Volltext Seite (XML)
Mesaer G Tageblatt «ttd Anieigrr lLldedlM Mld AtzMaerj. »«»««,<. Tageblatt «es«. Drwden E Fernruf Rr. AI Di» Riesa« Tageblatt ist da» zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Srntthauptmannschaf» »irokass« Postfach Ne. Großmchain. de» Amtsgericht« und der Amtsanwaltschaft beim Amtsgericht Mesa, de» Rate« der Stadt Riesa, «tesa Nr. ü» de» Finanzamt» Mesa und de» Hauptzollamt« Meißen behördlicherseits bestimmte Blatt. >. 210 Montes, s. September 1S2S, «de»»«. 82. Jahr«. '4)a« Reesäer Tag« blattHlleÜtt j^«« Tag, abend« '/,« Uhr mit Au«nahm» der Sonn- und Festtage. Sewe-preis, gegen Vorauszahlung, ,Ür einen Monat s Mark25 Pfennig ohne ZusttU- -ebühr. Mr den Fall de» Eintreten» vvn ProdukttonSoerteuerungen, Erhöhungen der Löhn, und Materialienpreis« behalten wir un« da« Recht der Preiserhöhung und Nachforderung vor. Luzetae» «r die Nummer des AuSaabetaae« find bi» 9 Uhr vormittag« aufzugeben und im vorau« zu bezahlen; «ine Bewähr für da« Erscheinen an bestimmten Tagen und Plätzen wird nicht übernommen. Brundpreick fitr pst SS wm breit», S mm hohe Brmtbschrift-geUe (S Silben) 25 Bold-Pfennig«; die SS «w breit« Reklamezeile lOO Gold-Pfennig«; zeitraubender und tabellarischer Satz SO'/, Aufschlag. Feste Tarn«. Bewilligter Rabatt «lischt, wen» der vttrag verfällt, durch Klage eingezoaen werden muß od« der Austraggeb« in Konkur« gerät. Zahlung«- und Erfüllungsort: Riesa. Achttägig, Unterhaltungsbeilage Erzähl« an der Elbe". — Im Falle höher« Gewalt — Krieg od« sonstig« irgendwelcher Störungen de« Betriebe« d« Druckerei, der Lieferanten oder d« Beförderungreinrichtungen — hat der Bezieher seinen Anspruch aus Lieferung »d« Nachlieferung d« Zeitung od« auf Rückzahlung de« Bezugspreise«. Rotati»n«druck und Verlag: Langer t Winterlich, Riesa. Geschäftsstelle: Gaethestrastze S». Bermrttvortliq für Redaktion: Heinrich Uhlemann, Riesa; für Anzeigenteil: Wilhelm Dittrich, Riesa. §r. ZtresmMs Me Kde vsr -em Wlkerbi»!-. WM SMMW « Helsingfors. Ueber eine furchtbare Schiffttata- ftrpphe wird an» dem Geenaebiet von Tammerfors berichtet: Sin Dampfer mit 2VV Passagiere« an Bord ist am Sonn abend t« der NLHe deS OrteS im Sturm gekentert mrd bin nen einer Minute gesunken. Ma« fürchtet, daß mindesten» 80 Personen de« Tod in de« Welle« de» See» gestmde« habe«. )s Stockholm. Nach hier eingegangenen Meldungen über di« Schiffskatastrophe bei Tammerfors befanden sich an Bord des untergegangenen finnischen Dampfers, der den Namen „Knru" führte, SO« Paffagiere, von denen ISO ertrun ken sein sollen. * Berlin. sTelunion.) Wie aus Tammerfors zu dem großen Schiffsunglück ergänzend gemeldet wird, waren bis Sonntag nachmittag etwa 100 Todesopfer geborgt». Noch immer werden Leichen an Land getrieben, zum großen Teil Schulkinder ans den Dörfern, die in Tammerfors zur Schule ginge« «nd den Sonntag z« Hanse bei ihren Angehöriger» verbringe« wollte«. Da sich viele Passagiere, besonders Frauen und Kinder in den Kajüten befanden und nicht mehr rechtzeitig auf Deck kommen konnten, ist die Gesamtzahl der Opfer noch immer nicht mit Bestimmtheit festzustellen. Auf jede« Fall befanden sich über 130 Paffagiere an Bord. »S M k!» WW ökk. Personen find gerettet worden, so daß «an mit etwa IW Tote» rechnen muß. Der Kapitän de» verunglückt«»» Dampfers, der sich unter den Geretteten befindet, berichtete über den Hergang des Unglückes u. a.: Kurz nach A4 Uhr nachmittags seien meh rere bi» zu 10 Meter hohe Wellen über das Schiff hinweg geschlagen. Die Paffagiere seien ängstlich geworden und ein Teil