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Der SSchWe LrMl'er MenStag, -en 1V. September 1940 Nr SIS 95. Jahrgang egen bereits" schichte springende ? Ms der «w habe. >ien es, alS wenn die ckungen auf die Stadt >rte durch aufgeriflme Straßen. ' iten der Themse, aber, am ge- Zerstörungen in London. Die über neunstündige Bombqrbie. rung in ber Nacht zum Montag habe Sa^.'7 mit rauchende« Ruinen umringt. In st " adoner Zentrum aus Brande herabsausten. Die deutschen Maschinen erschienen in -rotzen Schwärmen am Kimmel. Bon allen Seiten her tauchten sie auf. Bald danach, so heißt eS in dem Bericht weiter, seien neue Geschwader mit donnernden Motoren ein» getroffen. „Mit einem ohrenbetäubend» Krach, der die Lust um uns -u -erreitzen schien, stützten sie sich in einen großen Angriff auf den Hafen. Lieser Angriff hat alles in den GÄtten gestellt, waS bisher im Luftkrieg geschehen ist. Wir fühlte», wie die Luft um uns herum erbebte. Man hatte den Eindruck eine- Erdbeben-. Und dann stiegen gewaltige Rauchmassen auf, die sich schließlich wie riesige Blumen am Himmel auSnahmen. Jchfolgte der Menge der Feuerwehrauto- nach dem Osten hin. Als wir ein bißchen naher vorgedrungen waren, er« schien da» Feuer wie eine riesige Mauer, die vor uns olle» absperrle. Die Flammen begannen läng» der Stratze hochzuschlagen und al» eS zu gefährlich wurde, weitetzufahren, sprangen wir, Po« lizisten, Soldaten und ich, buchstäblich durch Feuerwände. Die aus Holz gebauten Speicher brannten knisternd wie Jo- hanniSfeuer. Die Löschzüge befaßten sich vor allem mit oen großen Gebäuden. BomLluß her pumpte man ununterbro chen Wasser, denn die Wasserleitungen selbst waren veretzS beschädigt. Ich stand am Südufer der Themse und sah, wie das^Feuer sich auch am nördlichen Ufer de» Flüsse» auSbrei- tete. Dann mutzte iS zurück, um meine Schilderung zu schrei ben. Aber alle Rückwege waren avgesperrt. Löschzüge mrd Militärlastwagen sausten durch die Stratzüi. Ma« dachte nicht an die Ruinen, an denen man vorbeifuhr, sondern stützte TagMü fiirZWOrver-a Einzige Tageszeitung tm Amtsgerichtsdeztrk Stockholm, g. September. Die große« Stockholmer Zei tungen veröffentlichen a« Moytag in großer Aufmachung au» -er Fe^r ihrer, Londoner Korresvonbenten spaltenlauge, sehr anschauliche Schilderungen über die Tag. uud NaiÜangriffe der deutschen Lufttvaffe auf die enalische Hauptstadt. Di« Be- richte beweisen die verhörende Wirkung der deutschen ver- grltuagSaktiou. - Der Londoner Korrespondent von „Stockholm» Dänin nen" berichtet über die Angriffe am Sonnabendabend und in der Stächt »um Sonntag u. a.: „Ich komme au- den Vombar- Hierten Gebiete«. Meine Kleiber sind noch vom Niederwerfen während de» Angriffe- beschmutzt, und meine Augen brennen vom Rauch. Durchwein wunderliche» Geschick befand ich mich gerade südlich der Themse, al» der Kampf in der Luft seinen Höhepunkt erreichte. Ich kann feststellen, daß die Geschichte niemals einen so furchtbaren Luftkamvf erlebt hat, wie den, den ich am Sonnabendabend über den Londoner Docks beobachtet habe. Sperrballoae sausten brenüend zur Erde nieder, und plötzlich fiel e» UN» auf, wa» hier geschah. Schwarze Rauchmafsen wälzten sich in Brandwogen heran. Al» der Kampf über «n» ein Ende nahm, fuhren wir in da» brennende Gebiet. Der Weg dorthin führte durch aufgeriflme Straßen. Der Brand tobte, auf beiden Seiten der Thmrse, aber am ge- wattigsten brannte eS pus der Südseite. Wan war auf ein Bombardement in anderen Teilen der Gtadt^-orbereitet. Aber plötzlich begann der Kanonendonner im