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) Diese Zeitung veröffentlicht db Mit « »«i i»««««««»«« Schrisüeitung, Druck und Vertag Hermann Rühle, OttkudochOkrilla. Nummer 9^ 3l« Jahrgang ümüichen Bekanntmachungen zu Ortendorf-OkriLs. und Akim' mch „Der Kvdel^. «r s»»t,Li« »»»»riiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiii, 2 vi« ,vtlnchorf« Zettuna' «rschrtnt Vt««o» " tag, Donnerstag «nt Sonnabend. - Der Be>»ß«»Pret, »trd m« Degtun » jeden Mona!» detannt gegei»». 2 Ir, Fall« HSHrrer Dewalt iKrteg ob, srnst. « !» ttxcndroelcher StLningen des Beiriede« der T 2 Fettung, d. Lteteranten od. d. Bekörderrma»» tktnrtLtungenj I,at der Bezieher deinen Tn- - sprach auf Lieferung »der Nackltefernnq der » " Kettung «d. Äü^z-chiung d. Bepr^spreise». » Postscheck-Konto Leipzig Nr. 29148. be» GrnrcindMtW den Beilagen „Neue Illustrierte*, „Mode Sonntag den 7. August 1932 Amtlicher Teil VMMche krinnerung dar. voraussaftlungen auf Uermögensteurr unü Umsatzstkuer. Zu entrichten sind bis zum 15. August 1932 die Vermögensteuervoraus- zahlungen von den Vermögensteilerpflichtigen außer solchen aus der Bodenbeivirtichaftung nach Maßgabe des zugestellten Steuerbescheides in Höhe von einem Viertel der JahrcS- steuerschuld, i bis zum 10. August >932 Umsatzsteuer-Vorauszahlungen sür Umsätze im Monat Juli 1932, soweit der Jahresumsatz >93" mehr als 20000 RM. betragen hat. Gleichzeitig sind die Umsatzsleucrvoranmeldungcn einz'reichen. Verzugszuschläge werden nicht erhoben, wenn die Vorauszahlungen beim Finanz-^ amt bis zum 17. August eingehen. Auf den bargeldlosen Zahlungsverkehr wird Hingeiviesen. Nach dem I7. dss. Mtü. werden die noch rückständigen Beträge nebst I V, v. H. Verzugszuschläge für jeden halben Monat vom Fälligkeitstage ab auf Kosten der Steuerpflichtigen durch Poslnachnahme oder im Verwaltungswege zwangsweise tingezogen. Aidrbrrg. den 6. August 1932. Pas Ainanzamt. Aei-Mches und Sächsisches. Vttendorf-Vkrilla, am ü. August >9ze. —- Wie aus dem Inseratenteil ersichtlich, beabsichtigt Herr Tanzlehrer Schütze, Radeberg im „Gasthof zum Hirsch" in Ollendorf-Okrilla, am Sonntag, den 7. dss. Mts. einen Tanzkursus zu beginnen. Herrn Schütze, der ja auch hier Nicht mehr unbekannt ist geht der Ruf eines guten Tanzlehrers voraus, sodaß ein Besuch seiner Kurse nur zu empfehlen ist. - Vorauszahlungen: Auf die im amtlichen Teile erschienene Aufforderung zu Steuervorauszahlungen wird aufmerksam gemacht. Um dte Ablösung gewisser Rlarkanleihen Don der Nachrichtenstelle der Stoatskanzlei wird mitge teilt: In der Presse sind in der letzten Zeit wiederholt Veröf- ientlichungen erschienen, welche die Auswirkung des vom Landtag beschlossenen Gesetzes über die Ablösung gewisser Markanleihen auf dis^ 'Gemeindefinanzen in einer mißver ständlichen Weise behandeln. Hierzu ist festzustellen, daß sich die durch das Gesetz bedingte Gesamtbelastung der Gemein den schwer abschätzen läßt, voraussichtlich aber geringer sein wird, als in den betreffenden Zeitungsnotizen angegeben Hürde. Vor allem aber verteilt sich diese Betastung auf acht zehn Jahre und tritt erstmalig im Jahre 1938 in Erscheinung. Die Befürchtung mancher Gemeinden, daß ihre gegenwärtige angespannte Kassenlage durch das Gesetz weiter erschwert werden würde, trifft also nicht zu. Unterbringung von Räumungsschuldnern Die Fälle, in denen die Mietgerichte die Wohnungsräu- MNg