Volltext Seite (XML)
Frankenberger Tageblatt «bmd Mo«. 77. Jahrgang Sonntag »eu 27. Oktober 1818 imen. Ws Geqenftände kommen in Blatt 113: betreffend die Firma Rudolph Klein, vormal« August Lieber» « Ao Die Firma ist rau zum Meer«, d. lr wir idorn. brndg »erd«, in dar r im »der: M»g chie: nter. aut: «ilda tiowt laeasa »«E , M0W , »7LÜ» UNM7 tmd »mi- mds ,'ung. t der e m !iSd., nrnt- egrr, > M. f cm tuido ung, Gmeigdtverbliildss-arkasst Niederwiesa A'/» Prozent Tägliche Beezinsung. Sonntag, den 27. ds. Mts., vormittag« /.7 bi« 8 Ukr an Mlntts^dveniee«!»« de» Wohlan an» Liebeswerk l Frankenberg, den 8. Ottob« 1818. . Ver -nsschuß für die Beschaffung non Weiyuachtskie0esgaveu für die ArankenSerger Krieger. Ma» Zeidler. Oswald Findeisen. Arno Findeisen. 2. Blatt 332: betreffend die Firma Ludwig Mannel in Frankenberg: Eine Zweig niederlassung ist in Odeiftutzengrün errichtet worden. . S. Blatt 452: betreffend die Firma Seifert S- Reicha« in Frankenberg und Blatt 481: betreffend die Firma Georg Frisch in Niederwiesa: erloschen. Frankenberg, den 28. Oktober 1818. Königliche» Amtegericht. Hosenträger, Brustbeutel, Geldtäschchen, Na barmonikas, Sicherheitsnadeln, Zigarren. Zigarrenspitzen. Le'eftoffe, Karlen und andere — Die Geldsammlung erfolgt in den nächste« Tagen durch die Herren Berirksvorsteher de» Verein« zu Rat und Tat. Geschenkgeaenstiinde bitten wir hi» spätesten» den S1. Oktober d». 2». bei der Firma Uhlemann L Lantzsch abzuaeben. Wir vertrauen fest daraus, daß die hiesigen Einwohner unserer herzlichen und dringenden Bitte gern Gehör schenken werden und das, wir auch diesmal di« oft bewährte Opferfreudigkeit unserer Bürgerschaft nicht vergeblich anrufen. Auch die kleinste Gabe wird dankend angenommen. — Wegen der Anschriften unserer Krieger erfolgt Nähere« später. Verkauf von Rotzfleiseb 2. Brotkartenbezirke» Nr. 701 bi» Schlich auf Lebensmittelmarke Nr. 181 Personen über S Jahre «halten 280 Gramm, «nter S Sahr« 125 Gramm. Di« A««wti»kar1t ist vorznlegtn. Die bisher nicht jur Belieferung vorgelegten Nummern find ««fallen. Stadtrat Framenberg» den 26. Oktober 1818. vemlcber llelcdmg Berlin, 25. Oktober 1918. Im Reichstage zucken die furchtbaren Erregungen unserer Tage gewaltig nach. Die Auseinandersetzungen kn den Fra gen unserer inneren Randvölker chatten heute die Tribüne schnell besehen lassen, und als nun unten im Hause die Ge müter nach Erledigung der Freitags üblichen kleinen Anfragen aufeinanderplatzten und die Polen von einem von tiefer Erregung ob der polnischen Ansprüche ergriffenen national- liberalen Redner sehr scharf angelassen wurden, da gab es aus der Tribüne, wo sich sonst nach der Gepflogenheit des Hauses kein Beifall zeigen darf, eine Kundgebung, wie sie selbst altersahrene Journalisten noch Nie gesehen^yatten, Kund gebungen, denen die sonst ganz verläßliche Stimme des Präsi denten Fehrenbach nicht gewachsen war. — Eigentlich sollte dies« Nebenfrage gar nicht behandelt werden, wie man durch Mehrheitsbes^ch nach langer Eeschüftsordnungsdebatte fest- Äber während es bei der geschäftlichen Behandlung der Not« Wilsons noch einigermatzen anging, setzte es bei den Verfassungsänderungen bei einer scharfen Rede Korfantys sehr erregt ein; denn wie es bei dHems weite Teile des östlichen Preußen für Polen verlangenden Redner in den Wald hineinschallt«, so schallte es bei den deutschen. Rednern wieder heraus. Sitzungsbericht