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Amtsblatt für die Krtsbehöröe und den Gemeinderat zu Bretnig. r'MI-N »feiger siir die Ortschaften Bretnig HruSwalde, GroßröbrSdors, idrantentbas Md Umgegenr Der Mgenieine Anzeiger erscheint wöchentlich zwei Mal: Mittwoch und Sonnabend. S bonnementsprei« inkl. des allwöchentlich beigegcbenen „Illustrierten Unterhaltungsblatt»»" vierteljährlich ab Schalter 1 Mark, bei freier Zusendung durch Boten in» Hau» 1 Mark SO Pfennige, durch di» Post 1 Mark exkl. Bestellgeld. Inserate, die 4 gespaltene Korpuszeile 10 Psg., sowie Bestellungen auf den All gemeinen Anzeiger nehmen außer unserer Expedition auch unser» sämtliche Zeitungtbol« jederzeit gern entgegen. — Bei größeren Aufträgen und Wiederholungen gewähren wir Rabatt nach ll-dereinkunst. Inserate bitten wir für die Mittwoch-Nummer bi« Dienstag vormittag » i Uhr, für di« Sonnabend-Nummer bi« Freitag vormittag >/»11 Uhr «inzusenden. Lchriftleilung, Druck und Verlag von N. Lchurig, Breinig. Rr. S. Mittwoch, den I. Februar 19lt. 2t. tahlMy. Bekanntmachung I« G««ei»deamt sind di« GeschSft-ftunde« an den vok»itts«t vo» r—«r «uS »ramm«-« vo» r « Udr. 5»»»>»e»«r vmittrgt »»» r—ir >»t nur »»« r—« Udr. z»»l»gr i» Ser Leit »»Wtttügr »e» '/»U-« Udr werden nur dringlich- Ange legenheiten erledigt. vretwig, den 30. Januar 1911. Der G-«-i«devorfta»d. Oertliche- und SLchstkcheS Bretnig. Nus Einladung der hiesigen beiden Militärvereine hatten sich am Freitag im Gasthof zum Anker eine Anzahl Bewohner eingesunden, um den Geburtstag unsere« Kaiser», verbunden mit der 40. Gedächtnis feier der Gründung de« Deutschen Reichet, würdig zu begehen. Herr Bcmeindevorstanü Petzold eröffnete die kleine Feier mit einer Bewillkommnung der Erschienenen, worauf er den Zweck der Zusammenkunft in markigen Worten erklärte. Hierauf hielt Herr Pfarrer Kränkel «inen Vortrag über: „Napoleon I. und Napoleon Hl.", und gedachte olsvann noch de« GeburtStsge» unsere» Kaiser». Lcbhafter Beifall folgte den Aussäh-uigen uns begeistert wurde in da« Hurra eingestimmt, da» der Vortragende auf Se. Maj. den Kaiser autorachte. Manch schöne« Wort wurde noch gesprochen und manch hübsche« patriotische« Liev gesungen, so daß der Ver laus der Feier al« ein recht gelungener be zeichnet werden kann. Bretnig. Bei der am Sonnabend stattgesundenen Wahl von Ersatzmännern zum Gemeinderal wurde» gewählt und zwar ans der 1. Klasse der Ansässigen die Herren Curt Werner, Gustas Boden, Paul Hennig, und aü« der 2. Klaffe der Ansässige» die Herren Conrad Schreiber, Ernst Haase. Au« dec Klaffe der UnansMgen würbe Herr Hugo Gebauer gewählt. Bretnig. Am Sonntag veranstaltete der hiesige Militärverein im Gasthof zum deutschen Hause sein 40. Stistungtsest, an dem die Mitglieder und Gäste in starker Zahl teilnahmen. Zwei Konzertstücke eröffnete» den Abend. Hierauf begrüßte der Vereintvor- sitzende Herr Hempel die Erschienenen und gedachte dann de« deutschen Kaiser« und de« Köniz« von Sachsen. Mit einem Hurra auf den Ersteren und einem Hoch auf Sen Letzteren schloß der Reoner seine gedanken reiche Ansprache. Zwei vortrefflich gespielte Theaterstücke biloeten weiter eine recht hübsche Unterhaltung der Anwesenden. Unter ent sprechenden Worten wurden noch dein Fahnen träger und den -Begleitern ein neugeschaff te« prächtiges Bandelier und zwei Schärpen