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Dresdner Nachrichten : 26.10.1894
- Erscheinungsdatum
- 1894-10-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189410262
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18941026
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18941026
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1894
-
Monat
1894-10
- Tag 1894-10-26
-
Monat
1894-10
-
Jahr
1894
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 26.10.1894
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»littk. frv. «I» von I zu v«r. sZsr Itratze». I . sofort DMttS öl, Schlosse II 18!»' Ganze» e„ HI- Betriebe läuinltcht. ölen »»i fen. »»» des. VI«u. >of Dresden, hast, mit ei i2- bis kst. Ageni. . 77325 n. thetes sehr billig sZMt». »g ioior! > fest. An- k. a». lieitlml. .'alleres bei 1880, l. 1, d Zicraac- uid 3 Ein- I als Pcu- ». Kuche»- lkt in dem Klotzsche 1200—l50tt HI« wegen . sofort lebe Klotzsche isa) 1- rkailf. ahl. ist ein Hof in bei rnstSreichc. verkanten extra 250>» V. 22, m, kreSden. se. Garten. ngSfret, V» >in entfernt, sofort mil iräihen, le- Inventar zu von 30.000 Uebereink durch die vletLv, merstrake. lut der Gt«dt i. Acker, ca i. ca. 30.000 I ohne Jn- aust wer« Otf. untrr ttde«da«r er iche lahlung der »» rteii. Stück S Stunden Zef. aerianet Stellmacher, ndler Oft. lua für Fabriken, nfrn. Näh. Erv. d. «l. ""R« W?>uul«aia, ! vo» »>rui>t»aun»kn: y> vor« »-.sllln Nachm. »ansnl>. s«p mH W«la«« vtzorrnlll UbrMiua,« kteullatl: Sir Voller,.» n»r a» WWMWWMiSIachmtna,« Mu^k.ik, o - k«r! _üuolGv»Tey «V4van,^»u»wüa?j, .. vomutte^lbuoii nmnoißunaen nekmen narn aut der Ln » «I». rwaileilr «nN, npw Nur s »ar »eien 1-m «unaen nktimen ILmmM», Ae Vennttlelun-Sftekieii an. >««« »maelaadtrr EchrUi» nrnke trlne Brrdindliäikrll. L»»»Ipr»chft»U» tzlr. lt. 39. Jahrqanq. L Oe»., 11af!>vk»r»»»tvn 8«invr »Isi XÜnix« von K>nr«-Ivorlmttf 4ltiua^le« 2. Mgiii o» III-iUMN- MMl urinier. rrorit, r^r»nt unci tirü»"«tv« 8pvv1»I-lHv8«I>Sft lur ^ttpl8«vr1v. 8»>-i»«» aa»v>a>I. MIKr»l« Nr«>»». E Dr.zLivxlvr'« A1r»xeutroptvn i r> iLiwik L I-r.tVuru»1//Nr»^np«!ver i^»mehteinpr ^ tivm I»lni8t«l»8»t1 l bla eds 75?I I* ^ Vorsrm'lt v«ud »KivLrk,. —» GIr«»M««r HVe»Nin»»«I»t>«-^«i»»«»rIe»«ik. ^WkH A ' I^ÖIlIß^I. Hl'p8^6Il halt« meios nach elsn (krccncic-üt/n» ckor «Vm»uml'h<>tt. aaimtruirtvn llürrokrs in über 50 veisniiiocionou b'urinvn unci llonstiuktiono» silr ä«n irerin^ütnn dia rnm zriSaaton tlraij von fialnrordöriakeit pa»8sn<I, «onio mein« illimtrirt« Lroiiedilro Iiiarilhor am>ilm>Ian. ' Dik Reichsfinanisrnaem >>vsnackirichten. 5fo»i»ierzie»rath Bienert.^eslsviel in Vsniiiichein ^iv;i^er 8cWdöMn Äi««eli Mir die Monate Rooember und Dezember werden Bestellungen aus di» „Dresdner Nachrichten" für Dresden dei Unterzeichneter Geschäftsstelle zu , ÖNart 7tt Pfciiniaen» tlir aiiswärl» bei den Kaiserlichen j)ostai»s>alt«n im Deutschen Reichs gebiet« zu i Mark s» Pfennigen angenommen. Geschäftsstelle der „Dresdner Nachrichten', Marienftras»c 38. Erdarschoss. <v. «.-p > K Vollkommenster, selbst- t. tbatixvr, xoriiuscklosor ^ Urospsi te gratis unä § franco. 