Ueberfahren der Grenze, wie dies in der Regel geschah, wird seit einigen Tagen zufolge besonderer Verschärfung der Grenzbestimmungen von Prag aus, ohne weiteres mit 200 Kronen von den tschechischen Grenzorganen bestraft. Außerdem muß jeder Besucher des Fischerhauses einen Tagesausweis — der in der Villa Waldhaus an der Grenze ohne weiteres für 50 Psg. ausgestellt wird — besitzen. Diese Notiz ist nur insofern richtig, als ein junger Heißsporn an einem einzigen Tage so gehandelt hak, inzwischen hat sich aber wieder alles gemildert. Das Ueber fahren der Grenze zum Umlenken auf oder gleich hinter dem AmtSplatze ist ohne weiteres gestaltet, nur muß das Auto sofort wieder bis hinter die Grenzpfähle zurückfahren. Ein Tagesaus wels zum Besuch des Fischerhauses ist auch nicht nötig. Im üb rigen sei bemerkt, daß, wie uns mitgekeilt wurde, nicht ein tsche chischer, sondern ein sächsischer Zollbeamter der Scharfmacher ge wesen ist. Wie wir hörten, ist beabsichtigt, Im kommenden Früh jahr auf sächsischem Gebiet zwischen Kreuzweg und Eisenbahn einen Auto-Parkplatz mit Einstellräumen herzustellen, womit dann auch jegliches Befahren tschechischen Gebiets unterbleibt. Erz ¬ gebirgs-Autofahrern oder Wanderern ist der Besuch des Fischer hauses also auch weiter ohne Irgendwelche Grenzübertritts-Erschwer nisse möglich. Ulberndorf. Die alte Linde am Bahnhofe, von -er vor Jah ren schon einmal ein Ast herabbrach und den Zugverkehr leicht hätte gefährden können, ist jetzt der Axt zum Opfer gefallen. Man hat sie gefällt, einesteils weil sie im Stamm nicht mehr gesund war, anoernteils auch aus Verkehrsrücksichten: denn die Bahn hofsanlage soll vergrößert werden. Schmiedeberg. Sitzung der Gemeindeverordneaen Freitag, den 22. Oktober 1926, abends 7 Uhr in der allen Schule. Tages ordnung: Oeffenlliche Sitzung: Mitteilungen. — Antrag auf Ein ziehung eines öffentlichen Weges. — Anlegung erhöhter Fußwege usw. betr. — Wohnungserstellung im Jahre 1927. — 1 Gesuch um Genehmigung zur gewerbsmäßigen Personenbeförderung mit Kraftwagen. — Personalangelegenhetten. — Ergänzungswahl für den Wahlausschuß. — Etwa noch Eingehendes. — Hierauf nicht öffentliche Sitzung. Schmiedeberg. Am Mittwoch, also morgen, werden im Schenk- schen Gasthofe die beliebten Junghähnel-Sänger wieder einmal Einkehr hallen. Sie bringen wieder ein großes Schlager-Pro gramm mit, das ohne Frage den Besuchern einige frohe und ge nußreiche Stunden bereiten wird. Nach dem Konzert ist Ball. Näheres ist aus dem Inserat In dieser Nr. zu ersehen. Glashütte. Die Landesabteilung Sachsen der Reichszentrale für Heimatdienst veranstaltet auch in diesem Jahre hier wieder eine Wochendkagung. Am 23. Oktober spricht Prof. Dr. Gehrig- Dresden über: „Friedrich Lists Bedeutung für die Gegenwart" und am 24. Oktober Diplom-Volkswirt Fritzsche—Dresden über: Unternehmung und Unkernehmungszusammenschillsse in der gegen wärtigen Wirtschaft". Die Vorträge finden In der Aula der Deutschen Uhrmacherschule statt. — Am 25. Oktober findet hier das Kirchweihfest statt. — Am 30. November wird das Grund stück der Glashütker Feinmechanischen Werkstätten, G. m. b. H„ im Wege der -Zwangsvollstreckung versteigert. Damit kommt innerhalb weniger Wochen der dritte größere Industriebetrieb unter den Hammer. Geising. Am Freitag, den 22. ds. Mts. ist es Frau Christiane Hauswald vergönnt, ihren 90. Geburtstag zu feiern. Trotz ihres