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Dresdner Nachrichten : 15.09.1873
- Erscheinungsdatum
- 1873-09-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187309153
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18730915
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18730915
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1873
-
Monat
1873-09
- Tag 1873-09-15
-
Monat
1873-09
-
Jahr
1873
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 15.09.1873
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-> «,r. «ullage: „M> Mr die Mlckgale «tnge» iandter vranuscitple «nacht sich d>- Rrdacltoi« »ich; verbindlich. Inseraten.«lnnobme an», viilrt«: n»« Voller in Hamburg, ver- idtig, . . graiilsurt ». M>. Miin- Den. — veub» t L«. in Frankfurt a. M. — kr. Volnt in ilben»»». — Le- e»»,il«i»t». Suitier t La. in Varl». TagMtt für Unterhaltung und Geschäftsverkehr. Druck und Cigenthum der HerSLSgeber: Ltepsch L Neichardt in Dresden. Verantwottl. Nedacteur: Julius Neichardt. Nr: 258. Achtzehnter Jahrgang. Neullabt: »ro,t, gaffe i> bi» Aid b l Der Raum einer ivalttaen Prlitzeil« kostet IL Psa. iiluaesandt »i« 7: geile ii Ngr iklne Garantie sllr da» nachiltäalgc SrsiLei- neu ocr Anierate wird Nicht gegeben. Auswärtige Annoncen» Aufträge von uns unbe kannten Firmen u. Per sonen inlcrtren wir nur gegen Pränumerando- Zahlung durch Brief marken oder Posicinsay» lnng. v Silben kosten I>2 Nar. Ausivärtl'ie känne» die Zahlung auch auf eine Drc«dnerMrma anwetfcn. Die Sip. Mttredacteur: Vr. Wim» Für daö Feuilleton: Luckvls Dresden, Montag, 15. September 1873. TaileSgeschtchte. Deutsches Reich. Soweit bis seht bekannt geworden ist, dürfte Ihre Mas. die Kaiserin, welche sich zum Gebrauch der Cur in Baden befindet, während der Anwesenheit des Königs von Italien nicht nach Berlin kommen. In diesem Falle wird die Frau Kron prinzessin die Stelle Ihrer Mas. der Kaiserin vertreten und die Honneurs bei den Hofsesten machen. Das Programm zu den Hof festlichkeiten ist noch nicht festgestellt. Das diplomattsche Corps wird bis zum 22. d. M., dem Tage der Ankunft Victor Emanuels, in Berlin nahezu vollzählig anwesend sein. Die Ankunft des Fürsten Bismarck ist zweifellos. Nach einer Mittheilung in dem „Schlesischen Kirchenblatte" steht in den nächsten Tagen das gerichtliche Verfahren gegen den Fürstbischof von Breslau wegen Zuwiderhandelns gegen die Kirchen gesetze in Aussicht. Pfarrer Witzel aus Schemmern lProv. Hessen- wurde «egen Uebertretung des Kanzel-Paragraphen zu zwei Monaten Festungshaft verurtheist: Oesterreich. Der Vorstand der Frucht- und Mehlbörse in Wien, hat in der Befürchtung, das; die auf dein Frucht- und Mehl markte herrschende Theuerung größere Dimensionen annehmen könne, die Regierung ersucht, Erhebungen darüber zu veranlassen und zu veröffentlichen, ob die aus Geschäftskreisen eingehenden Nachrichten über größere Erntedefizits begründet seien. Eventuell wird um temporäre Aufhebung der Getreidczölle und zwangsweise Herabsetz ung der Getreidefracht auf den Eisenbahnen gebeten. Julie Ebergenyi, welche am 21. November 1867 die Gräfin Mathilde Chorinski vergiftete, im April 1868 zu 20 Jahren schwe ren Kerkers verurthcilt, an die Strafanstalt Neudorf und von dort an die Irrenanstalt abgegeben wurde, ist in Wien an der Cholera verschieden. — Ihr Mitschuldiger Graf Gustav Chorinsky, welcher im Juli 1868 in München zu 20 Jahren Festungsstrafe verurtheilt wurde, ist