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Pulsnitzer Anzeiger Ohorner Anzeiger Hüupjs unh TaüLKZeittiim -»r« » , r ote Stadt und den Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohorn und Zwangsoergleich wirb der für Aufträge etwa schon bewilligte Nachlaß hinfällig. » Anzeigen sind an den ErscheinungStagen bis vormittags 10 Uhr aufzugeben. — Z Verlag: Mohr L Hoffmann. Druck: Karl Hoffmann und E. L. Förster'» Erbe«. Verantwortlich für Oertliches u. Sächsisches, Unterhaltungstetl. Sporr u. Anzeigenteil A Karl Hoffmann, Pulsnitz, für Politik und den übrigen Teil Walter Mohr, PulSnt^ D. A. IN..- 2280. Geschäftsstellen: Albertstr. 2 u. Adolf-Httler-Str. 4. Fernruf 518 u. 550. Das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschast und des Finanzamtes zu Kamen, des Stadtrates zu Pulsnitz und des Gemeinderates zu Ohorn behördlicherseits bestimmte Blatt Diete Zeitung erscheint täglich mit Ausnahme der gesetzlichen Sonn- und Feiertage. 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Nur wer in der Partei verankert und verantwortlich sei, könne und dürfe weltan schaulich lehren. Der nationalsozialistische Glaube, die na tionalsozialistische Lehre werde niemals im Gegensatz son dern immer mit dem Wissen und mit dem Fortschritt der Wissenschaft in Einklang sein. Die Ordensburg der NSDAP sei nach ihrer Eigenart als nicht kür das Heute sondern für die Jahrhunderte gebaut. Die Männer, die durch die Schule der Kampfzeit gegangen seien, seien jetzt auch in der LaHe, ihren Nachwuchs auszuwählen, weil sie die Fehler des bür gerlichen Systems miterlebt haben. „Was in den Ordens burgen getan wird, geschieht nicht für die Gegenwart son dern für die Zukunft. Ls ist unsere Ausgabe, dafür zu sorgen, daß dem Arbeiter, dem Bauer und dem Handwer ker für alle Jahrhunderte und Jahrtausende der Weg in die politische .Tübruna ossenstebt." Reichelleiter Rosenberg erklärte: Nach dem großen Geschehen des Weltkrieges habe eine neue Zeit neue Fra gen gestellt, die nicht mit den bisherigen alten Antworten beantwortet werden konnten. Nicht nur eine politische Um wälzung habe sich vollzogen, sondern jahrhundertealte Vor stellungen und Gedanken brachen zusammen. Eine weltan schauliche Umwälzung sei es gewesen, die damals eingeleitet wurde. Der Bolschewismus sei nicht nur eine politische Bewegung sondern Ausdruck einer Weltverzweiflungsstim- mung, die in jenem Zusammenbruch entstand, — die Na tionalsozialistische Bewegung aber ist die bewußte Kampf ansage gegen die Welluntergangsstimmung und gegen den Zusammenbruch. „Wir Nationalsozialisten bekennen uns nicht zu irgend welchen geopolitischen West- oder Ostgedanken sondern zum deutschen Gedanken an sich. Wir Nationalsozialisten sind stolz darauf, daß unser Volk in der schwersten Stunde der Unterdrückung, die es an den Rand des Bolschewismus ge führt hat, die Widerstandskräfte besaß, diese ungeheure Ge fahr ZU Überwinden." Botschafter von Hoeschs Heimkehr Trauerparade der Kriegsmarine in Wilhelmshaven Wilhelmshaven, 17. April. Am Donnerrtagnachmittag traf der englische Zerstörer „Scout" mit der sterblichen Hülle des Botschafters von Hoesch an Bord in Wilhelmshaven ein. Der Zerstörer, der die deutsche Hakenkreuzflagge im Topp führte, machte an der Gazellenbrücke fest, wo die Admiralität, das gesamte Offi zierkorps des Marinestandortes und zahlreiche Persönlichkei ten, unter ihnen auch der englische Marineattache Kapitän Muirhead-Gould, die Ankunft des Schiffes erwarteten. Am Kai waren drei Ehrenkompagnien angetreten. Nachdem der Zerstörer festgemacht hatte, begab sich der Kommandierende Admiral der Nordsee, Vizeadmiral Schultze, auf das Achterdeck des Schiffes, wo der mit der Ha kenkreuzfahne bedeckte Sarg aufgebahrt war, und legte Kränze des Oberbefehlshabers der Kriegsmarine und der Marinestation der Nordsee nieder. Weitere Blumengebinde legten eine Abordnung der Auslandsorganisation der NSDAP, und die Oberbürgermeister der beiden Jade- Städte Wilhelmshaven und Rüstringen nieder. Auf ein Trompetensigna! hoben acht englische Matrosen den Sarg und trugen ihn, während die Ehrenkompagnien das Gewehr präsentierten, auf ihren Schultern an Land. Un ter den Klängen eines Chorals wurde der Sarg auf eine Geschützlafette gehoben. Dann setzte sich der Trauerzug in Bewegung. Voran schritt eine Unteroffiziersabordnung der Kriegs marine, die die vielen Kränze trug. Ihr folgte eine Abord nung des Zerstörers „Scout" mit den Kränzen der eng lischen Regierung und der englischen Freunde des Botschaf ters. Das Trauergeleit, das sich an die Lafette mit dem Sarg schloß, wurde von dem evangelischen Marinepfarrer eröffnet, hinter dem die Angehörigen des verstorbenen Botschafters, geleitet von dem Kommandierenden Admiral der Nordsee, dem englischen Marineattache und Ministerialdirektor