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Dresdner Nachrichten : 31.03.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-03-31
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188803318
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18880331
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18880331
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1888
-
Monat
1888-03
- Tag 1888-03-31
-
Monat
1888-03
-
Jahr
1888
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 31.03.1888
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idS'.'ri v«l. sot. . «.ifer, »e 47 Käse, empfehle« erei. kuvä. ll/l». erstratze 9. platze >orle ibernimmt »ng rstratze 6,-. oo» ärzi» »en ««- ILavI»- ond»n« i Palleten en 4lpo- aliptlaaer: >. PIN. » alt em- sik t!> o», -rcsihese- -i Sol. kr Landeskirche n empfehle > u. grötztcr esangbücher nicken uno niedrigsten Sn^aatl« Arbeit. «Ml, andlung, llriike 10. Etage. »UL« ». r. l'NN eit ca. 40 F t vcrirdneh tlirau It die hiesige othete. md Hand- ivegen Räu- llig feil. - - Restaurant eits- ad, billi -egg g zu »er ste 10 vt h, 3—5 Tage eines neuen n In der e derLsen- von Lr»»t ln-Mrihen. rwiese l». nd Lüttichau- cit eine A»- itctcr altdeut sche in wcni« em beliebigen rden können, hieht staub' liaw. !UV ö - Orxei. niedrllcker, ist für 450 Mart) ichaustr.16, v- >S, uifen. cschastliche ferde, d ziveilpännig rein zu ver« tz Nr. »I. W.I ^relearamme. ^ in einen» 2 Seile der Xiiklaae.i ietlwertl,. lo.Miirt. ivatter- » 8 Niir «den»« 2W ««. _ «„«. Still«»,i». Dr»«de». ' »Uir «den»« 28L. lS »Ihr Ra«t» gder «illi. «rüniver,. DerLiienda»«»- t»id>u«.«ü,ii»»bnrg iii z«»»en beiligenveii und i,o»ve»l>rm>». tn- tnlie de« »iira» zuIichuinideSiiaükr- maiien theiiiaeilc mlanuieuaeftür»» tru churchlalic» cnmieiil. Iftr La- toawtioiüdrcr »»d veizer Ii»v tot. et» Lchattner rideblich verletg und ein «eilender »eich» vcichtidftl. Ni»IN. i»i» Trliarmmi, au» «aiiauiil» an da« arl,««viii>i»terinm meldete lNefter» i»»d sich ei» al>o- siniiche» Liftster I>,i den Vorpoiten et» imd s>dcrl>ra<dte ein Zilircideu de» iileau« »vor!» vieler »vtinicht, Krieden tu iiliUeke». 33. Jahrgang, j Aufl. 46,V0Ü Exemvl. j t« i>»i u»i»>r>l»it, x»rr>m» Lr»»t- vn<> N»i»l,lö«n iu-«rt>»vpt, »I« UI»t«t1m>m „n rsu d« Nu.U>ll «io» .«cd l4.d.. «»,»,>„<-, - i,o,i»>». D« «2- mit tN'Nla vtr» d« r!«e,»,mok«-»<!k». ill dvr N«!onv»:«e.»n,! L»I Mi« ÜI«, soim» w»t.Ni,<!>i»o S,ir«et,m»ol,) d«, kii-l^k-lleiit o»S Mllt»rmi>rii, ä» mit U,l» t>«i Liovlmnlülckllir «mptniiix». vri,l»»I-r»i'k»mk,n in »II«» z,,ti>»»„, »u w»a »«IrRoUiv« v.ri»Nk<„l »nU» - von /. r»,I l.1«i>», vr»»a«». Dresden, 1888. 8. Iroitesob, vrssäsa, U»rion«tr»»ss le,. H»Nr« «ii! iV.R.Patand. Vollkomiuonstor sslbsttliätixsr, sssrituveblosor 1» iir I k'«» uaurvvli- Luuvdtluaa IVr. SI»V. ?i»«I>«uto ^'Iitiis uult fi-ltncv. x»,uvu ditüe lt tu» L>«t»i»u»I». Lurt HoinsiuL, ^ Vivso Nrosehgro ist lcostvasroi ru döriahvu von ri tz l'illMttiMiili Z.uä. Lclimiät, ljl-68i!6N. b « Nuronu kür Lnvirkui»,- äoutseüor unä lromstor kutontv. — vlLSVLLrv« ! ^oäsr ärt aus äon h'illoutoinlston OliUihürton äos III- ^.uslanclos, einplelilon in rvichhaltixor ^.ustvakl rrliii eL 8<>im, IVvuuiai kt II. R ei »»»p>r«eI>«tC N« Illtt. !