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Lokalanzeiger und Anzeigeblatt für Ottendorf-Okrilla u. Umg Sonnabend, den 21. Dezember 1940 39. Jahrgang Nummer 151 Anzeigenpreis: Die «gespaltene mm-Aell« oder deren Nam» ö UH» Nachlaß usw. laut aufliegender Anzeigenpreislist«. Anzeigm-Annah»« M M mittags d« Erscheinungstages. Bei sernnründlicher Anzetgeaarmah»« »Uh Erscheinungstage: Dienstag, Donnerstag, Sonnabend. BeptgspreU monaKch 1.tv 3LF einschließlich TrSgerlohn. Im Fall, höher« Sewav (Störung« des Betrieb« der Zeitung, der Lieferant« oder der BefSrderungseinrtchtung«) hat d» Bezieh« kein« kuMunkemplang beäeujenä eriveileft Zahlreiche Großsender bis 2 Uhr nachts hörbar Radio Paris, Friesland und Luxemburg für den Empfang im Reich freigegeben. Verstärker Einsatz des Rundfunks im Kampf um die Zukunft GrotzdeutschlandS. Der Reichsminister für Volksausklärung und Propaganda teilt mit: Die Versorgung des Reiches mit Rundfunksendern erfährt ab Montag, 23. Dezember 1940 eine bedeutende Erweiterung. Folgende Großsender werden im allgemein« nach 2V.1S Uhr noch bis 2 Uhr nachts zu hören sein: «HZ. Welle 1. Reichssender Breslau 950 3158 2. Reichssender Wien .!« 5S2 506,8 3. Reichssender Böhmen N 1113 2698 4. Großsender Donau 922 325,4 5. Großsender Weichsel 224 1339 6. Großsender Posen 869 345,6 7. Prolekwratssenver Prag 8. Prolektoratssender Brünn 638 922 470,2 325,4 Außerdem bleib ennach 2015 Uhr noch folgende deutschen Sender in Betrieb, deren Hörbarkeit sich jedoch zumeist aus ihre nähere und weitere Umgebung erstrecken wird SHA. Welle S. Reichssender Saarbrücken 1249 240,2 10. Norddeutsche Gleichwell« 1135 251 11. Lenver Linz 1267 236,8 12. Grazer Gleichwelle 886 338,6 13. Proickloraissender Mährisch-Ostrau 1348 222,6 14. Senser Dresden 1463 204,8 15. schlesische Gleichwelle 1231 243,7 16. Sender Kaitowitz 1204 249,2 17. Sender Litzmannstadt 1339 224 18. Sender Danzig I 986 304,3 19. Sender Danzig U 1303 230,2 20. Lenver Danzig M 1429 209.9 21. Lenver Königsberg ll 1348 222,6 22. Lenver Memel 1285 2338 23. Sender Krakau 1022 2938 24. Lenver Warschau 1384 * 216,8 25 Ter Teutschlandsender sendet ebenfalls bis 2 Uhr nachts, wird jedoch infolge der besonderen Reichwettenoerhältnisse die ser Riesemenvers des öfteren zum Abschalte« gezwungen sein. Die Norddeutsche Gleichwelle «st hörbar im gesamten nord- demschen Küstengebiet, in Südwestvemschlanv und Teilen ver Ostmark. , Die von Mimsterrai für die Neichsverteidigung erlassene Verordnung über außerordentliche Rundiunkmatznahmen vom 1. September 1939 wird nach wie vor mit außerordentlicher Strenge durchgesühn um das deutsche Volk in seinem Abwehr- kamps vor irver Zersetzungsarbeit zu schützen. Das Abhören ausländischer Lender wird also weiterhin um Zucht haus bestraft, jedoch Hai der Reichsminister für Volksauf klärung und Propaganda nunmehr folgende Großsender ver besetzten Gebieie mit ausschließlich deutschem Programm für den Empfang im Reich freigegeben: - «HZ. Welle 2«. Radio Paris cSendeschl. 22.15 Uhr) 182 1648 27. Lenser Friesland «Sendeschl. 19.15» 160 1975 28. Großs. Luxemburg iSendeschl. 