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«Mn»!: «glich stütz l Utz^ Inserate »«»«i <mge"»mm«n: bi«»»«»»»».«»««, t«» bi« Mittag» I, »hr: WkarirnstraSe 13. «nuig- in dies. Blatt«, da«? jetzt i, 1SMV Gsemplaren «rscheint» finden eine erfolgreich« Verbreitung. Tageblatt für Uaterhaltung und Geschäftsverkehr. Mitredacteur: Theodor Drobisch. Mouvement: BietteljLhrlich -o Ngk. bei unentgrldlichrrL--' serung in'S HauS. Durch die Lünigl- Post vierteljiitzrlich 22 Ng» Einzelne Nummern 1 Ngr. Inseratenpreise:' Für den Raum einer gespaltenen Zelle: 1 Ngr. Unter „Einge sandt" dir Zell« r Rgr. Druck und Eigeuthmn der Herausgeber: Nepslh Netlhardt. — Verantwortlicher Redarteur: IttllUS Nrichvrdt. Dresden, de» 9. December. — D«r Gewrrbevrrrin beschloß in seiner letzte» Sitzung, »or Weihnachten nur noch eine Sitzung zu halten, und zweitens von einer Betheiligung an einem Kongreße sächsischer Gewerkevereine, wozu von Chemnitz aus ringelten worden ist, abzusehrn, wenn nicht ein bestimmtes Programm »orgelegt werde, aus dem zu ersehen sei, was man wolle*). Herr Tischlermeister Schäfer stellt einen sehr schön gearbeiteten Waschtisch mit einer Mechanik vor, bei welcher durch LinkS- drrhen sich da» Waschbecken füllt, durch RechtSdrehen das ge brauchte Wasser «bfließt. Es hat derselbe die Form eines EchreibpulteS mit Kommode und kann in jedem Zimmer aus gestellt werden. Zugleich bringt er im Namen gleichgesinnter Mitglieder dm Förderern der Vereinszwrcke in längerer Rede einen Dank dar. — Zahlreiche Geschenke für den Hausbau sind eingegangen, so von Herrn Bach zur Kindtaufe auch noch die Hochzeit (Kunstblatt), von Herrn Nitzschner 900 Kubikfuß Sandsteinquadern, von Herrn Rühle 500 Kubikfuß Lehm bis zur Stelle, von Herrn Lohnkutscher Dietze 100 Führen Sand, von Herrn Am Ende eine Anzahl Bücher rc Hierauf hielt Herr Ingenieur Kelling einen durch viele Zeichnungen und Apparate erläuterten Vortrag über Dampfkessel, über welchen wir später ausführlich berichten werden. — Oeffentliche Sitzung der Stadtverordne ten am 7. December. — Der Stadtrath zeigt an, daß die Einweisung der neuen Stadtrathsmitglieder auf Zeit, der Herren Kistner, Schmidt und Rülke, den 2. Januar nächsten Jahres im Rathhause stattfinden werde. — Von Herrn vr Arnest liegt ein Antrag vor: ihn seiner Funktion al» Vor sitzenden für immer zu entheben, als Stadtverordneten aber bi» zum neuen Geschäftsjahre zu beurlauben. Da» Gesuch wird mit Geschäfts- und Gesundheitsrücksichten des Weitere» motivirt und in demselben schließlich auf dm Vorbehalt tzin- gewiesen. den der Antragsteller sich gleich bei seiner Wahl zum Vorsitzenden gepellt habe. Wie bisher werde er übrigen» auch ferner unbeirrt von Allem das Wohl der Vaterstadt im Auge behalten. Auf Wunsch des Herrn vr. Arnest wird sein Gesuch der Reklamationsdeputation zur Vorprüfung überwiesen. — Ein längeres Communicat des StadtrathS beschäftigt sich mit der Regulirung der Schulden der Annen- parochie. Dasselbe wird der vereinigten Verfassungs- und Kinanzdeputation überwiesen — Ferner tritt der Stadtrath heute mit der Idee die Errichtung einer permanenten Markt halle auf dem AntonSplatze vor das Stadtverordnetencollegium. ES wird zunächst zur Prüfung dieser Angelegenheit eine außerordentliche gemischte Deputation, bestehend aus je 5 Mitgliedern des StadtrathS- und des Stadtverordnetencolle- giumS, niedergesrtzt werden. — In der Angelegenheit des Straßenbaues nach dem Güterbahnhofe hat sich der Stadt rath muerdingS für die Poppitzlinie entschieden, indem er daS Projekt der Stadtverordneten, die Straße durch das Grund stück der „drei Rosen" zu führen, als unzweckmäßig zurück weist. Die Fmanzdeputation wird diese Angelegenheit nun nochmals prüfen. — Die Berathungen über den Haushalt plan für da» Jahr 1865 werden, wie der Stadtrath anzeigt, im