«SMWtMsnMKr«WA!!«««-«e^ LruiietzüiiM-VM», Mlloiio 8kI,IM<'!iM. Nr. 91. Kpitgel: Schäden der Borgwirthichust. Piivaiwvhlthiiligkcit und Bettelei, Iürsterberuf. Kiuderbrsscruiigsansialt, Lage der Leineweber. iLnnnnktl'tt^ Dresdner Molkerei, Fahrräder, Gerichtsveeharimuiige». Jubiläumsausstellung in Wie». »4 Me Borgwirttzschaft — ein Kreb-schabtn der bentschen Gesellschaft. Es ist ein altes und echt deutsch-nationales Klagelied aller ein sichtigen Leute — das von, Borgen und Pumpen. Nirgend in der Welt findet sich ein solcher Hang zum Borge», wie in unserem lieben Baterlande; der Sohn erlernt das Borgen schon vom Pater, die Tochter von der Mutter; es borgt Jeder. Unser ganzes Ge- schästsleben beruht sicher zu neun Zeh»the»lcn ans Borg, und zwar aus übertriebenem Borg. Bäcker und Metzger, Ciganenhänolcr. Schuster und Schneider, sie Alle müsse» ihre Waaren ans Borg hinweggeben, und es sind noch sehr ordentliche Lenke, welche halb- jähilich oder jährlich bezahlen: das Anschre'bebuch ist !o sehr zur Regel gewolden, datz diejenige Familie mit sonderbaren Augen und zunächst mit Misstrauen angesehen und womöglich schlechter bedient wird, welche sich kein Buch anlegen lätzt; man nimmt sie nicht siir ..voll". Das Borgen und sogar das lange Borgen wird als etwas so Selbstverständliches angcseben, dak man sich betroffen fühlt, wenn ein Komma»» mit der Waare aucb die Rechnung schickt, oder wenn er nach langiährigem oder gar mehrjährigem Borgen sein Geld verlangt! Sehr entrüstet macht man dem Kaiismann dann die heftigsten Pvrwürsc, und dieser mutz, „uni die Knndschast zu behalten", sich sehr devot entschuldigen und ein Versehen seines Personales vorlügen! — Das find aber grundtanle Zustände, welche am innerste» Mark unseres Geschästslebens zehren, ja sogar das Fainilieugliick vielfach zerstören. Kauft eine Familie nur gegen Baor, so richtet sie sich ein mit dem, was sie hat, und sie wird sogar auch bei bescheidenem Einkommen eine» Nothgroschen zurück legen. Ist sie aber einmal auf Len Weg des Borgens geraihen, so eilen die Bedürfnisse den Mitteln stets mit Srebciuneilensticteln voraus. Ter Konsum»» thut däs Seinige. seine Waare anznpreiicn; mit dem Beiahlen hat's ja keine Eile, und „man kann es gerade gut gebrauchen" I So geht's denn auf der schiefen Ebene weiter; es tieten autzergewöhnliche Fälle, es tret-m auch Unglitckskälle ein, die Berichnldnng slemt; das darf aber ja Niemand merken, ein schränken kann inan sich nun nicht mehr, man würde ja den Kredit verlieren; und die Blamage, von sich sagen zu lasse», daß man nicht mehr in der bisherigen Weise leben könne! Also wird wo möglich erst recht slott gelebt, „um des Kredits nullen". Die wirklich reichen und wvhlhaveiwen Leute, welche alle ihre Bedürs- aisse. -Mich wenn diese'e n grvh- sind und sich steigern.' gleich taar bezahlen könnlen, finden es begueiner und sind einmal so gMöhnt, Alles aus Borg zu nehmen und nach langer Zeit, wenn die Summe groü geworden ist, nur einem Eheck aus den Bankier zu