7V.OVV 8tück »s im Oabraued. Q»rt Ilbtnnt»», » vrosäon-8.. ?> 12, tr 27. . ir»n»pr»ell»w> N. d'r 2lr0.> ^ ß I Br. SA HK Hr SA.! tlrossv Xns«alil in Xoubeitv» IioekvIvLsUllt rrarnlrt«!' in jerlar I'roislaxe. pvr^^.nliedo Kinküute n. >loljv8t'2^ion in ttorüu, ?Ln«>. >Vien. ^ Dresden. 1894. kill! tt'tzns!8kli»k!i,^MsIl'OmMmti'Wtz8. Voltlische». „Ist doch waö", sagte der Mischer. Ta hatte er statt des er warteten Karpfens eine» Arosch gefangen. Wenn man boshaft sein wollte, so könnte man diesen Sinnspruch mit der grossen „Aktion" gegen den Umsturz in Zusammenhang bringen, da der angekündigte allgemeine Mchzug der Ordnungsparteie». wie schon ieht als feststehend betrachtet werden darf, keinesfalls das erhosstc durchschlagende Ergebnitz haben wird. Es scheint vielmehr, datz ein beträchtlicher Th eil des erwartete» Fanges verloren gehen wird infolge der bis in's Regierungslager hinein wiederslrahlenden Uneinigkeit der Parteien, die znni Theil die gegen die Sozial demokratie ausgeworfenen Netze vergessen und unter sich selbst ein Fischcrstechen veranstalten, bei dem Einer den Anderen in's Wasser stützt. Datz man auch in Regicrungskrciscn nichts zu thn» ent schlossen ist. wofür nicht eine kompakte Majorität gesichert ist. hat bereits die bisherige dilatorische Behandlung der ganzen Angelegenheit gezeigt und es wird auf's diene durch die vssijzlöse Mittheilung bestätigt, nach welcher die Berliner Ministerkonserenz die ganze parlamentarische Lage bcrathen soll. Wenn bei der Gelegenheit ganz besonders auf die schwebenden Finanzpläne hingewiesen wird, so heitzt das in nicht-offiziösem Deutsch nicht mehr und nicht weniger, als datz eben diese Finanz- plänr den .pauptgegensland der Bcrathungcn bilden sollen. In der Thnt würde cs unbillig sein, die finanzpolitischen Sorgen, die im Schootzc der Regierungen krcitzen, zu den Geringfügigkeiten zu rechnen, um die sich der Prätor nicht kümmert. Tie finanz politische Unfruchtbarkeit der verflossenen Session ist in der Seisentlichkcit. die ja znm Theil keineswegs erbost darüber war. längst vergessen worden, dir Regierungen aber spüren die Aach wehen davon je länger, desto mehr, weil sic die Säckel des Reichs und der Einzclitaaten füllen müssen und nicht wisse», wo sie den notbwendigcii Mehrbedarf heinebmen sollen „Es wird nun Ihre vornehmste Ausgabe sein, in gemeinsamer Arbeit mit den verbündeten Regierungen sür die Bestbassnng der Mittel Sorge zu tragen, welche zur Deckung des dnrch die erhöhte Friedenspläsenzslärke des -pecrcs entstandenen Mehrbcdarss er- forderlich sind Die Vorschläge, welche Ihnen in dieser Beziehung ziigehe» werde», bewegen sich ans einer breiten, zugleich die sinan zirkle» Beziehungen des Reiches zu seinen Gliedern ne» regelnden Grmidlage." So lautet die Erklärung der Thronrede vom l<>. Rov. v. I. über die dem Reichstag gesteckten Ziele ans siimnz Volitischem Gebiet. Im Verfolg dieser Richischnnr gelangst» die drei grotzen Stcnervorlagen. als deren Gegenstände die Börse, der Wein und der Tabak figiirirtcn, an den Reichstag, und mii ihnen wurde auch der wcitausschauciide