Volltext Seite (XML)
jaden einen Lande« erwecken noch höhere de« anderen Lande«, und " ' ^dir Bestellungen werden bei »llen Postanstattm de» deutschen Reiche», für Bischofswerda um» Umgegend bei unseren ZeitungSbotm, sowie in der Geschäftsstelle diese» Blatte» angemmnnm. Schluß der G«schäst»strlle Abend» « Uhr. Vienm-fee^igst« Jahrgang. Inserat«, welch« in diesem Blatte dir wetteste Verbreitung stidrn, werden bi» vorm. 10 Uhr angenommen, größer« und kompliziert« Anzeigen tag» vorher, und kostet di« vtergespalter« KorpuSzelle 12 «», dir Reklame,«le 30 G Geringster Jnseratenbetrag 40 «i. Für Rückerstattung rtngrsandtrr Manuskripte usw. keine Gewähr. der Genossen dahin gebracht würden, sich der sozialdemokratischen Partei anzuschließen. Der „Korrespondent" sagt, das sei nach dem Grundsatz „Wes Brot ich ess', des Lied ich sing', gehandelt, ein Unternehmerstandpunkt, wie ihn nur protzige, aussperrungswütige Kapitalisten dokumentierten. Es wird dagegen Verwahrung eingelegt, daß die Arbeiter in einem sozialdemokratischen Betriebe der Sozialdemokratie angehören müßten. Der Arbeiter verkaufe auch in einem sozialdemokratischen Betriebe nur seine Arbeitskraft, nicht aber auch noch seine Gesinnung. Habe doch der sozialdemo kratische Landtagsabgeordnete Fraßdorf im Jahre 1900 im sächsischen Landtage gesagt, daß er jeden sozialdemokratischen Arbeitgeber als einen Schüft erklären müsse, der seine Arbeiter wegen ihrer politischen Gesinnung entlasse! Versagung städtischer Besoldungserhöhungeu. Der von den städtischen Körperschaften Charlotten- burgs aufgestellten Besoldungsordnung für die Lehrkräfte der Volksschule wurde regierungsseitig die Bestätigung versagt. Nach der Begründung sind Charlottenburgs Sätze nicht durch die wirt schaftlichen Verhältnisse der Stadt gerechtfertigt. Auch die Familienzulagen an Volksschullehrer sind nicht genehmigt worden. Kecker denn je erhebt die national-französische Agitation im Reichsland Elsaß-Lothringen ihr Haupt. Aus Metz wird gemeldet: Klerikale Turn vereine durchziehen in einer den französischen Brudervereinen ähnlichen Uniform die Straßen von Metz und blasen französische Signale, blau weiß-rote Abzeichen werden angesteckt, die Plakate, die zu den Dorfkirchweihen einladen, werden auf blau- weiß-rot-gestreiftes Papier gedruckt, Kränze auf deutschen Kriegergräbern werden beschädigt. Auch in der französischen Presse des Reichslandes wird nach allen Regeln der Kunst gegen das Deutsch tum gehetzt. So werden die Verhältnisse des Reichslandes denen in der Ostmark immer ähn licher. Hoffentlich führen sie nicht zu gleichen Konsequenzen. Eia Kall krasser Disziplinlosigkeit wird wieder einmal aus Frankreich gemeldet. Bei einer Parade in der Bretagne sollte die Fahne salutiert werden, als ein Mann aus Reih und Glied her ausschrie: „Sie gehört in die Lumpen!" Er wurde sofort verhaftet. Oesterretch-Ungarn. In allen Ortschaften, die das Automobil Kaiser Wilhelm« auf der Fahrt von Groß-Me- seritsch nach Jglau passierte, jubelte die Bevölke rung dem Kaiser zu, und der Abschiedsgruß der Einwohnerschaft Jglaus für den Verbündeten Kaiser Franz Josefs gestaltete sich ebenso herzlich wie der Empfang gewesen war. Aus -em Haupt- platze steigerte sich der Abschied zu einer imposan- ten Kundgebung, für die der Monarch sichtlich er- freut dankte. Auf dem Bahnhof verabschiedete sich der Kaiser huldvoll von dem Botschafter von Tschirschky und dem Statthalter Freiherrn von Heinold, dem er schon vorher in wärmsten Wor ten seine Anerkennung und Befriedigung über den Aufenthalt in Mähren ausgesprochen