bezahlen; es ist ja io lästig, jede Kleinigkeit baar zu bezahlen, als ob man leinen Kredit halte! Welches aber sind die Folgen dieses Systems, unter welchen die Weichest tslcule stöhnen? DieKausleute müssen ir« ihren Lieserauten ebeiiiallö aus lange Dauer borgen. Und diese Lieieronte» »nd Fa brikanten ihrerseits müssen eben dcsbalb bei den Bankiers borgen. An vieler Stelle wird der GeichästSbetrieb endlich eingeregelicr, insofern als der Kreditnehmer Zinten und Provision zu bezahlen bat. Sciiiericilö aber kann er selbst kür Jahre alte AuSitände keine Zinsen berechnen, „um die Kundschaft nicht zu verlieren", und er erhöht daher leinen Preis, nicht nur um den reichlich bemessenen Ziltsvcriust, wildern auch »och ferner für das höhere Risiko, welches er dmch das lange Borgen tragen mutz. Diese Zuschläge tür Zinsen nnd höheres Risiko wiederholen sich in jeder Hand, durch welche die Waare laust, bis sic an den letzien Abnehmer, drn Kon sumenten, gelangt, lind dieser ist's, welcher alle diese Aufschläge im höheren Plene zu bezahlen hat. Fürst Bismarck hat einmal grlägt, datz z» viele Vrrmrtilcr im Handel beschüsiigt seicu, wodurch die Waaren vertheuert werden. Das ist grwitz richtig: unendlich schwerer aber wiegt die Vertheuclimg oucch daS Borginslem. Von der GcichcsttSwrli tan» euie Arnderuug des unseligen BorgWcms i» Grok-Kiknida 200 Häuser und in Mezoe Bereut» 38 Häuser »iedergebramit. Zwci Personen haben das Leben eiiigcbnsst. 1500 Mensche» sind geuölhigt' im Freien zu kampircn. New - Nvrk. In drn Kohlengruben von Richill im Staate Missouri »anv heute eine Explosion schlagender Wetter statt. Wie cs heisst, sind 100 Bergleute dadurch verschüttet worden: 40 Leich name sind bereits zu Tage gefördert. Pest. Die Theiß >it svrtgeieht im Wachsen. — In Kikinda wurden tnirch eine Fenersvrunst 200 Häuser in Asche gelegt. — In Bckes-Ciaba brach ebenfalls eine FeuerSbrunst aus, die von hefti gem Stulme angcfacht 10 Häuser verzehrte. N o m. Der „Popolv Romano" erwähnt das in hiesigen poli tischen Kreisen umgehende Gerücht, daß der Negierung aus Massauah Fnedcusovlichläae gemeldet worden leien» weiche der Negus dem General San Marzano gemacht habe. Alexandrien. Zwei hohe englische Militärs sind in Mas- sauah einactroffen. Wie verlautet, werden dieselben gleich nach der ersten Schlacht den Frieden zwilchen Italien und Abessinien herzu- slcllen silchen. !>r e I» > N o r k, 29. März. Mebl S.I5. Rotlier Winterweizen so. ver März SS-/», ver Avril bg'i». vr. Mai SV'/,. Mais tSieu» SS. SraLt LoknlcS und Sächsisches. Elbe-Hochwässer. Jungbuiizlau 30. Marz 4 Uhr Nachm. 240 Cent, über Null, Stillstand. Bra»deis29. März Varm. 8 Uhr 244 Cent, über 0. Brandcis 30. März 8 Uhr Vorm. 2t>4 Cent, über 0. Prag 29. März 8 Uhr Vorm. 222 Cent, über 0. Prag 30. März 8 Uhr Vorm. 221 Cent, über 0. Melnik 29. März 5 Uhr Nachm. 272 Cent, über 0. Melnik 30. März 8 Uhr Vorm. 272 Cent, über 0. Melnik 30. März 4 Uhr Nachm. 276Cent, über 0. Lau» 29. März 6 Uhr Vorm. 305 Cent, über 0. Lann 30. März 8 Uhr Bonn. 300 Cent, über 0. Leitineritz 30. März 4 Uhr Nachm, j 298 Cent, über 0 Lcrtmeritz 30. März 6 Uhr Nachm. 