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«den-Nussave V7.Nabevaua. M.4» «»Mas, ii. September iszz NI GegrUnöet 18SH Nnzelgrn»>rNse: »0 mm Kelte «rund,ekle »» Plg-, auZwärtt io Psg, Kellenablchlag u. Rabatte nach T-rlt. gamlllenantelgen und Slellengetuche er- mLbkgte Prelle. Og.-»kbahr 30Psg.— Nachdruck nur mlt Quellenangabe Dresdner Rachrlchten. Unverlangte Schrlststllcke werden nicht ausbewabr« Druck u. Verlag r Ltepsch L Reichard», Dreoden-A. I, Marlen- straße Fernruf 25251. Postscheckkonto loüS Vresden Vir« Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft Dresden und des Schiedsamte« beim «Vberversicherungsamt Vresden »e,ug*ge»abr bel tLgNch «welmaNgrr Zu stellung monatlich «M. S.e» ieinlchliebilch 7a Via- t»r rrLgerlohn», durch Poftbe,ug UM. ,.»st einlchliestlich »« Big. Postgebühr lohn« Postiusteilung«gebühr> bei iiebenmal wöchentlichem verland. Sinjelnummer 10 Ps». Frachtflugzeuge bel -er Reichsbahn Staatsbegräbnis für die SA -Männer Dortmund, 11. Sept. Im Auftrage des Minister präsidenten Göring teilte der Pressechef Staatssekretär Granert dem SA.-Gruppcnsührer Schepmann, Dort» mund, telephonisch mit, daß die preustischc Stegierung sitr die Verunglückten neun Bochumer SA -Männer ein Staats begräbnis bewilligt habe. Gleichzeitig lieh der Minister» Präsident sein Beileid anssprechcn. Wie wir auf Anfrage bei den städtischen Krankenanstal ten erfahren, befinden sich dort noch 17 Schwer- und fünf Leichtverletzte. Einer der Schwerverletzten schwebt noch in LebenS« gesahr, io daß das grauenvolle Unglück wahrschein» ltch sein 10. Todesopser fordern wird. Wie die „Volksparole" mitteilt, findet die feierliche Bei setzung von Solingen aus am Dienstag statt, und zwar werden die neun Särge gemeinschaftlich auf einem Last wagen der Heimat entgegenfahren. Dje Solinger Stan darte 58 gibt den Toten bis zur Stadtgrenze das Ehrengeleit. Reichspräsident v. Hindenburg hat an den Bürgermeister von Solingen folgendes Tele gramm gerichtet: Ties erschüttert durch die Nachricht von dem schweren Krastwagenunglttck, dem 40 SA.-Lcute zum Opfer gefallen sind, bitte ich Sie, den Hinterbliebenen der Verunglückten meine herzliche Teilnahme, de» Verletzten meine besten Wünsche für baldige Wiederherstellung zu übermittel»». Der Wttftche Bericht Wuppertal.il. September. Au dem furchtbaren Ber» kehrsunglück, bas aus der Kohlsnrter Brücke in der Nähe von Solingen, aber noch aus Elberfelder Gebiet, sich ereignet bat, gibt das Wuppertaler Polizeipräsidium nunmehr folgenden amtlichen Bericht heraus: Am 10. September «egen 10,SO Uhr fuhr ein mit 45 SA.» Männern besetzter Lastkraftwagen aus der abschüssigen So» linger Straße in der Richtung Kohlsurt. In der S-Kurve oberhalb von Kohlsurt konnte der Führer die starke Rechts» kurve nicht mehr nehmen nnd stürzte mit dem Fahrzeug den etwa 85 Meter tiefen Abhang hinunter. Von den SA.-Män» nern, die der Bochumer Standart« HI/17 angehören, wurden sechs aus der Stelle getötrt, 17 schwer und 14 leicht verletzt. Die Verletzten wurden in die Krankenhäuser in Wuppertal, Elberseld und Solingen gebracht. Einer der Lchwerver» letzten verstarb aus dem Transport in das Solinger Kranken baus. In den Abendstunden sind noch zwei Schwerverletzte ihren Berletzungen erlegen. Sie Mm MMlmn in Auftrag gegeben Berlin, 11. Sept. Der Frachtverkehr der Deutschen ReichSbahngesellschast steht vor einer bedeutsame» Umgestaltung. Auf einer Reihe von