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Amts Blatt des Aömgl. Amtsgerichts und des Stadtrathes 1. Februar 1893 Mittwoch -7 Nm. weiche Brennscheite, birkene Brennknüppel, » » 86 4 976 I 199 20 54 3 846 8762 294 388 170 655 Schlag des künftigen Militärschieß- D standes. Oertliche und sächsische Angelegenheiten. Pulsnitz. Der hiesige Militärverein beging am Sonntag Abend im Saale des Schützenhauses die Geburts tagsfeier Sr. Maj. des Kaisers in sinniger und für die Besucher gewiß in bester Erinnerung bleibender Weise. Der Borstand des Vereins hatte in Gemeinschaft der an dem Zustandekommen dieser Festlichkeit betheiligten Mitglie der und Personen sich bemüht, diesen Festabend zu einem für die Mitglieder sowohl, als auch für die geladenen Gäste recht genußreichen Abend zu gestalten, und es wurde ihm hierfür der Dank von Seiten der Letzteren wiederholt ausgesprochen. Nach einigen Concert-Stücken, exakt aus- gefüyrl von der Gierth'schen Musikkapelle, nach einigen vom Mililärgesangverein ausgezeichnet vorgetragencn Lie dern, wurden nach vorhergegangener Ansprache Herr Bür germeister Schubert und Herr Dr. msä. Sauer zu Ehren mitgliedern des Vereins ernannt und denselben diesbezügliche daß sie nicht„im Entferntesten gewillt sind, je auf Egypten zu verzichten. England hat wahrlich schwere Opfer an Geld und Menschenleben genug gebracht, um seine heutige beherrschende Stellung am Nil zu erringen, und deren Bortheile sind nach verschiedenen Richtungen hin so große, daß der britische Leu diese Position sicherlich bis aus's Aeu- ßerste vertheidigen würde. Außerdem darf man nicht ver gessen, daß Egypten unter der englischen Bevormundung sich wirthschaftlich und finanziell überraschend günstig ent wickelt hat und diese den Interessen des Landes entsprechende Entwickelung wird durch die mancherlei unläugbaren An maßungen der Engländer gegenüber der egyptischen Bevöl kerung nicht herabgedrückt. Es kann darum auch im eigen sten Interesse des so reich gesegneten Nillandes nur gewünscht werden, daß die britische Flagge auch fernerhin über dem selben wehen möge. Jedenfalls hat aber das allerdings sehr entschiedene Vorgehen Englands gegen den Khedive eine unverkennbare Gährung in einem Theile der egyptischen Bevölkerung er zeugt, und das Londoner Cabinet sieht sich bereits veran laßt, Vorkehrungen zur Verstärkung des englischen Occupa- tionscorps in Egypten treffen. Es wäre immerhin nicht unmöglich, daß die Hetzereien der anti-englischen Partei einen Aufruhr der egyptischen Bevölkerung gegen die Roth röcke zur Folge hätten, und je eher dieselben im Stande wären, eine solche Empörung rasch und kräftig niederzu schlagen, desto besser würde dies für die Erhaltung des englischen Prestiges im Pharaonenlande sein. Indessen muß vorerst doch noch bezweifelt werden, daß der jetzige Khedive wirklich thöricht genug sein sollte, sich in ein so aussichtsloses Unternehmen zu stürzen, wie es der Versuch einer gewaltsamen Abschüttelung der englischen Herrschaft in seinem Lande wäre. Frankreich und noch mehr Ruß land würden sich hüten, dem Khedive in aktiver Weise zu Hilfe zu kommen, denn hieraus müßten sich alsdann un absehbare Verwickelungen beider Mächte mit dem britischen Reiche im Orient ergeben und auf solche sind zur Zeit weder die Franzosen noch die Russen eingerichtet. Für Abbas II. selbst aber stünde der Ausgang einer ernstlichen Auflehnung geg'.n die Engländer fest, der jugendliche Toll kopf auf dem Throne der Pharaonen müßte gleich seinem Großvater in die Verbannung wandern und vielleicht würde dann ein englischer Statthalter die viecekönigliche Stellung einnehmen. Vermuthlich werden aber die egyptischen Dinge, wie gesagt, nicht bis zu dieser kritischen Wendung gedeihen, vielmehr steht zu erwarten, daß der junge Khedive noch rechtzeitig zur Erkenntniß der für ihn so gefährlichen Sachlage kommt. Den Engländern jedoch kann man es nicht verdenken, wenn sie mit bemerkenswerlher Entschie denheit eben jetzt wieder aller Welt zu erkennen