t überreicht. Ein flotte« Tänzchen hielt die Kameraden bis zur vorgerückten Stunde in heiterster Stimmung beisammen. — Ein Merkblatt über die englische Krank heit (Rhachitis) hat der Verein Jugendfürsorge in Plauen bearheilel, dar i« knapper, allgemein verständlicher Etzns^da« wichtigste über Ent stehung, Elkenüung^ und Bekämpfung dieser Krankheit zusaiumeNfsK. Da da« Merkblatt geeignet ist, de» Müttern al» Ratgeber zur Verhütung derHnglrschen Krankheit und seiner Folgeerscheinung zu dienen, wird den OrtS- dehörde» de», Tande» vom Ministerium seine Anschaffung zur unentgeltlichen Ueberlaffung an Müller und Frauen angelegentlich em pfohlen. Dci» Rhachitit-Merkblatt ist von Otto Rei« l» Plaue», Lützowstraße 54, zum Einzelpreis von 10 Pfg. zu beziehen. Zehn Stück werde» für 40 Pfg., 100 Stück für 2,50 Mk. Und 1000 Stück für 23,50 Mk. abgegeben. Käme >i z. Freitag nachmittag fand man aus GulsAur Panschwitz eins männlicbe Person, ds.z wahrscheinlich vom Donnerstag zum Freitag im Freien genächlel haue, in erstarrtem Zustande auf. Sie wurde mittel» Geschirr« nach dem hiesigen Barmherzi»keil«- stifl gebracht, wo sie kur» nach ihrer Ein lieferung verstarb. Die Todesursache dürste Erfrieren sein. Nach bei ihm vorgefundene» Papieren ist der Tote der 1850 in Spittwitz bei Bautzen geborene Arbeiter Johann Emst Böhme, der, wie nach den vorliegenden Um ständen angenommen werven muß, sich vagabundierend umhergetrieden hat. G e r « d o r s. (Grslügrl- und Kaninchen- Ausstelluntz.) Der hiesige Geflügelzüchterverew, VerbandSvrrein des Landesverbände« sächsischer Giflügelzüchtervereine unter Allerhöchstem Pro tektorat Sr. Maj, des König» Friedrich August, beschloß in seiner letzten Hauptversammlung, seine 10. allgemeine Geflügel- und Kaninchen- Ausstellung vam 24. di« 28. Dezember 1911 im Gasthof zum goldnen Bande >n Gersdorf abzuhaltrn. — Am 24. Januar war vor dem Bautzener Schöffengericht eine Privatklogsache de« Vizeselbwebel« Büttner gegen den Gendarmen a. D. Hüttig, die beide in einem Haus« wohnen, wegen Beleidigung dec Ehefrau Büttner» verhandelt worden. Hüttig hatte in einer Eingabe an das Kommando de« Infanterie-Regiment« Nr. 103 behauptet, Vie Büttner benutze die zeitweiligen Abkom mandierungen ihre« Ehemannr« dazu, die Rächte außerhalb ihre» Hause« zu verbringen. Sie habe auch einmal nacht« einen fremden Mann mit in ihre Wohnung genommen und verkehre mit Personen, sie in demselben Ver dachte stünden, wie sie selbst. In der Ver handlung hatte Hüttig den Wahrhüttbewei« angetreten. Da« Gericht sah ihn auch in allen Fälle» al« erbracht an und sprach Hüttig frei. Al« nun am Freitag abend Büttner von der Kaiser - GevurtStog«sei«c in seine Wohnung zurückkehlte, kam e» zwischen ihm und seiner Ehefrau zu einer erregten Au»- einandersetzung. Die Frau lief plötzlich in ihre Küche, begoß sich mit Petroleum und zündete ihre Kleider an. Dann trat sie brennen) ihrem Mann entgegen mit den Worten: „Da hast Du mich." Gleich darauf frag sie an, laut um Hilse zu schreien. E» gelang Büttner im Verein mit d-m Hsrbeige- eilten Gendarm Hüttig, die Flammen zu er sticke» doch hatte die Frau bereits an den Händen, rm Gesicht und an einem Kniee der artige erhebliche Brandwunden, daß sie nach Anlegung eine» Notoerdande« durch den hin- zugezogenen Oberstabsarzt in da« städtische Krankenhaus übersührt