296 Cent. ! über 0. Aussig 29. März 4 Uhr Nachm. 384 Cent, über 0. Aussig 30. März 8 Um Vorm. 400 Cent, über 0. Bodenbach 29. März 8 Uhr Vorm. 336 Crnt. über 0. Bodenbach 30. März 8Ubr Vorm. 367 Cent, über 0. Dresden 30 März 12 Ubr Mittags 279 Cent, über 0. Dresden 30. Mörz 7 Uhr Nachm. 281 Cerst.über 0. Den eingegangenen Nachrichten zufolge steht voraussichtlich ein we sentlicher Wuchs der Elbe nicht zu erwarten. — Tie PalsionsscierlichkÄteii hntw», gestern Vormittag die katholiiche Hofkirche mit Gläubigen dicht gelullt. Um 11 Uhr fand die Ccremonie der Grablegung niit Prozession und Aussetzung des Allerhciligsten stall, an der Se. Kgl. Hoheit Prinz Georg mit hoher Familie, viele Offiziere, Staats- nnd Würden träger Theil nähme». Von einer Ehrenwache des Gardereiter- und des 1. Grenavier-RraimLstts wurde Cbaine gebildet. Die Weihe des Umzuges^ von ergreifende» Tönen der Chorsänger begleitet, machte einen tleren, erbebenden Eindruck. — Der bei der Kre>shanp!mannschast Zwickau angeficllte Neg.- Nath v. Wilacki übernimmt am 1. Mai d. I. die Anttshaupt- mamischaft Marienberg. — Der Gerbergehilfe Karl Friedrich Walther aus Fahnan, der über 30 Jahre bei dein Gerbermkistcr Rechenberger in Annaberg in Arbeit gestanden, erhielt die große silberne Medaille für Treue in der Arbeit. — In den iächiiichenStaatSwaldungen. welche am Schlüsse des Jahres 1887 eine Gesammttläcbe von 175,211 Hcllar enthielten, ivnrdcn in dem Jahre 1886 780,684 Festmeler Derbholz verschlagen, wovon sich der NntzholzauSiall ans 80 Proz. bezifferte. Die Brut veinnabme bestes sich ans 11,MM? Mk., die Geiammt- ausgabc aus 3,778,363 Mk. oder 34Vr Proz. der crslcren, demnach wurde ein Reinertrag von 7.248,274 Mk. erzielt. Der Festnietcr Derbholz berechnete sich auf 13 Akk. 75 Ptg. Brutto- nnd 8 Mk. nickt ausgelnn : jede dahin Mende «V^ 28 P'll- N-lwersiis das Waldkap.tal verzinste sich aber zu 2.42 nur dazu, durch nvch anSgedchnlens Bocgen die Kundschaft an sich heranzuzirhen; daher auch die Mißerfolge von Rabatt-Anstalten rc. Die reichen und wohlhabenden Leute aber sollten zunächst mit dem guten Beispiel vo>aiigebcn, jcden,sta»ch den geringsten Gegenstand, nur gegen Baarzablnug zu lausen und jed,n Borg grundsätzlich auszuschließcn. Sodann sind es die hohen Beamten und höheren Otfiziere, welche in diesem Sinne ein gutes Beispiel geben sollten, welches sicher am das ganze Heer der untergestellten Beamten und Offiziere widerlich einwicken würde. ES soll nicht verkannt werden, daß stellenweise eine Besserung tu dem Borgschlendrian bereits ein- gctreleu ist. Tie Zahl der Kanflcute, welche nur gegen Baar ver kaufen, und d>e der Familien, die nur gegen Baar einkaufeil, ist in einzelnen Städten eine ganz erheblich größere geworden. Daß übrigens eine Förderung zur Abstellung des Borgsystcms nicht auch von der Geschäftswelt sehr gut und wirksam ansgehen könnte, ist imrictstjg; die Hannover'iche Kaufmannschaft hat das Gegentheil bewiese». Sie hat dnrch die Mehrzahl ihrer Vertreter das Baar- zahl-Shsteni als Aerlrhrsbedingung hingcstellt, und das Publikum ist ihr gern gefolgt. Von