geben, Rittergutsbesitzer .Kammerherr vou Büna« auf Bischheim, Bürgermeister Or. Feig in Kamenz, Gemeindevorstand Gersdorf in Neukirch, Bürgermeister Heinze in Königsbrück, Fabrikant Georg Hempel in Pulsnitz, Johann Gottfried Hornuff in Brauna und Rittergutsbesitzer, Major a. D. von Wiedebach auf Wohl« K ö n i g^l i ch e A.m t s h aJu^p t m a.n^s ch a f t. " von Erdmannsdorff. Montag, den 6. Februar 1893, Vorm. 9^ Uhr. Egypten. Nach längerer Pause beginnt das Pharaonenland die Blicke des politischen Europas wieder einmal auf sich zu ziehen. Fast scheint eS, als sei die jüngste Munstertrffis in Kairo nur das Vorspiel zu einem neuen politischen Drama am Nil gewesen, dessen Entwickelung allerdings noch sehr abzuwarten sein würde. Unzweifelhaft hat bas Machtwort der englischen Regierung, welches den jungen Khedive Abbas II. Pascha zwang, den von ihm kaum erst zum leitenden Staatsmann Egyptens neuernannten Fahkn Pascha ohne Weiteres wieder zu entlassen und dafür den den Engländern genehmeren Riaz Pascha als Premiermi nister einzujetzen, in gewissen egyptischen Kreisen böses Blut gemacht. Es giebt in Egypten eine aus Franzosen, Franzosenfreunden und unzufriedenen Eingeborenen der höheren Bevölkerungsklassen zusammengesetzte anti-englische Partei, welche im Geheimen gegen die englische Herrschaft wühlt und die allem Anschein nach auch den jetzigen Khe- dive beeinflußt. Sicherlich werden die Bestrebungen dieser Partei hinter den Coulissen von Frankreich und Rußland begünstigt. Ersteres sucht ja, wo es nur kann, seinem ver- haMn glücklichen Nebenbuhler am Nü entgegenzuwirken, und daß Rußland als guter Freund der glorreichen Repu blik den französischen Wühlereien gegen England auf egyp- tischer Erde seinen Beistand leiht, dies hat schon mehr als ein Vorgang in der neueren Entwickelung der egypti schen Angelegenheiten bewiesen. Es ist darum nicht gerade unwahrscheinlich, daß französische und russische Einflüsse auch bei dem so kläglich ins Wasser gefallenen erstmaligen Versuche Abbas Paschas, seinen englischen „Beschützern" gegenüber selbstständig aufzutreten, im Spiele gewesen sind, wenn man in Paris und Petersburg das Gegentheü ver sichert, so sind dies natürlich nichts als diplomatische Mätz chen. Wmgl. Forstrevierverwaltung Laußnitz und Königl. Forstrentamt Moritzburg, amI20. JanuarM893. M Lehman». Mittelbach. B e.^a tm a ch u n g. Nach stattgefundener Ergänzungswahl besteht der Bezirksausschuß von Anfang dieses Jahres an aus folgenden Mitgliedern: Herrn Gemeindevorstand^Bauer in Großröhrsdorf, Erscheint: Mittwoch und Sonnabend. Als Beiblätter: 1. Iwustr. Sorrntags- blatt (wöchentlich), 2. Kirre kcrrrdrvirth-1 fchcrfMche WeikageK (monatlich). Abonnements - PreiS: Vierteljährl. 1M. 25 Pf. Auf Wunsch unentgeltliche Zusendung. Zu Wuksnitz Freitag, den 3. Februar 1893, Vorm. 9^ Uhr. birkene Nutzstücke, 13—31 cm Mitten- bez. 17—27 cm Oberstärke, „ Derbstangen, 13 cm Unterstärke, kieferne und fichtene Stämme, 11—26 cm Mittenstärke, „ „ „ Klötzer, 12—48 „ Oberstärke, „ Stangenklötzer von 11 cm Oberstärke, fichtene Derbstangen, 8—14 cm Unterstärke, kieferne Nüststangen, 13—15 „ „ fichtene Reisstangen, 4—7 „ „ Inserate sind bis Dienstag u. Freitag, Borm. 9 Uhr auf-ugeben. Preis für die einspaltige Cor- puSzeile (oder deren Raum) 10 Pfennige. Keschäftsstelren bei Herrn Buchdruckereibes. Pabst in Königsbrück, in den Nn- noncen-BureauS von Haast n» stein L Vogler u. „Jnvalidtn- danl" in Dresden, Rudolph Mosse in Leipzig. Holz-Versteigerung. — Gasthof „zurr» schwarzen M-ler" in «Königsbrück ch en ü/, ^sür Pulsnitz, '"T- Königsbrück, Nndcberg, Nndebnrg, Moritzburg und Umgegend Donnerstag, den 2. Fevrnar 1893, Nachmittags 4 U^r, gelangen im Gasthofe zum weißen Hirsch in Oberlichtenau 1 gutes Sopha und 1 Koffer gegen Baarzahlung zur Versteigerung. P,ulsnitz, den 30. Januar 1893. Kunath, Gerichtsvollzieher. incl. 13 Rm. fichtene, weiche birkene Aeste, weiche „ „ Stöcke. Kamenz,HamI25. Januar 1893. H Dm"""" Mufnudvierzigflor Jahrgang.