hatte. Der Kaiser verblieb bis zum Abgang deS Zuge« mit dem Erzherzog Friedrich im Gespräch und verabschiedete sich von ihm in herzlicher Weise. Um 6Z4 Uhr verließ der Zug unter begeisterten Hochrufen der Bevölkerung den Bahnhof. Dänemark. Dem Rordpolfahrrr vr. Look wurde am Don- nerStag da« Diplom al« Ehrendoktor der Uni- Charakter. Auf praktischem Gebiet sollte doch die gemeinsame Arbeit das Bindemittel für alle Kulturmenschen und solche, die es noch werden wMen, sein und die Konkurrenzkämpfe sollten deW Wettbewerb in der internationalen Arbeit nicht so sehr erschweren und geradezu oft auf heben. Diese schlimme Entwicklung der wirt schaftlichen Konkurrenzkämpfe ist leider noch immer im Wachsen begriffen, und es ist eine Umkehr in andere Bahnen wohl nur dann zu erwarten, wenn man eingesehen hat, daß der Ausschluß der Konkurrenz auch seine großen Schäden haben muß. jü «bord» für den folgend« Lag und .. und Sonnabend» ersitzet» «Iletrtsttfchen Beilage" bei Abholung viertel» ul äll G, bä Anstelbotz in» Han» 1 u» 7« G, Vop-nstalt« I^F «0 G exklusiv« Bestellgeld. Ginzel»« Rümmer« kost« 10 G. Rümmer der A«itung»pr«i»Iiste 6L87. er sächsische Lrzähker, Tageblatt für Bischofswerda, Stolpen und Umgegend Amtsblatt der «gl. «mtshauptmmmschast, der Kgl. Schulinspektion und deS Kgl. Hauptzollamtes zu Bautzen, sowie des Kgl. Amtsgerichts und des Stadtrates zu Bischofswerda. Die Verschärfung der internationalen Wirtschaftskämpfe. Wir leben in einer Zeit der schärfsten wirt schaftlichen Jnteressenkämpfe, nicht nur die meisten Staaten suchen sich der Einfuhr fremder Waren möglichst zu erwehren, sondern auch die Vertreter der Produzentenkreise und der Arbeiter kämpfen mit allen möglichen Waffen gegen die Konkurrenz. Am schlimmsten ist e« dabei, daß die Bereinigten Staaten von Nord-Amerika, welche auf wirt schaftlichem Gebiet große Vorteile vor den anderen Ländern voraus haben, die Schutzmaßregeln auf wirtschaftlichem Gebiet immer mehr verschärfen und im Interesse ihrer Industrie nicht nur fremde Waren, sondern wegen de« Broterwerbs ihrer Arbeiter auch ausländische Arbeiter jetzt möglichst von Amerika al« unbequeme Lohndrücker fern halten wollen. Bezüglich des Fernhaltens der Chinesen imd Japaner von Nord'. Amerika könnte man dir strengeren Einwanderergesetze der Ver- eittijM Swaten noch verstehen, weil gegenüber lstr «inwanoerung der Chinesen und Japaner in Amerffa nicht nur wirtschaftliche, sondern auch nationale und sittliche Bkdenken bestehen. Aber das neue amerikanische Einwanderergesetz behandelt auch jeden europäischen Einwanderer wie einen Gefangenen und schickt ihn sofort nach Europa zurück, wenn er nicht 100 Mark Geld in seinem Besitz aufweisen kann. Dabei führen die Nord- Amerikaner dieses Gesetz gegenüber armen Ein wanderern auch noch in der brutalsten Weise aus. Wir haben sich da doch die Zeiten geändert. Früher war man in Amerika froh, wenn fleißige und geschickte europäische Hände hinüberkamen und die amerikanische Produmon steigern halfen, und jetzt sähe man es dort am liebsten, wenn gar keine Arbeiter, sondern nur Kapitalisten au« Europa in Amerika einwandecten. Es ist nicht ru verkennen, daß es nicht die amerikanischen Arbeitgeber, sondern die großen amerikanischen Arbeiterorganisationen sind, welche verlangen, daß au« der alten Welt möglichst wenig Arbeiter nach Amerika auswandern sollen. Die Sozialisten in Europa haben übrigen« ganz ähnliche Wünsche, wenn e« sich um die Fernhaltung der Konkurrenz ausländischer Arbeitskräfte handelt und man konnte noch vor Jahren in der sozialistischen