Plan der Reichssinaiizrcsvriii ans den Tisch des panseS niedcrgelegt Was ist aus all' diesen Kindern der Mianel'schcn Finanzkunst geworden? dkm die Vörienstciier ist mit Ach und Krach am Leben erhalten worden, die übrigen sind dahin gegangen, „wo der Eochtus durch die Wüste weinet". Da aber rin wirklich vorhandenes Vrdürfnitz nickst durch den negative» Wahrspruch eines Parlaments ans der West geschasst werden kann, so haben die Erwägungen, mit welchen Mitteln der vorhandene Geldbedarf am besten zu decken sei, bei den betheiligten Regierungen ihren Fortgang genommen und man spricht mit grösster Bestimmt heit davon, datz Tabaksteuer und Rkichssinanzresorm auch im nächsten Reichstag wicdcrcrschcincn würden. Tcinngch wird es ohne erneuerte schwere Kämpfe auch diesmal nicht abgeben und wenn die Aktion gegen den Umsturz auch nur annähernd iimsang- reichc Erörterungen wie die finanziellen Fragen Hervorrufe» sollte so darf sich der Reichstag ans eine ausgedehnte Tagung gcfatzt machen Je weniger sich in der letzten Zeit die öffentliche Meinung uni steuerliche Fragen gekümmert Hai, unter dem alles Interesse verschlingenden Eindruck der niitirevoluttonärrn Aktion, um so unliebsamer wird das Plötzliche Erwachen aus der jetzigen an genehmen Sorglosigkeit sein, wenn mit einem Mal die rauhe Wirklichkeit in Gestalt neuer Steucrvvrlagen an die Reichsboten heranlritt. Im klebrige» aber darf wohl die Hoffnung als zilver- ffissig gelten, datz die ahlrlnrcndc Haltung des Reichstags in der vorigen Session jedenfalls den einen Erfolg gehabt hat. der Re gierung eine sorgfältige Schonung der minder trngsähigen Schultern clnznschärfcir und ihr die Vcrnieidimg jeder nicht unbedingt noth- wrndigrn Forderung zur Pflicht zu machen. Deshalb ist auch bereits, wie zuverlässig verlautet, aus dir vorjährige Dotation der Eiiizrlstaate» Verzicht geleistet worden. Das frühere Projekt der Rcichssinanzresornr wollte nicht nur den bestehenden Schwanknngs- iinterschird zwischen Matritiilariimlagcn und llebcrwcisungc» ans- glcicheii, sondern auch »och den Einzclstaatcir eine feste jährliche Doiation von <10 Millionrn Mark (wovon anfPrciitzen 24 Millio nen enisallen wären« ziibilligen, als Entschädigung für den Ver zicht ans diejenigen Einnahmen, die fortan ansschlietzlich in die Zuständigkeit des Reiches übergehe» sollte», um dieses finanziell ganz ans eigene Flitze zu stellen. Diesmal joll es sich dagegen , . . Stadl verordiretenwahleir. Müllervcrbandstag. Gerichtsverhandlungen. Tagesgeschichte. dtieode Orchesterabend nur um die Beichnsinng von Mitteln handeln, welche es ermög lichen. die Ueberwcisungen und Matrikula,beitrage im Eiai zu balaneiren. Datz diese Seite der Finanzreform nicht ans dem Auge gelassen werden wird, dafür birgt ihre von allen einzelstaatlichen Jinanzministcrir ohne Ausnahme empfundene Nvthwendigkcil. Der Reichskanzler Graf Eaprivi nahm noch am Schliff; der ver flossenen Rerchstagsscssiv» Veranlassung, ausdrücklich zn erklären, das: die verbündeten Regierungen „mit aller Entschiedenheit" an ihrer Auffassung von der erforderlichen Sicherstellung der Einzel