stadträthlichen Collegium beginnen. Hierzu wird, wie ge wöhnlich. der Vorstand der Finanzdeputation der Stadtver ordneten eingeladen. Stadtverordneter ttr. Stübel bemerkt: diese Vorberathungen seien von Jahr zu Jahr mehr herabge- kommrn und jetzt völlig antiquirt. Sie verzögern nur dm Abschluß des Haushaltplanes, haben aber nicht irgendwelchen Nutzen. Deshalb beantragt er, den Vorstand der Finanz- depution der Pflicht zu entheben, diesen Sitzungen beizuwoh- nm. Nach einer kleinen Debatte wird der Antrag des llr. Stübel gegen 2 Stimmen abgeworfen. — Bekanntlich soll auf der äußeren Bürgerwiese eine Parkstraße, welche von der Halbegaffe bis auf die Strehlener Flur führen soll, hergestellt werden. Um dieser eine Breite von 38 Ellen nach dem Plane des Herrn Gartmdirektor Lenne geben zu können, find eine große Anzahl von Arealen von Seiten der Stadt zu erwer ben gewesen. Der Stadtrath ist mit den betreffenden Adja- eenten in Verhandlung getreten, wobei sich herausgestellt, daß der Stadt rin Aufwand von 7—8000 Thalern dadurch ent stehen würde. Außerdem würde sie aber durch Tausch ein Stück Areal auf der Strehlener Flur verlieren. Nächst Her stellung der Parkstraße nun hat der Stadtrath der Fortsetzung der Promenadisirung der äußeren Bürgerwiese seine Aufmerk, famkeit geschenkt. Er postulirt hierzu ein, Berechnungsgrld von 8000 Thalern, zur Herstellung emer neuen Chaussee aber 920 Thaler und zeigt zugleich an, daß durch die letztere der sogen. Poetenweg würde verlegt werden müssen, daß ferner zur bessern Festsetzung der Grenzen zwischen dem zoologischen Gar ten und dm Promenadenanlagen mit der Direktion drS erste- rm einige Arealaustausche vorgenommen werden sollen. Zu alledem giebt das Stadtverordnetencollegium seine Zustimmung, bewilligt namentlich die geforderten Gelder und stellte seiner seits nu *) Es machte sich ein solcher Beschluß besonders auch deshalb nüthig. weil durch Statutenanaeleqenheit, Hausbausorgen ,r. die «or- ftände mehr als hinreichend beschäftigt sind. nur noch dm Antrag: den Environweg vom Dohna schlag nach der Wiener Straße zu verbreitern. — Zur Her- Herstellung einer Abzugsschleuße im PelarguS'schrn Schul grundstücke in Friedrichstadt werden 150 Thlr. bewilligt. — Als der Stadtrath die Summe von 1078 Thalern zur Heiz- barmachung der Friedrichstädter Kirche postulirte, wurde in einer von 49 Bewohnern der Friedrichstadt Unterzeichneten Eingabe gegm die projektirte Einrichtung Berufung eingelegt. Infolgedessen meint der Stadtrath nun seinen Antrag zurück ziehen zu müssen, womit sich die Stadtverordneten einver standen erklären. — Schon seit 1861 schweben Verhandlun gen zwischen dm maßgebmdm Behörden über die Beschaffung von Beleuchtung in der 1. Bürgerschule. In der letzten Zeit ist sie zun; unumgänglichen BMrfnisie geworden. Mußten ja sogar wegen Mangels an Licht schon Lehrstunde» aus- fallen. Jetzt postulirt der Stadtrath daher zur Herstellung von Oelbrlruchtung die Summe von 105 Thalern. Die Fi- nanzdrputation aber meint, wenn einmal Beleuchtung einzu richten sei, Gasbeleuchtung einzuführen Stellvertreter Wal ther greift dieses Votum der Finanzdeputation an, weil es doch höchst wünschenswertb sei, daß die Beleuchtung einmal ganz wegfalle, Gasbeleuchtung daher nicht nothwmdig sei. Außerdem collidire dieser Beschluß mit einem früheren ableh nenden Votum der Finanzdeputation und es werde heißm, wmn man 3 bis 4 mal sich an die Stadtverordneten wendet, dann nützt es schon etwas. Stadtverordneter Gerlach vertheidigt daS Gutachten der Finanzdeputation. Den Ansichten des elfteren schließen sich in.längeren und kürzeren Auseinander setzungen die Stavveroroneten Adler und Rülke, denm lies letzteren die Stadverordneten Gregor, Jordan und Referent (Stadtv. Unruh) an. Schließlich, nachdem von Herrn Stadt verordneten Anger I. Schluß der Debatte