werden mußte. Löbau. Seinen Verletzungen erlegen ist am Sonnabend der 14 jährige Sohn be» Kinematographenvesitzer» Junkel, der sich bei dem Bestreben, in Brand geratene Film« zu löschen, erhebliche Brandverletzungen zugezogen hatte und durch den starken Rauch betäubt worden war. — Da« erste franjösische Schlachtvieh in Sachsen. Am Frertag traf aus dem städtischen Schlacht- und Liehhofe zu Dresden der erste französische Schlachtviehtransport ein. Das Vieh befand sich in einem gut genährten Zustande uns fand schnell Abnehmer. Dresden, 30. Jan. Al» in Vorstadt Löbtau ein Lehrec seine Wohnung betrat, fand er seine Ehssrau in bewußtlosem Zustande in der Küche liegend vor. Nach dem Unter- suchungsergebviffe hat die Frau auf dem Sa»herve Kaffee gekocht, ist plötzlich unwohl geworden und umgefallen und hat sich hierbei an dem zum Gaskocher führenden Schlauche angehalten, wobei sich dieser vom Kocher ge löst hat, so daß da« GaS au«strömen konnte. Der herbkigebolle Arzt stellte Ta«vergiftung ,sest. Dis durch dies«» gerufene Feuerwehr brachte die Verunglückte mittel» Sauerstoff- Apparate« wieder zum Bewußtsein. Bei dem in der Wohnung mit anwesinden 3jährigen Sohne hatte sich Erbrechen eingestellt. Dresden. Eine aufregende Szene trug sich am Sonntag früh gegen 7 Uhr am Gondelufer unterhalb der C ar olabrück: zu. Zwei Herren hatten von einem Nachtrestau- rant der inneren Altstadt au« einen jungen Kaufmann «egen feine« auffälligen Wesen» durch dar Straßen der Stadt bi« zur Carola- brücke verfolgt, wo sich dieser aus einen Fisch kasten setzte und die Absicht kundgab, sich in die Elbe zu stürzen, da ec mittellos ser. Er fiel dem einen der beiden in höchster Erregung um den Hal« und küßte ihn. Auf ihr Zu reden hin ließ der junge Mann scheinbar seinen Entschluß sallen und stieg die Brücken- treppe hinauf. Plötzlich kehrte er aber um und stürzte sich in« Wasser. Die beiden Herren konnten da« Unglück nicht verhüten, und sahen nur noch den Unglücklichen mit den Fluten kämpfen. Sie warfen ihm rasch den dort befindlichen Rettungsring entgegen, den der laut um Hilfe rufende junge Mann auch ergriff. Bei dem Versuche, ihn herüber zuziehen, löste sich aber der Ring von der Leine, die Rettung mißlang, und der Er trinkende verschwand bald in ver Flut. — Die Stadtverordneten iu Lommatzsch genehmigten einen Nachtrag zum Octsgesetz. wonach do« Offenhalten der Schaufenster usw. an Sonn-, Fest- und Bußtagen während de« ganzen Tage« gestattet ist. — Ein Erziehungsheim für Schulkinder, die der Verwahrlosung entgegengehen, wird in diesem Jahre in Plauen i. L. errichtet. Die Stadt Hal ein Grundstück von 8500 Quadratmetern auf Pausaer Flur zur Ver fügung gestellt und dec Fürsorgeverein bringt 50 000 bis 60 000 Mark für den Bau de» Heim»» auf. — Au« der Biersteuer in der Stadt Plauen ist im vergangenen Jahre gegenüber 1909 eine Mehreianahme erzielt worden, do ein entsprechender größerer Umsatz zu ver zeichnen war. So wurden 1910 insgesamt 185 795 Hektoliter Bier umgesetzt; 1909; 159 985 Hektoliter. Die Gesamteinnahm aus der Biersteuer betrug 107 937,51 Mark (I90S: 103 885,60 Mark). C o « iv i g, 29. Januar. (Keine Kürprr- verletzung.) Der hier wohnhaste 17 Jahre alle Fortdüdung-schüler Gavriel, der am 12. d. M. auf dem Transport zur Verbüßung einer Karzerstrafe dem 62 Jahre alten Nacht schutzmann