staaten gegen die wechselnde Einwirkung der Ansprüche der RcichS-- sinanzen scsthalten würden. Die Aussichten, welche der jetzt der Vollendung nahe Vor anschlag sür den nächstjährigen Reichshaushcilt eröffnet, sind keinrswegs so glänzend, wie sie von der freisinnigen und ver wandten Presse in einseitiger Ausbeutung gewisser in Prcutzen erzielter Ueberschüssc hingestellt werden. Ter prentzischc Etat wird in seiner Schlntzzisser vom Reiche aus insoweit erheblich beeinflusst, als es sich um die Festsetzung der Matriknlarumlngcn handelt. Ir nachdem also der Reichstag in diesem Puniie beschlicht, wird der preutzische Etat mehr oder weniger gedrückt werden. Vor Wetter: Nieserichläge. Freitag, 26. Oktober. uitternehmungc» noch dAeinungsveffchicdenheiten bestanden: nun lgsve chcr Weile erledigt. Der Dampfe, Schiffe aus dem Zambesi - Sbirc mehr ist die Frage in gütliä „Pieil" und die beiden Leichter sind in den Besitz der Dmtsch-Sstairitnniichen Gesellschaft über gegangen. Tie vrcffachen Angriffe, die der polnische Rcichs lagsabgeordncte v. Kvscieisli infolge seiner unvorsichtigen Lem- berger Rede erfahren hatte, habe» ihn veranlatzt. sich einem Bei trester des Hiffch'ichen Telegraphenhnreaus gegenüber über die Au ,'prüche der prcutzüchen Polen und die sogenannte» letzten Ziele des Polentlmms auszuwrechen. Er bemerkte ». dl.: Was den Traum einer einstigen Wiederherstellung Polens anbetriffi, io lasst sich nicht leugnen, datz der Hang dazu rn einem Volke mit leben digem Bewusstsein nicht auSzurotten ist Ebensowenig tann aber auch geleugnet werden, datz ein solcher Traum keineswegs den Gesinnungen eines treuen und lopalen Staatsuntertbanen zuwrdcrzularffcn braucht, wohlverstanden nicht zuwiderziilniffen braucht: wen» cr's den noch Ilmi. >o ist die Verantwortlichkeit dafür gleichmätzig aus die Polen nnd auf das ibncn gegenüber angewendctc Sristem zu vcr theilen. Ich meine kurz, sobald alle Polen dnrch die Matznahnwn der Regierung »nd durch das Wohlwollen der deutschen össe»!- lichcn Meinung zu wirklich vollberechtigten Staatsbürgern gemacht Iverden. dann werden auch ihre Zuniifftsträume eine Gestalt an nehmen, die sich streng in dem Rahmen der vreutzilchen Loyalität halte» wird. Sind sie nnbemcdigt. werden sie ihre Träumereien, ihren Schwerchnntt autzerhalb der Landcsgrenzc verlegen, sind sic Allein dürsten hier diesmal die zn gewärtigendcn Mehrsvrdcmngcn aber znstiedengestellt, wird inan sie ruhig diesen Träumen nach- sür die Marine in Betracht tommcn. Aus iedc» Fall wird eS schon jetzt als vollkommen sicher bezeichnet, datz die von den Einzci- staaten an das Reich zu zahlenden Mattikillarumlagen die ihnen aus den Reichseinnahmcn .zuflictzenden Ueberschüsic wesentlich übersteige» werden. Die allgemeine finanzielle Lage wird überdies noch durch den Umstand verschlechtert, datz der durch sie Handels verträge erwartete geschäftliche Aufschwung gerade bei den eigenen Einnahmen des Reichs aus Zöllen und Verbrauchssteuern sich nicht geltend gemacht hat. Die an die Rcichskasse abznliesernden Nettobeträge dieier Art für 1895 !)6 sind nämlich auf 10,200,000 