Osten der Stabt. Vie Granaten explodierten am und vielleicht nur z!' ' ' Flugzeuge geradezu Bischofswerda und den angrenzenden Gebieten. Der Sächsisch- EyS-ler ist da» M .Derösientltchuna der ckmM^ B-Kannünachungm des Landrates zu Bautzen und der Bürgermeister zu Bischofswerda und Neukirch (Lausitz) behördlicherseits bestvmnte Blatt und entyiist femer die Bekanntmachungen de» Finanzamt« zu Bischofswerda und anderer Behörden. VerNu, 10. Sept. Aeber den Verlauf de» Montag erfahrt da» VN». D«ttsche^Aampf. und Jaad- verbSnde Metzen «gen Abend — sobald die Wettertaae e» Metz — gegen die britische Hauptstadt vor und griffen »eh^-uÄDockcmtagen nSrdlich und südlich der Themse mikLombenaller SoNber au. Neben den alten Lrandtwrden entstanden zahlreiche «eve, die da« Themse ufer weithin erleuchteten. In der veraangenen^cht fetzten unsere KampfverbSnde ihre Vergelkungsangriffe gegen die britische Insel fort und griffen kriegswichtige Ziele in London und anderen Orten an. . feindliche Tluazeuge flogen wieder nach IlorddeutschlaNd ein und warfen an verschiedenen Stellen Bomben ab, ,o mch M-W^dlAn Vororten -?r R-ichehauAkadt. E» handelt sich dabei durchweg um willkürliche Angriffe auf nichkmilitSrische Ziele, denen «ine Reihe von Wohnhäusern zum Üpfer fl-l. A«ch lv der Aachl M Aeuskag ue«u Stunden Luftangriffe ' " ' fortgesetzt würden. „Zuständige Kreise betonen die großen Schwierigkeiten, die die Verteidigung zu bewältigen hat? -, In eintr anderm Reutermeldung heißt eS, obwohl Lon don da» Hauptziel der deutschen Flugzeuge gewesen sei, seien doch auch in anderen Gegenden Englands Bomben abaewor- fe» worden, so in Korkwesten, NordostM und in Südwesten so wie an der Küste im Südosten von Schottland und Wales. n Ein Vertreter beS Londoner Nachrichtendimstes erllärte: -.Betrachte man London als Ganzes", dann sei der Schaden verhältnismäßig gering. „Noch stehen", so rief er pathetisch au», ,Hie Wahrzeichen der englischen Metropole: Die Nelson- säule und da» Parlamentsgebaude." Gmrz groß war in dieser Hinsicht natürlich wieder Chur chill. Nach emer amerikanischen Agenturmeldung soll er sich hi- schweren Schilden im Londoner Osten angesehen und dabet «r «inew Invaliden und zu einer Witwe gesagt Haven: „Nur Sa« Sebastian, 10. September, »le au» Lonbon gemeldet wird, bauerte der deutsch« Luftangriff in der Nacht zum Dien», tag » Stunde« und 6 Maulen. Reuter berichtet, der Lpft« alarm se! um S.4S Uhr beendet gewesen. Wiederum habe sich eine bedeutende Anzahl feindlicher Flugzeuge Le« Londoner Gebiet genähert und bi» nördlich der Themse Vordringen UN- ne«. Der Angriff habe sich auf andere Stadtteile ausgedehnt. Zahlreiche Bomben schweren Kaliber» seien abgeworfe« War» Len. vorsichtig werde« dann von der englischen Agentur »Mehrere Brände" «ad .Einiger Schaben" zugegrben. - Neberhaupt versucht Reuter in seinen Meldungen nach KSNd'S ZUNLVLL' W «VA «5 tischste Periode eingetreten sei, London wie auch alle ander«» M «irtew Invaliden _ Städte müßten fest damit rechnen, daß die deutsch-»-Angriffe Muk, wir siegen vereitS .. . ^ ., Die Wucht -er -Hübschen Vergeltungsangriffe ..London von rauchenden Lnlnen umgeben" Verkehr teilweise stillgelegt Neuhork, 10. September. Die Neuhorker Abendprefle vom Montag bringt ebenfalls spaltenlange Einzelheiten von den Zerstörungen in London. Die über neunstündige Bombarbie» rang in der Nacht zum Montag habe England» Hauptstadt mit rauchenden Ruinen »«ringt. In jeder Rich- tang hätte« vom Londoner Zentrum an» Brande beobachtet Werve« könne«. Der verckrhr sei tellwrise