Bachmann aus Coswig einen hei ligen Fußtritt gegen den Unterleib versetzt hatte, ist gestern aus der Haft entlasse» wor den. Der bereit« 23 Jahre im Dienste stehende Schutzmann Bachmann war bekrunl- lich noch am selben Abend unter großen Schmerzen gestorben. Die Sektion der Leiche durch einen hiesigen GenchlSarzt hat indessen ergeben, daß der Tod infolge Herzschlags» etn- gttreten ist. Der ursprünglich unter »em Verdachte der Körperverletzung mit tätlichem Au»ga»ge in Haft genommene Fortbildungs schüler Gabriel wird sich nunmehr lediglich «egen Widerstande« gegen die Staatsgewalt zu verantworten haben. — Lin hübsche» Seschichtchen wird au« einer Chemnitzer Knabenschule mitgeteilt. Die kleinen Schüler werde« vom Lehrer nach dem Rusnamen ihrer Väter gefragt. Alle geben, ohne sich lange zu besinnen, vie gewünscht« Antwort, nur ein sonst gutbegabter Jung« wird verlegen und bleibt die Antwort schuldig. Lus Zureden de« Lehrer« fläNcrte ec oresem in» Ohr: Ich schäme mich so sehr — mein Papa hat einen recht dumme» Rufnamen; Mama ruft ihn immer „Dicker" ! Reichenbach. (Verhaftung.) Hier «urde der 38 Jahre alte Postafslstsnl Bruno Josef Kaufhold verhaftet. Ec Halle sich eine« schweren Amt»verbrechen« schuldig gemacht, indem er am 10. Januar einen mil andere» Postsachen hier durchlaufenden Wertbrief mit 1650 Mark Inhalt, der nach Jerusalem be stimm! war, heimlich aufschnitt und 1000 Mark darau« entwendete. Der Beamte, der seine Schuld bereit« eingestanden hat, wurde in da« Amtsgericht eingeliefert. Nossen. (Der Köniz sl« Pate.) Beim achten Sohne de» Knechte» Franz Feistel im benachbarten Mutzschwitz hat dec König Patrnstelle übernommen. Seine Mazkstät ließ sich durch den Temeindevorstand Lange ver treten und erfreute den Veglücklen durch ein namhaft»« Geldgeschenk. Leipzig, 27. Jan. Der Postassistent Karl August Waller Löffler von hier, der a« 27. Moi o. I. auf dem Pokamle 2 in Leipzia-Kohli« neun Wertbrief-, die vou oec Allgemeinen Deutschen Kreditanstalt aufge geben worden waren und 10 000 Mark in Banknoten sowie eine große Anzahl von Wert papieren enthielte«, unterschlagen Halle, wurde am Freitag vom Schsurgerichl Leipzig zu 2 Jahren 6 Monaten Gefängnis und 5 Jahren Ehrenrechtroerlust oerurleill. Leipzig. (Große Baupläne) Der Rat der Stadt Leipzig Hal den Stadtverordneten eine Vorlage zugehen lassen über die stäbtt- vauliche Ausgestaltung der Frankfurter Wiesen oder Lindenaurr Wiesen, wrlch? sich im Westen ver Altstadt zwischen dem Vorort Lindenau und dem Meßplatz erstrecken. Zar Erlangung von Entwürfen Pat der Rat eine» Jdeenwettbewerd ausgeschrieben und zu oiesem Zwecke 50 000 Mark bewilligt. An Vein Wettbewerb sollen alle in Deutschland wohnen den Fachleute sich beteiligen können. Die ausgesetzten Preise sollen unveräno^rc und unverkürzt zur Verteilung gelangen. Man rechnet damit, daß sich an sem Wettbewerb die ersten Städtedaukänstler beteiligen werde«. Man wünscht, aus den Linoenauer Wiesen eine Anlage zu schaffen, die der Stadl zur hohen Zierde oereichen und eine besondere Anziehungskraft auf die Fremden ausübe» soll. Unter anderem soll ein Hauptwaffecbecken geschaffen werben, das etwa so groß wie die Binuenalstrr in Hamburg wird. Fecn-r soll der Platz eine große Ausstellungshalle ei Hilten. Die Stabtoecorügeten stimmten d:c Vorlage in allen wesentliche» Punkte» zu.