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Tageszeitung unö Anzeiger für Di-pol-iswal-e, Schmie-eberg u.U. r ! Bezugspreis: Monat April 4000 M. ohne Zu- ! » tragen. Einzelne Nummer 170 M., Sonntags : 200 M. — Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde r Nr. 3. — Gemeindevexbandt-Birokonto Nr. S. ? Postscheckkonto Dresden 12548. t Aelleste Zetkung -es Bezirks Dieses Blatt enthüll die amtlichen Bekanntmachungen -er Amtshauolmannschaft, -es Amtsgerichts «n- -es Sta-trats zu Dlppol-iswal-e Auzelgeupreis: Die 42 Millimeter breite Peitt- zeile 180 M.. außerhalb der Amtshauptmann- schast 240 M., im amtlichen Teile (nur von Behörden) Zelle 400 M. — Eingesandt und Reklamen Zeile 500 M. Verantwortlicher Redakteur: Felir Iehne. — Druck und Verlag: Earl Iebne in Dippoldiswalde. Nr 81 Sonntag den 8. Apül 1923 S-ESSSS—ESMMWWS» «9 Jayrgang bedingen gebieterisch eine weitere Erhöhung Handelsschule (kaufmännische Abteilung) und An den Vorverhandlungen haben Vertreter . Drache "är von Reich und Staat bezuschusste Notsiands- terordnuna des Reichsarbeitsministeriums maß- Sitzung des Stadtverordneteu-KollegiumS zu Dippolviswalde am S. April 1V23. Beide Kollegien sind vollzählig. Vor Eintritt- in die Tagesordnung spricht der Vorsitzende namens des Kollegiums Ler Firma Janssen das Bedauern aus wegen des Brandunglücks, das nicht nur erhebliche Sachwerte vernichtete, sondern auch das Heer der Arbeitslosen vergrößerte, in der heutigen Zelt ein doppelt schwerer Schlag. Er knüpft daran die Hoffnung, das es der geschädigten Firma möglich sein möchte, den Betrieb recht bald wieder aufzunehmen. Kenntnis genommen wir- von den neuen Strompreisen: Licht 1000 M., Kraft 850 M. Der Wunsch -er Stadtverordneten, den Preis im voraus festzusehen, ließ sich noch nicht erfüllen, wird aber Lauernd im Auge behalten. Weiter nimmt man zustimmend Kenntnis von der Zinsfuß- erhöhung für Darlehne der Landesversicherungsanstalt. Es handelt sich um die Darlehne für das Mietwohnhaus an der Rabenauer Straße, die ab 1. 7. 23 mit 5A zu verzinsen und mit 1A zu tilgen sind, und weiter um zwei weitere Darlehne von 100 000 und 50 000 Mark für Rathaus-, Schulhaus-, Elektrizitätswerksumbau und Marktplatzregulierung, die je mit 49L zu verzinsen und mitbzw. 1°/l°A zu tilgen find, für welche je 1'/-H erhöhter Verwaltungs kostenbeitrag gezahlt werden muß. Zugestimmt wird dem Abschluß einer Haftpflichtversicherung Ler Stadtgemeinde beim Gemeindeversicherungsverband auf zehn Millionen Mark Personenschaden und eine Million Mark Sach schaden (Tumultschäden ausgeschlossen) gegen 172 814 M. Iahres- vrämie zuzüglich -/» derselben als Eintrittsgeld, zunächst auf ein Jahr. Bezüglich Vermögensschäden schweben noch Verhandlungen innerhalb des Verbandes, die man bis Ende Juni abgeschlossen hofft, bis zu welchem Zeitpunkte Versicherung bei einer Privat gesellschaft läuft. Ebenso stimmt man dem Abschluß einer Brandschä-enversiche- rung der Maschinen usw. des Elektrizitätswerkes bei der Landes brandkasse zu und zwar auf 30 Millionen Mark. Der Sächsische Altertumsverein, dessen Mitglied die Stadt ist, bietet das 41. Heft des Werkes .Bau- und Kunstdenkmäler Sachsens' zum Vorzugspreise von 15540 M. an (Ladenpreis 28 000 M.). Es ist das Schluhheft; die