den allerdings anfangs auch gcillrchtctcn Nachihrile» sür die Geschäftswelt ist nicht eine eingetreicii, dagegen haben sich die großen Auiiehmlichkciteu schr bald so sübliam gemacht, daß der Kreis der nur gegen banre Zahlung verkaufende» GeichäitS- ,leuic immer größer geworden ist. Was die Bcamtcnweli nnbcirifft, so sollte der Staat durch einen passenden GehallS-ZnhstMoUis den geringer besoldeten Bramken die Durchführung des Baalzahlsystems erleichtern Tklkkramme der „Dresdner Rachrichten". Berlin. Das Kaüerpaar besuchte Mittags in halboffencm Wagen die Kaiserin Angusla. Das Publikum begrüßte das Kniser- vaar mit höchstem Enthusiasmus. Der Besuch dauerte Lreiviertel Stunden. Der Kaiser trug die Uniform und den Helm. Köln. Der Rbeiiipegelstnnd ist hier 6.83. Das Wasser ist noch im Steigen begriffen. Die Dampfschifffahrt ist eingestellt. Pari s. In einem Rundschrciben a» die Wickler des Departe ments du Nord sagt Boulanger: Als Ich Minister war, erklärte ich. wenn ich den Krieg wollte, wäre ich thörigt. wenn ich mich darauf nicht vorbereitete, wäre ich verächtlich; meine Gesittungen Laben sich seither nicht geänderl.— Alsdann constatirt Boulanger die Unihäiigkeit des ParlamenlS: dir letzten Ereignisse hätten dar- gethaii, daß die .Kammer den Bestrebungen des Landes fremd ge worden sei: sie verständen sich gegenieitig nicht mehr; das einzige Heilmittel gegenüber dessen Machtlosigkeit der Kammer sei dre Auflösung derselben und die Revision der Verfassung. Sviia. Tw dieffeitige Negierung richtete gestern an die Pforte ein Ersuche» um Auskunft wegen der türkischen Truppcnauf- stellung an der rnmelischc» Grenze. P e st. Während des gestrigen OrkanS brach an vielen Orten Feuer aus. In BekcS-Czaba sind 80 Häuser mit NebengMudkN. Proz. Die Staatswaldungen, welche unter der Leitung des Land- forstmeisterS stehen, sind in 11 Forstbczirke, denen je ein Obersorst- meister Vorsicht und in 110 Reviere, welche von 107 Oberförster», 2 Förstern und 1 Unleriörster verwaltet werden, eingetheilt. Den Oberförstern sind als HM- und Schutzbeamle 35 Förster und 83 Untertörster be-gegcbcn. Aller 10 Jahren werden die Karten und Wirthschattsplänc von jedem Revier erneuert, was von der ForÜ- cinrichtungsanstatt besorgt wird. Dieselbe seht sich aus 7 Forst- ingemermm und 6 Forslingenikur-Atsistenten zusammen, welche unter der Leitung eines Direktors stehen, der den Titel eines Oberforst- meislers führt. Wie sehr übrigens dieses Institut auch außerhalb der Staalswaldunge» in Anspruch genommen wird, ergiebt sich daraus, daß dieses im Jahre 1886 für 370 Hektar Gemmidkforsten und 20,325 Hckt. Privatwaldungen neue Wirthschaftsvläne ent worfen hat. Aus dreien Zahlen ist ersichtlich, daß die Privatwald- brsitzer Sachsens emc geo.dnete Horslwi^kschast sich angelegen lein lassen. An Nachwuchs fehlt eS vuv Forstbeamie» nicht. 