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8rankenberger Tageblatt I D^kU<d»<UoiiIo> ScUUs »201^ <veaietni>eg!rokonti> I Aranlniber, I. . 1 Nomsprscher - »1. »elegrammr, Logedlaii FraiUenbergsochjcn. Dieses Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Ämtshauptmannschast Flöha, des Amtsgerichts und des Stadtrates zu Frankenberg und der Gemeinde Niedenoiehr.5 Herausgeber, Druck und Verlag: C. G. Norberg (Inhaber Ernst Roßberg jun.) in Frankenberg. — Verantwortlich für die RedaMon: Karl Liegert in Frankenberg. I Kdrn «crttaa abeod». «U «bholun, I« dr» I IluSgadestellen mmmNItz Ü.2S M. «el Zustellung durch Bole« I, und Post ^srei Ui« Hau, monatlich « 7» M. «lnielnummern »0 Psg., » Pf-. Befteünnaen werden von den Voten und s AnZ-adesteüen m Stadt und Land, sowie von allen Postanstalten au- «azetstenpret», Die >» -u» »reim rtnidaltia« petit^il« t-» «-. «m amtlichen Teile dle l», mm »reite Zelle » t» «»gci,udt m «eklameu im MedäkNon,teile die »a mm »reite ZeU« » M- «nkll-dl-»»,rn au» de» «mtegertchldbqtrl strafender« »etr°e«m, d<- Pr-M I«.. ».»0 M. und r M. »Irin« »Ujetae, -»» »et Aul,»,« p> Für Nachwei, und vermittelun, 1 v!. «oudergedllbr. S»r ichwiert« «-hatte» MI» »et Waporschrilt«. «ufichlo-, stk Wt-»er»«i»»«,-»»r»r »rmiißtgnirg »ach leftsteheuda «t»8et. Dienstag de» 1. November iWI «achmMagS 8V. Jahrgang WWWSWWWW8M »v! i am dis A- 255 an die Finanzämter find (daS Stück z« 3V Pfg.) vorrätig in der Bnchdrnckerei C. G. Roßberg, Markt 8. Politische Nachrichten Getreide al» Feuerungsmaterkal. Nach einer Mitteilung der amenkanischen Handelskammer in Fort Cobb haben die dortigen Farmer den Beschluß gefaßt, ihre gesamte diesjährige Ernte an Getreide als Feuerungsmaterial ZU verwerten. Der Grund zu diesem Vorgehen ist darin zu suchen, daß diese Farmer für eine Tonne Korn 788 Dollar bezahlt bekommen, während sie für eine Tonne Koble 12,5 Dollar zahlen müssen, was einen Mehrkostenpreis für Kohle von etwa 70 Prozent bedeutet. (Wenn dieses Vorgehen sich bewahrheitet, stünden wir vor einem Weltskandal sondergseichen. Bei uns hungert man und drüben benützt man Roggen und Weizen zur Feuerung!) Dle Landtagswahlen in Baden am Sonntag erhielten ihre Prägung dadurch, daß „zum eisten Male die wirtschaftlichen Berufsgruppen in den Wahlkampf eingriffen. Der Landbund hat den stärksten Erfolg erzielt, hauptsächlich auf Kosten der Rechtsparteien, daneben hat er namentlich im badischen Ober land auch dem Zentrum und den Demokraten zahlreiche Stimmen abgenommen. Die bisherige Regierungskoalition, die aus So zialdemokraten, Zentrum und Demokraten bestand, ist gesichert. Sie verfügt sogar über eine Zweidrittelmehrheit. Ipr ganzen erhielten die Parteien folgende Mandate: Sozialdemokraten 20 (bisher 36), Zentrum 34 (39), Deulschnationale 7 (7), Deutsche Volkspariei 5 (—), Landbund 7 (—), Wirtschaftliche Vereinigung 1 (—), Demokraten 7 (25), Kommunisten 3 (—), Unabhängige 2 (-). Die Beteiligung an den Wahlen wär gut. In Karls ruhe wählten 86 Prozent. Zu Ausschreitungen ist es nirgends gekommen. Bemerkenswert ist, daß bei dem Wahlkampf in den großen Monstreoersammlungen nicht badische Landesfragen, sondern von Rednern aus dem Reiche hauphächlich außeipolitische Fragen behandelt wurden, so von Rathenau, Stresemann und Reichskanzler Dr. Wirth. - < Die neuen Steuern vor dem Reichstag. Die von dem Neichswirtschaftsrat bereits verhandelten Sleuergesetzentwürfe sind nunmehr dem Reichstag zugegangen. Es handelt sich um die Vermögenssteuer, Bcrmögenszüwachrsteuer, die Abgabe'von Bermögenszuwachs aus der Nachkriegszeit, um die Abänderung der Umsatzsteuer, um die Kapitalsuerkehrssteuer, Versicherungs- steuer, Kraslfahrsteuer