beantragt worden war, wird das Gutachten der Finanzdeputation mit 44 Stim men abgelehnt, der ursprüngliche stadträthliche Antrag auf Einführung von Oelbeleuchtung aber gegen 24 (mit 27) Stimmm angenommen. Es werden hierzu die geforderten 105 Thaler bewilligt. — Gelegentlich der Berathung über eine vom Stadtrath geforderte Beamtmanstellung bei der Gasanstalt giebt Stadtverordneter vr. Stübel einige Mit theilungen über dm Geschäftsgang bei der Gasanstalt, wel cher, wie er sagt, zum sofortigen Geschäfts-Bankerott führen müsse, wmn einmal ein mit der Feder nicht so vertrauter Chef wie jetzt an der Spitze stehen würde. Beim Stadtrathe wolle man aber von der Unzweckmäßigkeit eines Geschäfts ganges überhaupt nichts wissen, wie ein ihm vorliegendes Protokoll einer sogen. Rathssitzung, welche er als solche nicht anzuerkennen vermöge, da die Präsenzliste nicht ordentlich fest- gestellt worden sei, beweise. Stadverordneter vr. Wigard stellt deu Antrag: die Anstellung eines zweiten Controleurs so lange zu beanstanden, als nicht nach vorgängiger Verein fachung des Geschäftsganges die Notwendigkeit einer solchen Anstellung sich herausgestellt habe. Stadverordneter Jordan bespricht die Notwendigkeit der vorliegendm Anstellung, wenn er auch nichts destoweniger Vereinfachung des stadträthlichen Geschäftsganges wünsche. Stadverordneter Anger wider spricht einigen Bemerkungen des Stadtverordneten Vr. Stübel bezüglich des schleppenden Geschäftsganges bei der Gasanstalt. Stadtverordneter Rülke befürwortet das Deputationsgutach ten. In der Voraussetzung, daß ihm später bei Berichter stattung über das heute vorläufig mitgetheilte Protokoll des Stadtrathes Gelegenheit gegeben werde, einen noch entschiede neren Antrag zu stellen, erklärte Stadtverordneter vr. Wigard seinen heutigen Antrag zurückziehen zu wollen. Schließlich wird die Anstellung eines zweiten Controleurs genehmigt, ebenso der Antrag der Finanzdeputation um möglichste Ver einfachung des Geschäftsganges bei der Gasanstalt, ohnbe- schadet der eben geforderten Beamtenanstellung gegen zwei Stimmen. Stadtverordneter Anger I. beantragte, seine ab fällige Abstimmung zu Protokoll zu bringen. — Durch die längere Vakanz einer Jnspektorstelle bei der Wohlfahrtspolizei ist eine Stellvertretung nöthig gewesen. Der Stadtrath will nun nicht nur dem wirklichen Stellvertreter, sondern allen Executivbeamten der Wohlfahrtspolizei eine Gratifikation zu Theil werden lassen. Dieser Ansicht konnte sich auch heute das Stadtverordnetencollegium nicht anschließen und lehnte daher das vom Stadtrath schon zum zweiten Male gestellte Ansuchen wieder ab. — Zur Veräußerung eines erst kürzlich für 2000 Thlr. erworbenen Grundstückes auf dem Neustädter Kirchhofe um den Preis von 1600 Thalern giebt das Colle gium seine Zustimmung. Besagtes Grundstück hat sich näm lich trotz aller Bemühungen des Stadtrathes auf keine Weise nutzbar machen lassen, bis jetzt endlich bei einer stattgefunde und nen Licitation Herr Bezirksaktuar Ahrens, der einzig allein dazu erschienen war, 1600 Thlr. geboten hat. — Der plötzlich eingetrrtenc Winter hat schon viel« dem Arbeiterstand angehörige Leute arbeitslos gemacht. Wenn nun gleichwohl die Bedürfnisse derselben die nämlichen, wie früher, bleiben, wo Arbeit und Verdienst da war, so darf man sich nicht wundern, daß Einzelne dazu getrieben werden, sich auf jede, wenn auch nicht immer ehrliche Weise nach Brod umzuschauen. In Verbindung mit der durch dir Witterungs- Verhältnisse eingetretenen theilweisen Nahrungslosigkeit steht unzweifelhaft auch die Wahrnehmung, daß in den letztvergan genen Tagen hier mehrfache Einbrüche und selbst in Woh nungen versucht worden sind, die dem ärmeren Theile unsere» Publikums gehören. Es ermahnen solche Vorkommnisse zur größten Vorsicht und Aufmerksamkeit. — In einer hiesigen