Der Reichstag Erledigte am Freitag zunächst eine An zahl kleiner Anfragen, die sich auf..Versammlungsverbote, Höber« Invaliden- usw. Bezüge, die Verteilung von Nähr mitteln-für Gripve-Kranke Znd die Fretgabe von Sohlenleder bezogen. Vertreter der Regierung gaben entgegenkommende AntWkkn« Lohnsklave der nationalen Industrie Preußens, uns diese Industrie war bisher der Krieg. Das Verbrechen am pol nischen Volk« durch dte drei Termngen hat jetzt sechs Sühne gefunden. Wir verlangen keinen FUß deutschen Bodens, son- ">^en mit einem freien, gesicherten Zugang mit der von unzweifelhaft polnischer Aufruf zur Sammlung vou Weihnachtsliebesgabe« für Misere braven Frankenberger Krieger. Zum fünften Male werden unsere Krieg« vor dem Feinde da» Fest der Liebe verleben müssen. Wiederum gilt e», fie durch Liebesgaben au« der Heimat zu «freuen und ibr« in Treue und Dankbarkeit zu gedenken. Die viMp Dankschreiben in den letzten Jahren haben ja bewiesen, dak ein Weihnachispäckchen d« Heimatgemeinde unseren Krieg«» dte größte Freude bereitet bat. Wir kommen deshalb mit d« herzlichen Bitte, uns mit Bargeld und Gegenständen zu unt«stützen, da die Mittel, die von der Stadtaemeinde bereit gestellt find, nicht ausreichen. "" "" ' : Kleider-, Haar-, Zabn-, Batt- und Stiefelbürften. »zeuge, Notizbücher, Brieftaschen, Taschenmesser, Mund- und K«ttabat, Tabakpfeifen, Bevölkerung bewohnten Meeresküste. Zu Polen gehörten die polnischen Bezirk« Schlesiens, Posens, Westpreutzens und Ostpreußens. (Unruhe.) Präsident Fehrenbach: Sie verwechseln den Reichs tag mit dem künftigen Friedenskongreß. Es geht nicht, an, von dieser Tribune die Losreitzung deutscher Gebietsteil« zu verlangen. Abg. Kor fanty (Pole): Ich beabsichtige nicht, des deutschen Volkes Gefühle zu verletzen und kann dies auch nicht, wenn polnisches Land für Polen gefordert wird. Abg. Schulz (D. F.): Seit acht Tagen wrrd hier über Abtrennung deutschen Gebietes gesprochen, als wenn es sich nicht um große deutsche Gebiete und Millionen von Einwohnern handeit. Alle Deutschen in der Ostmark erheben flammenden Protest dagegen, auch nur ein Stück Land abzu- treten. (Lebhafte Zustimmung, Rufe bei den Polen: Regen Sie sich nicht auf!) Unter der vielgeschmähten preußischen Verwaltung ist Polen «ine Stätte des Wohlstandes und der Kultur geworden. Abg. Gothe in (f. V.): Für mich war das schmerz lichste dke Erklärung der Elsaß-Lothringer zu 90 Prozent deutscher Bevölkerung. Wenn wir vor einem Scherbenhaufen stehen, so verdanken wir das der wahnsinnigen Politik, die trotz unseres dauernden Verlangens Elsatz-Lothringen dl« Autonomie verweigerte. Mit tiefer Bewegung hören wir, daß diese deutschen Brüder von uns scheiden wall«». Auch in bezug aus die Polen hat lediglich eine törichte Politik das Auftauchen der Lostrennungsbestrebungen zuwege ge bracht. Wird die sprachliche Abgrenzung durchgesührt, jo muß Deutschland Anspruch auf Deutsch-Oesterreich bekommen. Was den Polen recht ist, sollte den Deutschen billig s«t». Aber diese Forderung ist nie erhoben worden. Ubg. Schlee (natl.): Wir können den Polen so viel Rechte geben wie wir wollen, deutsch werden sie nie werden. Nicht um haben das verschuldet, das ist eine Folge der Ver schiedenheit der Völker. Wir haben nur zu fragen, was uns Deutschen nutzt. Das deutsche Volk hat noch Kraft in sich, es braucht nur Führer. (Lebhaftes Sehr richtig! rechts und bei