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R0.L2S. Mittwoch, den «6. Juni 1872. Aachener W Aachrichlen Redakteur und Verleger: E. M. Moüst in Bautzen. Lreisblatt für den Kreis-Nrections-Lyirk Sautzen. Amtsblatt für die Gerichts« und Verwaltungsbezirke Vautzeu, Gehirgiswalda, KSuigSwattha, Weißenberg, Herrnhut, Ostritz, Bernstadt und Reichenau. Der von dem Königlichen Gerichtsamte Bautzen mittelst Bekanntmachung vom 15. lausenden Monats — vergl. No. 138 des Amtsblattes — angeordnet« zwölswöchige Maulkorbjwang wird, da der fragliche der Tollwut!) im dohen Grade verdächtige Hund seinen Weg nach Milkwitz zu genommen hat, auch aus di« hiesigen Amtsortschasten Milkwitz mit Groß- und Meinbrösern, Loga, Wtidlitz mit Pannewitz, Taktisch und Luga, unter Hinweis aus die sür Zu- wrderhandlungssälle angedrohten gesetzlichen tztrasen ausgedehnt- Königswartha, den 21.Juni 1872. Königliches GerichtSamt. »«Vier. Telegraphische Corres-on-enz. Berlin, 25. Juni. Die „Spener'sche Zeitung" meldet, daß in der gestrigen Sitzung deS StaatSministeriumS eine Vor besprechung über die Angelegenheit deS Bischofs Kre mentz statt gefunden habe, ein Beschluß sei jedoch noch nicht gefaßt worden. Heute werde der Cultusminister den übrigen Ministern ein schrift liches Votum vorlegen, worauf Ende der Woche das Staatsministerium zur Beschlußfassung zusammentreten werde. Da jedoch die Zustimm ung deS Fürsten Bismarck und die Genehmigung des Königs er forderlich ist, sei erst nach etwa 14 Tagen ein Äct des Staates gegen den Bischof zu erwarten. Dortmund, 24. Juni, Morgens. (W. T. B.) Die hiesige „Westphälische Zeitung" meldet, baß eine auf gestern nach Hörde einberusen gewesene Versammlung der Bergarbeiter nicht zu Stande gekommen ist, weil dieselbe zu spät angemeldet war. Heute findet hier eine Versammlung der Gewerke statt. Dortmund, 24. Juni, Abends. (W. T. B) Die angekündigte Vorbesprechung der Gewerke hat heute hierselbst stattgefunden. Eure gütliche Lösung der schwebenden Differenzen erscheint auch jetzt noch nicht aussichtslos. Heute Nachmittag fand eine Versamm lung des Verein? für „Bergbauliche Interessen" in Bochum statt. Morgen wird derselbe Verein hier tagen. Stuttgart, 24. Juni, Morgens. (W. T. B.) Der König ist mit der königlichen Familie in der vergangenen Nacht nach Friedrichs hafen abgereist, nachdem er gestern über die Besatzung von Ulm noch eine Revue abgehalten hatte. Dem Justizminister v. Mittnacht hat derselbe vor der Abreise sein Brustbild in Oel gemalt und in Lebens größe mit dem folgenden Handschreiben zustellen lassen: „Mein lieber Minister I Durch Ihre ausgezeichnete Leistung in der Verwaltung der Ihnen anvertrauten Aemter, insbesondere durch Ihr umsichtiges, ent schiedene-, meinen bundeSfreundlichen Gesinnungen, sowie meinen auf Wahrung der Interessen meines Lande? gerichteten Absichten ganz ent sprechendes Wirken alS Vertreter meiner Regierung im BundeSrathe haben Sie Sich neue Ansprüche auf meine Anerkennung erworben. Zum Beweise dessen sende ich Ihnen mein Bild und wünsche, daß Sie hierin zugleich ein Zeichen meiner Gesinnungen persönlichen Wohl wollens erblicken mögen, welche ich für Sie hege. Ihr gnädiger König." Stuttgart, 24. Juni. (W. T. B.) Bei der Oberbürger meisterwahl erhielt Prof. Hack in Tübingen von 6145 abgegebenen Stimmen 6033. Die übrigen Stimmen zersplitterten sich auf die beiden anderen Eandidaten. Da