völlig unterbrochen. DK meisten Lenk »ruhten zu Fuß z» ihren Arbeitsstätte« gehen. Die gewöhnlich nur Gummiknüppel tragende Londoner Polizei patrouillierk durch dk Straßen und kontrollierte die Ausweise. Eine Bombe habe eine GaShauptleituna getroffen. Au» London veröffentlichte Photo» zeigen eine total zerstörte Dockanlage «nt einem im Hintergrund versin« ««den Schiff. Auf ein«« zwriku Photo steht man eine zrr- störte Brücke, dk der bekannte« Tower-Brücke ähnllch sieht, in deren Nähe sich zahlreiche Dockanlaaen befinden. Bon Len Außenbezirke« schrei» eia Augenzeuge: Da» Themse gebiet bkk einen unvergeßlichen apokawptische« Anblick. Schwere schwarze Rauchwolken und theatralisch springende Flammen rührten unmißverständlich von Oel -er. Al» »er Augenzeuge nach London zurückgekehrt sei, habe er einen Grad oer Zerstörung gesehen, wie er ihn nicht erwartet - Zeitungen erscheinen nicht Bkk Londoner Zeitungen könne« nicht erscheinen, denn bk Angestellten Hütten bk Nacht im Keller zugebracht. DeS. halb sei dk Londoner Bevölkerung übe» oqS Ausmaß der Schäden schlechter unterrichtet als dk Amerikaner. Der Themsebogeu ein großes Seuermeer Berlin, 9. September. Deutsche Flugzeuge, dk -««le nach mittag London überflogen, beobachteten immer «och zahlretche stark Brandherde an der Themse, insbesondere an dem Victoria« Dock, dicht der dem West.Jadia.Dock, t« dem Commerctal.Dock und südlich davon. In dem Gaswerk Proomleh wurde ein be- ginnender Brand festgestellt. DK Gegend in und um de« Them- sebogr» war immer noch 1« ein g»oße» Feuermeer eingehkllt. Äußerem loderten noch an verschiedenen Stellen dk Feuers« b-ünfk, so im Stadtgebiet südlich -er London-Bribge im «ap. Ping und an anderen Stelle« in der Nähe der Themse. Mau hake den Eindruck eines Erdbebens" Neutrale Augenzeugenberichte * MllMVlrlW del MW VMlklWsM Nm Montag wieder Bombe« aller Kaliber aus militärische Ziele in Loudon Vergeilung für Jahrhunderte Das ungeheure Drama, in das der von England freventlich heraufbeschworene Krieg jetzt die Hauptstadt des britischen Em pire gestützt hat, bildet in diesen Tagen den Hauptgesprächsstoff nicht nur Europas, sondern der ganzen Welt. Es gibt nieman den, der diesem Ereignis gleichgültig gegenüber stünde. Denn die Feuersbrünste in den lebenswichtigen Zentren der Sieben millionenstadt bedeuten diesmal mehr als eine Naturkatastrophe. Sie sind eine Flammenschrift, die nicht nur das englische Volk als Buchstaben einer riesenhaften Schicksalshand empfindet. Im geschichtlichen Leben der gesamten Menschheit wird durch die deutschen Vernichtungsschläge gegen London Entscheidendes und Unwiederbringliches besiegelt. Ein Weltreich stürztzu- sammen, das sich Jahrhunderte hindurch als einziger Herr des gesamten Erdballs empfand. Eine politische Mission zerbricht, die alle Angehörigen der britischen Nation in steiler Kurve zu den höchsten Höhen der Macht und des wirtschaftlichen Besitzes führte und die nun in einer fast noch steileren Kurve einem ab gründigen Ende zustrebt, das außerhalb der britischen Insel heuk als unvermeidbar empfunden wird und von dem man zu gleich spürt, daß hier nicht nur ein Anstoß von außen zur Wirk samkeit kommt, sondern eine furchtbare Schuld Englands selbst, das mit seiner Niederlage zugleich unzählige Sünden, Irrtümer und Brütalitäten seiner Vergangenheit abzubüßen hat. ES mag viele geben, die angesichts solcher dramatischen Schick, sal-ereignisse die Frage aufwerfen: War einesolche Ab rechnung wirklich unvermeidlich? Besaß nicht England noch vor wenigen Wochen die Möglichkeit, durch