81 Can- didaten warten aus Anstellung als Oberförster, welche gegenwärtig mit dem 40. Lebensjahre erreicht wird. Noch ungünstiger liegen die Verhältnisse in der zweiten Forstcarrisre. Hier sind 87 geprüfte Candidalen vorhanden, welche aus die 84 bestehenden Untersörstcr- stellen, deren Inhaber dieselben aus Lebenszeit übertragen bekommen haben, warten und von welchen der letzte erst in ca. 20 Jahren Aussicht hat, angestcllt zu werden, d. i. vielleicht im 40. bis 45. Lebensjahre. Dicke Vcrhällmsse sind sehr mißlich. Vor Allem ist es zu bedauern, daß das Schutz- und Hilfspersonal erst in einem Aller zur Anstellung gelangt, wo der Körper den Anforderungen des Dienstes, namentlich mif den Gehftgsrcvreren. schon nicht mehr voll und ganz gerecht werden kann. Dennoch ist die Zuströmung zu dem HM- und Schuvbcamtcndicnst trotz der sehr mäßigen Be soldung — bekanntlich sind die Subalterii-Forslbeamien im Ver- Kältniß zu den Beamten anderer Bcrufszwcigc immer noch geistiger besoldet — und trostlosen Aussichten aus Anstellung immer noch eine bedeutende. Um den großen Andrang zum Forstfach zurück zuhalten. hat.die Regierung verschiedene Maßnahmen getroffen. Unter Anderem wird die Dienstzeit als Einjahrig-Freiwilliger nicht mehr, wie zeithcr, von der Acceßzeit in Abzug gebracht. Dadurch kommen die milftärtüchtigc» ForstaccelMen ein Jahr später zum Staatsexamen und zur Anstellung. Diele Maßregel enthält eine Prämie ftir die mindertüchtigen 'Forstdicnstaspira«ten. Für den zweiten Forstdienst ist angeordnct worden, daß auf einem Forst revier nicht mehr als zwei Eleven glrichz»itig angenommen werden sollen. Auch werden Lehrlinge von Privatsvrstbcamten auf Staats forstrevieren als Gehilfen nicht mehr beschäftigt. — Morgen begeht der Rechtsanwalt >md Notar Herr Justiz rath Hänel hjcr das Jubiläum 2bj,ihriger Sachwaltcrthästgkeit. — Unter den hiesigen öfseittlicheu Lehr- rmd Erztehungs-An- stallcn nimmt die „Ki nderbesserungsan statt" nicht bloS eine eiarnartige Stellung ein. sondern sie hat auch im Lause des l!tzk>lJMzchM sich WerhcMdcrewHcMnng ly.d«pichaaoat- ichcn Welt verschafft nnd wird nicht selten von Fremden, die sich aus diesem wichtigen Gebiete orieniieen wollen, besticht. Vor 2'/» Jahren wurde nnter großer Theilnahme das Micihrige Jubiläum der städtischen Waisenverkorgung geleiert, und in der alten Waiien- kauskirche deshalb ein höchst erbaulicher Gottesdienst gehalten. Aus dem 1685 begründeten Wnisciihausc ging nun im Jahre 1828 die „Correktionsanstalt" zur Erziehung verwilderter Kinder hervor infolge eines Reskriptes des Königs Friedrich August des Gerechten an die damalige Königliche Arincnkonimiision zu Dresden (vom 20. Okt. 1825). Bisher hatte man lange Zeit in dem Wanenhause .Zöglinge" und „Züchtlinge" unterschiede», je nach deni sittlichen -Ltandpunkte der Pfleglinge; so z B. waren unter denen im Jahre 1705 im Waiiciihause (am jetzigen Gevrgplatzef untergebrachten 145 Insassen 85 Züchttinge, für weich' letztere es eine „Znchllingsstube" und mehrere Zellen gab. Eine Zeit lang hatte man auch in den Lokalen des Waisenhauses eine Znchtanstalt für arbeitsscheue er wachsene Personen gehabt. Die jetzigen Schulzimmer im Hinter gebäude des alle» Waisenbauses zeigen »och jetzt Spuren davon, daß sie einst als Gefängnißräume benutzt worden sind. Der erste Lehrer und Inspektor an der neuen Correktions-Anstalt im eigenen