gleichfalls am 30. December 1871 in der Irrenanstalt gestorben. Schweiz. Die vorberathende Revisionscommission des Ratio nalraths hat den „Baseler Nachrichten" zufolge die Discussion über die Bankfrage beendigt und den Beschluß angenommen, daß das Ge setzgebungsrecht über Zettelbanken und Notenemission dem Bunde zustchen solle. Der Antrag Kaisers auf Errichtung einer eidgenössi schen Bank wurde abgelehnt. Die Commission hat ferner über den Artikel der Bundesverfassung betreffend die kirchlichen Verhältnisse berathen. v. Segesser-Luzern (konservativ) beantragte, die obligato rische Civilehe sowie dieCivilstandöregistcr einzusühren, zedenZwang bezüglich des CultuS sowie die Steuern zu konfessionellen Zwecken zu untersagen, dem Staate die Bcfugniß zum Einschreiten gegen kirchliche Uebergriffe und gegen die willkürliche Errichtung neuer ter ritorialer Kirchenverbände (Fall Mermillod) zu ertheilen und die un beschränkte Benutzung der Kirchhöfe zu gestatten. Nach langer Dis kussion wurden schließlich die folgenden Anträge von Anderwert an genommen: Die geistliche Gerichtsbarkeit abzuschaffen, die Bekleidung eines geistlichen Amtes von dem Nachweise einer wissenschaftlichen Ausbildung abhängig zu machen, die Beschwerden wegen Bildung und Trennung von Religionsgesellschaften auf dem Nccurswege den Bundesbehörden zu unterstellen und die Errichtung von Bisthümern von der Genehmigung des Bundes abhängig zu machen. Ebenso wurde der Antrag Jolissaints, die päpstliche Nuntiatur aufzuheben, gleichfalls genehmigt. Rußland. Die Reichsbank von Petersburg wird infolge der Preiserniedrigung des Silbers auf den ausländischen Märkten vom 21. September a. St. ab das Pfund reinen Silbers (russisches und ausländisches) in Barren und gemünzt zu 26 Rubel 30 Kopeken in Ereditbillets annehmen. — Der Preis für Goldbarren und Gold münzen bleibt unverändert. Spanien. Die Cortes haben sämmtliche Artikel der Gesetz vorlage, durch welche Castelar die Ermächtigung zu Ausnahmemaß regeln ertheilt wird, in der Specialberathung angenommen. Caste lar ergriff zuerst das Wort, erinnerte unter Hinweis auf die Pläne der Carlisten an die Nothwendigkeit, die Disciplin in der Armee herzustellen, und erklärte die sofortige Organisation der Reserve für geboten, sie unverzüglich gegen die Carlisten ins Feld zu führen. — Der General Moriones wird sich nach dem Norden begeben, um dort den Oberbefehl über die Negierungstruppenzu übernehmen. — Von Carthagena verlautet, daß Antonio Galvez die Stadt ver lassen und sich mit 1000 Insurgenten an Bord der Fregatten „Fer nando Catolico" und „Numancia" eingeschifft habe. Dieselben sollen bei Torrcvieja bereits gelandet sein. — Nach neueren über den Eisenbahnunfall bei Viana eingelangten Meldungen sollen bei dieser Veranlassung 17 Personen umgekommen und über 70 ver wundet sein. Von 300 Paffagieren, welche sich auf dem Zuge be fanden, sollen nur 25 ganz unbeschädigt geblieben sein ^ Locales und Sächsisches. Ehe die Musen und Grazien in ihren Tempel in der Neu stadt am nächsten Sonnabend ziehen können, wird zwar noch man cher Hammerschlag geschehen müssen, aber der Totaleindruck, den das Innere de» Alberttheaters jetzt schon bietet, versichert uns, daß sie dort keine unfreundliche Stätte finden werden. In drei Etagen bauen sich die Ränge in edler Schweifung auf; von jeden; Platze gewähren sie einen vollen Ueberblick über die geräumige Bühne. Energisch hebt sich das dunkle Ponceau der Fauteuils