von ihnen legte RettungSgürtel und Schwimmwesten an. Plötzlich habe der Dampfer eine Schlagseite erhalten, die vielleicht dadurch verstärkt worden sei, baß fast alle Paffa giere nach der Leeseite (der dem Winde abgekehrten Seite) des Schiffes gelaufen waren. Der Dampfer legte sich ganz auf die Seite und aus Deck und in den Kajüten sei eine wilde Panik entstanden. Auf den schmalen Treppenaufgängen spielten sich, wie die Ueberlebenden berichten, herzzerreißend« Szenen ab. I« Berlanfe von wenigen Sekunde« sank das Schiff. Ehe der Dampfer Tarjanne, der sich in der Nähe befand, am Unglücksplatz eintraf, waren die meisten bereits ertrunken. In den finnischen Kirchen wurden am Sonntag Trauer gottesdienste abgehalten. Die Zeitungen erschienen mit brei tem Trauerrand. In Tammerfors läuteten die ganze Nacht hindurch die Kirchenglocken. Alle Theater und Restaurants sind geschloffen. Ganz Finnland steht im Zeichen der Trauer. MlmdW elin NWW ml MrMell MkslsiM bei NWkl. * Newyock, 8. September. Ein vollbesetzte. Passagierflugzeug mußte wegen Benzinmangel bei starkem Nebel am Sonnabend abend auf dem mit Badegästen überfüllten Strand von Connetz-J-land notlanden. Da« Flugzeug überschlug sich, nachdem es mit einem Flügel an einen Pfosten gerast war. Während die Flugzeug- paffaaiere heil davon kamen, wurden zwei Kinder getötet nnd 1v Badegäste schwer verletzt. Eine Anzahl badender Personen wurde betäubt und von den Wellen iortge- schwemmt. Auf dem Badestrand entstand eine Riesen- vanik. )( New york. Bei dem schweren Flugzeugunglück am Strand von Lonney-Jsland sind nach den bisherigen Fest stellungen zwei Personen getötet und el? verletzt worden. Man befürchtet jedoch, daß noch mehrere Verletzte er- trunken find» da das Flugzeug, eine Maschine schweren Typs mit Paffagierkabine, noch 'einer Notlandung erst mit einer Geschwindigkeit von 90 Kilometern durch die Badenden hindurchschoß, ehr es an einer Kaimauer zer schellte. Der Pilot, der nur leichte Hautabschürfungen davontrug, erklärte, daß er, da sein Brennstoffvorrat er schöpft war. einen Platz für die Notlandung auSsuchen wollte und dabei die Kontrolle über das Flugzeug verlor. In WWe ImiWr.Im" mit ri Mim Mtzm Krim«. »Königsberg. (Telunion.) Der däuische Dawvfer »Da«", der mit einer Kohlenladung am Freitag abend Dänemark verließ und nach HrlfingforS unterwegs war, ist am Sonnabend bei schwerem Sturm in der Danziger Bucht in Seenot geraten. Die SOS-Rufe des Dampfer» enthielten keine Etandortangabe und verstummten sehr bald vollständig. Eine» der zur Zeit in Pillau liegenden Tor- pedoboote begab sich sofort auf die Suche. Auch «in in Travemünde angesordertes Wasserflugzeug suchte trotz br- andauernden Sturme» die ganze Danziger Bucht ab, konnte aber bis Sonnabend abend keine Spur von dem Schiff finden. Schließlich gelang eS dem Linienschiff „Hessen" in der Nacht »um Sonntag ein Boot de» dänischen Schiffe» mit einem Manu der Besatzung zu bergen. Nach Aus sage des Gerettete« ist der Dampfer mit der übrigen Besatzung gesunken. Das Schiff soll am 7. September kurz nach Mitternacht etwa vierzig Seemeilen nordwestlich von Brüsterort untergegangeu fein. Der Urberlebend« hat den Untergang beobachtet. In dem Boot batten sich zu nächst fünf Mann befunden, von denen vier herauSgespült worden sind. Der Ueberlebende will «in zweites Boot mit zwei oder drei Mann, darunter dem Steuermann, in Lee unter Segel beobachtet haben. Die Besatzuu» de» „Dan" bestand au» S1 Man« «nd der Frau de» Steuermann». Der Name des geretteten Matrosen ist Martin Melm aus