Presse lesen, daß von den deutschen Sozialdemokraten eine Ab- wehr ausländischer Arbeiter durch behördliche Maßregeln oder gesetzgeberische Bestimmungen verlangt wurden. Die Polen sollen nicht mehr in den deutschen Bergwerken, die Italiener nicht mehr bei den Eisenbahnbauten Deutschlands und die Farbigen nicht mehr in deutschen Häfen und auf den deutschen Werften beschäftigt werden. Wo bleibt da die internationale Interessengemeinschaft der Sozialisten!. Es gibt ja ein gute« Sprach- wort, welches besagt, daß un« da« Hemd näher steht als der Rock, aber da da« nnrtschaftliche Lehm und der gesamte Verkehr schon seit langen Jahrzehnten einen durchaus internattonalen Charakter angenommen hat und die ganze Kultur heutzutage davon abhängt, daß der Güteraus tausch internattonal und gegenseitig ist, so muß man diese Verschärfung der wirtschaftlichen Kon- kurrenz auf allen Gebieten sehr bedauern, denn alle solche beschränkenden Maßregeln haben meisten« «egenmaßregeln zur Folge, hohe Schutzzölle de« Ausweisungen von armen Arbeitern, um da« tägüch« Brot " Deutsches Reich. Gabe deS Kaisers. Wie die „Nordd. Allg. Ztg." meldet, hat der Kaiser als Hilfeleistung für die durch Ueberschwemmungen verheerte mexika nische Stadt Montery eine Gabe von 10000 Mk. gespendet. - Ihre Majestät die Kaiserin mit Gefolge und Prin»O«kar find am Freitag abend 7 Uhr in Karlsruhe eingetroffen. Zum Empfang waren erschienen das großherzogliche Paar, sowie Prinz und Prinzessin Max von Baden. Nach überaus herzlicher Begrüßung fuhren die Fürstlichkeiten nach dem Residenzschloß. Eine große Menschen menge begrüßte die Kaiserin aufs herzlichste. Der Deutsche Kronprinz ist Freitag nachmit tag 4 Uhr im Automobil in Karlsruhe eingetrof fen und hat im großherzoglichen Schloß Wohnung genommen. Um 4°/« Uhr erfolgte die Ankunft des Grotzherzogs von Hessen. Zum Empfang war der Großherzog von Baden in Begleitung des Generalmajors Dürr am Bahnhof erschie nen. Der Grobherzog von Hessen wohnt gleich falls im großherzoglichen Schlosse. Am kommenden 1. Oktober treten weitere der vom Reichstag in seiner vergangenen Session be schlossenen neuen Reichssteuern in Kraft. Es sind dies die Branntweinsteuer, die Steuer auf Leucht- mittel und Zündwaren und die Scheckstener. Die ebenfalls beschlossene Reichswertzuwachssteuer wird erst zu einem Zeitpunkt, der aber nicht über den April 1912 hinaus liegen darf, Gesetzeskraft erlangen. Die schmutzige Affäre des Reichstagsabgeord neten Schack ist nunmehr von der Hamburger Staatsanwaltschaft in die Hand genommen wor- den. Sie mißt der Angelegenheit ein öffent- liches Interesse bei und hat bereits öffentliche Klage gegen Schack erhoben. Die junge Dame ist als Nebenklägerin zugelassen worden. Ein bedauerlicher Vorgang ereignete sich im Anschluß an die bayerischen Manöver bei Würz burg. Auf dem Rückmarsch vom Manöverfeld nach Würzburg wurden etwa 30 Mann vom 14. Jnfanterie-Regiment vom Hitzschlag getroffen. Drei der am schwersten Erkrankten wurden in das Würzburger Garnisonlazarett, die anderen zu Wagen in ihre Quartiere gebracht. Die Truppen waren seit neun Stunden auf dem Marsche gewesen. Wtz Vrot ich ess', de« Lied ich sing'. Der „Korrespondent für Deutschlands Buchdrucker" macht energisch Front gegen die kürzlich in ver- schiedenyl sozialdemokratischen Berliner Wahl- 'vereiyen gefaßten Beschlüsse, in denen dagegen Protest erhoben wurde, daß sich in der „Vorwärts-" Druckerei zwanzig bis dreißig politisch nicht organisiert« Schriftsetzer befinden, und zugleich aeft>rd«t wurde, daß diese durch die Agitation