im Parquet, Parterre und den Rängen von dem Weiß und Gold ab, das Balu straden, Säulen und den Plafond bekleidet. Es ist nicht das blen dende Weiß, dessen lackirter Ton grell absticht gegen das Helle Gold, sondern das wohlthuend abgedämpfte, gelbliche Weiß, dessen tiefere Töne im Mattgold ihren Gegensatz finden. Die Bühne selbst dehnt sich imposant aus, fünf Coulissen umschließen ihre Seiten. In Bezug auf Maschinerie, Beleuchtung und sonstige technische Einrichtungen befreite den Kürassier Laichen. -g. Die beiden letzten Ercursloncn der Flora nach Roßthal nach Leiönig folgten rasch aus einander. Roßlhal ist der und anmuthigc Garten und Park eines noblen und sind die neuesten Erfahrungen der Wissenschaft verwerthet. Die! der ersten Kugeln d;e einjchlug, tödtete den Major Taucher und Eingänge zu den verschiedenen Platzgattungcn sind sehr zweckmäßig, leicht zu finden und gestatten für alle Fälle eine plötzliche Entleer ung des Theaters binnen wenigen Minuten; die Corridore ziehen sich breit hin, in den Zwischenacten eine Promenade bietend. Auch das Buffet ist recht ansehnlich und freundlich zugleich. Alles in Allem macht das Alberttheater einen sehr behaglichen, wohlthuen- den Eindruck. Auch Graf Platen, der es gestern inspicirte und einige technische Anordnungen traf, schien von den; Ensemble befriedigt. So ziehet denn ein, Ihr Musen und Grazien, zu erfreuen und zu veredeln das Publikum, das vom Sonnabend an Euren Gaben lau schen wird! — Es ist uns mitgetheilt worden, daß Herrn Hofrath Acker mann am 11. d. von achtbaren Bürgern die Candidatur für den 1. Dresdner Landtags-Wahlbezirk angetragen wurde, und daß derselbe unter dem Ausdruck des Dankes für das ihm geschenkte Vertrauen erklärt hat: er würde, wenn diese Offerte früher ihm gestellt wor den wäre, sich für verpflichtet gehalten haben, dieselbe anzunehmen, er glaube aber, daß in dem jetzigen Stadium der Wahlbewegung die Aufstellung seiner Person zu spät komme, und müsse darum bitten, für diesmal von ihm abzusehcn. — In einen wahren Abgrund vonSchwindel lassen die Meld ungen sehen, die bezüglich des Banlerotts der Filiale des Thüringer Bankvereins und der Flucht des Bankiers Victor Blachstein und des Prokuristen Griesbach uns von beglaubigter Seite werden. Ein förmliches Chaos ist von den Herren hinterlassen worden und wenn nicht der Herr Procurist Namoth energisch auf Concurseröffnung beim Handelsgericht gedrungen hätte, so würde cs den Helfershelfern der Schwindler möglich gewesen sein, noch mehr bei Seite zu schaffen. Vermuthlich ist Victor Blachstein schon bankerott gewesen, als er in den Thüringer Bankverein eintrat, an dessen Centralstelle der ihm verwandte Bankier Moos steht. Letzterer sollte am Sonnabend Abend in Dresden eintreffen, um der Filiale Gelder zu bringen. Vermuthlich ist aber die Depesche, die dies anzeigtr, nur fingirt ge wesen, um hier die Aufmerksamkeit cinzuschläfern und die Gerichte abzuhalten, mit aller Energie einzuschreiten. In der letzten Zeit hat sich die Centralstelle in Erfurt die Effecten und wichtigen Bücher der hiesigen Filiale nach Erfurt schicken lassen, so daß, als die Staats anwaltschaft am Sonnabend hier Revision vornahm, keinerlei Depo siten vorgesunden wurden, die mit Beschlag belegt hätten werden können. Es fanden sich zwar Wechsel im Betrage von 10,000 Thlr. vor, doch hinderte, wie wir hören, ein juristisches Bedenken die Staats anwaltschaft, diese Summe mit Beschlag zu belegen. Die