und um ein Rennwelt- und Lotteriegesetz. Der Reichswirtschastsrat hat bekanntlich in einer Reihe dieser Gesetze wesentliche Aenderungen vorgenommen. Einzelne der Äenderungen sind von der Reichsregierüng berücksichtigt wotden. In Fällen- in denen die Regierung dem ReichswirischaftSrat nicht zustimmt, hat sie in ihren Vorlagen auf Lie Aenderungen des Reichswirtschastsrates hmgewiesen. In allen Fällen sind die Gutachten des Reichswirtschastsrates beigesügt worden. Der Reichstag wird noch in dieser Woche sich mit den Gesetzentwürfen beschäftigen. > - Da» sichere Geleit für die flüchtigen Kapp-Putschführer aufgehoben. Wie dle „Sächs. Korresp." an zuständiger Stelle erfährt, hat das Reichsgericht mit Rücksicht darauf, daß die vier Angeschuldigten des Kopp-Prozesses Erhardt, Pabst, Bauer und Dr. Schnitzer den Bedingungen der reichsgerichtlichen Entschei dung, sich ungesäumt zu stellen, nicht nachgekommen sind, da« bewilligte sichere Geleit aufgehoben. Das Gerücht, daß Dr. Schiele gegen Stellung einer Sicherheit von 100000 Marl durch Senatsbeschluß aus der Untersuchungshaft entlasten sei bezw. ent lasten werde, bestätigt sich. Der deutsch-amerikanische Friede. Wie .Chicago Tribune" aus Washington meldet, wird der Austausch der Ratifikations urkunden des deutsch-amerikanischen Friedensvertrages im Laufe der nächsten Woche stattfinden. Der amerikanische Obelkommistar in Berlin, Dresel, wird die amerikanischen Urkunden übergtzben und das deutsche Dokument übernehmen. Die oifizielle Prokla mation des Friedens wird daraufhin sofort erfolgen und im Anschluß daran die Ernennung der amerikanischen Konsuln für Deutschland, deren Liste bereits aufgestellt sein soll. Die Konsuln werden ihre Tätigkeit vermutlich, noch ehe der amerikanische Bot schafter in Berlin ernannt sein wird, beginnen. Der Relchsetatsnachtrag. Nach den bisherigen' Disposi tionen wird sich der Reichstag am 5. November mit den Steuer vorlagen der Regierung, vom 14. bis 20. November aber mit kleineren Gesetzesvorlagen und mit einem neuen Reichsetatsnach trag befaßen. In einer Nachtragsforderung verlangt die Re gierung einen neuen Kredit von vier Milliarden Marl für die durch die Erhöhung der Beamtengehälter und Teuerungszu lagen notwendigen Deckungsbeträge. Betrachtungen zum Weltkrieg. Bei Reimar Hobbing ist nunmehr der 2. Band der „Betrachtungen zuM Weltkriege" de« verstorbenen Reichskanzlers von Bethmann-Hollweg erschienen. Als Herausgeber zeichnet Felix von Bethmann-Hollweg, der in einem kurzen Vorwort stuf die Stoffgebiete hmwerst, die un vollendet bleiben mußten, weil der Tod dem ehemaligen Reichs kanzler die Feder aus der Hand nahm. Verhaftungen im Falle Auer. Im Laufe des Sonntag» wurden in München fünf Personen im Zusanimenhang mit dem nächtlichen Anschlag auf den Abg. Auer sestgenommen. geschlagen mar. In der Nähb von Langenschwalbach wurde eine Hebamme unsittlich belästigt. Auf der Kreisstraße Darm stadt-Griesheim wurde ein junger Postbeamter so schwer miß handelt daß er sich in ärztliche Behandlung begeben mußte. Bor einiger Zeit hatte die Reichsregierung die Aufstellung eine Liste der Vergehen und Verbrechen alliierter Staats angehöriger gegen Deutsche zu veröffentlichen versprochen. Bei den sich immer mehr häufenden Vorfällen wird m einer kleinen Anfrage die Vorlage dieser Liste an den Reichstag in allernächster Zeit verlangt. Mit den Leiden der Bevölkerung im besetzten Gebiet steht auch eine Anfrage, was die Reichs regierung und die Presseabteilung des Auswärtigen Amtes getan hat, damit auf der Washingtoner Abrüstungskonferenz die Entfernung der Besatzungstruvpen aus dem Saargebiet ihre wesentliche Herabminderung im Rheinland und in der Pfalz sowie oie völlige Zurückziehung aller farbigen Trup pen in geeigneter Weise zur Sprache kommt. Am Heimat und Vaterland ! Frankenberg, den 1. November 1921. f Die 1. große Sächsische Junggeflügelschau. die vom 29.