übrigen Hefte besitzt die Stadt bereits. Das Geld wird bewilligt. Einstimmig genehmigt das Kollegium die Erhöhung der bei mindestens dreitägigem Aufenthalt zu zahlenden Ortsabgabe für Sommerfrischler auf 500 M. für eine Person und 300 M. für jede weitere Person einer Partei (bisher 5 und 3 M.) und der Musikinstrumentensteuer auf 200 M. für Grammophone, 1000 M. für Klaviere usw. und 2000 M. für Flügel (bisher 40 und 100 M., was etwa 35 000 M. einbrachte bei 186 Grammophonen, 218 Klavieren usw. und 18 Flügeln). Von der neuen Steuer erwartet man nach Abzug Ler Ausfälle rund 270 000 M. Fabrikbesitzer Blanke erklärt sich in einem Schreiben bereit, zu den Kosten der Wasserleitung nach dem Huthaus einen Beitrag von 50O0O M. zu leisten unter der Bedingung, daß ihm Höhere als die jetzt geltenden Anliegerbelträge nicht angesonnen werden. Er stellt ausdrücklich fest, daß dieser Beitrag ein vollständig frei williger ist und daß die Stadt keinerlei Rechtsanspruch in der Sache gegen ihn hat. Die Stadtverordneten beschließen Annahme Les Beitrages unter der gestellten Bedingung. Zur Beratung steht weiter ein Vorschlag des Spar- und Girokassenausschusses wegen Inventarbeschafsung für die Giro- Kasse. Vorgesehen ist neben einer größeren Kassentafel, einem Kassentisch für -en Kassierer, Ausstattung für das Sprechzimmer, Schaffung von Schreibgelegenheit im Publikumraum usw. insbe sondere ole Herstellung eines feuersicheren Behälters für die Kartenkonten, die ja als die Buchführung der Girokasse erhöhten Feuerschutz dringend bedürfen. Erreicht wird das durch Abschluß einer vorhandenen Wandnische mit einer Panzertür. Die Möbel sollen in einfachster Weise hergestellt werden. Kollegium ist mit den Vorschlägen allenthalben einverstanden und bewilligt die Mittel zu Lasten der Girokasse. Ausdrücklich wird festgestellt, Laß diese Ausgaben nicht etwa eine Folge der Verlegung der Girokasse ins Obergeschoß sind. Die bisherigen Elternoerlreter im Schulausschuh (Bochmann, Keltner und Nietzold) werden aus die nächsten drei Jahre wleder- Me Verhältnisse bedingen des Schulgeldes der der Gewerbeschule. ' , , der Handels- und der Gewerbekammer teilgenommen. Zu berück- ßchtigen waren Ministerialverordnungen. Zur Beratung steht ein Vorschlag des betreffenden Ausschusses. Der Berechnung wird das tarifliche Einkommen eines Dresdner Kleinhandelslehrlings im ersten Lehrjahre zugrunde gelegt, so daß das Schulgeld mit diesem gegebenenfalls monatlich steigt oder fällt. Für April gelten sür die Handelsschule: Benutzungsgebühr der Sckreibmaschinen «75 M., Schulgeld für Hiesige 1350 M., für AuswärMe 1800 M.; siir die Gewerbeschule: Schulgeld für Hiesige 675 M., für Aus wärtige 1020 M. Außerdem ist in Heiden Schulen eine Aufnahme- «ebühr von 675 M. zu entrichten. 10^ der Schulgeldeinnahmen ßnd abzuzweigen zu Schulgeldermäßigung oder -erlaß und Lern mitteln für hiesige Minderbemittelte. Auswärtige Minderbe- witttlte müssen sich in der Sache an den Bezirk wenden. Als Auswärtige gelten alle Lehrlinge, die auswärts wohnen, auch wenn sie in Dippoldiswalde beschäftigt sind. Das Stadtverordneten- «olleglum, oas dir Sache der Dringlichkeit wegen vor dem Rate behandelt, stimmt den Vorschlägen einstimmig zu. Weiter beschäftigt sich das Kollegium aus Anregung