2 nachts) 232 12S3 * Der Rundfunk steht heute mit seiner ganzen «rakt im Dienst des Kampfes gegen England und für ein m alle Zukunft gesichertes Grotzdeutsches Reich. Er har dabet «ine Fülle ganz besonderer Aufgaben. Tie Möglichkeiten, sie »u lösen, werden jetzt durch den neuen Sendeplan, ver soeben veröffentlicht wird, außerordentlich verstärkt. In der Mitteilung darüber rauchen die Namen vieler Sender aus, m« das deutsche Volk noch aus ver Zeit kennt, in der sie täglich haßerfüllt« Tiraden gegen das nationalsozialistische Deutsch land. sei»« führenden Männer und seine Einrichtungen vom Stapel ließen. Heute liegen auch die Orte, von denen aus sie senden, im deutschen Machtbereich und ihre Arbeit wird in Zukunst ganz dem neuen Deutschland und seinem Schicksals- kamps gewidmet sein. Die Verlängerung der Sendezeiten und die ° Einschaltung neuer Sender in den erlaubten Abhörbereich wird gerade m den Monaten der frühen Abende und langen Rächt« überall besonders dankbar begrüßt werden. Gewisse Einschrän kungen im Rundsunkbetrieb. di« weiter bestehen bleib««, such ausschließlich durch militärisch« Gründe bedingt. Ae MWHrims der Dreimächtepakte; Aufnahme brr Tätigkeit »er gemischten Kommission« In dem Dreimächtepakt uoisch« Deutschland, Italien und «apan ist di, Bildung gemilchter technischer Kommissionen vor« geleh«, di, di« Ausgabt hab«. d«n Pakt zur Durchführung zu bring,«. Di, dr,i Regierungen hab«« sich darüber geeinigt, m den drei Hauptstädte» f« ein, politisch« Genrralkommisfion sowie fr eine militärische und wirtschaftliche Kommission zu bilden. Nachdem di« g«m«insamen Vorarbeiten abgeschlossen find, wet- «« diese Kommissionen «nnmehr ihr« Tätigkeit aufnehmen. Zer Mr« W SSe»le Dar Eichenlaub zum Ritterkreuz kür den erfolgreichen U-Boot- Kommandanten Der Führer und Oberste Beirhlhaber der Wehrmacht hat Kapitänleutnant Schepke, Kommandant eines Unterseebootes, das Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen und folgendes Telegramm an ihn gerichtet: „In dankbarer Würdigung Ihres heldenhaften Einsatzes im Kamps siir die Zukunft unseres Volkes verlethe ich Ihnen antählich der Versenkung von 200 900 Tonnen feindlichen Hau- delsjchisssraumes als siebenten Offizier der deutschen Wehrmacht das Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes. Adolf Hitler.» ' — - > «e Khurchill; „Staat der kemeialchaft" Bernebelungsrede in der Harrow-Schule Winston Churchill, dessen Redestrom anscheinend wieder heftiger zu fließen beginnt, sprach in der Harrow-Schule, einer der Hochburgen von Plutolrotenspröklingen, die im übrigen Vie zweifelhafte Ehre hat, auch Churchill einmal zu seinen Schülern gezählt zu haben. Unverkennbar hatten es dem britischen Pre mierminister die Worte des Führers aus seiner Rede vor den deutschen Riistungsarbeitern angetan, in der er so schlagend die beiden Welten charakterisiert hatte, die sich heute gegenüber» stehen. 2n seinem Bestreben, diese nur allzu wahren Feststellungen des Führers zu parieren hatte Churchill aber einmal mehr eine überaus unglückliche Hand. Geradezu schülerhaft mutz es anmuten, wenn der britische Ministerpräsident gleich seinen wohl» dressierten Labour- und anderen Ministern plötzlich den staunen den Plutokraten-Jünglingen entgegenschmetterte, wenn dieser Krieg gewonnen werde, so müsse es „unser Ziel sein, einen Staat der Gemeinschaft aufzurichten in dem die Vorteile und Privi legien, die bis jetzt nur eine kleine Anzahl genossen