—31. Oktober dank dem Entgegenkommen der Garnisonver- waltung in der Exerzierhalle der ehemaligen Unteroffizierschule statlsand, brachte in ihrem ganzen Verlauf dem talensrohen Frankenberger Geflügelzüchtervcrein ein volles Gelingen seines rastlosen Sirebcns. Der Name unserer Stadt wurde durch sie wieder einmal in alle Gaue unseres engeren Vaterlandes ge tragen. Nicht nur» daß aus allen Richtungen der Windrose Geflügel aller Art nach hier gesandt wurde, auch der Zustrom der auswärtigen Züchter war an beiden Tagen so stark, daß am Bahnhof mitunter ein Mastenandrang herrschte. Die Aus stellung, die mit we t über 2000 Nummern alles auf diesem Gebiete in Frankenberg bisher dagewesene in den Schatten stellt, befriedigte Kenner und Laien restlos. Man stah durch gehend erste Züchterarbeit, die den Preisrichtern das Prämiieren nicht leicht machte. Wahre Prachtexemplare von Kühnem, Tauben, Enten und Gänsen ließen sich, zum Teil in stolzer Ruhe, MM Teil in aufgeregtem Hin- und Herlaufen bewundern, Gemeinde-Verbands-Spartasse Niederwiesa Lieferscheine zur Einreichung der Kupital-Ertragsstcuer Zweigstelle Braunsdorf geöffnet jeden Mittwoch nachmittag- von 3—5 Uhr »le iieberstemauug Oer SäLflnaurttle Saarbrücken. 28. 10. Die „Saarbrücker Zeitung" schreibt in einer Ariikelsolge über die Durchdringung der Saarindustrie mit ausländischem Kapital von der Halberger Hütte bei Bre- bach (Saarbrücken): „Bis zum 1. Januar 1920 figurierte sie unter dem Namen „Rudolf Böcking L Co., Erben, Stumm-Halberg und Rudolf Böcking, Halberger Hütte, G. m. b. H." Das Gesellschaftskapital befand sich im Besitz der Familie Stumm. Bereits seit dem 1. Januar 1920 ist in der Halberger Hülle französisches Kapital tätig. Es wurde deshalb eine neue G. m. b. H. gegründet unter der Firma „Halberger Hütte G. m. b. H." Die Kapital beteiligung ist folgende: 60 Prozent des Gesellschaftskapitals gehören dem französischen Hüttewerk „Hauls Fourneaux et Fonderies de Pont-a-Mouston". Die restlichen 40 Prozent ver blieben den Besitzern. Durch den Krieg verlor das Werk die Grube „Moltke" in Lothringen. So der Erzbasis beraubt und nn Kohlenbezug zu einem Tnl von den französischen Saar gruben abhängig, war das Werk auf französische Hilfe ange wiesen. Nun steht sogar die Leitung der Diebacher Werke unter dem Generaldirektor Maurice Boistel. Er hat seinen Wohnsitz in Brebach. " ' " üotrcdrei Ser ve«Lrve» in kkcbecblen Gegen den tschechischen Militarismus Prag, 29. 10. Der Klub der Abgeordneten und Senatoren der deuischnationalen Partei hat einen Aufruf ertasten, in wel chem es heißt: „Wir haben im Parlament deutlich erklärt, daß wir die Beweggründe der Negierung für die Mobilisierung für Schein gründe halten, Wir find weder gehört worden, noch imstande, unsere Volksgenosten vor dem Zwang, in das tschecho-slowa- kische Heer eingererht zu werden, zu schützen. Möge aber die europäsiche Oeffentlichkeit wissen, daß wir nicht als Freie, son dern als . Knechte in den Krieg ziehen, an deren Händen Sklavenketten rasseln. ! ! i !...- l ü " l ! 