aus seiner Miste mir der Bezahlung der Äotstandsarbeiter. Die Aussprache ttglbs folgendes: Für von Reich und Staal bezuschußte Notstands- Mbeiten ist eine Verordnung des Reichsarbeitsministeriums maß gebend, die sogenannte Notstandslöhne vorschreibt, die 20N unter «en Tariflöhnen liegen (das Ministerium will dadurch verhindern, .dauern-« Notstandsarbeiter' zu schaffen; letztere sollen vielmehr veranlaßt werden, bemüht zu sein, doch wieder im freien Wirt- iHaftsleben unterzukommen). An diele Löhne ist auch di« Stadt «b IS. S. gebunden, will sie -le Beihilfe auS der produktiven Er werbslosenfürsorge haben, ohne die ja die Arbeiten überhaupt nicht ausgeführt werden könnten. Da zurzeit noch nicht feststeht, welcher Tarif für die betreffenden Arbeiten in Frage kommt (Ver handlungen werden wahrscheinlich In den nächsten Tagen Klarheit schassen), erhielten die Notstandsarbeiter am letzten Zahltage nur eine Abschlagszahlung. Schließlich entspinnt sich noch eine Aussprache darüber, ob und unter weichen Bedingungen die Schmledeberger Motorspritze in Dippoldiswalde eingrelfen würde. Wie Bürgermeister Herr mann teststellt, blieb eine amtliche Anfrgge des Stadtrats bisher ohne Antwort. Mündliche Rücksprache des Vorstehers mit Brand direktor Müller—Schmiedeberg und Skadtrat Säckels (als Dezer nent des Feuerlöschwesens) mit Oberpostmeister Joseph haben fol genden Sachstand ergeben: Am Tage würde die Motorspritze auf Verlangen ohne weiteres eingreifen. Nachts ist der Schmiede berger Branddirektor mit einer Anzahl Industrieller der dortigen Gegend (auch mit dem Eisenwerk Schmiedeberg und mit der Busch- mühle, die das Auto zum Transport der Motorspritze stellt) durch die Feuerschiene des Kipsdorfer Postamtes verbunden. Das hie sige Postamt ist an diese Feuerschiene nicht angeschlossen; scheinbar geht das auch nicht so ohne weiteres. Ein diensttuender Beamter ist nachts auf unserem Postamte nicht vorhanden. Unser Oberpost meister hat sich aber bereit erklärt, im Bedarfsfälle auch nachts auf besondere Benachrichtigung Kipsdorf anzurusen und so das weitere zu veranlassen. Durch dieses Entgegenkommen dürfte es immerhin möglich sein, bei einem etwaigen Großfeuer auch in der Nacht binnen etwa */, Stunde die wertvolle Hilfe zu haben. Hierauf nichlöffentllcheEitzung. Orrtliches und SSchfischeS Dippoldiswalde. Bon Michaelis d.J. ab können auch schul entlassene Mädchen in beschränkter Anzahl in die landwirt schaftliche Abteilung der Städtischen Handels- und Gewerbe schule ausgenommen werden, auf welche Neuerung wir die Landwirte des Bezirks besonders aufmerksam machen. Die Handels- und Gewerbeschüler sind vom Besuche der allge meinen Fortbildungsschule befreit. Die Unterrichtszeiten der einzelnen Abteilungen und Klassen der Schule sind dieselben wie im Vorjahre. — Der wegen der aufgedeckten umfangreichen Diebstähle flüchtig gewordene Mechaniker Böttcher konnte bisher noch nicht aufgegrisfen werden. — Wie aus dem Inseratenteil zu ersehen ist, wird der Gewerbeverein am kommenden Dienstagabend seinen letzten dieswinterlichen Vortragsabend veranstalten. Es wird dies ein Lichtbildervortrag sein, der die Besucher in die Süd see führt, in Gebiete, die in, Verein in Vorträgen noch nicht behandelt wurden und die auch sonst dem