ohne Ersatzklausel verurteilen, haben sich in den letzten Jahren außerordentlich gehäuft. Das hat für die Gemeinden, denen die Unterbringung der Räumungsschuldner obliegt, vielfach außerordentliche Schwierigkeiten mit sich gebracht. Der Sächsische Gemeindetag hat sich daher an das Sächsische Justizministerium gewandt, aus dieü'Metgerichte in dem Sinn einzuwirken, daß sie eine unbillige Härte sür den Mie ter in der Versagung der Ersatzraumklausel und einen außer gewöhnlichen Nachteil in der Aufhebung der Ersatzraumklau« sei nach zwei Jahren regelmäßig dann als vorliegend aner kennen. wenn die Gemeinde erklärt, daß sie außerstande ist, den Räumungsschuldner unterzubringen, daß sie zur Fest stellung dieser Voraussetzung die Wohnungsämter gutachtlich hören und nach deren Vorschlag unter umständen längere Fristen für die Beschaffung von Ersatzräumen bewilligen. kein Karlosselkäfer in Dohna Dresden. Nach einer Blättermeldung sollte in Dohna bei Pirna der Kartoffelkäfer aufgetreten sein. Wie uns die Staat- "che Ueberwachungsstelle für Pflanzenschutz mitteilt, handelt " sich jedoch nicht um den gefährlichen Kartoffelkäfer, son dern um den Marienkäfer. Dresden. Das tschechische Flugzeug freige- gebe n. Das vor einigen Tagen bei Bannewitz notgelandete stchechische Flugzeug ist jetzt vom Wehrkreiskommando IV reigegeben und dem tschechoslowakischen Konsulat zum Ab- ranspori zur Verfügung gestellt worden Der Abtransport wird durch die Bahn erfolgen. Radebeul. In der Leipziger Straße stießen ein Kraft omnibus der Linie Leipzig—Dresden und ein Personenkraft, wagen zusammen. Der Personenkraftwagen wurde beim Ue- berqueren der Straße von dem vorschriftsmäßig fahrenden Omnibus ergriffen und auf den Fußsteig geschleudert. Der Führer des Wagens erlitt schwere innere Verletzungen und einige Rippenbrüche, während von den Insassen des Omni bus niemand verletzt wurde. Döbeln. Wegen Abtreibung verhaftet. Wäh rend der Nachtstunden wurden in einem hiesigen Garagen raum mehrere Personen beobachtet, als sie an einem Mäd chen verbotene Eingriffe vornahmen. Die Kriminalpolizei konnte noch in derselben Nacht vier Personen verhaften. Un ter den Verhafteten befindet sich der Assistenzarzt des Döbel ner Stadtkrankenhauses,KKurt Glaser, der Krankenpfleger und Hausmeister des Krankenhauses, Alfred Geßner, und das Mitglied des Döbelner Stadtorchesters, Alwin Wagner. Das Döbelner Stadtkrankenhaus hat mit der Sache nichts zu tun. Die Ermittlungen ergaben, daß sich die Beschuldigten öfter in dem betreffenden Raum zur selben Zeit und zum selben Zweck getroffen haben. Bautzen. Wissenschaftliche Funde. Das Au- rignacien, eine der jüngeren Kulturen der Altsteinzeit, ist jetzt durch Funde auf der Sohle der Feuersteinschlagstelle in Burk bei Bautzen nachgewiesen. Die Geräte dieser rund 70 000 Jahre alten Kultur sind durch den Wind und die mit ihm geführten Staub- und Sandteilchen abgeschliffen. Auch ein vom Menschen bearbeiteter See-Igel ist dort entdeckt worden. Zittau. Mutter und Tochter gestürzt. Auf der Landstraße von Blumberg nach Marienthal stürzte ein 19jäh- riges Mädchen von seinem Fahrrad und zog sich erhebliche Verletzungen zu. Die hinter ihm fahrende Mutter fiel vor Schreck ebenfalls vom Rad und verlor die Besinnung. Leipzig. Drei Autos im Straßengraben. Zwischen Großpösna und Threna landeten ein kleiner Last kraftwagen und ein Personenauto, nachdem