Mt. weniger gegen den vorjährigen Etat veranschlagt worden. Es kann also keinem Zweifel unterliegen, datz der Reichstag aus eine Vermehrung der Einnahmeguellen für das Reich ernstlich Bedacht wird nehmen müssen. Wenn so die Bedürfnitzsrage einerseits nicht verneint werden kann, so erheischt auf der anderen Seite die soziale Gerechtigkeit von vornherein eine unzweideutige Berwahrung gegen jede Art von Stcnrrl'wtekte», weiche den so wie so schon übermässig be lasteten schwächeren Schultern noch weiteres Geväck anfhalsen würden. Noch dieser Richtung wird daher sie Priffung des Reichstag-? in erster Linie sich wenden müssen. Es wäre sehr wünichensweilh. wenn der offiziöse Standpunkt, das; man den Verdacht beseitige» müsse, als erwarte man in dem Kampf gegen den Umsturz alles Heil von Polizeimatzregeln, auch rn der Steuer politik der Regierung zum Ausdruck gelangte. Gerade ans dem Gebiete der Stenerperiheilnng tann der Hebel einer gerechten, die Gegensätze ausglcichonden Reform am wirksamsten angesctzt werden. Es benscht heutzutage keine prinzipielle Meinungsverschiedenheit mehr über die Richtigkeit des stenerpvlitischen Grundsatzes, datz die wirthschastlich leistnngSsähjgeren Klassen auch einen gröberen An- Ihcil a» den öffentlichen Lasten lragcn müssen. Nur die stritte Befolgung dieses Arioms in der Praxis ist noch häufig ein wunder Punkt in unserem modernen Finanzwesen und hierin gründlich Wandel zn schaffen, »ins; die oberste Ausgabe einer ernsten, sozial- resornigtvrische» Arbeit sein. Nach dem grotzen sozialen Vorbild, das Tcntschland in der Arbeitcrschntzgcsetzgebnng ausgestellt hat »nd das beute von allen eivilisirten Nationen rückhaltlos anerkannt wird, darf man zuversichtlich erwarten, datz wir auch i» der ge rechten Ausgleichung der bestehende» Härten in der staatlichen und kommunalen Stciicrpslicht den übrigen Staaten mit gutem Bei spiel vorangchcn werden. Eine solche Steuerpolitik ist ichlictzlich doch slaatserhaltcndcr als alle im klebrigen gcwitz auch nicht z» nntcrschützcnden ZwangSmatzrcgeln ziisammengcnommen. Sie er zeugt Zufriedenheit, dicsenigc Macht, die der Grotzherzog von Oldenburg nach der ihm zugegangenc» Mitthcilung der Karlsbader Beschlüsse im Jahre 1819 als die wirksamste Waffe im Kamps gegen die Revolution bczcichnete, indem er dem Fürsten Metternich schrieb: „Den Umtrieben revolutionärer Grundsätze kann meines Erachtens nicht kräftiger entgegriigestcnert werden, als indem man ihnen zufriedene Untcrthancn cntgcgcnslellt Hängen lassen können Tie Polen in Preutzen trachten keineswegs nach einer Sonderstellung, wildern lediglich nach Gleichberechtig ung. Sie verlangen nicht, weil sie Polen, sie verlangen Alles, was anderen Staatsbürgern zngängig ist. trotzdem sic Polen sind. TaS lff kurz und bündig ihr ganzes politisches Programm: was darüber ist. wird von ihren Gegnern und Intransigenten rm eigenen Lager liineingetiflelt. Wenn man aber zur besonnenen Einkehr, znm crsprictzlichcn Wirken mahnt, gleich heitzt es in der chanvini stochen Presse beider Lager, man predige die politische Heuchelei, wie cs mir mit