Sache ist für das Gericht nämlich insofern etwas schwierig, als eigentlich eine Filiale nie bankerott werden kann, so lange es die Centralstelle nicht ist. Ob es die Erfurter Ccntralstelle jetzt ist, das ist augenblicklich hier noch nicht bekannt. Vermuthlich sind auch die anderen Filialen, wie in Rudolstadt, jetzt schon rein ausgcplündert worden. Jeden falls haben die Flüchtlinge schon einen tüchtigen Vorsprung, um dem rächenden Arme der Gerechtigkeit zu entgehen. Man glaubt sie auf der Flucht nach England. Das Bankerottiren ist in der Fannlie Blachstein nichts Außerordentliches. Der Chef eines Hauses in Mühlhausen i. E., gleichfalls einer aus der noblen Familie derer Blachsteins, wird wegen betrügerischen Vankerotts steckbrieflich ge sucht. Mögen die Gerichte energisch eingreifen, um die Schuldigen nicht ihrer Strafe entgehen zu lassen! Wenn sich Alles in dem Um fange bestätigt, was man befürchtet, so erleben wir hier eine Affaire, die nahe an die Spitzederei hinanreicht. — Auch bis heute ist kein neuer Cholcratodes- oder Erkrank- ungssall in Dresden zur Anzeige gelangt. Die beiden Kranken in der Cholcrastation des Stadtkrankcnhauscs befinden sich jedoch immer noch in der Behandlung. — Zu einem Restaurateur in der Neustadt kam in diesen Tagen eine Frau und verlangte von ihm ein Fäßchen Bier im Werthe von vier Thalern zu kaufen. Ein solches wurde ihr sehr bald zur Verfügung gestellt, da sic erklärte, das Bier sofort gegen guittirtc Rechnung bezahlen zu wollen. Der Restaurateur begab sich, um die Rechnung auszustellen, in die Küche, als er aber nach wenigen Minuten aus derselben in die Hausflur zurückkehrte, wo er die Frau verlassen, war diese inzwischen sammt den; Biere verschwunden. — Ein alter hiesiger Veteran vom Sachs. Leib-Kürassier- Garde-Regiment, jetzigen Garde-Rciter-Regiment, der sich noch leb haft des schlachtenreichen Jahres 1813 erinnert, theilt uns aus sei nem kriegerisch-bewegten Leben kleine Episoden mit, die, so unbedeu tend sie der Geschichte gegenüber sind, das Leben der damaligen schwer geknechteten Soldaten unseres engeren Vaterlandes mitunter recht lebhaft schildern. Hier eine kleine Episode. Am 26. August 1813 hatte sich das Regiment unseres Veteranen in das jetzige große Gehege gezogen und dort ward bivouakirt. Nachdem das Rüstzeug abgelegt und das Pferd abgesattelt war, ward Kaffee gekocht; d.h. nicht von Allen, denn manchem armen Teufel fehlte auch dieser. Der Diener des Major Taucher beim Garde-Kürassier-Regiment hatte für seinen Herrn den Kaffeetopf an's Feuer gesetzt, der Topf war aber in seiner Abwesenheit von irgendWem umgestoßen worden. Plötzlich kommt der Major selbst, dem cs zu lange gedauert, und er fährt vom Dimer das kleine Malheur. Wüthcnd schreit er de»; Kürassier Loichens, der zufällig am Feuer steht, zu, er habe den Topf umgestoßen und wird durch dessen Verneinung so wild, daß er in sein Zelt springt und seinen Säbel holt, um den Mann zu züchtigen; das war damals so. Der Kürassier drückt sich natürlich, indem er sich unter's Gewühls mischt. Ter Major drohte mit Rache und schnaubte, während die hcrumstchende Mannschaft düsteres Schwei gen beobachtete und kein Offizier sich drein mischte. Der Kürassier hätte sicher noch viel leiden müssen; an; nächsten Morgen aber änderte das Schicksal selbst die Sache. Das Regiment marschirte nach der Gegend von Rcisemitz zu, ward dabei von den Höhen ringsum, die vom Feinde besetzt mären, mit