beide Fahrzeuge zusammengestoßen waren, im Straßengraben. Ein dem Per- senauto folgender "Privatwagen kam durch das plötzliche Anziehen der Bremsen ins Schleudern und gesellte sich zu den beiden Autos im Straßengraben. Sämtliche Fahrzeuge wurden so schwer beschädigt, daß sie abgeschleppt werden mußten. Von den Insassen der beiden Personenwagen wur den eine Dame und ein Herr verletzt. Das Unglück soll sich beim Ueberholen einer Radfahrergruppe ereignet haben. Den Stiefsohn erstochen Leipzig. In dem Haus Auenhainer Straße 2S in Reu dösen kam es zwischen dem 52 Jahre alten kriegsbeschädigten Fräser War Haustein und dessen Stiefsohn, dem 21 Jahre alten Otto Röthel, zu einer heftigen Auseinandersetzung. Der Streit wurde immer erregter, bis zum Schluß Haustein aufsprang und sein Taschenmesser zog und sich aus den Stief sohn stürzte. Der erregte Wann brachte Röthel einen Stich in der Herzgegend bei. Röthel brach zusammen und starb kur; darauf. Haustein stellte bei seiner Vernehmung den Vorfall so dar, als habe er in Rotwehr gehandelt. Er sei, so erklärte er, von Röthel auf die heiße Küchenmaschine gestoßen worden, habe sich dabei verbrannt und sei in außerordentliche Wut geraten. In der Erregung habe er sein Taschenmesser gezogen und nach rückwärts gestochen, habe aber damit den Stiefsohn nur abwehren wollen. Haustein wurde dem Polizei präsidium vorgesührk und dann der Staatsanwaltschaft über- geben. Die Leiche des Erstochenen ist in das Institut für gerichtliche Medizin gebracht worden. Leipzig. CinKind ums Leben gekommen. In einem Haus der Krismhildstraße in Lößnig fand eine Mutter ihr zehn Monate altes Töchterchen erdrosselt auf. Es handelt sich um einen Unglücksfall. Die Frau hatte das Kind ins Bett gelegt und war noch einmal aus dem Haus gegangen. In der Abwesenheit muß sich das Kind im Bett aufgerichtet haben, an dem Bettgitter herumgeklettert und dabei heraus gefallen seick^er Hals des Kindes war durch eine Schnur des Saugers, den die Mutter dem Kind vor ihrem Weggang umgehänat hatte, fest zugeschnürt. Das Kleine ist vermutlich an einer Verzierung des Bettgitters hängen geblieben und hat sich dabei selbst erdrosselt. Leipzig. FünfVerletzte. Ein schwerer Bauunfall, bei dem fünf Arbeiter verletzt wurden, ereignete sich im Grundstück Katharinenstraße 3, wo gegenwärtig ein umfang, reicher Umbau ausgeführt wird. Aus bisher unbekannter Uv fache stürzte eine in geringem Abstand von der Nachbarwand aufgeführte Mauer in einer Breite von etwa vier Meter und fünf Meter Höhe plötzlich ein. Die an deuMauer beschäf tigten sowie vorübergehende Arbeiter wurden verletzt. Wäh- rend vier der Verletzten nach Anlegung von Verbänden von der Rettungswache entlassen werden konnten, mußte ein Ar- bester mit einer Gehirnerschütterung ins Krankenhaus ge bracht werden. Die von der Baupolizei sofort angestellten Untersuchungen ergaben, daß die Mauer in einwandfreier Weije ausgeführt worden war. Man vermutet, daß der Re gen der letzten Tage zu dem Einsturz beigetragen hat. Frohburg. Ein Todesopfer. Hier war es am Sonntag, wie gemeldet, zu Zusammenstößen zwischen Natio nalsozialisten, Sozialdemokraten und Kommunisten gekom men, wobei ein Nationalsozialist einen Bauchstich erhielt und ins Vornaer Krankenhaus gebracht werden mutzte. Es han delt sich um den Propagandaleiter der Ortsgruppe Froh burg der NSDAP, Iohannes Reifegerste. Er ist