Sisenbahnftrecken hat der bebauerltche Berkehrsrückgang zum Ausfall schnell» fahrender Züge geführt. Um den Expreßgutverkehr auch künftig bediene« z« können, wirb die Reichsbahn demnächst «ns einige« Strecken, ans denen besonders reger Expreß, gutverkehr besteht, mehrmotorige Frachtslugzeuge elustelle«, deren Ge schwindigkeit über dem Durchschnitt der heutigen Frachtslugzeuge liegt. Di« von der Reichsbahn eingerichteten Krachtslngstrecke« sür Elcpreßgntverkehr solle« von der Lufthansa betrieben «erden Die ersten Muster ber mehrmotorigen Frachtslug« genge, die aus diesen Strecke» eingesetzt werbe«, haben die Dornierwerke i« Friedrichshafen in Austrag erhalte«. Sine solche Frachtslugstrecke wird zwischen Berlin und Königsberg eingerichtet »erde«, aus der die Maschine« des RachtS verkehre«. Die Strecke dient dazu, den Ausfall des v-ZugeS Berlin—Königsberg sab Bahnhof Friedrich straße 10,81 Uhrs, der der Königsberger GeschästSwelt die Berliner Post bereits zur ersten Zustellung gebracht hatte, wieder auözugleiche». » Reichspost un- weibliche Beamte Berlin, 11. Sept. ES war angeregt worden, alle bet ber Deutschen Neichöpost beschäftigten unverheirateten weibliche»» Personen zu entlassen, deren Väter in der Lage sind, für sic zu sorgen. Das NetchSpostministertum hat zu diesem Antrag folgende Stellung eingenommen: Die hier und da auftrctende Ansicht, daß solche Personen, insbeson dere Veaintentvchter, de»» Doppelverdienern zuzu rechnen seien, wird nicht geteilt. Die Deutsche NcichSpost ist mit alle»» Mitteln bemüht, der Arbeitslosigkeit zu steuern, doch kann sie weder den Beamten, noch anderen scheinbar wohlhabenden Personen zumuten, für ihre Töchter auf das Recht der Berufstätigkeit zu verzichten. Vor endgültigen Entscheidungen muß die in Vorbereitung befindliche reich Sgeketzltche Regelung über die Ausschaltung von Doppelverdienern und die Einschränkung der Frauen arbeit abgewartet werden. Jas Kenkorba» in Kraft grtreten Hohe politische Bedeutung B«rll«, 11. Sept. Der Geschäststräger ber deutschen Botschaft beim Heiligen Stuhl hat sich in Bertretung deS znr Zett tu Urlaub befindlichen deutschen Botjchasters am Gonntagnachmittag z« Kardinalstaatssekretär Pacelli in de« Vatikan begeben. Dort sand in der übliche» seierlichen F»rm der AnStansch der Ratikikationsnrknn» de« des zwilchen dem Dentschen Reich «nb dem Heiligen Stahl abgeschlossenen Konkordats statt. Damit ist bas am SO. Juli d. I. unterzeichnete Konkordat gemäß seinem Art. 84 in Kraft getreten. Hierüber wird amtlich mitgeteilt: »Das am SO. Juli unterzeichnete Konkordat zwischen dem Heiligen Stuhl und dem Deutschen Reich ist am 10. September im Batikon ratifiziert worden. Bor ber Ratisikation hat der Heilige Stuhl in mündlicher und schriftlicher Darlegung die Reichs regierung ans eine Reibe von Punkten hingewiese«, die sich ans die Auslegung des Konkordats und seine vorlSusige Hanlchabnng beziehen. Sie betressen vor allem den Bestand, di« Betätigung nnd den Schutz der katholischen Organi sationen sowie die Freiheit der deutsche,, Katholiken, auch in der katholischen Presse die Grundsätze der katholischen Glaubens« und Sittenlehre zu verkünden und zu erläutern. Die Reichsregiernng hat sich dem Heiligen Stnhl gegenüber bereit erklärt, über die angeführten Materien baldigst zu ver handeln, nm zu einem dem Wortlaute und dem Geiste des Konkordats entsprechenden gegenseitigen Einvernehmen z« gelangen." Hierzu