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1888. Mittwoch, »co AI. Mörz Nr. «7 AgutzenerKMihmfleL All« al» lolld dclannle« «»< nonccndurcouö ncdmen, otM Vrrllcrdohooo, Inxrolc für dte »t^uyrnrr «ochrichlen" ent« ge^en: dal die Herren Lemper«» Vauden iLauengrd i, IO. Wald« in Vodao, U. W. Lipptllch in Schirgidwalde. Dvrina in itdcrd« dach, «udr in »üoio«hain bei Oftrip. M Renboerm Ober- UunncrSdorf, ei v. Lindenau in PulSnid u. B E. Wiedemann in Rcichcndach O.-L. Die .vaudener Nachrichten' ericheinen lauper Sonn- u geil, tag»! tözitch adendd 7 Uhr für den fol-enden Lag. voraul- «uentrtchlendcr Adonne- mrn«»»rti« vierteljährl » Inierttondbetraq Mr den RaumelnerPelii-Spalljeilt 12 Nachtveidaeduhr p. Inserat 20 Webuhr für dricsl. Aus- tunnderleilunq io <u Porloi. Siemer«, di» s Uhr eingehend« Inserat« find«» in d«in adend» Verordnungsblatt der KreishauMannschaft Bautzen zugleich als Konfistorialbehörde der Oberlaufitz. der Amtshauptmannschaften Bautzen und Löbau, des Laudgerichts Bautzen und der Amtsgerichte Bautzen, Schirgiswalde, .^errnhu, Bernstadt und Ostritz, des Hauptsteueramtes Bautzen, ingleichen der Stadtrnte zu Bautzen und Bernstadt sowie der Stadtgemeinderäte zu Ostritz, Schirgiswalde und Weißenberg. Organ der Handels- und Gewerbekammer zu Zittau. Bekanntmachung. Der von Altpurschwitz nach Litten führende Eommunicationsweg wird wegen vorzunehmender Herstellungen von setzt an bis aus Weiteres für den Fuhrvrrkrhr gesperrt und letzterer inzwischen über Reupurfchwitz verwiesen. König!. Amtshauptmannschaft Bautzen, am 17. März 1888. v. Boxberg. Ostld. B-kanntmachung. Auf Ansuchen des Direktoriums des königlich sächsischen meteorologischen Institutes in Chemnitz brmgt man nachstehende Verordnung des Königlichen Ministeriums des Innern den Ortsbehörden des diesseitigen Bezirkes zur genauen Nachachtung hierdurch mit dem Bemerken in Erinnerung, daß auch an hiesiger Kanzleistelle Hagelmeldekarten entnommen werden können. et»- Die Meldungen haben sofort nach einem jeden Hagclfalle, auch wenn ein Schaden nicht ver ursacht worden ist, zu erfolgen. Löbau, am 8. März 1888. Königliche Amtshauptmannschaft. von Thielau. Ichm. Verordnung. Erhebungen über den Zug der Hagelwetter betreffend. In Verfolg eines Antrags der Directorien der landwirthschaftlichen Kreisvereine sollen, zur Gewinnung von Unterlagen für die im Interesse der Landwirthschaft so wünschenswerthe Hagel statistik zunächst Erhebungen über den Zug der Hagelwetter, insbesondere die Zeitmomente des Auf tretens, die Ausbreitung derselben, ihre Verbindung mit Regenfällen sowie Gewitiererscheinungen und dergleichen durch das meteorologische Institut zu Chemnitz unter Beihilfe der Ortsbehördr dergestalt vorgenommen werden, daß das genannte Institut an diese Behörden mit geeignetem Vor druck versehene Postkarten abgiebt, welche von denselben alsbald nach Auftreten eines Hagelwetters an dem betreffenden Orte auszufüllen und an das Institut zurückzusenden sind. An die Stadträthe, Bürgermeister, Gemeindevorstände und Gutsvorsteher ergeht daher hierdurch Veranlassung, die ihnen von dem meteorologischen Institute zuzustellenden Fragekarten eintretenden Falles mit mög lichster Beschleunigung auSzusüllen und an das Institut zurückzusenden, auch sonst die von letzterem in Bezug auf die Hagelwetter erbetenen Mittheilungen demselben zugehen zu lassen. Dresden, am 2. Juni 1885. Ministerium des Innern. v. Nostitz-Wallwitz. Fromm. Bekanntmachung. S. buchs aufgefordÄ hier geltend zu machen und nachzuweisen. Bautzen, am 16. März 1888. Der S t a d t r a t h. Lindner. Non dem unterzeichneten Königlichen Amtsgerichte soll auf Antrag der Erben das zum Rack, lasse Karl August Preusche s in Frankenthal gehörige »^ 56 des Grund- und Hypothekenbuchs, No. 41 des Brandverficherungs-Catasters für Frankenthal, den 26. Mürz dieses Jahres, 1« Uhr Vormittags, an Ort und Stelle, im gedachten Bauergute, öffentlich versteigert werden, was unter Bezugnahme auf den im Erbgerichte zn Frankenthal aushängenden Anschlag und die demselben belgefugten Bev- das zum PrruW Nachlaffe gehörige lebende und todte Inventar nebst Borrätheu durch tue l-W. KSnigNch.S Am.S,-richt. Schmalz. App. VI. öffentliche Sitzung der Stadtverordneten Donnerstag, den 22. März 1888. Tagesordnung: 1) Nathsbeschluh, die Geburtstagsfeier Sr. Maj, des Königs von Sachsen betreffend 2) Antrag aus der Mitte des Kollegiums aus Arlchtung eines öffentlichen Schlacht hofes in hiesiger Stadt. 3) Nathsbeschluh, die obligatorische Emsubrungdes pneumatischen Dmiaer- und Jauche-Abfuhr-Systems betr. Referent Herr Naumann 4) Nathsbeschluh, das Gesuchter hiesigen Brauerei-Inhaber, die indirecte Stadtanlage betreffend. Referent Hr. Müller. 5) NathS- beschluh, die Bewilligung einer Unterstützung an die Hinterlassenen eines Wa darbeiters betreffend. 6) Rechnungssachen. Hermann Wetzl,ch, Vorsteher. Telegraphische Korrespondenz. Pari-, 19. März. Die beiden neuen Deputierten Bacher und Laporte stimmten dem boulangistischen Komitee bei. — Gestern abend wurde in mehreren Ver sammlungen von den Teilnehmern der Kommune der Jahres tag de- 18. März gefeiert. In den meisten derselben fanden antiboulangistische Kundgebungen statt. In einer Ver sammlung der Radikalen verwarf Aude die Kandidatur Boulangers. Pari«, 19. März, abends. Im Senat brachte der Minister Falliere- das von der Kammer beschlossene Bud get ein. Der Präsident Leroyer widmete dem verstorbenen Senator Carnot, dem Vater des Präsidenten, einen war men Nachruf und hob darauf zum Zeichen der Trauer die Sitzung auf. — Die äußerste Linke beschloß, gegen das Manifest deSBoulaugisten-KomiteeSeineGegenkundgeb- uug zu erlassen. In der Deputiertenkammer teilte der Präsident Floquet mit, Cafsagnac habe eine Interpellation ein gebracht über die Beweggründe, welche die Maßregeln gegen General Boulanger veranlaßt hätten. Der Conseil Präsident Ferrard erklärte, die Motive für die Maßregeln gegen Boulanger seien bereits in dem vom „Journal officiel" veröffentlichten Bericht des KriegSministerS, General Logerot, auSeinandergesetzt. Die Regierung habe allerdings angesichts der Haltung Boulangers seit den letzten Maßregeln beschlossen, neue Maßregeln gegen denselben zu ergreifen, welche sie vor aussichtlich morgen mitteilen könne. Auf Antrag FerrardS wurde darauf die Beratung der Interpellation auf morgen vertagt und die Sitzung aufgehoben. Kalkutta, 18. März. Am Tage der Beisetzung Kaiser Wilhelms waren in allen Forts und Stationen von Indien dir Flaggen halbmast gehißt und wurden Trauer salute von 91 Kanonenschüssen abgegeben. In der Kath rdralr von Bombay fand ein Trauergotiesdienst statt, welchem der Gouverneur, der Herzog von Connaught, die Mitglieder des Rats und sämtliche Konsuln beiwohnten. Kairo, 18. März. Einem gestern in der hiesigen deutschen Kirche abgrhaltenen TrauergottrSdirnst für KaiserWilhelm wohnten Prinz Huffein als Vertreter des Khedive, die hier beglaubigtm Vertreter de- Auslandes, der Kommandeur der englischen OccupationSarmee mit feinem Stabe, Mukhtar Pascha, die Minister, die höheren Beamten, die hier anwesenden Deutschen und zahlreiche An gehörige anderer Nationen bei. Deutsches «eich. Löbau. Nach dem vom Herrn Direktor vr. Prietzel hrrauSgegebenen zwölften Jahresbericht über die Real- schule besteht da- Lehrerkollegium dieser Anstalt zur Zeit einschließlich de- Direktor- und eines ProbrlehrerS aus 10 Personen. Der Schülerbestand am 1. März d. IS. betrug 