Restauration saßen vor einigen Ta gen zwei Freunde, ein Copist und ein Tischlergeselle, und plauderten mit einander über Dieses und Jenes. Der Copist wies unter Anderem seinem Freunde zwei Thaler, einen sog. Gedenk- und einen Sterbethaler, den er sich eingewechselt und in seinem Portemonnaie bei sich trug. Der Tischler nahm sie in Augenschein und trennte sich einige Zeit darauf von seinem Freunde. Beide gingen nach Hause. Als der Letztere aber am anderen Morgen sein Portemonnaie suchte, war e» aus der Tasche seiner Beinkleider verschwunden, und nur zu bald mußte er zu seinem Bedauern erfahren, daß sein Freund ihm an jenem Abend dasselbe gestohlen und die beiden Thck- lerstücke, deren Erwerb ihm schwer genug geworden, bereit» verpraßt habe. — Die in Altona liegende sächsische Truppen-Ab» theilung hat am Freitag Ordre bekommen, sich marsch fertig zu halten. — Am Malergäßchen, das von der Ostra-Allee nach d« Gerbergasse führt, riß sich gestern Vormittag ein Ochs los, der von drei Leuten nach dem Schlachthof geführt werden sollte. Er nahm Reißaus in der Richtung nach den Zwin gerpromenaden und wurde dort mit Hülfe einiger Dienstleute wieder eingefangen. Auf seinem Weitertransport aber gelang es ihm auf der Gerbergasse nochmals, sich loszumachen und durchzubrennen. Auf seiner neuerlichen Flucht rannte er eine dort beschäftigte Holzmacherin, verw. Hänsel von hier, über den Haufen. Obgleich äußere Verletzungen an ihr nicht wahr zunehmen warm, so machte es ihr Zustand doch nöthig, ihre Aufnahme im Krankenhause in Ausführung zu bringen. Der Ochs wurde später und ohne vorher noch weiteren Schaden angerichtet zu haben, aufgefangen und von da ab in gehöriger Ordnung an den Ort seiner Bestimmung, den Schlachthof, gebracht. — Gestern wurden die beiden Knabm, Geißler, 13 Jahr alt, und Schneider, 11 Jahr alt. welche vor 14 Tagen von Tharand entwichen waren und sich durch allerhand Manöver über Dresden, Wurzen bis Stötteritz bei Leipzig durchge schwindelt hatten, durch einen Wurzener Gensdarm hier durch und nach ihrer Vaterstadt Tharand gebracht. — Das am 26. v. M. zum Besten der UnterstützungS- kasse der Turnerfeuerwehr abgehaltene Concert hat nach Ab zug aller Kosten einm Reinertrag von 59 Thlr. ergebm. — Am 30. v. M. gegen Abend spielten auf dein, dem Gutsbesitzer Würker in Bockwa gehörigen Kohlenwerke ein Paar Knaben. Der eine davon, der vierjährige Sohn des daselbst wohnenden Steiger Horn, kam hierbei der Schachtmündung -n nahe und stürzte in den 200 Ellen tiefen Schacht, wo er untea auf der Sohle ganz zerschmettert aufgehoben wurde. — In der selben Nacht wurden die Gebäude des Gutsbesitzers Sonntag in Harthau, bestehend aus Wohnhaus, Scheune und zwei Sei tengebäuden, sowie das daneben gestandene Seitengebäude des Gutsbesitzers Herrmann, ein Raub der Flammen. Das Feuer entstand in der Sonntag'schen Scheune, vermuthlich in Folge böswilliger Brandstiftung. — Am 4. d. M. früh §7 Uhr brannte das Gäblersche Wohnhaus in Langberg bis auf dm Grund nieder. Das Feuer kann möglicherweise durch die Esse entstanden sein. — Der Rücktransport unserer Truppen aus Holstein er folgt erst vom 14. d. M. an, und wird über Harburg, Han nover, Cassel, Eisenach, Coburg, Lichtensels und Hof bewerk stelligt werden. — Nicht uninteressant dürfte es für Manchen sein, von einem Fortschritt auf ökonomischem Boden zu hören, welcher geeignet sein könnte, die Wintcrbeschäftigung der Landleut« ganz umzugestalten. In der Lausitz zieht nämlich ein unter nehmender Mann mit einer großen Dampfdreschmaschine von Hof zu Hof, von Dorf zu Dorf. Seine Maschine drischt in einem Tage an 600 Schock Getreide rein und sauber aus und räumt nicht selten an 2—3 Tagen mit dem ganzen Vorrath eines Rittergutes auf. Dazu gehören aber immer noch an 30 Menschen, nicht sowohl zur Unterhaltung der vortrefflich