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wch A n ; e i g e r 2IS. 777^ Dienstag den 7. August. 1855. Ermmrnng a» Abentrichtmi- drr Grundsteuern re. Am 1. August d. I. wird der diesjährige dritte Terrnir» der Grundsteuern, welcher nach der allerhöchsten Ver ordnung vom 8. Deccmber 1854 mit Zwei Pfennigen von jeder Steuereinheit zu entrichten ist, fällig. Die diesfallsigen hiesigen Steuerpflichtigen werden daher hierdurch aufgefordert, ihre Steuerbeiträge, so wie die städtischen Realschoß - und Communanlagen an diesem Lage und spät.stens binnen 14 Tagen nach demselben bei der Stadt-Steukr-Ein,whrne allhier pünktlich zu bezahlen, indem nach Ablauf dirser Frist, gesetzlicher Vorschrift gemäß, sofort tl.'cativische Zwangsmittel gegen die Restanten eintreten müssen. Leipzig, den 31. Juli 1855. Der Math der Stadt Leipzig. ^ Berger. Bekanntmachung. Da das zur Gewinnung von Sand vor dem Hospitalthore benutzte Areal immer mehr abnimmt und die daselbst befindliche Sandg ube in nicht zu ferner Zeit ausgebeutet sein wird, so wird, um eine längere Benutzung derselben zu ermöglichen, von sitzt an der Verkauf von sogenannt.m Ufersand, welcher n cht durchgeworfen ist, gänzlich eingestellt und nur noch durchgervorfencr Saud abgelassen werden, was wir hiermit zur öffentlichen Kenntniß bringen. Leipzig, den 3. August »855 Der Nath »er -Stadt Leipzig. Bekanntmachung. Wegen der gegen das Ende jede« akademischen Halbjahres zu hottenden Revision der Universitäts-Bibliothek «erde« mit Beziehung auf die §§. 25 und Sk der Bibliothekordnung alle Diejenigen, weicht p»r Zeit Bücher entliehen haben, hierdurch ausgefordert, diese und zwar die Herren Studirenden vom k.—8. August, alle übrigen Entleiher vom 9.-11. August zurückzuqeden. Leipzig, am 4. August 1855. Universilätsnachrichlen. Sonnabend den 4. August 1855, Nachmittag- 3 Uhr, hielt vr. Theodor Weber, der beabsichtigt, sich als Privatdocent der Mediein zu hadllltlren, die wegen Erlangung der venia vorgeschrlebene Probevorlesung über „hie Iris oder Regenbogen haut" im Auditorium de- Trier'schen Institut-. Die Ernennung de- hochgeehrten, allgemein geliebten Prof, vr. Li ebner zum Oberhofprediger ist nun gewiß, denn sie hat bereit- die Genehmigung de- GrsammtministeriumS erhalten. Prof. l)r. Brückner ist zum krolos8or vräivalius ernannt worden. Er nimmt die Stelle de- verewigten Th eile ein. § Drr 15. Zuti im Johannisthale. Die allgemeine Theilnahme, welch« unser im Wohlthun nie ermüdende-Leipzig auch in diesem Jahre den beiden Sammelboge« gegönnt hat, durch die alljährlich die Mittel gewonnen werden, um den strebsam« Katechumene« unserer Armenschulen «inen Freuden- tag, und bewährten weiblichen Dienstboten eine Auszeichnung zu bereiten, möge eine öffentliche Besprechung jene- Feste- und seiner Tendenz rechtfertigen, wenn nicht gebieten. Al- sich vor 23 Jahren die sandige Fläche des Johanni-thales in freundliche Gärten verwandelt hatte, fühlten mehr« der damaligen Gartenbesitzer aus den verschiedenartigsten, aber allseitig zu recht fertigenden Gründen da- Bedürfniß, den Kindern unserer Armen in den Räumen jene- LhaleS alljähria einen Kreudentag zu be reite«. Obwohl gegenüber der großen Amahl jener Kinder sich dir rimk« myKte, so waren dir irmdtS E Theilnahme auf die Katechumenen beschränken nu Mittel dazu doch nur durch alljährig wiederkeh, llnsammeln Verwaltung der Universität--VtbliotheV. u beschaffen. Dank dem Wohlthätigkeitssinn unserer Mitbürger aß die bisherigen Sammlungen eS ermöglicht haben, neben der jährlichen Abhaltung de- Feste- noch ein kleines, wenn auch sehr bescheidene- Capitälchen zurückzulegen, dessen allmäligeS Anwachsen die Zukunft de- Feste-, so Gott will, immer mehr und mehr sichern möge. Sehr bald nach Gründung dieser ersten Stiftung machte sich H-N Unternehmern ein weiteres Bedürfniß, eben so im Interesse unserer Stadt, wie im engeren Interesse de- Kinderfeste- selbst, fühlbar: die sich immer mehr häufende Klage über Mangel au treuen Dienstboten, und die vorherrschende Abneigung der Kinder Hiesiger, nach beendeter Schulzeit in festen Dienst zu treten («- bleibe hier unerörtert, ob und in wie weit diese Abneigung erst hervorgerufen fei durch die Ansichten vieler Dienstherrschaften, daß die von hier gebürtigen Kinder selten als Dienstboten einschlügen), ließen eS zveckmäßig erscheinen, daß mit jenem Kinderfeste eine öffentliche Anerkennung treu bewährter Dienstboten verknüpft werde. Wohl wurde hierzu eine zweite, sich jährlich erneuernde Einsamm» luva nothwendig, aber auch ihr gegenüber hat sich unsere Vater- staot nicht ve-leugnrt; innerhalb der Zeit von 2V Jahren hat der ComitL den Kindern unserer Armen 323 weibliche Dienstboten al- Muster zur Nacheiferung bei der Feufeier vorführen, und jede- dieser braven Dienstmädchen mit einer Sparkasseneinlage von 5 Thlr. erfreuen können. Von diesen 323 war« 48 von hier gebürtig und mindesten- 5 Jahre bei einer und derselben Herrschaft ununterbrochen bel musterhaftem Verhalten im Dienst; die übrigen 275 (nicht von hier gebürtig) hatten wenigsten- 7 Jahre hindurch in gieichery Verhältnis gestanden, viele davon aber aufwärts bi- zu 20 Jahr« und darüber. Die Frag- nach der Zweckmäßigkeit beider Stiftungen möge