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72. Iahrgang. 4 k - Dienstags 3. Januar 1928 lebend. I asi« «ol all« b»I bis «< bt» bl« k>».I bl» 57,1 bl« «2,1 >lle nz,I alosi«! and: ^a n»:I ritllkkil ! 0.0^. ikil»,! iatnal.I Nein. I -n llUr> r «In. tlo INiI ll. bei! inner. I >rg siir Nl> Nr„> >,S5 >»., 1 itt Br. Sr», >,I5 G. Gegründet 18SK DrabtanlibrM: St.ate»c»t«n Dre.de» Kernsprrcher-Sammrlnummer, SV 2<1 Nur siir NachtoesprSche: SS 011 ^oriiei«i»1^oklfif«- »«" l- bi» 15. Nanuar I»» b»l Ibglich «wetinalloer 8uit»lluno fr«> Han, I.«« Mb. ^^0^9^ rnklllll)» Pollbkiuarirrer» siir Monai Januar 1 Marl, vdne Poftjuitellunasaebülir. Etn»elnu«»er tv <vse«nia n» so mm breite naclucb« obne .eile, ra» Pia.. Horausbrmlilg. Schriltleltuns >md HaupIaeschSfi»it«lle: Martenftrab« SS ^2 Dri«b u. Derlaa von Lievlib «r Siri>t»ardt in Drerd«» Pakltrbeib-Konta 1OSS Dresden Gesell, llstr. l.I cen er I atze Sn, I en sintl rd zur c Wabl eine»! >82 der ar vor-I riinacn s reSben- rraumt. I > jkaul. Se >, 2, kagcnei, I betreibt, I »e ver- en von I all, den rcsden, istlmmt. Slllr-d erlancn tn aus. »malerd! ii Bei. t durch Ltlicn- nnarten rkunn« rtreten, ncislerd m Brr- ch Ehr. 81. 12. eso 118.75 IS8.Ü 7SS.87 78.8 182.» 8 .5 r»5 «8.» 158.8 18-8 138.8 1c1.8 117.8 70.8 158 87 50.5 775.» 187.5 81.8 1-8.8 78.75 18-.25 11a.» 37.8 51.8 1«» 87.5 111.8 1'.«.« 87 8 8.8 108,8 111.0 78.25 ,58.8 178.5 118.8 581.5 115.8 77.8 »8.375 85.5 710.8 72.75 153.75 1-8,75 751.8 85.75 187.8 88.8 78.5 88,8 58,375 18.8 725.8 135.5 138.8 1.8.5 38.75 181.5 87.25 825 153.8 180.5 111.8 111.» 81.8 117.8 158.» 118.8 158.» »8»» 888» 38.8.» Danzigs neue Regierung. Koalitlonsvttlrag zwischen Sozialdemokraten, Zentrum und Liberalen - Abschluß der Verhandlungen Schlkchlungswesen und Schllchker. Das Zusammengehen -er -res Parteien. >»» 3vd,d 878.» 888.» 17».» Die großen Arbettokänipse dev letzten Jahres mit ihren vielumstrtllenen Schiedssprüchen, insbesondere in der rhelttisch-ivestfälilcheii Etseiilndustste und in der sächsischen Hüttenindustrie, haben die öffentliche Busmerksoimkeit aus die soziale und ivlrtlchasiliche Bedeutung dev Schlich, tungswcsens und aus die veraiittvortttche Stellung gelenkt, die der staatlich bestellte Schlichter dabcl einnimmt. Die ganze Einrichtung hat unter der Parteien Gunst und Hast zu leiden, da sie von gewerkichastlicher Seite und von der poli tischen Sozialdemokratie wegen angeblich zu groster Rücksicht, nähme auf die ttnternchmerinterrssen befehdet wird, während die Arbeitgeber ihr gerade umgekehrt ein z» weites Entgegen kommen gegen dir gewerkschaftlichen Wünsche vorwerfen und vor allem die zwangsweise Regelung der Lohn- und Arbeito- bedingnngcn durch die Vcrbtndllchkeitserklärung von Schied«, sprüchcn bemängeln. Gesund ist an der Idee dev Schlich, tungswcsens zweifellos der Gedanke, dast Parteien, die sich in de» miteinander geführten Verhandlungen sestgerannt haben, vor einer dritten Stelle leichter ihren bisherigen Standpunkt prcisgeben und sich zu einem Kompromiß entschließe» können, als wenn dir eine Seite ihr Einlenken direkt gegenüber der anderen Partei vornehmen und sich vor dieser alv besiegt be kenne» müsttc. Es ist auch ohne weiteres klar, dast «ine dritte Stelle eher in der Lage ist, die Streitpunkte der Parteien nüchtern und sachlich zu würdigen und aus sülcher objektiven Grundlage ihre Entscheidung aufzubauen, während die