einzelnen nahezu unbekannt sind Etwas über Land und Leute der Südsee- Inseln zu erfahren, wird daher wohl vielen willkommen sein, und man darf dem Gewerbeverein dafür dankbar sein, daß er trotz der bedeutenden Kosten und der allgemeinen un günstigen Lage diesen Vortrag doch noch vermittelt hat. Möchte daher ein guter Besuch die Bemühungen und Opfer des Vereins lohnen. — Am Sonnabend dem 2l.d.M. wird uns in der „Reichs krone" ein Konzert von hiesigen und auswärtigen Kräften geboten werden, und zwar werden der Männergesangverein und der Kirchenchor Lieder von dem unlängst verstorbenen Jüngst und Gesänge für gemischten Chor, u.a. aus den „Meister singern" von Wagner, zum Vortrag bringen. Außerdem werden Sologesänge, Violinvorträge eines Dresdner Virtuosen und Klaviersätze zu 4 Händen, gespielt von Kantor Herklotz und dem Chormeister des Kreuzchores, auf dem Programm stehen. Die Reineinnahme soll der „Altershilfe" zugewendet werden. — Stern-Lichtspiele. Mit einem gulgewählten Jahr- marktrprogramm wartet die hiesige Lichtbildbahne am Sonn tag auf. Das aufsehenerregende, original-amerikanische Wild west-Drama „Am Marterpfahl" mit seinen tollkühnen Reiter szenen und atemberaubenden Sensationen wird den Zuschauer bis zum Schlüsse in größter Spannung hakten. Als zweiter Schlager ist das humorsprühende Lustspiel „Wer wird denn weinen ..." mit dem beliebten Filmkomiker GerhardDammann in der Hauptrolle vorgesehen. Ein Besuch ist zu enipfehlen. (Näheres im Inserat), — Bei der Svarkasse erfolgten im März 1217 Ein zahlungen im Betrage von 11851 318,36 M. und 117 Rück zahlungen im Betrage von 1224 380,90 M. — Vor 25 Jahren wurde das sogenannte Nadelöhr im ! Rabenauer Grunde beseitigt wegen eines Wegebaues. ! — In Dönschten erbaute man vor 25 Jahren die ! Wasserleitung. — Erledigt: Ständige Lehrerstelle in Lauenstein i.Sa. Woh nung vorhanden. Ortsklasse D. Bewerbungen bis 30. April 1S2Z an den Bezirksschulrat zu Dippoldiswalde. — Der Gemeindeverbdnd Dresden hat den Preis für Marken brot um 50 M. herabgesetzt. — Häufig werben Gnadengesuche von an sich unbeteiligten Personen, Verbänden usw. an bas Justizministerium gesandt. Dat Ministerium hat bisher den Gesuchstellern auch in solchen Fällen regelmäßig geantwortet. Es sieht sich indes in Hinblick auf di« ouszuwendenden erheblichen Kosten an Postgebühren, Schreib löhnen usw. und in Rücksicht auf dl« Finanzlog« des Staatrt hierzu nicht mehr in der Lage. Das Justizministerium wird daher in Zukunft auf Gesuche, die nicht von dem Beschuldigten oder Ver urteilten selbst, von seinem gesetzlichen Vertretcr, einem Ange hörigen, Verteidiger, Rechtsanwalt oder von einer solchen Person ausgehen, die fremde Rechtsangelegenheiten und bei Behörden wahrzunebmende Geschäfte gewerbsmäßig besorgt, in der Reget eine Bescheidung nur noch dann ergehen lassen, wenn dem Gesuch eine Vollmacht oeigefügt war. Die ivnstige Behandlung derartiger Gnadengesuche wird hierdurch keine Milderung erfahren. Sie werden nach wie vor in derselben Meise geprüft und geeigneken- falls zum Anlaß von Begnadigungen genommen werden, wie jedes andere Gesuch. Nur Haven nicht nachweislich bevollmächtigt« Ge suchsteller künftig nicht mehr mit einer Benachrichtigung von der auf das Gesuch gefaßten Entschließung zu