ein kluge- Einlenken und eine nüchterne Besinnung auf die realen Grundlagen seiner weltgeschichtlichen Stellung dem Sturmwind, der loszubrechen drohte, seine schlimmsten Wirkungen zu neh men? Wer heute auf die politische Entwicklung der letzten Jahre und Monate zurückblickt, weiß nur zu gut, daß diese Möglichkeit tatsächlich vorhanden war. Kein Geringerer als Adolf Hitler hat Jahre hindurch daS englische Volk an die wirklichen Aufgaben seiner Geschichte, an die gestaltenden Ideen seiner politischen Mission immer wieder erinnert. Die Welt erlebte ein Liebes werben Deutschlands um die englische Seele, daS angesichts der heutigen Vorgänge geradezu erschütternd und tragisch in seiner Vergeblichkeit anmutet. Aber Englands guter Geist war längst aus dem riesigen Organismus geschwunden, der in seinem Herrschaftsanspruch über die ganze Welt immer mehr erstarrte und der nicht kühl und überlegen, sondern nur noch verblendet und schattenhaft regierte. So erwuchs jene ungeheure Spannung zwischen Vergangenheit und Zukunft, zwischen sturer Behar rung und den Lebenskräften des Neuen, die von verbrecherischen und leichtfertigen Persönlichkeiten zur Auslösung des gegenwär tigen Krieges benutzt wurde. Die Möglichkeiten einer segens reichen Verständigung, eines Ausgleichs für neue Jahrhunderte traten gegenüber der reinen Gewalt der Waffen zurück. Eng land erklärte an der Spitze einer großen, wenn auch künstlichen Koalition ohne echte Veranlassung, ohne tiefe Verantwortung und ohne jede Ahnung von dem Wahnsinn seines TunS dem Fortsetzung auf der 2. Sette. sich nur gegen daS große Feuer, an dem Tausende arbeiteten, um es zu löschen. „So viel ist klar", schließt der Bericht, „daß das Feuer nicht allein in den Docks entstanden ist, sondern daß sich der deutsche Angriff gleichzeitig auch gegen die industriellen An lagen längs der Themse und im Osten Londons richtete. Der Tag ist gekommen, an dem der Luftkrieg in sein schlimmstes Stadium eingetreten ist. England kämpft für sein Leben. Heute nacht waren die Londoner tief unter der Erde, so tief, wie sich Menschen überhaupt nur einbuddeln können." Bericht eine» amerikanischen Journalisten Stockholm, 9. September. Die deutschen Bomben haben in den heimgesuchten Vierteln Londons außerordentlich großen Sölden angerichtet, so heißt es in einem Bericht eines Son derkorrespondenten der amerikanischen Nachrichtenagentur Uni ted Preß aus London. Das Zerstörunaswerk sei besonders groß in den Stadtvierteln an der Themse, wo wahrend der letzten Tage über 10000 Bomben niedergefaven seien. „Ich begann', so berichtet der amerikanische Korrespon dent dann weiter, „meine Rundreise von einer Eisenbahn statton aus, die im allgemeinen von den Londonern als Aus gangspunkt für die, SonntagSausflüge benutzt wir^ Der ganze Bahnhof war fast menschenleer,, aber bereits nach wmi- gen Kilometern konnte ich große Schaden auf der Eisenbahn linie konstatieren. Man darf allerdings nicht vergessen, daß hier nahe der Eisenbahnlinien auch die großen Docks und Hafenanlagen liegen. Noch immer stiegen die Rauchschwaden in die Höhe von brennenden Lagerhäusern und Speichern. Einige Gebäude waren bi» auf die Grundmauern ab gebrannt, während Feuer und Rauch au» anderen immer noch herauSschlua. Anscheinend hatte man die Hoffnung auf gegeben, sie noch retten zu können. Sine ganze Reihe von KaiS und Verlcüieplätzen scheint vollständig »"stört zu sein. Man sah überall schwarze Brandmauern. Lösch- und Feuerwehrmannschaften waren immer noch eifrig dabei, um aufzuräumen und zu löschen.