Par- tcte» nur allzu sehr geneigt sind, teden Streitfall vorwiegend unter dem Gesichtswinkel ihres besonderen Interesses zu be trachten. Eine Schlichtlriigsstelle kann also sehr wohs eine schwierige und verfahrene Lage entwirren und klären. Wenn sie aber mit Erfolg wirke» soll, so must sie auch eine entt sprechende Autorität besitzen, und diese Autorität kann nur darauf beruhen, dast die Schlichlungsstelle von beiden Par- tcie» als unbeeinfiustt und objektiv anerkannt wird, dast also beide Parteien ihr den ehrlichen Willen zutrauen, den Streit fall sowohl nach der einen wie nach der anderen Seite hin rein sachlich so zu erledigen, wie eö mit dem Interesse der Gelamtwirtschaft verträglich ist. Unter dieser Voraussetzung sind auch die Arbeitgeber mit dem Schlichtungswesen !m Prinzip durchaus einverstanden. Die Ansichten beider Parteien gehen aber auseinander, wenn es sich darum handelt, die Vollmachten zn bestimmen, die den Schlichtungöbchörden zustehcn sollen. Die Arbeitgeber sind unbedingt für den Grundsatz der Freiwilligkeit. Sie meinen, das, nur dann bei Konflikten ein den wirtschaftlichen und organisatorischen Krästeverbältnissen entsprechender Ausgleich gesunden werden könne, wenn die Annahme oder Ablehnung der Vorschläge der Schlichtungvbehörde ganz in das freie Ermessen der vom Streitfall »»mittelbar betroffenen Parteien gestellt wird. Diese Auffassung herrscht noch heute vor, wie aus dem letzten Geschäftsbericht der Bereinigung der Deut- schon Arbeitgeberverbände hervorgeht. Die Arbeitgeber wen den sich gegen die Vcrbindlichkeitverklärung der von den SchlichliingsauVschüsscn gefällten Schiedssprüche und gegen die aus solche Weile geschaffenen Zwangstaris- vertrüge. Di« Arbeitnehmer glauben dagegen die Ver. bindlichkcitserklärung als Schutzmittel gegen die Wirtschaft- lichc Ucbcrmacht der Arbeitgeber nicht entbehren zu können, und dieser Standpunkt hat bei der Ausgestaltung des Schlich tungswesens den Sieg davoiigctragen, mit der Begründung, das, der Staat zum Schutze des wirtschaftlich Schwachen ver- pflichtet sei. . Die Verbindltchkettscrklärung ist ln Arbcttgeberkreisen sehr unbeliebt, und eS lästt sich auch gar nicht leugnen, daß dem staatlichen Zwange, der darin zum Ausdruck kommt, offenkundige Mängel anhaften. Bor allem ist e» wohl richtig, wen» die Vereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände als eine der schwersten Hemmungen für die Heranbildung eines befriedigenden Verhältnisses zwischen Arbeitgebern und Ar beitnehmern den Umstand bezeichnet, dast durch das Eingreifen der Staatsgewalt beide Gruppen von der letzten Verantwort lichkeit enthoben werden. Die Scheu vor der wirtschaftlichen und soziale» Verantwortung, die durch das System der Ber- bindlichkettserkläruna grostgezogen wird, ist eine Erscheinung, die auch einsichtige Sozialisten als einen schweren Uebeistand empfinden. So hat der sozialistische Schlichter eines mittel deutschen Schlichterbeztrks tm Vorjahre während des säch- fischen MetallarbciterstretkS an die übrigen deutschen Schlich ter ein Rundschreiben gesandt, worin er sich über den Mangel an itzeranlwortungsmut auf selten der Fühter 'des Metall- arbeiterverbandeS beklagt, die sich um eine klare eigene Siel- lungnahmc hcrumdrücktcn tm Vertrauen aus die Verbindlich^ kettserklärung durch den Schlichter. Es dürste aber doch zu weit gehen, wenn von den Arbeitgebern dir