Prof. Hack mehr als zwei Drittel der Stimmen erhalten hat, ist demselben dem Gesetze gemäß von der Regierung die Bestätigung zu ertheilen. * Versailles, 24 Juni, Abends. Nationalversammlung. Goulard g'ebt das Finanzexpoff und bringt neue Finanzvor- lagen ein, welche einen zehnproc. Aufschlag zur Salzsteuer sowie einen allgemeinen Steuerzuschlag von 15 Centimes fordern. Thiers erklärt, daß ein veranschlagtes Deficit zwischen 150 bis 200 Millionen schwanke, die Regierung halte die Rohstoffbesteuerung für den einzig richtigen Weg, eine längere Verzögerung der Berathung sei dem öffent lichen Credite verderblich. Die Versammlung beschloß nach Thiers' Ver langen sofortige Berathung der Vorlagen durch eine Commission. Paris, 24. Juni. (W. T. B.) Da der Minister de Larcy auf seinem Entlassungsgesuche beharrt, so wird der Handelsminister Goulard interimistisch das Ministerium der öffentlichen Arbeiten übernehmen, de Larcy somit keinen unmittelbaren Nachfolger erhalten. Bayoune, 23. Juni. (W. T. B.) Die Carlisten bände unter Caraja hat sich den Regierungsbehörden der Provinz Navarra unterworfen; der Bandenführer Careaga ist von seinen eigenen Leuten erschossen worden. Triest, 24 Juni. (W. T. B.) Der Lloyddampfer „Austria" ist heute Nachmittag mit der ostindischen Ueberlandpost auS Alexandrien hier eingetroffen. * Leipziger Börse, 25. Juni. Ltipzig-Dresd. Eisenbahn-Actien 256 G-, Allg. deutsche Treditanstalt zu Leipzig 171Z G., SLchs. Bank 158 G., Leipziger Bank 138 B , Oberlauf. Bank 105 G., Oesterr. Banknoten 90x G. (18Ngr. Pf.). Tendenz abwartend. * Wiener BSrse unentschieden. Weizen und Roggen flau, Rüböl und Spi ritus ruhig. Deutsches Reich. Bautzen, 24. Juni. Nachdem unsere Stadt im vorigen Jahie durch den Besuch deS sächsischen Jngenieur-VereinS sowie Ende 1871 durch den deS sächs. Baugewerken-VereinS erfreut worden war, werden wir auch jetzt, wie schon angedeutet wurde, geehrte Gäste in unseren Mauern beherbergen. Der sächs. Forst verein wird Sonntag, den 30. Juni, hier eintreffen und bis zum 3. Juli seine Versammlungen, resp. Exkursionen abhalten. Dem Programm gemäß findet Sonntag Abend in der Thiermann'schen Restauration gegenseitige Begrüßung statt ; Montag, 1. Juli: von 8—12 Uhr Verhandlungen in der städt. Turnhalle; Nachm. 1H Uhr (per Exlrazug) Fahrt nach der Schwester- stadt Löbau zum Besuch deS Löbauer BergreviereS. DienStag, 2. Juli: früh 8—1 Uhr Verhandlungen; Nachm. 2 Uhr Diner in der Societät. Mittwoch: früh 7s« Fahrt nach Pommritz Und Excursion in den Bautzener Stadtwald, resp. Besuch deS C^orneboh. Die VerhandlungS- gegenstände versprechen interessante DiScussionen, wie z. B. über Er fahrungen und Beobachtungen in Bezug auf forstschädlich« Insekten und Holzkrankhetten; über Abkürzung des UmtriebS durch Verwendung älterer Pflanzen u. s. w. Nicht Jedermann wird bekannt sein, daß unser sächsisches Forstwesen von vielen Staaten alS ein mustergiltige- nachgeahmt worden ist und wir Sachsen auf dasselbe stolz sein können. Um so erfreulicher wäre eS, wenn auch die Bewohner unserer, von jeher gastfreundlichen Stadt die- anerkennen und al- äußere- Zeichen hierzu da- Schmücken der Häuser durch Flaggen benutzen wollten, welche mit Recht al- da- schönste Festgewand einer Stadt angesehen werden können. — Löbau, 23. Juni. Um den Mitgliedern der einzelnen Gewerbe-Vereine der Oberlausitz Gelegenheit zu geben, näher