meinen nach dieser Richtung hin gemachten Leni- berger Acntzcriingcn gegangen ist. Berlin. Vor der Lstrafknmmer des hiesigen Landgerichts wurde bciitc gegen den amerikanischen Rennstallbesitzer Kecvs ver handelt. Derselbe ist beschuldigt, in Wcitzcnsce bei Berlin und in Hamburg ein bekanntes ainenkailijchcs Rennpferd „Bethel", das in Nordamerika und England viele Siege errungen und welches unter den für die übrigen Pferde gestellten Bedingungen nicht zu gelaffe» worden wäre, unter falscher flagge laufen gelaffcn zu haben. ES wurde beschlossen, die Lache zu vertagen. Tie „Bethel" soll aus Amerika Heriibergeichafft nnd zwei Zeugen ans Amerika, ein Obcrrotz- ar;l und ein Sachverständiger in der Perlon des Majors v. Schönhain geladen werden. — Tie hiesige Kriminalpolizei glaubt, datz der jetzt ans Turin ausgewiesene Gras Tschernatieff gleichbedeutend mit einem Verbrecher ist. der vor einigen Jahren in den Provin zen. namentlich aber auch in Dresden, zahlreiche Schwindeleien verübt hat. In Dresden hatte er n. Ä. einen Gastwirth um 5000 M. betrogen. Bcrli n. Ans Yokohama wird gcmcldei. datz die iaponischcir Truppen in Nord-Korea den Valuslutz überschritten haben und iir die Mandschnrci cinmarschirt sind. Das Armeekorps, welches Hiroshima unter dem Kommando des Generals Onamn verlies; nnd das gestern mit den Elsincsen bei Port Arthur zusammen- gestotzen sein soll, ist bei Scikiossr ans chinesische»! Gebiet gclan det. Es stellt fest, datz Tuaina bei Port Arthur oder bri Wcihai wci oder bei beiden Pnnkicn landen sollte. Ans Shanghai wird Atrnschreib- nn»> Acrnsprech-Vcrichte vom 24 Oktober. Berlin. Düc Bonner Studentenschaft erlässt einen Aufruf an die deutsche akademische Jugend bctr. die Sendung einer Ehren gabe an den Fürsten Bismarck zn seinem 80. GelmrtStagc. In dem Ansriffc heitzt cs n. A.: „Als iliizerreitzbarcs Band zeigt sich die deutsche Studentenschaft in der glühenden Liebe zum Vater land, in der unauslöschlichen Begeisterung und Dankbarkeit gegen Den, der dieses Vaterland frei und einig gemacht." - Der Kaiser hat 30,000 M. ans dem Dispositionsfonds für die katholische Pins- irchc in Berlin überweisen lassen. — Für den Stand der Herbst saaten In Deutschland Mitte Oktober sind folgende Noten ermittelt: Wintcrroggcn 2,3. junger Klee, auch Luzerne, 1.9. Eine vorläufige Schätzung des Erittcrrtrags, die sich im Oktober aus Weizen, Spehz nnd Sommergerste erstreckte, hat sür das Reich im Ganze» ergeben als Ertrag vom Hektar: bei Winterwcizc» 17,0 Doppcl- centner (gegen 17.l> im Voriahre«. bei Sommerweizen I5.2Doppel- cenirr (gegen 13,03), Wintcripclz 15,7 Dopprlccniner stiegen 15,2«, Somincrgciste 17,8 Toppclcentiicr (gegen 11.8«. Tic Angaben über diele Erntccrträge für dieses Jahr beruhen aus vorläufigen Schätz »»ge», die im Reiche von etwa 370» landwirthichastlichen Ver trauensmännern als Berichterstattern angcstellt werden. Das Antistlaverrikomitee hat sich rndgiltig ansgclöst. Ais am I. Avril d. I. die sämmtlichen Unternehmungen des.Komitees am Viclvria. Nyanza an das Reich übergingen, konittc ein vollständiger Ab 'lchen Damp schluh nicht stattsinde», da wegen der Wttzmann'lchen Dampfcr- gemeldet, datz die Japaner bei Talen Hoan im Osten von Port Arthur gelandet seien. Es geht das Gerücht, datz die Elunesen Port Arthur geräumt haben. — Bei dem letzten Erdbeben in Japan wnrdcn 3>«00 Hauser durch heftige, ans einander folgende Erdslötzc zerstört. 