völlige Betritt- gong der BcrbtndllchkritScrklärung gefordert wird, um den Zwangstarlfverlräge» ganz den GarauS zu machen. Zwar tritt man auch in den Gewerkschaften. und vor allem in den christltch-nattvnalcn. dafür ein, daß die Tarifverträge möglichst durch freiwillige Vereinbarung zwischen Arbeitgeber, >mb Danzig. L Ja«. Die Berhaudluugeu über die Regierungsbildung sind, wie die Blätter melden, soweit gefördert worden, dast der KoalitionS« «ertrag »wischen Sozialdemokraten. Zentrum und Libero» lei», der die Grundlage dieser drei Parteien für ein Zu» sammengeheu in der kommenden Negierung darstelll. ln erster Beratung beendet worden ist. ES sollen sich dabei keine Differenzen erheblicher Ar» gezeigt haben, und inSbrsondere über die Aendernng des Rersassuug. die Umbildung des Senats «s«. soll eine lieber» einstimmnna erzielt worden fei». Wie dir Blätter weiter ersatzre«. ist die Bildung der ncnca Regierung schon in den nächsten Lage» z« erwarten. „Mittler zwischen Osl und West?" Die angebliche Aufgabe DanzigS. Danzig, l. Jan. I« ihrer NeujahrSauSgabe beschäftigt sich die »Danziger Zeitung"' mit der durch die »Neu ordnung" der politische» Verhältnisse tm Osten geschaffenen Lag« und weist aus die »veraiitwottnngsvolle" Ausgabe hin. die der alten Haniastabi »tm Jitteresse einer Verständigung zwischen Deutschland und Polen olS Mittler zwischen Osten und Westen" »»fallen soll. Um den »großen vermittelnden Gedanken wachzuhasten" und »das Werk durch neue An regungen fördern zu helfen", hat das Blatt unter dem Thema »Danzig — der Mittler zwischen Ott und West" eine Preisaufgabe gestellt, wobet tn Form eines Leitartikels zu Sem Problem Stellung genommen werden soll. Für die besten Lösungen sind Mehrere Preise, darunter für die beste Arbeit ein Preis von MO Gülden, ausgesetzl worden. Der »Danzigrr Zeitung" ist bei Veröffentlichung dieses Preisausschreibens offenbar nicht klar gewesen, daß den Forde rungen Danzig» derartig als gefährlich zu bezeichnende Wen- düngen kaum von Nutzen sein können. Erst dieser Tage ver- öfsentlichte sogar eine Pariser Zeitung die Stellung nahme eines ungenannten Danztgcr Bürgers, aus der hcrvor- gtng, dast DanzigS „Ovtorum cevsev" nach wie vor die Rückkehr tnö Reich ist. Daran ändern, wie die links liberale »Danzlgcr Zeitung" offenbar übersehen hat, auch die Verhandlungen nichts, die derzeit zwischen Reich und Polen zur Ltouidation des Handelskrieges geführt werde», und denen, was nicht verschwiegen werden kan», weite Kreise, insbesondere solche der deutschen Landwirtschaft, mit ge mischten Gefühlen gegenttberstehrn. Nur wer sich außerhalb deS Bannkreises der geschichtliche» Lehren bewegt, wird zu dem Schlüsse kommen können, dast der Handelsvertrag, der heute oder morgen zwilchen Deutsch, land und Polen abgeschlossen wird, an dem grundsätz lichen Verhältnis der beiden Völker und Staate», irgend etwas zu ändern vermag. Zwischen beiden steht nicht nur «ine Geschichte» die fast durchweg ein wenig freund- ichastlicheS Verhältnis auswcist — stehen vor allem aber die geraubten Gebiete von Versailles: Westpreusten, Ostober, schlesien — und nicht zuletzt auch Danzig selbst, das sich wenigstens noch tn ein, wenn auch problematisches. Freistaat, dafein zu flüchten vermochte. Wenn also daö Thema des doch immerhin führenden Danztger Organs DanzigS Aus gabe als die einer Mittlerrolle zwischen Deutschland und