1 ! l Standrecht in der Tschechoslowakei Prag, 29.10. Durch eine Kundmachuna des Ministeriums für die nationale Verteidigung wird für den Bereich der Tschecho- lowalei und Karpatorußland das Standrecht gegen alle Per sonen verhängt, d e der Militärstrafgerichtsbarkeit unterliegen wegen Verbrechen der Gehorsamsverweigerung, des Aufruhrs, der Meuterei und Fahnenflucht, unbefugter Anwerbung, Ver führung oder Beihilfe zur Verletzung der militärischen Dienst pflicht, der Spionage und der Plünderung. Diese Verbrechen werden mit dem Tode durch Erschießen oder durch don Strang bedroht. Wegen Verbrechen der unbefugten Anwerbung, der Verführung zur Verletzung der Militärdtenstpflicht und der Spionage unterliegen dem Standrecht auch die Personen, welche sonst der bürgerlichen Strafordnung unterstehen. Da das karlistilche Abenteuer zu Ende ist, soll das Standrecht offenbar dazu dienen, um gegen das Deutschtum vorzugehen, soweit es sich hinreißen ließ, Stellung für Karl von Habsburg zu nehmen. 0« nmircbe hungereieiul «Nil Sie Mrea in UemrcMnä Der „Demokratische Zeitungsdienst" schreibt: Ms die ersten Nachrichten über die furchtbare Hungerkatastrophe in Rußland nach Deutschland kamen, da ging ein Schrei des Mitgefühls durch unser ganzes Volk und überall, an allen Orten und Stellen, wurde spontan für die Hungernden in Rußland ge sammelt. So ist auch schon eine stattliche Summe Geldes, von deutschen Bürgern und Arbeitern gespendet, zusammengekommen, um die entsetzliche Not in den Hungeigebteten zu mildern. Als krasser Gegensatz erscheint es, wenn die vielen zurzeit in Deutsch land lebenden russischen „Flüchtlinge", die angeblich von der Willkür der Sowjetregierung aus ihrer Heimat vertrieben wur den, fast gar nichts sür ihre unglücklichen Landsleute tun. Diese Leute, die in allen luriösen Vergnügungslokalen der Großstädte zu finden sind, Unsummen für Wein und Sekt ausgeben und überhaupt einen empörenden Luxus entfalten, scheinen sür die Aermsten der Armen nicht einen Pfennig ihres meistens recht unsauber etschobenen Ueberflustes zu erübrigen. Wir haben uns hier ein landfremdes Gezücht großgezogen, das von der Mark unseres arbeitenden Volkes lebt, das uns die Wohnungen raubt, die Hotels und Fremdenpenflonen besetzt hält, durch Ueber- bieten der Preise die schon bestehende Teuerung immer mehr hinaustrsitch bestenfalls noch eine recht verdächtige monarchistische Propaganda entfaltet und -P. mitleidslos die Katastrophe über , ihrs Heimat hereinbrechen läßt. Es wäre Zeit, daß di« maß- ' gebende Behörde auf da« Treiben dieser Elemente ihr Augen merk richtet und nötigenfalls dem schreienden Schieberunfag einen > Hk-k! MW, - ' Vie ttbmtre ZMW Trotz aller Proteste.nehmen die.schweren Belästigungen der dÄtschett Bevölkerung im besetzten Gebiet durch, Marok kaner und Färbige nicht ab. Aus kleinen km Reichstag cin- gebrachten Anfrage ist zu ersehen, daß drei marokkanisch« Soldaten in der Nähe des HanMahnhofs Wiesbaden am Abend verschiedene Frauen Zu überfallen such'.en und dis OM nur durch das Dazwischentreten deutscher Beamten ge- M «mdm, nMdM ein» von Wm o-reit» zu Boden Vie remömuarwm aer Seguer General Rollet bei der REt. Berits 31. Die Deutschen Werke, die aus den früheren deutschen Heereswerkstätten hervorgegangen sind, stehen vor der Gefahr, auf Grund neuer Forderungen der Interalliierten Kontrollkommission dem völligen Ruin entgegenzugehen. Be kanntlich wurden diese Werkstätten, die bis zu 300 000 Per-' sonen beschäftigen, nach der Revolution auf Beschluß der Nationalversammlung in Fabrikbetriebe umgestellt, die Ar tikel für den Friedensgebrauch verfertigten, und wurden auf rein kaufmännische Basis gestellt. Die Ueberwachung der Interalliierten Kommission hat zu immer neuen Einschrän kungen und Zerstörungen einzelner Teile geführt. Die neuesten Forderungen der Kommission, an deren Spitze General Rollet flieht, lassen, obwohl alle bisherigen Vorschriften mit voll kommener Loyalität durchgesührt wurden, ganz klar erkennen, daß es sich hei der Entente