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Vespen in üön Kneurkinolie. Orescken, 8onnnbencl, clen 23. ckuni 1904, nactirn. 2 Iltrr. 1. Johannes Brahms (1833—1897): Choralvorspiel für Orgel zu „O, wie selig seid ihr doch, ihr Frommen". 2. Demetrius Bortniansky (1752—1825: Motette für Chor und Solo stimmen (z. I.M.), nach dem 39. Psalm, deutsche Bearbeitung von Oskar Wermann. Herr, lehre doch mich, daß es ein Ende mit mir haben muß, daß mein Leben ein Ziel hat und daß ich davon muß. Denn siehe, meine Tage sind einer Hand breit bei dir und mein Leben ist wie nichts vor dir. Wie gar nichts sind alle Menschen, die doch so sicher leben. Sie gehen daher wie ein Schemen und machen sich viele vergebliche Unruhe, sie sammeln und wissen nicht, wer es einnehmen wird. Wende deine Plage von mir, denn ich bin verschmachtet von der Strafe deiner Hand. Herr, höre mein Gebet und vernimm mein Schreien und schweige nicht über meine Tränen; denn ich bin dein Pilgrim und dein Bürger — wie alle meine Väter. Laß ab von mir, daß ich mich erquicke, ehe denn ich hinfahre und nicht mehr hier sei. 3. Georg Friedrich Händel (1085—1759): Arie für Baß aus „Jolua", gesungen von dem Konzert- und Opernsänger Herrn Wilhelm Rabot aus Halle an der Saale. Soll ich auf Mamre's Fruchtgefield vollenden meiner Tage Laus, und soll, wenn sich mein Auge schließt, ich dort bei Abrah'm ruh'n im Grab? Für so viel Gnade sing' ich dann unendlich Lob dem Herrn der Welt. 4. Max Reger: Choralvorspiel für Orgel zu „O, wie selig seid ihr doch, ihr Frommen". 5. Gemeinde: Gesangbuch Nr. 654, 1 und 6. O, wie selig seid ihr doch, ihr Frommen, die ihr durch den Tod zu Gott gekommen! Ihr seid entgangen aller Not, die uns noch hält gefangen. Komm, o Christe, komm, uns auszuspannen, lös' uns auf und führ uns bald von dannen! Bei dir, o Sonne, ist der frommen Seelen Freud' und Wonne. Vorlesung. 6. Johann Sebastian Bach (1685—1750): Geistliches Lied aus dem größeren Klavierbüchlein für A. Magdaleue Bach, gesungen von Herrn Wilhelm Rabot. Bist du bei mir, geh' ich mit Freuden zum Sterben und zu meiner Ruh': Ach, wie vergnügt wär' so mein Ende, es drückten deine lieben Hände mir die getreuen Augen zu. 7. Gustav Merkel (1827—85): „Andacht", ^.ckaZio religiös» für Violoncello, gespielt von Herrn Arthur Zenker, Mitglied der Kgl. musikal. Kapelle. 8. Oskar Wermann: Psalm 126 für Chor und Solostimmen (op. 150 Nr. 2, zum 1. Male). Wenn der Herr die Gefangenen Zions erlösen wird, so werden wir sein wie die Träumenden. Dann wird unser Mund voll Lachens und unsere Zunge voll Rühmens sein. Da wird man sagen unter den Heiden: Der Herr hat Großes an ihnen getan! Der Herr hat Großes an uns getan, deß sind wir fröhlich! Die mit Tränen säen, werden mit Freuden ernten. Sie gehen hin und weinen und tragen edlen Samen und kommen mit Freuden und bringen ihre Garben.