Grundstück aus der jetzigen Louocnstraße (die Bezeichnung „Kmder- besseruiigsanstalt" ist erst spätere» Ursprungs) war Katechet Vege aus Leipzig. Ihm folgte der Lehrer Gesell, welcher aber im Jahre darauf eine eigene Lehr- und Beschäftignucis-Anstolt für arme Kinder eröffncte und sich dnrch die geschickte Leiiung derselben so bemerklich machte, daß er vom Herzoge von Anhalt-Dessau als Dirigent an eine Stiftsschule an letztgenanntem Orte berufen wurde. Unter drm nachfolgenden Inspektor Seidel nahm die Kmderbefse- rungsanslnlt einen glücklichen Aufschwung; leider starb derselbe schon 1840. Ihm folgte G. Schubert, vorher einige Jahre Lehrer an der Friedrichstädter Bürgerschule, der jedoch nur 9 Jahre an der Anstalt blieb nnd daher in dieser kurzen Zeit nicht im Stande war, die Pädagogischen Ideen bezüglich der zeitgemäßen Organisation der für unsere Großstadt immer wichtiger werden den Anstalt zu verwirklichen. Die Wirksamkeit des Direktors Tr. Höhne, der 18 Jahre air der Kmderbcsserungsanstalt und dann an der Äntonstädter Bczirksschule mit Erfolg thätig war, ist noch in frischer Erinnerung. Ihm folgte Direktor Gebauer, und nach dessen Emeritirung wurde der Üchrer an der 1. Bi'rrgerschule, B. Stichler, von der städtischen Schulbehörde 1876 zum Direktorat be rufen, der es in den 12 Jahren seiner bisherigen Direktorialthätig- kest verstanden hat, allen den Aistvrderungen zu genügen, die man nicht bios i» pädaaog.tcher, sondern »nch "in wftthichasllicher Be ziehung an eine wiche Anstalt zu machen berechtigt ist. Seit 4873 « befindet sich dieselbe in deni für 40,000 Mk. erkauften Grundstücke „Marienbof" in den Tracheickcrgrn. In welch' hohem Grade die städtischen Kollegien für daS Wohl dcrienstWi Kinder, wekche der , Verwahrlosung anhciinsallen, besorgt sind, dWr giebt der umfäng liche Neubau zweier AnstaftHyebistive Zeugnis;, welche vor wenig Monaten bezogen worden sind. Die aestinde Lage der Anstalt und die rationelle Verpflegung und Beschäftigung der Kinder haben auf das körperliche Befinden derselben (obgleich sie bei ihrer Einliefe- uiiig meist iehwächlich und verkomme» sind) einen anizerordentlich günstige» Einfluß gehabt; von 1873 bis jetzt ist kein Todesfall zu verzeichnen gewesen. Wer aber mehr und gar manches Interessante über diese Kinderbesseriinasanstalt leien will, den verweisen wir aus die soeben erschienene Schrift des jetzigen Direktors B. Stichler: „Aus der Vergangenheit der KiiiderbesserungSanstalt Marientzof zu Trachenberge bei Dresden." . — Mit der Unterschrift „Ein dummer Bauer" erhalten Wir folgende Zuschrift: In Jbrctn Blatte sowie anderen Zeitungen ist vielfach die Rede von einem Nothslande der Strumpfwirker und Leineweber im Erzgebirge. Ich behaupte, diese Leute sind selbst schuld. Warum betreiben sie nichts Anderes, warum müssen oie Kinder immer zum selben Bcnise wieder übergehen, warum gehen sic nicht zum Bauhandwerk oder landwirlhichaftlichen Arbeiten über? In unserer Gegend bekommt ein Knecht von 20 Jahren 300 Mark, eine dcsgl. Magd 200 Mark, ein Junge von 17 Jahren 150 Mark, Alles außer Kost und Wohnung. Sind dieses