den Natlonälliberalen.) Die polnische Freiheit kennen wir. (Bravo!) Wenn ihr Fremde deutsches Land haben wollt, kommt und holt es euch, wir werden euch mit blutigen Köpfen heimschicken. (Lebhafter Beifall rechts und bet 's«» Nationalliberalen, Rufe: Endlich «in« deutsche Rede! Hoch rufe und anhaltendes Händ«klatschen auf den Tribünen. Vizepräsident Dr. Dove droht mit Räumung der Tribünen.) Abg. Dr. Lohn (U. S.): Die Ansprüche der Polen sind übertrreben. Schon nach der ersten Marneschlacht war der Krieg verloren. Trotzdem hat man jedem Zustande kommen "des Friedens «ntgegengearbeitet. Ludendorff hat Ende September nach Berlin telegraphiert, es möge sofort eine verhandlungsfähige Negierung gebi.det werden, damit mit Wilson «in Waffenstillstand vereinbart werden könne, da der Bestand der Front nur noch für kurze Zeit gewährleistet werden könne. Heut« ist von Hindenburg ein.Telegramm «ingegangen, Heer und Flotte lehnt«» sich dagegen aus, diesen Waffenstillstand zu schließen. Der Militarismus ist das stärkste Friedenshrndernis, das beseitigt werden muß, sei es bei der Krone oder in der Stelle der Obersten Hceresleltung. (Rufe: Unerhört, Lachen) Wir icichen unseren Freunden jen- seits der Grenzen zu diesem Kampfe die Hand. (Pfuirufe, 6» UMM htnOenbmg; h Hindenburg hat an den Reichskanzler folgendes Treiben gesandt: Unsere Feinde schöpfen aus unserer inneren Zerrissen? heit und verzagten Stimmung neue Kraft zum Angriff, neue Entschlossenheit zu hohen Forderungen. Feinde und neu trales Ausland beginnen, in uns nicht mehr «in Volk zu sehen, das freudigst alles setzt an seine Ehr«. Demgegenüber muß «ine Mheitlich« vaterländische Stimmung in allen Stämmen und Schichten des deutschen Volkes lebendig werden und deut lich erkennbar in Erscheinung treten. An dem felsenfesten Willen des Volkes, gegen jede demütigende Bedingung sich bis aüfs äußerste zu wehren, darf niemand zu zweifeln Veran lassung haben. Nur dann findet das Heer di« Kraft, der Uebermocht zu trotzen, nur dann finden unser« Unterhändler den Rückhalt für ihre schweren Aufgaben am Verhandlungs tisch. Ueberall mutz der Wille zum Ausdruck kommen, daß es für das deutsche Volk nur zwei Wege gibt: Ehrenvoller Friede oder Kampf bis zum äußersten. Das Vertrauen auf lunser« gerechte Sache, der Stolz aus unsere gewaltigen Leistun gen in vier Kriegsjahren gegen die stärkste Koalition der Geschichte, das Bewußtsein allzeit bewährter Bundestreue und die unerschütterliche Zuversicht an des deutschen Volkes Zu kunft müssen uns in den Frieden hinübergeleiten und uns dre Achtung vor uns selbst und die Achtung des Auslandes be wahren. Die 3. Lesung d«r Verfassungsänderungen^ wird von der Tagesordnung abgesetzt, weil weitere Anträge für Sonnabend vorber«itet werden. Geschäftsordnung Äöebatte über die WKk«m-Note Präsident Fehrenbach schlägt vor, die Not« vorläufig nicht zu besprechen, aus formellen Gründen und weil der offizielle Tert noch nicht vorliegt. Abg. Graf Westarp (kons.): Wir widersprechen dem Vorschlag, denn wir halten es für unsere Gewissenspflicht, unsere Stimme zu erheben. Auch das Ausland soll wissen, daß es im deutschen Volk noch Männer gibt. Präsident:-Das gehört nicht zur Geschäftsordnung. Graf Westarp: Als Sie das Amt übernahmen, er klärten Sie, daß dre Tribüne eine Stätte des freien Wortes sein solle. Präsident (mit erhobener Stimme): Ich bitte, mir einen Fall zu nennen, wo