haben, in viel größerem Ausmaße unter die Manner und die jungen Leute der Nation in ihrer Gesamtheit verteilt werden." Ob sich die Harrow-Schüler wohl sehr gewundert haben über diesen plötzlichen „sozialen" Erguß Mr. W. C.? Wahrschein lich werden sie bereits schon soweit in die plutokratische Materie eingedrungen sein, daß sie das Lhurchillsche Vernebelungskunst stück sogleich erkannten, und sich infolgedessen über den „famosen Dreh" ms Fäustchen gelacht haben. Doch das Lachen wird ihnen und Churchill einmal vergehen da England diesen Krieg nie mals gewinnen kann Der englische Premierminister wird nicht in Vie Verlegenheit kommen, später seinen „Staat der Gemein» schast" kaltlächelnd verleugnen zu müssen. Der Krieg oer Divi dendenschlucker. der Illusionisten und Volksbetrüger ist bereits verloren. Die Zukunft Europas wird nicht von schülerhaften Lügnern und Schwätzern vom Schlage Churchills gebaut. MrWe Profitgier Dividende von „nur» SV v. H. Die britische „Lake View and Star A.-E." berichtet, si« könne in diesem Jahr die Dividende von 50 v. H. entgegen den Erwartungen leider nicht erhöhen, obwohl sie einen Rekord an Erzverarbeitung zu verzeichnen habe. Allein die erhöhten Steuern und erhebliche Zubußen an Arbeitslöhnen zwängen zur Vor sicht. Die Dividende werde allerdings wie bisher ernkom- mensteuerfrei gezahlt, weil die Gesellschaft mit dem Schatz kanzler zugunsten der Aktionäre schon eine Einkommensteuer- Pauschalzahlung für alle oorgenommen habe. Die Plutokratengier geht soweit, daß die Eesellschaftsleiter nun schon Entschuldigungen von sich geben, wenn sie „nur" di« Hälfte des gesamten Aktionärkapitals als mühelose einkomme«» steuerfreie Iahrsrente verteilen. Wieder britischer MO-Toon er torpedier« Die amerikanische Radioftation Mackay-Radio fing ein« Funkfpruch des englischen Dampsers „Carlton» (5162 BRT.s auf, nach dem das Schiff 450 Meile« westlich «o» Arland durch ei« U-Boot torpediert Word« sei. Von ll-Boot angegriffen SOS-Rufe ei«es für England fahrend« «orwegifch« Frachter» Die amerikanische Radiostation Mackay-Radio sing oen Hilferuf des Norwegenfrachters „Varangberg" (2842 BRT.s auf. Das Schiff werde etwa 450 Meilen westlich der irischen Küste von einem ll-Voot angegriffen. s Warnung Japans an Amerika Eindeutiges Bekenntnis znm Dreterpakt — „Es ist gefährlich. Japans Haltung nicht zu verstehen» Die gestrigen Ausführungen Matsuokas vor ver japanisch» amerikamschen Gesellschaft finden in politischen Kreisen aller größte Beachtung. Auch die Presse gibt der Rede größten Raum und spricht von einer energischen Warnung an Amerika vor dem Kriegseintrift. Unterstrichen wird vor allem auch das klare, eindeutige Bekenntnis Japans zum Drecerpakt und zur Politik der Verbündeten. Die diplomatischen Redewendungen Matsuokas, schreibt „Japan Times and Advertiser", konnten den Ernst der Warnung an Amerika vor einem Kriegskurs im Pazifik nicht verhehlen und nicht herabmindern Amerika lei geraten worden, sich aus dem Europakrieg herauszuhalten oder die Möglichkeit eines Zu sammenstoßes mit Japan in Kauf zu nehmen, also den Krieg mit allen Folgen. „Tokio Asahi SHimbun" stellt fest, daß Japan, wie Mat suokas Rede zeigte, gleiches Rech: für Asien fordere, das sich die USA. mit der Äonroedoktrin für Amerika