119; davon sind 11 auf Grund der diesjährigen Reifeprüf, ung entlassen worden. Der Lehrbericht girbt eine Über sicht über die UnterrtchtSthätigkeit der Schule; auch ist die Vermehrung der Lehrmittel durch Ankäufe und Geschenke eine recht bemerkenswerte. Die Lehrerbibliothrk zählt 695 Nummern. Dresden. Se. Majestät der König haben dem mit der interimistischen Leitung der Realschule in Schneeberg betrauten ObrrlehrerOtto Ritterdas Ritterkreuz 2. Klasse drS Albrechts- ordenS und dem bisherigen Ort-steuereinnehmer in Zschocken, Strumpfwirker Theodor Eduard Weiß, da- allgemeine Ehren zeichen zu verleihen geruht. — 19. März. (D. N ) Sr. Majestät der König und Se. König!. Hoheit Prinz Georg mit hoher Familie wohnten heute vormittag dem Gottesdienste in der katholischen Hof kirche bei. In seinen Gemächern nahm daraus der König die Vorträge der Staatsminister, DepartementSchesS und des Geh Rat Bär entgegen. Nachmittags 5 Uhr nahm Se. Majestät an der Familientafel bei Prinz Georg, welche zu Ehren des GeburtssesteS Ihrer Königl. Hoheit der Prinzeß Mathilde lgeb. am 19. März 1863) abgehalten wurde, teil und begab sich abends 7 Uhr ins Konzert nach Hotel de Saxe. — Prinz Oskar von Schweden, welcher kürzlich erst seine Vermählung mit Frl. v. Munk geseiert hat, weilt auf der Durchreise in Dresden. Heute besuchte der Prinz die historische Sammlung. — In der Parochie Stollberg ist ein zweites ständiges Diakonat mit einem Einkommen von 2100 Mk. und freier zunächst ermietrter Wohnung errichtet worden, mit dessen Be setzung demnächst vorgegangen werden soll. Das Landes- konststorium bringt dies unterm 15. März zur öffentlichen Kenntnis und steht der Einreichung von BrwerbungSgesuchen um die Stelle binnen vier Wochen entgegen. Leipzig, 19. März Dir hiesige Königliche Kreis hauptmannschaft als Lande-Polizeibehörde hat die nicht- periodische Druckschrift mit der Aufschrift: „An das Volk! Ein Gedenkblatt zum 18 März" und mit den Schluß worten: „Hoch die Socialdemokratie!" Druck der Genossen- schaftsdruckrrri Hottingrn-Zürich, auf Grund der 88 11 und 12 des ReichSgesetzeS gegen die gemeingefährlichen Bestreb ungen der Socialdrmokratie, vom 21. Oktober 1878, ver- boten. — Vorgestern abend sind sowohl hier als auch in den Vororten socialistifche Flugschriften, in welcher in den bekannten Redeübungen die Wiederkehr deS Jahrestages des Pariser Aufstande- und die Herrschaft der Kommune ver herrlicht wird, massenhaft verbreitet worden. Diesmal ist es der hiesigen Polizei gelungen, 26 Personen, ausschließlich GrwerbSgehilfen, bei der Verbreitung auf der That zu ertappen und zu verhaften. — Der Beginn der Immatrikulation an der hiesigen Universität sür da- Sommersemester ist auf den 16.April festgesetzt. — Behufs Vornahme trigonometrischer Vermess ungsarbeiten deS Generalstabes wird mit ministerieller Genehmigung von dem Chef der trigonometrischen Abteilung der Kglpreußischrn Landesaufnahme, Obersten LlswuitodeS General- stabeS der Armee, Herrn Schreiber, und von demselben unter- stehenden Dirigenten, Offizieren, Trigonomrtern rc. das Gebiet des Königreichs Sachsen betreten und zwar sollen die gr- dachten Arbeiten etwa Mitte April beginnen. Die AmtS- Hauptmannschaft Leipzig hat die betreffenden Ortsobrigkeiten und Grundstücksbesitzer der amtshauptmannschaftlichen Bezirke angewiesen, die von den mit offener Ordre legitimierten Per- sonrn beansprucht werdenden Hilfeleistungen, für welche Ver gütung erfolgt, bereitwillig zu gewähren und überhaupt die Ausführung dieser Arbeiten thunlichst fördern zu Helsen. Berlin, 19. März. Vor dem Gottesdienste im Char lottenburger Schloß hielt gestern der Oberhofprrdigrr vr. Kögel einen Gottesdienst bei der Kaiserin Augusta im königl. PalaiS