260 Personen wmden gctödtet, eine grotze An zahl verwundet. Frankfiirt. Die Kaisc.in Friedrich cröffnetc henke Vor mittag die hiesige Ausstellung für Kochtnnsl n. l. w.. welche nntec ihrem Protektorate stellt. Die Ausstellung ist von -178 Ausstellern reichlich belchicki. Marburg. Der Pureailvorstaild Rumps, welcher bei zwei hiesigen Instizräthen beschäftigt war. ist wegen fortgesetzter Unte, schlagimgcn im Betrage von 35 X> M. nnd wegen ilrknndeiisälsch »ng zu l Iabrcn Gesängnis; vemrthcilt worden. LckilcSwig. Die Kaiserin ist nntcr dem Jubel bei Ve- völlernng bicr eingetroffen. Die Einwcihnng des Tbnrines verlies programmmässig. Wien. Der Wehr Ansschiff; des Abgeordnetenhauses be willigte mit allen Stimmen gegen die der Inngc zechen das Retrnte» - kontingent für 1895. Tie Inngezechen erklärten sich gegen die Bewilligung ans wirthschastlichcn. politischen nnd »inaiisicllen Gründen, doch sollte dies keine Feindichast gegen die Armee bedeuten. Paris. Znm Oberbefehlshaber der Madagaskar Tiviiion soll General Regner ansrneben sein Brest. An Bord des Dampfers „Arethuie" eri'lodirie wäh rend der Versuche mit einer Maschine ei» Kestel. wobei 6 Per sonen gctödtet, 20 berwundet wurden Petersburg. Wie perlautet, soll ein sranzösiichcr Elsirmg »ach Livadia beritten iverden bebiffs eventueller Operation, ialts mir eine Niere angegriffen sein Witte. Professor Bergmann in Berlin soll die Bcrilsnng ahgelelmt baben. Ein 'urckstpares Eisenbahnunglück ereignete sich vor einigen Tagen aus einer Station der Kvslow Woroneiher Balm. Der Lotomotivsiilner eines Güterzugcs war clngeichlasen. der Zug iuhr deshalb durch die Stativ» und prallte mit aller Gewalt ans einen anderen Güterzng. Zivcinndzwanzig Waggons sind zertrümmert. Eine Send ung von Streichhölzern gerietb in Brand, und bald daran» ei plo- dirken mcbrere Pcnzinballvns, wodurch eine Anzahl Wagen per brannte Zebu Beamte des Fahrpersonals wurdcn gctödict Petersburg Wie aus Livadia gcmetdcl wird, wohnten der GrotzfürsI Thronfolger nnd Prinzessin Alir gestern im Schlöffe Oleando der Seelenmesse für den verstorbenen Grotzsürslen Kon stantin bei. Das hohe Brautpaar besuchte darnach den nahe- gelegenen Wasserfall. Petersburg. Das Bulletin von 1i lll» Vormittags lautet: Der Kaiser schlief wenig »nd stand Vormittags wie ge wöhnlich au». Avvctit wie gestern Das Oedem hat nicht zu genommen Dir Berliner Börse verlief in matter Haltung an» Be fürchtungen wegen Verichärffing der Vörsengcsetzgcbnng. Veson ders stark waren Bauten angeboten Lokale Banken ictzirn ans ermätzigtem Niveau rin. erholst'» sich dann vorübergehend, um Water weiter zu weichen. Kredit-AIticii gaben im Verlaufe I Pro; nach. Auch Bergwerke gedrückt. Tic leitenden Hüttcnwerthe ' ^ 'f ...
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