Dragär. AlWWklkk S«Wli il RkUI. * Nom, 8. September. In Neapel ereignete sich am Sonnabend ein folgenschwerer Hauseinsturz, wobei, soweit bisher feststem, sechs Personen ge tötet und 20 mehr oder weniger schwer ver letzt wurden. Der Unfall ereignete sich in einem der bevölkertsten Viertel Neapels, in einem zweistöckigen Hause. Glücklicher weise war der zweite Stock unbewohnt, da oas Haus als baufällig bekannt war. Trotz wiederholter Borstellungen haben sich die Hausbesitzer aber um den Zustand des Gebäudes nicht gekümmert. Sonnabend nachmittag gaben nun die Autzenmauern nach und verursachten den Einsturz des Daches, wodurch die Decken und Fußböden des 2. und 1. Stockes eingeschlagen wurden. Sämtliche Personen, meist Arbeiterinnen, die sich in den Werkstätten befanden, würben unter den Trümmern begraben. Die Rettungsarbeiten wurden unter der persönlichen Leitung des Befehlshabers des Neapolitaner Armeekorps sofort von Feuerwehr, Mili- tär und Miliz in Angriff genommen, konnten aber nur langsam vonstatten gehen. Die ersten Leichen wurden erst gegen 23 Uhr beim Licht von Scheinwerfern unter den Trümmern hervorgeholt. Von den Berwuiweten schwe ben mehrere in Lebensgefahr. Außerdem werden einige Personen noch vermißt. Die erste Tote, eine 18 jährige Arbeiterin, wurde von ihrem beim Rettungswerk als Feuer wehrmann beteiligten Vater geborgen. Bei den Rettungs arbeiten wurden zwei fafchtsttfche MAzsoldaten durch herab- stürzende Balken verletzt «nd mußten ins Krankenhaus geschafft werden. «W klWlllW W WMMUMU. * Koblenz, 9. September. (Telunion.) Zu den in letzter Zeit wiederholt verbreiteten Nachrichten über di« Rheinlaudränmnng und die Verlegung der interalliierte« Rheiulandkommission von Koblenz nach Wiesbaden, hat die Telunion an amtlicher Stelle Ermittlungen angestellt und erfahren, daß alle diese Nachrichten sich in der Hauptsache ans Mntmaßnnge« «nb Gerüchte stütze«. Die Dinge liegen im Augenblick so, daß nur der Beschluß im Haag, die zweite Zone bis spätestens zum 15. Dezember 1S2S und die dritte Zone bis spätestens SV. Juni 1SSV zu räume», als feststehende Tatsache anzuuehmen ist. Alle anderen Nachrichten, insbeson dere daß dieses oder jene französische Regiment an bestimm ten Tagen aus dem Rheinland abrücke und in schon näher bezeichnete französische Garnisonen ziehe, find unzutreffend. Diese Meldungen dürften nach amtlicher Aussassung aus der Tatsache kombiniert sein, daß die Besatzungstruppen bis zu den im Haag festgelegten Tagen zurückgezogen sein müssen. Es wird behauptet, daß die Rheinlandkommission nunmehr endgültig beschlossen habe, bei der Räumung der zweiten Zone ihren Sitz »ach Wiesbaden zu verlegen. Wie der Tele- graphen-Union von zuständiger Seite versichert wird, ist diese Frage noch vollkommen in der Schwebe und ein end gültiger Beschluß noch nicht gefaßt. Allerdings ist eine Ver legung der interalliierten Rheiulandkommission «ach Wies baden höchst wahrscheinlich, wobei jedoch immer noch die Möglichkeit einer endgültigen anderen Entscheidung besteht. Die Rheinlandkommissio«, die in Koblenz noch 200 Personen sowohl von französischer Seite als auch von belgischer und englischer Seite aus zählt, wird nur noch mit SV Köpf«« in ihren neuen Ditz übersiedeln. Das Reichskommissariat alS deutsche Interessenvertretung gegenüber der Rheinland kommission nimmt künftig auch dort seinen Sitz, wo die Rheinlandkommission sich niederlassen wird. Zu der Frage -er Räumung kann als sicher gelte», daß die Franzose« ihre Truppen bereits bi» zum Dezember an» der zweite»» Zone zurückgezogen