hohen Alters erfreut sich die Greisin der besten körperlichen und vor allen Dingen geistige Rüstigkeit, so daß sie sich noch der Begebenheiten aus ihrer frühesten Kindheit erinnert. Frau Haus wald ist die älteste Einwohnerin unserer Stadt. Geising. Wie schwer es zurzeit Ist für die Landwirtschaft, Leute zu bekommen, beweist folgender auf Tatsache beruhender Fall. Ein Gukspächter auS einem Nachbarorte suchte beim hie sigen Arbeitsamt Leute für die Kartoffelernte und bot als Ar beitslohn außer dem Essen für den Tag einen Zentner Kartoffeln. Trotz der Knappheit dieser hauptsächlichsten Nahrungsfrucht in der hiesigen Gegend meldete sich nicht ein einziger Arbeiter oder eine Frau. Geising. Nachdem es am Montag vormittag sehr kühl und rauh war — in der Frühe zeigte das Thermometer nur 1,5" L — dann setzte ein regelrechtes Schneetreiben ein und dicke Flocken begann es am Nachmittag gegen 3 1lhr zn regnen. Am 4 Ahr bezog sich der Himmel bleigrau, bald darauf graupelte es und wirbelten durcheinander. Frauenstein. Durch einen wildernden Hund ist Brauerel besitzer Grahl schwer geschädigt worden. Der Hund hat 19 Hüh ner erbissen. Oelsa. Eine stattliche Anzahl von Vertretern der Hausbe- sihervereine der AmkShauptmannschafk Dippoldiswalde hatte sich am vergangenen Sonntag im Niederen Gasthof eingefunden zur Herbsktagung des Bezirksverbandes. Nach Begrüßung seitens des Vorsitzenden Fabrikant Schneider—Possendorf wurde die Nieder schrift der letzten Bezirksversammlung in Dippoldiswalde verlesen, worauf Münch—Hänichen über das Wohnungsmangelgeseh sprach, die Auswirkung desselben eingehend an dem Fall Werner—Lungk witz beleuchtete und die Versammlung aufmerksam machte, bei Wohnungsstreitigkeiten den ß 26 des Sächs. Gesetzblattes zu be achten, der zwecks einer gütlichen Vereinigung eine aufklärende Besprechung und Beratung der Parteien im Orte vorsieht. Münch erklärte sich bereit, verkommende Streitigkeiten von Wohnungs sachen im Bezirke zu bearbeiten. Hierauf hielt der Vorsitzende Schneider—Possendorf einen Vortrag über die Bewertung der Grundstücke nach dem RB.-Gesehe. Er schilderte die Amwälzung des gesamten Steuersystems, die Entstehung des Wehrbeikrages, der neuen Vermögens-, Einkommens-, Grund- und Gewerbesteuer. Bei der Ermittelung des Grundstückswerkes, bei welchem der 1. Januar 1925 als Einschähungskag gilt, kommt vor allem der Wehr beilrag, der Mieterkrag und die Höhe der Brandkasse In Frage, wobei jedes Grundstück individuell behandelt wird. Der geschätzte Redner erläuterte die einzelnen Arten des Hausbesihes, als Ein- familienhaus, Mielwohngrundskücke mit und ohne Gewerbebetrieb und Geschäftshäuser und legte an treffenden Beispielen die Aus wirkung des Grundsteuergesehes dar. Mar schon nach diesen Aus führungen die Aussprache eine äußerst lebhafte, so erreichte sie doch ihren Höhepunkt, als der Vorsitzende über die Bewegungen in der Stellungnahme des Grund- und Hausbesihes zu den be- , vorstehenden Landtagswahlen berichtete, wozu auch Architekt > Demmler—Heidenau als Mitglied des Landesverbandes seine Auf- ' Klärungen gab. Es ist tief bedauerlich, daß noch in letzter Stunde s als 12. Wahlliste eine solche unter dem Namen „Reichsverband ! der deutschen HauS- und Grundbesihervereine" ausgestellt woröen ' ist, wodurch wertvolle HauSbesitzerstimmen verloren gehen. Der Landesausschuß beschloß in seiner Tagung in Chemnitz, bei der Wahl