nur noch um die reine Zerstörungs wut- handelt. ! , So sind Mm Beispiel für das Werk Wolfgang in der Nähe der Stadt Hanau vor einiger Zeit HO Tonnen Schieß- wolle und 150 Tonnen amerikanisches Pulver sreigegeben worden, die zur Fabrikation von Schmirgelpapier und Kunst leder verwandt werden sollten, nachdem diese Sprengstoff-! für Schießzwecke unbrauchbar gemacht worden waren. Die Kontrollkommission hat jetzt diese Erlaubnis zurückgezogen und die Vernichtung der Sprengstoffe gefordert. Außer dem verlangt sie, daß oas Werk selbst zer stört, die Gebäude bis auf den Erdboden ver nichtet, alle Leitungen für Elektrizität und Dampf heräusqerissen und sogar die unter irdische Kanalisation zertrümmert werden solle. Dann muß das Werk naturgemäß vollständig ge schlossen werden. - - Aehnlich liegt es beim Wert Erfurt, wo Schreibmaschinen und Jagdwaffen hergestellt wurden. Jetzt kommt plötzlich die Vorschrift, daß die Fabrikation aller Sport- und Jagdwaffen mit dem 31. März zu beenden sei. Das bedeutet natur gemäß, da ehre Umstellung auf andere Fabricationszweige in so kurzer Zeit nicht erfolgen kann, ebenfalls die Stillegung, aus der dann nach dem Frisdensvertrag dir völlige Zerstörung des Werkes folgt. ! Auch den Werken von Spandau droht die gleiche Gefahr. Auch dort wurde die Herstellung von Jagd- und Sportwaffen neuerdings verboten und die Aufstellung neuer Apparats untersagt. Die Leitung des Werkes hat die Erfüllung dieser ungeheuerlichen Forderung abgelehnt und die Interalliierte Kommission an die Reichsregierüng verwiesen. Es handelt sich bei diesem Vorgehen nicht mehr um direkte Forderungen aus dem Friedensvertrag, sondern ausschließlich uni den Kon- turrrenMeid der ausländischen Waffenfäbrikation. May hat beobachtet, daß die Vorschriften der Kommission immer schärfer wurden, je geringer der Einfluß der englischen und italienische» Mitglieder in dieser Kommission wurde. Es besteht die Ge fahr, daß derartige Forderungen auch gegen private Unter nehmungen gerichtet werden. Tie Regierung wird dafür sor gen,,.daß,.derartige ungerechtfertigte Ansprüche entschieden zu- rückgewiesM werden. , Die Mwstt der llottcdsflerlkoiMexr . Dre Parjßr Dotschflsterkonferenz hat auf die, deutsche RechtsverwMMNg, geantwortet, die sich mit einer seltsamen L«rMeftiM1,,ü^ Tatsachen hjnwegsetzt. Sie bestreitet, daß ihre Entscheidung über Oberschlesien eine Verletzung des Vertrages post. Versailles sei, aber sie vermag mit keinem Worte.der Begründung Liese Bestreitung irgendwie zu stützen. Die deutsche RecWverwahruyg wird von der Botschaster- konferenz als unbegründet,, null und nichtig betrachtet. Es fftj.felbstverMyolich,. dgh die deutsche Rechtsverwahrung in Een». «MMS« unh. iß pqller Schärft bestehen bleibt. Sie kann, nicht durch irgendwelche Konferenz außer Kraft gesetzt werdest..,. Die,Rohe,,.der Botschafterkonferenz versucht, dann noch,eine Berschiehustg. des Rechtsbodens, indem sie eine be- dinAstgsipse /und vorbehaltlose Erklärung der deutschen Re- gierikng in unsere Protestnote hinein interpretiert. Diese Er klärung,, will die,Entente zurückbehälten. Man kann nichts MückWUlten^ was einein nicht gegeben ist, und die falsche Anlegung der Botschafterkonferenz hat naturgemäß noch! weniger, RechtSW,iMng. als die inhaltleere Bestreitung fest- steMder .Tässachen. Wertvoll ist aber, daß die Entente nicht in der Entscheidung des deutschen Delegierten eine Annahme- «rkläruns.Mts,ihre Mschetdung,,sieht. . Selbstverständlich! muß ded.pWsche ReichMuzKr.Moch einmal vor . a?l«r Welt feierlich feststellen, daß unsere s Nechtsverwahrung bestehen bleibt, und sie, durch, kWerftj Deklaration der Gegenseite irgendwie i