vielleicht Hungerlöhiie? Alle Landwirthe müsse» da noch froh sein, wenn sie überhaupt noch Arbeiter erhallen, und man hat da noch viel Schlesier, Polen und Czcchcn kommen lassen müssen, die ge nügsamer sind, gut arbeiten und nvch viel erübrigen: allerdings lieben diese Leute nicht so schr die schweren Biere und Tanzver- ziiiigcn. sicuem auch zu keiner sozialdemokratischen Agitation. Das- elbe haben mir immer auch erzgebirgische Kollegen versichert. Sie agcn: Bei uns verhungern lieber die Leute Halo, ehe sic zu einem Bauer in Arbeit treten; Geschlecht nach Geschlecht verkümmert, bleibt am Klöppeliack und Webstichl sitzen und fürchtet sich vor etwas härterer aber kürzerer Arbeit in der frischen Luft wie voi'm Feuer, die Leute können und wollen nicht begreift», daß ihre Ar beit gegen die der großartigen Maschinen nur Stümperei ist. N. O- bei Döbeln". — Offenbar ist der Verfasser dieser Zuschrift gar kein so „dummer Bauer", wie seine Unterschrift besagt; aber er verkennt doch, wo der Schwerpunkt dieser in so hohem Maße be- klagenswcrthen Verhältnisse liegt. Unsere arme erzgebirgische Weber- bevölkrrung bietet leider jenes traurigste Bild wirthichaftlicher Ver sumpfung. wo eine Bevölkerung in Folge ihrer schlcchlen Ernäh rung die Erkemitiuß »hrer schlnnmen Lage verloren hat und zu energielos ist, eine Bcfferung anzustreben. Seitens der Negierung sind schon seit langer Zcik Versuche gemacht Wochen, jenen Bolks- kreiftn andere, lohnendere Erwerbszweige anzuerziehcn — z. B. hat man Prämien sür diejenigen Kinder ausgesetzt, welche ein anderes Gewerbe erlernen — aber vergebens; sie sind schließlich doch in ihre aiMborene Kaste zurückgekehrt. Vielleicht nicht ziun Wenigsten ist eine Wendung zmn Besseren hierin noch durch die allgemeine Wehrpflicht zu erwarten, wo die jungen Leute durch Verpflanzung in andere Landgcgcnde» und Berührung mit anderen Volksweisen höhere Lebensbedürfnisse und auch eine bessere Verwerthzmg ihrer Kräfte kennen lernen. — Dresdner Bkolkcrci, Gebr. P fnnd. Mit deni Wohlergehen drs Menschen nnd insbesondere iinserer kleineil Schütz linge geht die Ernährnngsfrage so innig Hand in Hand, daß es kein Wunder ist, wenn man der Beschaffung der Nahrung die größte Aufmerksamkeit schenkt. In allererster Linie ist es da die Milch, von welcher wir erwarten, daß sie unsere Kinder nährt und ihnen Gedeihen gievt und den Kranken Labung und Genesung bringen soll. In dieser Richtung sind an uns in letzter Zeit vielfache Fragen gerichtet worden, insbesondere dahin gebend, welche Vorlheile die ceiitriftigirte Milch, also MoEeLi-Msich; gewähre. Die uns am nächsten befindlnlic und weil und breit rühmsichst bekannte Dresd ner Molkerei Gebrüder Pfund giebt uns aus Ersuchen darüber Auf schluß und ist es gewiß vielfach erwünscht, deren ganze,, Betrieb zu be schreiben nnd besonders die Milebfrage eingehend zu behandeln. Es genügt nicht allein, daß eine Milch fettreich ist. was >a Loch immer durch eine gute Fütterung und Pflege ver Kühe zu erzielen ist, foydAN dje Reinheit spielt eine avße Rolle mit. Das bloße-
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