die Parteien zu unterstützen, die anerkannte Führer des HauSbesitzeS als Kandidaten an sicheren Stellen ihrer Listen bringen und der Landesvorstand empfahl darum sür die Wahl kreise Dresden-Bautzen, Chemnitz, Zwickau die Listen der Reichs parkel des deutschen Mittelstandes, für den Wahlkreis Leipzig die deutsche Volksparlei, durch die eine Anzahl tüchtiger Männer auS den Reihen deS HauSbesitzeS in den neuen Landtag kommen l werden. Die Versammlung erhob schärfsten Einspruch gegen die ! Vorarbeiten deS Landesverbandes zu den Landkagswahlen und s gegen Aufstellung der Onerliste des Reichsverbandes deutscher ' Grund- und Hausbesitzer. Als Ork sür die nächste Vezirkskagung > wurde Altenberg i. E. bestimmt. Tharandt. Am Freitag wurde -le Staatliche Kraftwagen linie Tharandt—Spechtshausen «Ingeweiht. Dresden, 18. Oktober. Für kommenden Donnerstag hak Reichsfinanzminister Dr. Reinhold die Finanzminister -er Län-er zu einer Konferenz nach Berlin einaeladen. An dieser werden von Sachsen Finanzminister Dr. Dehne und Ministerialdirektor Dr. . Hedrich keilnehmen. Im Mittelpunkt der Beratungen steht der Finanzausgleich. — Das Amtsgericht Dresden verurteilte eine Mirkschafks- besiherin Schiebold aus Borsberg bei Pillnitz wegen grober Ver fälschung von Milch durch Zugießen von Wasser zu 150 Reichst mark Geldstrafe. In einem anderen Termine erhielt eine Guls- befiherswitwe Wächter aus Krieschendorf wegen gleicher Ver gehen eine Gefängnisstrafe auferlegk, -och wurde letzterer einsj dreijährige Bewährungsfrist zugebilligt, da es sich hier um di» erste derartige, gerichtlich zu ahnende Straftat handelte. — In verschiedenen Zeitungen, darunter auch sächsischen, wird eine Meldung verbreitet, nach der die Renovierungsarbeiten am Dresdner Zwinger beendet seien und -er Zwinger in seiner alten Schönheit wie-er hergestellt sei. Richtig ist dagegen, -aß von einer Wiederherstellung -es Zwingers noch lange nicht geredek werden kann; lediglich der sogenannte Wallpavillon, ein kleiner Teil der Zwingerdauten präsentiert sich bereits im Schmucke derj erneuerten Figuren. Noch heute sind im Zwingerhofe viele Künst ler damit beschäftigt, den kostbaren architektonischen Schmuck der Barockzeit, der durch die Witterungseinflüsse arg mitgenommen worden ist, in festem Sandstein nachzubilden. Selbst sür den Fall, daß die für die Erneuerungsarbeiten notwendigen Gelder dauernd sliehen, dürften noch mindestens drei Jahre vergehen, ehe sämt liche Gebäude der Zwingeranlagen den neuen Schmuck kragen können. — Reichspräsident Hindenburg wird am 18. November der Stadt Dresden einen Besuch abstatten und an diesem Tage eine Parade über die nach Dresden verlegte Jnfanterieschule abnehmen. — In das Krankenhaus in Hainichen wurden eine in Arnsdorf wohnende Frau und ihre drei Kinder im Alter von 1—5 Jahren eingeliefert, die sämtlich an Typhus erkrankt sind. Wie sie zu dieser Krankheit gekommen stirb, konnte noch nicht festgestellt werden. Schandau. Am Sonntag mittags stürzte der 22 jährige Her bert König aus DreSden-Trachau in der Nähe von Schmilka aus nur 6 Meter Höhe beim Klettern ab. König, ein geübter Klet terer, fiel so unglücklich, daß er einen schweren Schäöelbruch un eins Gehirnerschütterung erlitt. Auf dem Wege zum Schandauer Krankenhaus verschied der Verunglückte, ohne das Bewußtsein wiedererlangt zu haben. Radeberg. Am Sonntag abend brannte im Stadtteil Lotz