Polen verstanden willen will, so sei ihm dies «ntgcgen- gehalten. Außerdem ist die polnische Grenze bekanntermaßen wenig mehr als ISO Kilometer von der Reichshauptstadt ent fernt, so daß eS kaum eines Umweges im spitzen Winkel bedürfte. Nur wenn sich Danzig nach wie vor als deutsche Bastion begreift, die. mit der Flanke an Ostpreußen ge- lehnt, keine vermittelnden, sondern den Korridor zurücks ordernden Blicke die Weichsel auswärts richtet, wird cö seine historische Aufgabe erfüllen können. Dies ohne Umschweife auszusprechcn, scheint um so mehr am Platze, als die in Danzig parteimäßig stärker gewordene Linke immer weiter tn ein BerständigungSsahrwaffer ab» rutscht, das letztlich nur den Wünschen der Polen zugute kommt. Der Geheimbefehl Pilfu-flris. Der Senat wendet sich au vgu Hamel. Danzig. 2. Januar. Aus eine Klein? Anfrage über den Gehcinrbeschl des polnischen Kriegsministeriums teilt der T-anziger Senat mit. dast Mitteilungen über den Gehetm- bcsehl vom 81. Oktober i927 dem Senat jedenfalls nur ans der Presse bekannt geworden sind, und daß der Senat sich um Aufklärung der Angelegenheit an den Völkerbundskommissar van Hamel gewandt hat. Ein Interview Stresemanns über Polen. Warschau. 2. Jan. DaS Warschauer Blatt „G l o S P r a w d y" veröffentlichte am NcujahrStag eine Unterredung mit dem ReichSaustcnminister Dr. S t r e s e m a n n, in der der deutsche Außenminister über den günstigen Eindruck spricht, den der Marschall Pilsudski in Gens aus ihn gemacht habe. Der polnische Ministerpräsident habe in seiner Einfachheit keinen marschallmästigcn Eindruck, sondern de« einer schlichte» und großen Gestalt gemacht. Dr. Stresemann äußerte sich dann befriedigend über die Genfer Ergebnisse und bezeichnet« das Gerücht, das von einer drohenden Geste Piliudskis aus der BölkerbundSIagung wissen wollte, als unwahr. Weiter be tonte Dr. Stresemann. daß er eö durchaus begrüße, daß der paradoxe Kriegszustand zwischen Polen und Litauen auf gehoben sei. Gegen Schließung eines Schwesternhauses. Abwehrkamps der evangelischen Kirche in Polen. Posen, 2. Januar. Der Vollzugsausschuß des in Bildung begriffenen Rates aller evangelischen Kirchen in Polen, von dessen Mitgliedern drei ausgesprochen national- polnisch eingestellt sind, hat in einem Schreiben die Regie rung gebeten, ans die Liquidation des Vands- burger Schwesternhauses zu verzichten. Wenn auch diese Maßnahme formell berechtigt sein sollte, so wäre die Enteignung doch ein gegen den gesamten Protestantismus gerichteter Schlag, der eine wertvolle religiöse Erzichungs- und Wohltätigkeitsanstalt vernichten würde. Die Eingabe, die um so bemerkenswerter ist, als cs sich um das erste Zusammentretcn jenes Vollzugsausschusses handelt, ist unterschrieben von den Führern der sechs evangelischen Kirchengemetnschaften Polens, darunter dem General- superintcndent der unlerten Kirche, v. Blau, Posen, und dem Gencralsnperintendent der evangelischen Augöburgischen Kirche. Bursche. Warschau. Kattowiß, 2. Januar. Mit Berufung auf Art. 124 deS Genfer Abkommens hat die Schulabteilung der Woiwodschaft dreiStuüienräten am deutschen Gymnasium, einem Stubienrat. zwei Studienassessoren sowie einigen Lehr kräften der Minderheitsoberrealschule tn Königshtttte das Dienstverhältnis zum 1. September 1028 ge kündigt. Arbeitnehmern abgeschloffen werden, und tn der seinerzeit vielbemerkten Aussprache zwischen Herrn