vorbehielte. Die Ent sendung Nomuras sei ein letzter Versuch Japans zur Klärung der japanisch-amerikanischen Beziehungen. ..Ei« sonderbares Mem" Die Weigerung Englands, Lebens mitteltranvporte aus de« ÜSA. für die besetzten Gebiete durchzulasie« Die Weigerung Englands, den Vereinigten Staaten di« ungestörte Lieserung von Lebensmitteln sür die von den deut» scheu Truppen besetzten Länder zu gestatten, stelle eine offene Verletzung des internationalen Rechts var, schreibt der Mai länder „Popolo d'Ztalia". Den Werr dieser Weigerung, durch die England Hosse, die besetzten Länder auszuhungern, um sie zum Aufstand zu treiben, werde man jedoch später erkennen, i wenn die Aushunqerer selbst die Rolle der Ausgehungerten über nehmen werden. Auf jeden Fall müsse man zur Kenntnis neh men, daß die englische Weigerung an Amerika, die Zustimmung eines großen Kreises von protestäntikchen Bischöfen und Univer- sitätsprosessoren gefunden habe, die ein bestialisches Dokument uncerzeichneten, in dem bekräftigt wurde, daß es Pflicht Ameri kas sei. Europa zur Rettung der „Weltdemokratie" auszuhungern, also zum Heil gerade jener besetzten Länder, die Churchill selbst befreien null. Es sei ein sonderbares System, die Leute zu retten und zu befreien, indem man sie unterdessen zwing«, Hungers zu sterben, das System der erpresserischen Demokratie, Dreister brUWes TSaschmssmiwSoer Eine Lüge, die Englands Schwäche kennzeichnet Der britische Nachrichtendienst verbreitet socbe« die Behaup tung, daß die deutsche Lustwaffe Dublin und Belfast bombar dier» hätte. An dieser Behauptung ist selbstverständlich kein wahres Wort. Weder Belfast noch gar die Hauptstadt des irische» Frei staates sind von der deutschen Luftwaffe angegriffen oder bom bardiert worden. Deutschland und Irland befind« sich nicht mit einander im Kriege. Derartige Täuschungsmanöver der bri tische« Propaganda haben nur den einzigen Zweck, Mißtraue« sa« «w weiter Unfrieden zu stiften. „Kräfte lerngehalten!" Bemerkenswerte Eingeständnisse im englischen Rundfunk Sir Frederik White hieli im Londoner Rundfunk einen be merkenswerten Vortrag. Bemerkenswert deshalb, weil er sich von jeder Ueberschätzung der Ereignisse in der westlichen Wüste freihielt. Er erkennt den Nachteil oer Eesamtkriegsführung. vag große britische Truppenteile in Aegypten festgehalten werben und daß dadurch eine erhebliche zusätzliche Beanspru chung der Tonnage für militärische Zwecke erfolgt. Da durch würden Kräfte vom Hauptkriegsschauplatz, der für Großbritannien die Nordsee und der Atlantik seien, fern» oeh alten. Zwischen Deutschland und Großbritannien sei der Krieg fetzt in eine neue Phase eingetreten, nämlich die des reinen Blockadekrieaes. Hierzu stellt White folgendes fest: Die meisten der vo« Deutschland besetzten Länder wären in normalen Zeiten Selbst versorger mit Ausnahme von gewißen kleineren Beoarfssektoren. Wenn es sein müßte, so könnte sich der ganze von Deutschland besetzte Raum von Warschau bis Bordeaux selbst ernähren und die britische Blockade könnte keine tiefgehende Wirkung erzielen. Nach britischer Einstellung erklärt Sir Frederick White zum Schluß, daß seine Hoffnung immer noch auf einem langen Krieg beruhe und tröstet sich damit, daß General Januar und E««ral Februar Deutschland besiegen könnt«!