ich diesem Gedanken zuwiderge- .handelt habe. Abg. Ledebour (U. S.): Auch wir glauben, datz die Note znitbesprochen werden muß. Das Volk will sich nicht weiter abschlacht«» lassen. (Der Präsident ruft Redner zur Sache.) Abg. Fischbeck (Bp.): Die Gewissenspflicht besteht bei uns ebenso wie beim Grasen Westarp. Ls ist aber nicht richtig, diese Dinge in agitatorischer Weise von der Reichs- tagstribüne aus LU behandeln. Abg. Eb«rt (Soz ): Auch wir hätten das Bedürfnis, schon jetzt über di« Antwort Wilsons zu sprechen. Aber die Lage ist ernst, die Dinge stehen auf des Messers Schneide. Es wär« geradezu unverantwortlich, wenn wir unvorbereitet in dke Besprechung der Not« einträten. Wenn Graf Westarp von feiner patriotischen Pf.icht dem Lande gegenüber spricht, so ist das nicht seine Uebrrzeugung, solcher» aufgeputzt und aufgemacht nach außen, um in Has Volk Beunruhigung zu tragen. (Beifall bei der Mehrheit; große Unruhe rechts.) Abg. Prinz zu Schönaich-Cärolath (nl.): Wir glauben dem Vaterland einen Dienst zu erweisen, wenn wrr heute schweigen. » Abg. Mayer (Ztr.): Das Wohl des Vaterlandes muh stets voran gehen; es erfordert, daß wir jetzt nichts tun, was die Stellung unserer Regierung in einer für das Volk unangenehmen Weise festlegen könnt«. Abg. Graf Westarp (kons.): Wir empfinden «s als ein«» beleidigenden Anwurf, daß wir unsere Empfindungen um des Eindrucks nach außen aufgeputzt hätten. Ein« solche Beleidigung reicht nicht an nrich heran. Die Nichtbesprechung der Not« wird gegen die Konser vativen und Unabh. Sozialdemokraten beschlossen. - Das Haus tritt in die 3. Lesung der Versassungsvor- lagen «in. . Abg. Korfanty (Pole): Das alle preußische System verachten wir, das deutsche Volk achten und schätzen wir. Wir kennen seine große» Leistungen, trotzdem uns dieses verdammte preußische System die Sprache Goethes und dl W. SnO-, knmWti-, TMiMw mi ArmMMm» mutz ausnahmsweise Mittwoch, de« 30. Hklover 1918, und Sonnerstag, de« 14. November 1918, zu den festgesetzten Zetten «folgen. Gtadtr« Frauke»»««, am 26. Oktober 1818 Amtsblatt str die Königs. AmtsbaMtmannschast Flöha, das König!. Amtsgericht Md den Stadtrat zn Frankenberg „ _ «raukeubera < Sa. — Druck mW ««lag vou L. ». Roßberg iu Areukeuberg i. S«- «erautwortllcher Redakteur: Trust Roßberg sen. 1« Frameuoerg - Fleischbezug betreffend. In den nächsten Tagen werden die nette« auf die Zett vom 28. Oktober bi» 2». vr vember 1S18 gültigen Reich-fleischkaeten durch die Kemeindebebör^ Für de» erwähnten Zeitraum bleibt feder Haushalt hinsichtlich d« Bezüge» von M fleisch «nd Frischwurst an denjenigen Fleischer gebunden, in dessen Kundenliste er oereu» erstmaligen Abgabe von Fleilch usw. auf die neuen Reichsffeffchkatten hat d« Fleisch« an den je dafür vorgesehenen Stellen die Nummer, die der betreffende Haushalt fein« Kundenliste hat, einzutragen, sowie den Firmenstempel almudrüaen. mnri»rikt«n Zuwiderhandlungen gegen diese Bestimmungen wttden nach den einschlagenden PorlchrMen der Retchefleischordnung beftrast. - Flöha, den 28. Oktober 1818. Der Vorsitzende de» Kommunalverbandes. Die Geltungsdauer der vom Bezirksverband d« Königlichen Amtshauptnrannschaft Flöha herausgegebenen ktt«ingsbttgu^»ok»ln« für sv- und lv-Pfenniger wird mit Genehmigung de» Königlichen Ministeriums de» Innern bi» zum 31. Dezember 1L19 vulangeit. Flöha, den 28. Oktober 1818. Dl« Königliche Amtshauptmannschast.