Dieck hoff, schritten. Dann folgten die Abordnungen der Partei und die Vertreter der Behörden. Der lange Trauerzug wurde durch das Offizierkvrps der Marinegarnison abge schlossen. Als sich der Zug durch die von Wenschenmassen beweg ten Straßen dem Bahnhof näherte, ließ der Zweite Admiral der Nordsee das Gewehr präsentieren, und an den drei Ehrenkompagnien vorbei wurde der Sarg auf der Lafette bis zum Zug gefahren. Während zehn Marineoffiziere den Sarg in das Abteil hoben, rollten drei Ehrensalven über den Bahnhof. Dann trat der Kommandierende Admiral mit den näch sten Angehörigen noch einmal an den Sarg, um Abschied von dem Toten zu nehmen. Abschied von Botschafter von Hoesch Das Trauergefolge bei der Ueberführung z. Viktoria- Bahnhof in London. In der ersten Reihe von rechts: Minister Eden (Zweiter), Str John Simon (Dritter) Verschworene Gemeinschaft Der Reichsparteilag Hal sämtliche kreis lei ter der NSDAP-, weit über 700 an der Zahl, zu einer großen politischen Schulungswoche nach Ostpommern zusammcngerusen. lieber 700 der bewährtesten Kämp fer des Führers — die Träger des Goldenen Ehren zeichens der Partei überwiegen bei weitem — auf der Ordensburg Lrössinsee für 10 Tage zu ge meinsamer Arbeit vereint. Aus ihrer täglichen Arbeit aus verantwortungsreichem Posten des politischen Le bens sind sie für diese Zeit herausgenommen, um in engste persönliche Jühlung mit den führenden Män nern der Bewegung und des Staates gebracht zu werden. Deutschland hat zahllose unentdeckte schöne Flecken. Eine dieser Stätten ist der wunderschöne, von nordischem Wald umschlossene Crössinsee bei Falkenburg, an dem nach den Richtlinien von Reichsorganisationsleiter Dr. Ley die jung st e Ordensburg der NHDAP. errichtet wor den ist. Der Bau ist der herben einfachen Landschaft ange- paßt. Mit seinen niedrigen, weit ausladenden Gebäuden, zum Teil strohgedeckt nach "dem Muster ostdeutscher Bauernhöfe, fügt er sich ganz in seine fast unberührte Umgebung ein. Bis an den See heran ist die Schulungsburg gelagert. Vom Wachtturm aus hat man einen wundervollen Üeberblick weit hinein in die hier beginnende pommersche Seenplatte. Wir kungsvoller und einprägsamer kann die Abgeschlossenheit, in die die zwölf K imeradschaftshäuser, die Vortragshalle und die übrigen mit dieser großangelegten Schulungsstätte ver- b^ydenen Bauten hineingelegt sind, nicht sein. Der politische Kämpfer, den die nationalsozialistische Idee und der Kampf um ihre Verwirklichung geformt haben, wird immer einmal solche Tage der Abgeschlossenheit und der inneren Sammlung bedürfen. Der tägliche Kampf reibt detr Menschen aus, erfordert den Einsatz aller seiner Kräfte. Und hier an dieser sorgsam ausgewählten Stelle findet er neue Kraft, findet er die Kameradschaft derjenigen, die an ähn licher Stelle unter den gleichen oder anderen Schwierigkeiten für das gleiche große Ziel kämpfen, das der Führer aufge stellt Hal, findet er neue Anregungen, neue Erkenntnisse, neue Stärkung des Glaubens. Schon vor der nationalsozialistischen Erhebung hat man nach Wegen gesucht, den Trägern der örtlichen politischen Verantwortung neues Wissen und neue für ihre Arbeit er forderliche Kenntnisse zu vermitteln. Man hat Kurse einge richtet und Akademien geschaffen. Man hat die Träger der politischen Arbeit in Großstädten zusammengeführt und ihnen von irgendwelchen Sachverständigen Spezialvorträge halten lassen. Aber diese Form der politischen Ausrichtung, der wirklich innerlichen erlebnismäßigen Erfassung ist erst durch den Nationalsozialismus möglich geworden. Die gemeinsame Idee, der gemeinsame Dienst für den Führer, die gemein same Kampfzeit, aus der sich die Bewegung emporgerungen hat, und an der jeder dieser Männer seinen eigenen schwe ren Anteil hat, hat die Grundlage für diese so neue Form geschaffen. Man braucht nur durch die Kameradschaftshäuser in einer freien Stunde zu gehen, um zu sehen, welche Gemein samkeit. welche Gemeinschaft hier geschaffen wurde, bei Be ginn der Tagung schon bestand. Und das wird nun vertieft. Die Führerschaft der Bewegung wächst zum Orden. Menschen sind dabei, die nach alten Vorstellungen ihrer persönlichen Herkunft und ihrer persönlichen Bildung nach so verschieden sind. Der Handarbeiter steht nebeß dem Akademiker, der Bauer neben dem Kaufmann, der Front soldat neben dem Mann der Nachkriegszeit. So sind wir wirklich zu einer Gemeinschaft, verschworen am Din - ste der nationalsozialistischen Idee, verschwo ren an der Treue zum Führer, geworden. Mit dieser großen Tagung wird die Schulungsburg, die sich noch in einzelnen Teilen im Bau befindet, ihrer Bestim mung übergeben. Am Schluß der Schulungswoche findet die feierliche Uebergabe der Burg statt. Der Geist, der diese mehr als 700 Männer der Kampfzeit hier beherrscht. Amtlicher Teil Seite 5