drahtet unsere Berliner Schrtftleitung noch fol gendes: Während die Ratifikation von Verträgen, die sonst zwischen den Staaten abgeschlossen werden, meist längere Zeit auf sich warte»» läßt, ist die Ratifikation des Konkor dats mit einer Beschleunigung erfolgt, die deutlich zeigt, baß es zwischen den beiden Mächten, die diesen Vertrag unterzeichneten, dein Katholizismus, verkörpert durch den Heiligen Stuhl, und dem neuen Deutschland, verkörpert durch die Regierung Adolf Hitlers, keine Htuderulsse gibt, die geeignet sein könnten, sich trennend zwischen beide z« stelle«. WaS bi« Ratifikation des KvnkordatS in einem Augenblick bedeutet, in dem «och immer internationales Judentum und feindselige Nachbarstaaten an ber Diffamierung Deutschlands arbeite«, liegt aus ber Hand. Wäre der Natio nalsozialismus daS, als was ihn seine Gegner hinstellen, dann wäre gewiß gerade ber Vatikan der letzte gewesen, ber sich mit Deutschland auf de« Abschluß eines Konkordats eingelassen hätte. Man kann wohl sagen, daß dieser Ver trag mit dazu beitrage« wird, dem neuen Deutschland den Weg durch Haß und Unvernnnst beS Auslandes zu bahnen. Bei den in der amtlichen Mitteilung erwähnten Fragen, über die noch zwischen der NeichSregierung und der Kurie Verhandlungen stattfindei» sollen, handelt cS sich nm keiner lei grundsätzliche Fragen mehr. Die Klärung von Ange- legenheiten minderer Bedeutung wird nach dem Artikel 83 des Konkordats erfolgen. Sllmmungsmaibe Nir MltimMntrM Berlin, 11. Sept. Die französische Presse bringt immer wieder neue Aeußerungen, angeblich aus englischer Quelle, wonach die britische Negierung bereit sein soll, den fran- »ösischen Vorschlag einer Rüstungskontrolle vor Durchführung ber Abrüstung anznnehmen. In hiesigen politischen Kreisen steht man diese Aeußerungen als reine Stimmungsmache der französischen Presse an, mit der die kommenden englisch-französischen Besprechungen in einer bestimmten Richtung beeinflußt werben sollen. Bemerkens wert ist, daß weder von englischer noch von amerikanischer Seite derartige Pressestimmcn vorliegen, die die französische Vermutung rechtsertigen. Wenn die Franzosen recht haben sollten mit ihrer Behaup tung, daß das Einverständnis zwischen England nnd Frank reich über die Rüstungskontrolle bereits hcrgcstcllt sein soll, dann muß man sich fragen, was für einen Zweck der Besuch des Nnterstaatssckretärs Eden am 18. d. M. in Paris dann überhaupt haben soll. Sie Braubkataftwvbe von SMelbnim LbnmMtiger Kamps gegen dar Feuer Oeschelbronn, 11. September. Ein nach der Unglücks stätte in Ocschclbronn entsandter Sonderbericht erstatter gibt folgende Schilderung: Das badische Land ist am Sonntag von einem Brand- Unglück heimgcsucht worden, wie cS, soweit man zurttck- zudenken vermag, noch nicht erlebt wurde. Erschreckend groß wär die Brandkatastrophe, die am 5. August 1008 in Donaueschingen ein ganzes Stadtviertel in Schatt und Asche legte, doch ist das Ricsenfeucr, das an, Sonntag seit den Vormittagsstunden über Ocschclbronn wütete, un geheuerlich. Starker Ostwind, nntcrstükt von einer wochen langen Trockenheit, die alle Wasser aussaugte, machte jede Hilfsmaßnahme ber viele»» Htlssbcreitschaftcn un möglich. Das Feuer setzte selnen verheerenden Weg über ans« gerichtete Dämme weiter und fraß sich von Gehöft zu Gehöst. Der etwa 1500 Einwohner zählende rein protestantische Ort ist vorwiegend auf Landwirtschaft eingestellt. Auf den Großalarm