haben werden und daß zur Ausrechterhaltung der Gesetzeskraft in den Hauptplätzen der zweiten Zone nur Flaggen- und Wachkommandos verbleiben, die unmittelbar vor dem letzten Räumungstermin lautlos verschwinden und ihren Truppenteilen in Frankreich wieder einverletbt werden. Der Abschluß der Besatzungszeit für die einzelnen Gebiete dürste sick alio an den terminmäßigen Schlußtagen nur in einer formellen Erklärung widcr'pie« geln, daß das bisherige Belavungsgcbicr der deui'wcn Ober hoheit zurückgegeben wird. Tas gleicke Verfahren durfte auch bei der Räumung der 3. Zone im Juni 1980 angewandt werden. 8kW BMW WMUlSMW". Paris. I» Nrusmoutiers hielt bei der Gedenkseier für die Marneschlacht der der Marin-Tcuppe anaebörende Abgeordnete Taittmger eine Ansprache, in der er auf di« Verhandlungen im Haag und in Genf zn sprechen kam. Er führte auS: „Im Haag, in Gens und anderswo spricht man viel von den moralischen Schranken, die dcn Frieden schützen. Wir erklären rund heraus, es ist ei« Wndnfiu«, di« Sicherheit deS Landes lediglich aus Pakte, Verpflichtungen und Verträge aufzubaneu. Diejenigen, die d e Berant- wortung für derartige Beschlüsse übernehmen, sollten daran denken, daß im Haag bereits vor 1914 Schranken dieser Art errichtet wurden. Haben sie aber Belgien und Frankreich vor dem Einfall geschützt und uns vor einem schrecklichen Kriege bewahrt? Die Staatsmänner, die sich diesen Träumereien dingeben, stellen sich «nd n«S vor eia schreckliches Erwache«. Es scheint, daß man um für den Frieden zu arbeiten, als guter Europäer bandeln muß. Aber warum sind die Franzosen vor allen anderen gute Europäer? Im Haag und in Genf find die Engländer und di« Deutschen zunächst Engländer und Deutsche und ver teidigen energisch die Interessen Englands und Deutschlands. Unser« Staatsmänner sollte», bevor sie ihren Ruhm darin suchen, gute Europäer zu sein, zunächst an die Interessen Frankreichs denken. Das höchste Interesse, für das sic die Berantwortung tragen, ist die Sicherheit des Lander. Liese Sicherheit war bis zum heutigen Tage durch die Besetzung des Rheinlandes garantiert. Wir dürfe« daS Rheinland erst dann verlaffru, wenn unsere Grenzen genügend stark «nd genügend ««»gerüstet find, um «ns eine Sicherheit zu gebe«, di« der glrichkommt, die uns die Besetzung von Main» gewährt." SMbmMlM Ws »M LeOtM UksiMlM. )l Lemberg. Ans dem Gelände der eben eröffneten Ostmeff« wurde Sonnabend abend gegen 10 Uhr eine Bombe t« da» Gebäude der Meffeleitung geworfen. Die Bomb« explodierte und zerstörte die Inneneinrichtung, wobei «tue Angestellte schwer und zwei Meffebeamte leichter verletzt wurden. Der Täter entkam trotz sofortiger Verfolgung in den da« Meffegelände umgebenden Anlagen. Einige Stunden vorher war von der Polizei ein ukrainischer Eymnastaft namens TereSzcnk seftgenommen worden, der in einer Straß« der Stadt «ine Bombe falle» ließ Di« Bomb« explodierte, ohne jemand zu verletzen. Sin« Unter» suchun, ist «inoeleitet. lr MnWstt M SlbkWkN dei MiMgen seidmnl. * Meiningen. In dem zwischen Meiningen und Mellrichstadt gelegenen Stockheim brach in der Nackt zum Sonntag ein Grostfener aus, das in wenigen Stunden trotz angestrengter Adwehrtätigkeit LS Wohnhäuser und 24 Scheunen «iuäscherte. In Stockheim sollte am Sonn tag die Weihe der neuen Kirckenglocken vorgenommen werden und zur Borfeier wurde in den späten Abendstunden de» Sonnabend ein Feuerwerk abgebrannt. Man nimmt an, daß «ine Rakete das Dach einer Scheune entzündet hat. Ein« Reih« von Landwirten ist durch die Brandkatastrophe obdachlos "worden.