ab, an welchem die in Berlin anwesend« Mitglieder deS Königl. Hause- sowie die noch hier weilend« Fürstlichkeiten u. s. w tetlnahmen. Gestern nachmittag hatte der Kaiser den Staatssekretär deS Auswärtigen Amte-, Grafen Herbert Bismarck, zum Vortrage befohlen. Heute vormittag nahm der Kaiser, welcher eine ziemlich gute Nacht gehabt, den Vortrag des Chefs deS Civil-Kabinett- entgegett. — Die Kaiserin-Witwe Augusta empfing gestern und heute Abschiedsbesuche abrrisender Fürstlichkeiten und erteilte heute dem außerordentlichen Gesandten des König- der Niederlande eine Audienz. Nachmittag- 1 Uhr waren die Konfirmandinnen der Kaiserin Augusta-Stiftung zu Ihrer Majestät in da- Königliche Palais besohlen. — Das „Tagebl." teilt mit, vr. Mackenzie halte den Zeitpunkt für einen größeren operativen Eingriff beim Kaiser durch den Mund zur Beseitigung de- abgestorben« Knorpels für günstig. Alle, die den Kaiser gesehen haben, stimm« überein, daß derselbe sehr wohl auSfieht. Bewundert wird sein außerordentlicher Fleiß. Die Arbeitskraft überwindet die eingetretrne Ermattung bald. — Im Schlosst von Charlottenburg hatte gestern der Kom- mandeur des 2.Leib Husarrn-Regiments No. 2,Oberst- Lieutenant v. Häseler, und die zu den Beisetzungs-Feierlich keiten nach Berlin gekommene Deputation diese- Regiment-, dessen erster Chef die Kaiserin nun geworden ist, bei dm Kaiserlichen Majestäten Audienz Die erste Gnadenerweisung des Kaisers an das Regiment besteht darin, daß dasselbe fortan den Namenszug der Kaiserin führen darf. — Der „Reichs Anz." enthält nachstehende Mitteilungen: .Die erhabenen Kundgebungen der Trauer und Teilnahme bei dem hin- scheiden Meines in Toit ruhenden Gemahls, deS Kaiser- und König» Wilhelm Majestät, legen das letzte ergreifende Zeugnis dafür ab, wa» Er dem Vaterlande, was Sein vom Allmächtigen begnadete- Leben für die Welt gewesen ist. Die überwältigende Macht dieser weitumfassenden Liebe und Verehrung sür unsern zur ewigen Heimat emgegaWenen liehen Herrn läßt Mich, die Gefährtin Seines Lebens, an Sie die Bitte richten, den Dank sür alles öffentlich auszusprechen, waS Ihm in der Pflicht treuen gottesfürchtigen Erfüllung Seine» verantwortlichen Beruf», was Mir nach Seinem friedlichen Scheiden in der Schwere Meine- Leid- an unzähligen Beweisen solcher ehrenvoller Gesinnung au» Deutschland und dem Ausland« dargebracht worben ist. Die Worte versagen für die Liese Meine» Schmerze», wie sür die Fülle Meine- Dank«. Möchten ihn alle, die mit Mir trauern, so aufnehmen wie Mein wundes her» denselben allen, vom Höchsten bi- zum Geringsten entgegenbringt! — WaS Mir an Kräften verbleibt, soll dem Vorbild und dem Der« mächtnrS Dessen geweiht sein, Dem zur Seit« zu stehen, mir vergönnt gewesen ist. Berlin, den 18. Mär, 1888. Augusta." An den Reichskanzler. — „Sr. Majestät dem Kaiser und König sind au» Anlaß deS DahmschelbenS Sr. Majestät der in Gott ruhenden Kaiser» und Königs Wilhelm auS allen Teilen des Deutschen Reiche- von Städten, Landgemeinden, Korporationen, Vereinen, ,n-b«sondtre auch «riegervereinen und Privatpersonen, Beileid-, und Huldigungstelegramme, °w>' Lul-rrften in außerordentlich großer Anzahl »»gegangen. Se. Majestät sind von diesen «undgebungen treuer Anhänglichkeit und Liebe m diesen sür Allerhöchstd,«selben so schmerzlichen Tagen tief gerührt gewesen, von Puttkamer." Sprcialgrsandte deS Kaiser- gelegentlich der Allerhöchsten Thronbesteigung sollen entsandt Verden: nach Wien General Graf v. Lehndorff, nach Rom Fürst Hermann Hatzseldt, nach Petersburg General v. Werder, nach Paris General Graf v. Alten, nach London General v, Loi- und nach Madrid Fürst Anton Radziwill. Auch an die kleineren Höfe sollen Specialgrsandtschaften entsandt werden.