dorf das Philivpsche Mühlengrundstück nieder. Der Schaden ist sehr beträchtlich. Grimma. Die Versuche, die bürgerlichen Parteien zu -er be vorstehenden Stadtverordnetenwahl auf eine gemeinsame Liste zu vereinigen, haben sich dieses Jahr zerschlagen. Gewerbe und Haus- besih auf der einen Seite und Beamte und Angestellte auf der anderen Seite konnten sich über die Kandidatenfrage nicht ver ständigen. Leipzig. Der Rat der Stadt Leipzig hat beschlosten, eine Straße nach dem Bodenreformer Adolf Damaschke, der Im vorigen Jahre seinen 60. Geburtstag feierte, Damaschke-Straße zu be nennen, ferner nach dem Im Jahre 1860 in Störmthal Hel Leipzig geborenen Sozialpolitiker Naumann und nach dem Nationalökonom Schmöller, Friedrich-Naumann-Straße und Guskav-Schmoller- Straße zu benennen. Leipzig. Am Sonntag ist beim Konzerthaus Albertgarken der Straßenbahnschasfner Müller zwischen zwei Magen gekommen und so schwer verletzt worden, daß er kurz nach seiner Einlieferung in das Krankenhaus verstarb. Der Schaffner wollte beim Am- rangieren behilflich sein. Leipzig, 10. Oktober. Heute morgen gegen ^/-1 Uhr hörte man aus einem Abteil des Zuges, der von Dresden kommend, in Leipzig einlief, einen Schuß. In einem Abort wurde ein Anbe kannter im Aller von etwa 25 Jahren noch lebend aufgefunden und nach dem Krankenhause gebracht. Dort stellte man einen Lungenschuh fest. Frankenberg. Skadkrechtsrat Dr. Wengler, Annaberg, ist am vergangenen Sonabend zum zweiten Bürgermeister unserer Stadt gewählt worden. Dr. Wengler, der im 40. Lebensjahre steht und der den Ruf eines vorzüglichen Kommunalpolitikers ge nießt, hat die Wahl angenommen. Meerane. Wie verlautet, bewirbt sich der frühere Minister präsident Zeigner um die infolge Berufung Dr. Leißners nach Breslau freigewordene hiesige zweite Bürgermeisterstelle. Mittweida. Das zwischen Frankenberg und Mittweida auf steilem Felsen gelegene Schloß Sachsenburg wurde am vergange nen Sonntag als Volkshochschulheim feierlich eröffnet. Mettin, 18. Oktober. Begünstigt von prächtigem Herbst wetter fand am Sonntag die Weihe -er Burg Wetkin statt. Von nah und fern waren vaterländische Verbände, Stahlhelm, Wehr wolf, Kreiskriegerverbände sowie die Jugendorganisationen und die Höllische Studentenschaft herbeigeeilt, um an der Weihe Ihres künftigen Heimes teilzunehmen. Ein stattlicher Festzug von etwa 6000 Teilnehmern und 300 Fahnen bewegte sich nach dem festlich geschmückten Burghof. Als erster Redner sprach Konsul Dr. Loh mann—Halle. Er begrüßte als Präsident des sächsisch-thüringi schen Geschichtsvereins, des Besitzers der Burg, die Gäste, streifte die Vorgeschichte der Burg und dankte besonders Gehettnrat Eb hardt, dem Restaurateur der Burg. Er schloß mit dem Wunsch, daß die Bnrg Denkmal und Heimat deutscher Vergangenheit so wie gort und Hüter deutscher Zukunft sein und bleiben möge. Als Baumeister der Burg entbot Gruß und Dank Geheimrat Bodo Ebhardt. Er wünschte, daß die Erneuerung der Burg ein Symbol sei für eine Erneuerung des gesamten Deutschlands. Als Ver treter der Jugend äußerte sich Dr. Nebe, der Vorsitzende der Höl lischen Studentenschaft in ähnlichem Sinne mit einem besonderen Dank an den sächsisch-thüringischen Geschichtsverein. Es folgte dann als Festspiel im Rahmen einer Freilichtaufführung „Wallen steins Lager sowie das Jahreslaufspiel „Herbsternke".
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