o. Borsig als Führer der Arbeitgeber und den christlich-nationalen Gewerk schaftSvertretern Stegerwald und Brost wurde betont, baß sehr wohl ein freies von Arbeitern und Unternehmern ge- schaffeneS Schlichtungswesen zu einer allgemeinen Einschrä». kung der behördlichen Schlichtungstätigkeit führen könne. Zugleich aber wurde von den Gewerkschaftlern die Frag« auf geworfen, welche Garantien dle Unternehmer für die Durch- sührung eines solchen selbstgeschassenen freiwilligen Schlich tungswesen» >n bieten vermöchten. Hierauf konnte eine die Arbeltnehmcrseite befriedigende Antwort bisher nicht gegeben werben, und solange über diesen springenden Punkt keine völlige Klarheit herrscht, wird sich die BerbtndlichkettScrklä- rung nicht ganz umgehen lassen. Wohl aber muß nachdrücklich gefordert werben, baß eine so entscheidende Maßnahme nur alv äußerster Notbehelf und mit allergrößter Vorsicht und Zurückhaltung angewandt wird. Aus den Ergebnissen der amtlichen Schltchtungsstatistik für 1Ü2S erhellt, daß unter 8206 Anträgen in 707 Fällen, gleich 22 Prozent, von dem Mittel der Vrrblnblichkcitserklärung Gebrauch gemacht, also die Regelung der Arbeitsbedingungen im Wege des staatliche» Zwanges vollzogen wurde. Es muß dahin gestrebt werden, daß dieser Prozentsatz aus keinen Fall erhöht, sondern im Gegenteil noch erheblich vermindert wird. Die Verbindlich, kettserklärung darf nur bann ausgesprochen werden, wenn unbedingte Sicherheit dafür besteht, daß durch den Zwangs- taris der Gelamtwirtschaft keine unvernünftige, mit der Ren- tabtlität der Betrieb« otcht »erträgliche Belastung zugemutei wirb. Wenn in solchem Sinne die höchsten Garantien gegeben werden müssen, so leuchtet ein, von welcher außerordentlichen Bedeutung die richtige Auswahl der Persönlichkeiten der Schlichter ist. Ist schon bei dem eigentlichen SchltchtnngS- versahren eine sachliche Entscheidung äußerst schwierig, so steigern sich die Schwierigkeiten tm Verfahren der Verbind- lichkcltScrklärung noch erheblich, weil hier die Entscheidung in die Hand eines einzelnen gelegt ist, an dessen persönliche und sachliche Eignung für ein so verantwortungsvolles Amt deS. halb die schärfsten Anforderungen zu stellen sind. Im all gemeinen läßt sich wohl sagen, daß wir heute einen Stamm von Schlichtern besitzen, die sich durch Unparteilichkeit, wirt schaftliche Sachkenntnis und soziales Verständnis anSzclchneu und daher das Vertrauen beider Parteien im Arbcttskampfe gewonnen haben. Eö gibt aber auch immer noch Vertreter bestimmter Interessengruppen, gegen die sich das Mißtrauen der Gegenpartei richtet, und daraus entspringen dann die Beschuldigungen der sozialen Befangenheit zugunsten oder -ungunsten einer der kämpfenden Parteien, die gegen die Schlichter gerichtet werden. Am besten dürften sich wohl für die Stellung des Schlichters neutrale höhere Beamte, vor allein richterliche Persönlichkeiten, eignen, die über die not wendige gründliche Kenntnis der wirtschaftlichen Zusammen hänge verfügen, well derartige Persönlichkeiten am ehesten eine rein überparteiliche Haltung einnehmcn können. GS wirb daher zu fordern sein, daß bei der Auswahl der Schlich ter vor allem die befähigten Kräfte aus dem neutralen Beamtentum berücksichtigt werden, wie das auch letzt kchofr recht häufig geschieht. I« vollkommener die Eignung d^: Schlichter für die Erfüllung ihrer wirtschaftlichen und soziale»