starken; Kugelregen begrüßt und eine Herrensitzes, der durch seine aeichmackboUcn BlumenparterrcS, durch seine röichtragenten Obslbäumc, seinen woblgcpflegteu Rasen und schattigen Laubhölze; aus den Besucher einen ebenso lebendigen, wie angenehmen Eindruck hcrvorbriugt. Daö Terrain desselben ist ein sehr bewegtes, wodurch viel Abwechselung gebo ten, die Pflege des Gartens aber auch nicht wenig erschwert wird. Der Park wird zuseinem Vortbeile letzt räumlich noch vergrößert und ließ die ganze Haltung desselben, wie die gute Lultur aller Pflan zen, auch derer in den; kleinen Warmhause. de» sorgfältigen Fleiß des dasigen Gärtners wohl erkennen. — In den; romantisch ge legenen und mit vielen Spaziergängen und Anlagen umgebenen Leisnig war die Gärtnerei des 1)r. MiruS das eigentliche Ziel der Flora-Ercursion. Vor und neben eine»; allerliebsten Schwei- zcrhausc befindet sich ein schmucker Lustgarten, an dem sich die eigentliche Gärtnerei mit ibrcn Spccialcullurcn der Ananas und Cvclamen anschließt. Während die Früchte der ersieren in an sehnlicher Größe und vollkommener Reise prangten, war die Kul tur der Cyclamen, der man in neuester Zeit überhaupt viele Auf merksamkeit zuwendet, eine nach vielen Tausend Exemplaren zäh lende und von den günstigsten Erfolgen begleitete. Daß auch an» dccc Warmhaus- und Frcilanbcuituren wohlbcstandcn waren, zeugte von der Tüchtigkeit des dasigen ObergartncrS Lange. Bei dem weiteren, durch die Stadt mit ihren Sehenswürdigkeiten und Anlagen unternommenen Spallergange zeigte sich vr.Mirus als ein ebenso unermüdlicher Cicerone, wie mir ihn zuvor als eifrigen Gartenfreund und liebenswürdigen Wllth kenne» gelernt hatten. Der spätere »Nachmittag vereinte die zahlreichen Theilnehmer zu einem frohen Mahle auf dem Belvedere, dessen liebliche Genüsse gleichfalls »Anerkennung verdienten und nur zu schnell mahnte am Abend das Dampfroß die Anwesende» zur Heimkehr, einig in dem Aussprüche: Die Ercursion nach Leiönig zählte zu den schönsten in diesem Jahre. — In dankenSwerther Ausführlichkeit berichtet die Direktion der Saxon - Austria;; - Braunkohlen - Bergbauge - sellschait zu Dresden über die verflossene erste anderthalbjäh- rige Gcschästsperiodc, welche vorwiegend der Entwickelung und festen Gestaltung des ansiichtsvollcn Unternehmens gewidmet war. Im erwähnten Zeiträume ist ein zweiter Schacht, eine Schlepp kahn nach dein nahen Dur gebaut und sind außer uiniassenden Werkbänken und Neueinrichtungen noch Wohnungen zur Gewin nung eines tüchtigen Arbeiterstammes geschaffen worden. Das mit einem »Anlagekapital von überhaupt WIMO Gulden bewirth- schasicte Werk umfaßt 358V» iächs. »Acker, ist wohl arroudirt und das Flöh liefert bei einer Mächtigkeit von 15 Klafter die vor züglichste Kohle. Tie tägliche Förderung istbcrcits aui annähernd 9000 Etr. gestiegen, läßt sich aber noch weiter erhöhen. Die Ca- lamität niedriger Preise. unter welcher überhaupt das Kohlen- geschäit nach einer kurzen Periode stürmischer Hausse gelitten hat, scheint überwunden, wenigstens sind die Aussichten wieder bessere. In Rücksicht aui die bisherigen Leistungen läßt sich die unter den dermaligen Verhältnissen begreifliche Unterbilanz von gegen 5000 st. leicht verschmerzen lind wirk dieselbe durch die sicheren Chancen einer crgebnißreichcn Zukunit reichlich ausgewogen. — Subhastationcn am Ik',. Scpt. in dem Gcrichtsamte Zwickau: Johann Ludwig'S HauS- und Gartengrundstück in Niedermosel, 350 