in Karlsruhe begab sich sofort NctchSstatthalter Robert Wagner mit dem Pressechef Morallcr an den Un» glttckSort, wo er sich an bei» RcttungSarbciten beteiligte. Auch der wttrttembcrgische Reichsstatthalter Murr traf am Nachmittag in Oeschelbronn ein. Großfeucralarm holte aus Pforzheim, Karlsruhe, Stuttgart, Leonberg, Vaihingen und anderen Orten die Feuerwehren heran. Auf Lastkrastwagen wurden Polizei, SA., SS., Stahlhelm und Arbeitsdienst in großer Zahl hrrangesührt. Das Feuer nahm in einer Scheune einer alleinstehenden Witwe, während diese in der Kirche weilte, seinen Anfang und grtsf ungeheuer rasch auf die anliegenden Anwesen über. Die Einwohnerschaft eilte sofort zur Hilfe herbei und versuchte durch Wassereimer das Feuer zu bekämpfen, was bei ber Ausdehnung des Brandes gleich zu Beginn ohne Wirkung blieb. Fieberhaft wurde gearbeitet, un» das Vieh in Sicherheit zu bringen und von ber vollständig ein- gebrachten Ernte nach Möglichkeit noch etwas zu retten. Mit der rasenden Ausbreitung des FcuerS wurde die Be- wohnerschaft kopflos. Jetzt griss die SA. und SS. in bas RettungSwerk ein. Alles Holz wurde weggeräumt, bi« Dächer abgebeckt, Schuppen au-geräumt, bas aus den Scheunen herauSgcworfene Heu und Getreide fortgcschafft, um dem Feuer Einhalt zu gebieten. Doch alles hals nichts. DaS Element griff weiter um sich. Um 8 Uhr nachmittags versuchte man durch Sprengung eines Hauses die fort laufende Feuerlinie zu unterbrechen. Tannen und Fichten wurden gefällt, um sic nicht zum Träger weiterer Feuer herde werden zu lassen. Doch alles war umsonst. Der ungeheure Funkenrege u setzte den Ort an den ver schiedensten Stellen in Flammen. Außerdem verurteilte vollkommener Wassermangel die Feuerwehren zur Machtlosigkeit. Aus der Umgebung schasste man auf Fuhrwerken Wasser in allen möglichen Behältern herbei. Auf der Straße nach Ocschclbronn arbeiteten sechs Motor- vumpcn, nm Wasser aus ber ungefähr 4 Kiloincter ent fernten Enz zu fördern. Doch durch den ungeheuren Druck platzten die Schlauchleitungen, so baß auch von dieser Seite her keine Hilfe mehr gebracht werden konnte. Erschütternde Szenen haben sich abgespielt. Nachbarn, di« halfen, wurden mitten in ihrer RettungSarbeit vom Branbplatz weggcholt, weil bas eigen« Anwesen schon in Hellen Klammen stand. Tief erschütternd, wie erschreckte Frauen von ihrer Habe nichts anderes zu retten wußten, als das sic das zubcrcitetc Essen mitten auf die Straße stellten. Eine Fra»» durch das Brandunglück ganz von Sinne»» gekommen, rannte mehr mals mit dein Kopf gegen die HauSwand. Ein schauerliches Bild bot das Dors mit Einbruch der Dunkelheit. Hellauflodcrndc Flammen überfluteten das Dorf mit gespensterhaftem Licht. Die riesige Brandstelle bot einen grauenhaften Anblick ber Zerstörung. Nur der an einem Berghang gelegene nördlichere Teil des Dorfes blieb bisher von der Katastrophe verschont. SS war ein Bild des JammerS, wie völlig machtlos die Menschen diesem Flammenmeer gegenüverftanden. Die einzige EtndämmungSmöglichkeit sah man darin, in bi« Häuscrsrontcn durch weitere Sprengungen Breschen zn schlagen. DaS Feuer war aber nicht aufzuhalten. Gegen 8 Uhr abends »varen bereits über 80 Anwesen zer stört, und noch immer war kein Ende abzusehen. Mi» Ein- bruch ber Dunkelheit wurde durch Lautsprecher ber Besehl gegeben, baß alle nicht ortsansässigen Personen Oeschelbronn sofort verlassen sollten. Die Kinder waren schon im Lauf«