jetzt im Krankenhaus gestorben. Word in einem Chemnitzer Cafe Chemnitz. Im Cafe „Herold", das als Verkehrslärm der RSDAP gilt, wurde nachts der 31jährige Dentist Kre beck von einem unbekannten Täter durch einen Kopfschuß so schwer verletzt, daß er kurz nach der Einlieferung in da» Krankenhaus verstarb. Wie dazu amtlich mitgetellt wird, wurden die Gäste in dem betreffenden Cafe von zwei unbekannten Personen, die vorher friedlich ihr Bier getrunken hatten, plötzlich mit vor- gehaltenen Pistolen ausgesordert, die Hände boa-zuheben. In dem darauffolgenden Handgemenge erhielt der Dentist von einem der beiden Unbekannten einen Schuß in den kovf. Di« Täter, von denen einer durch einen Wurf mit einem Biergla» verletzt wurde, konnten zunächst entkommen, später aber wurde der Verletzte aufgegrifsen und sestgenommen. Die Er- mitklungen über die Parteizugehörigkeit der Täler haben noch nicht zu einem Ergebnis geführt. Der erschossene Dentist ist narleilos. Bisher 40 ReichsbamierWrer verhaftet Zwickau. In der bekannten waffenangelegenheik wur- den weitere neun Verhaftungen in der Umgegend vorgenom men. In Crimmitschau wurden drei SPD-Angehörige fesl- genommen. Außerdem wurden dort in einer Wohnung meh- rere hundert Schuh Munition und Schußwaffen gefunden. Außer in Crimmitschau wurden in Wülsen-St. Jacob, Oels- nitz und Cunnersdorf Reicksbannerangehörige verhaftet. Etwa vierzig führende Persönlichkeiten des Reichsbanner» sind bis jetzt in die Angelegenheit verwickelt. Vis setzt kann- ten 125 Pistolen und 7000 Schuß Munition beschlagnahmt werden. Zwickau. Die Bremsen versagt. In der Aeuße- ren Dresdner Straße ereignete sich ein schweres Verkehrsun glück. In einer gefürchteten Kurve am Vrückenberg versagten an einem Lastkraftwagen mit Anhänger die Bremsen. Der Wagen riß einen Gaskandelaber und mehrere Stratzensteine um, durchbrach das Straßengeländer und stürzte eine fünf Meter hohe Böschung hinunter auf die Reinsdorfer Straße. Der zehn Jahre alte Schüler Erich Neubert, der mit seiner Mutter in diesem Augenblick vorbeikam^ geriet unter den umstürzenden Anhänger und wurde schwer verletzt. Der Kraftwagenführer sowie der Beifahrer blieben wie durch ein Wunder unverletzt. Der Schüler mußte ins Krankenhaus ge bracht werden. Zwickau. Ein Gut niedergebrannt. Nachts entstand in dem Grundstück des Grundbesitzers Paul Möckel in Giegengrün ein schweres Schadenfeuer, wodurch das Wohnhaus, die Scheune und ein angebauter Schuppen ein geäschert wurüech-Erst nach vierstündiger, anstrengendster Arbeit der Feuerwehren war die größte Gefahr beseitigt. Außer landwirtschaftlichen Maschinen fielen dem Brand Hühner und Gänse sowie der Wachhund zum Opfer. Die Brandursache ist unbekannt. Turnen - Spiel - Sport im /X Turnverein Jahn e.V. / 2 X (Deutsche Turnerschaft). Sonntag, den 7. August 1932, / X Handball. Großnaundorf I. — Jahn 1. Anwuif nachm. 3 Uhr in Großnaundorf. (Abfahrt mit Rad nachm. V- 2 Uhr ab Fleischerei Gneuß). Fußball. Räckelwitz — Jahn l. Anstoß nachm. 4 Uhr in Großgrabe. Volkstümliche WetUämpfe in Königsbrück (l 4.8) für Turner u. Turnerinnen. Alles Nähere ist aus dem auf dem Turnplatz angeschlagenen Ausschreibungen ersichtlich. Sonntag vormittag volkstümliches Turnen auf dem Vereinsplatze. Kirchennachrichteu. Sonntag, den 7. August 1932. Vorm. 9 Uhr Gottesdienst mit Kollekte für die Unwetter» geschädigten in der östlichen Lausitz.