Thlr. tarirt. — Witterungs-Beobachtung an; 11. Scpt. Vorm. VV1I Uhr. »Barometerstand: 27 Paris. Zoll '.»Linien Zeit gestern gefallen un;2V--L.» DasSteigen des »Barometers läßt heilere u. trockene, daö Fallen trübe und nasse Witterung erwarten. — Thermo, mcter nach Reanmur: Ul Grad über »Null. — DicSchlohthurm- fahnc zeigte Süb-Ost-Wind. — Himmel heiter; Sonnenschein. Brttfkiistett. »*. M. Wird der letzte Wille l Testament seines Selbstmörders reipcctirt?" — Die Todesart - z. »B. Selbstmord - hat aus die Giltigkeit dcS Testamentes gar keinen Einfluß. Hauptsache ist, daß das Testament in giltigcr Fora; und bei zurechnuugsfäbigem Zustande errichtet ward. M. R. „»Wieviel Taschengeld soll ein »Vater seinen Kin dern in; »Alter von i3-17 Jahren geben, wenn der Vater nicht ganz paubrc ist ?" — Ein weiser »Vater gicbt (seinen Mitteln ent sprechend) seinen Kindern soviel Taschengeld, daß sie den Ge brauch und Werth des Geldes kennen lernen; er giebt nicht zu viel, damit er seinen Kindern nicht das Gcldvcrihuen angewöhnt, er gicbt aber auch nicht zu wenig, damit sic nicht hinter ihres Gleichen beschämt zurücksicben und namentlich nicht die Knaben darauf denken, wie sie a»i andere Weise die übel angebrachte Kargheit des Vaters corrigircn. R i ch a r e K ck. Ter »Name „Erbzins" kommt aus ur alten Zeiten und vom Lchnrcchtc hcr. Der Herr überließ das Gut kein »Lauer erblich zur »Bcnußuug. Der »Bauer konnte das Gut benutzen, vererben und veräußern, mußte aber dem Herrn jährlich eine geringe »Abgabe zablcn, u»; dadurch stets dessen Ober- cigcntbun; anzucrkcnnen. Später wurden aber auch andere blei bende »Abgaben an Städte, Kirchen:c. Erb.zinscn genannt. - Durch Gesetz von; 17. März 1832 kann das eigentliche Erbzinsvcrhäit- niß abgclöst werden. Mehrere »Abonnenten. Abermals Schlichtung eines Streits am Stammtische. „Muß bei »Verkämen von Grund- stücken der Käufer seinen Pächtern, reih. Mischern, wenn über 50 Thlr. Pacht-, rcsp. Miethsumme gezahlt wird, auch halbjährig oder kann er auch schon vierteljährig kündigen ?" — Der Käufer kann zwar sofort kündigen, sobald er im Grundbuche eingetragen ist. muß aber die gesetzliche Zeit innchaltcn. wie solche ie nach Höhe des Mielhzinieö vorgeschriebe;; und in HK 1115 und 1125 des sächsischen Civilgeietzbilches genau geordnet ist. Dabei ist ein großer Unterschied zwischen Pacht tbci Landgütern u. s. w) und Mietbc tbci Häusern u. s. w.>. Friedrich. Wenn Sic sich den Bahnbeamten nicht eines Billets kann Ihnen genauer angesehen haben, der Ihnen für »Besorgung l nach Löbau iü Ngr. zu viel abgcnominen hat. dann freilich selbst unsere „Eselswiese" Nichts Hellen. N. ?>. I.. bi. „DerBriefträger liefert mir meine Briefe unversehrt ab. Gleichwohl stänkert mir Jemand, wenn ich selbst nicht da bin. in den Briefe» herum. Wie kann ich diesen Jemand von seiner Neugierde heilen? Schreckschüsse kann man doch nicht in einen Brief elnsicgein." — Lassen sie sich einmal etwas schrei ben , das so abgciaßt ist. daß den; Briefmarke; die Lust vergeht, mit seiner Nase in den Bricischaitcn »Anderer herumzuichnüffeln. Stammtisch in Pctcröwalde. Woher der »Ausdruck: „Er ist ein guter Kerl, er frißt keine Schuhschmiere", stammt, wollen wir Ihne» sagen, wenn Knöiel von seiner Reise durch Deutschland zurückgekchri ist. Cinsiwciicn mag daS Mit glied Ihrer Tafelrunde seine gewählte Redensart modernisiren in: er «rißt kein Knöfcl'kcheo Ledcriett. '
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