rechnen. Dresden. Zur Aufklärung der sächsischen Kartosfelbauer über die dem Karloffelban von der Kartosfelkrebskronkheit drohende Gefahr versendet die Hauptstelle für Pflanzenschutz für den Frei staat Sachsen in Dresden, Stübelallee 2, demnächst wiederum Auf rufe, die auf die Notwendigkeit -es ausschließlichen Anbaues krebsfester Sorten auf krebsverseuchten und gefährdeten Flächen Hinweisen. Diese Plakate sind bei früheren Verbreitungen ln manchen Gemeinden so unzweckmäßig zum AuShang gebracht worden, daß ihre Wirksamkeit im Vergleich zu den Herstellungs kosten gering blieb. Eie sind ln den Warteräumen der Bahnhöfe, vielbesuchten Amtszimmern, Gasthöfen usw. zum Ausbang zu bringen, nicht aber an Anschlagsäulen oder Anschlagtafeln be kanntzugeben. Ihr Aushang ist mit Rücksicht auf die heran nahende Karkoffelpflanzzeit möglichst zu beschleunigen. — Wie die-Sächsisch-Böhmische Korrespondent von unter richteter Seite erfährt, hat sich die Kohlenversorgung Sachsens trotz der völligen Abschnürung des RuhrgebteteS wider Erwarten überaus günstig entwickelt. Begreiflicherweise hatte man nach dem Einfall der Franzosen und Belgier große Sorgen wegen der un verminderten Belieferung von Industrie und Hausbrand, allein st« haben sich erfreulicherweise als unbegründet erwiesen. Wie gut Vie allgemeine Kohlenlage ist, geht am besten und unzweideutigsten daraus hervor, daß die Zufuhrsperre für die sächsischen Gasan stalten auS Ober- und Ntederschlesien auf Einwirken des sächsischen Landeskohlenamtes am Donnerstag aufgehoben werden konnte. Man sieht, daß auch in diesem Punkte die Pläne -er Poincaree und Theunts völlig mißlungen sind. Zum Teil hat zu dieser Ent wicklung allerdings auch der schlechte Geschäftsgang mancher Industrien und Gewerbezweige des Landes sowie -er allgemein» Käuferstreik und das mildere Wetter beigetragen. Pirna. Zu Ausschreitungen und Plünderungen kam es hier Donnerstag nachmittag. Erwerbslose, meist aus !der Heidenauer Gegend, zogen vor die Amtshauptmannschastjund durchzogen dann die Straßen, wobei sie Lebensmittelgeschäfte plünderten. Als die Menge ein Schuhgeschäft ausräumen wollte, traf Polizei ein und trieb die Masse mit dem Gummi« knüppel auseinander. Ein Polizeiwachtmeister wurde durch den Schlag mit einem Koppelschloß verletzt. Mittweida. Einen eigenartigen Leichenfund haben zwei Stu dierende des hiesigen Technikums gemacht. Sie sind am Mittwoch bei Schönborn in einen Stollen des alten Silberbergwerkes ge stiegen. Nachdem sie einige hundert Meter weit eingedrungen waren, stießen sie auf einen männlichen Leichnam, worauf der Rückweg angetreten und Anzeige über den Fund erstattet wurde. Der betreffende Stolleneinaana ist bis auf eine kleine Oeflnong zugemauert, so daß man sehr schwer in denselben gelangen kann, um nun die Leiche bergen zu können, mußte der zugemauert« Stolleneingang wieder geöfsnet werden. Aber auch sann ge staltete sich die Herausfchasfung der Leiche aus dem zum Teil mit Wasser gefüllten Stollen sehr schwierig. Gegen Abend gelang schließlich die Arbeit. Der Leichnam ist schon so weit in Ver wesung übergegangen, daß die Person nicht mehr festgestellt werden kann Es handelt sich um einen etwa 20 Jahre alten. Mit grauem Sportanzug und grünlichen Kniestrümofen bekleideten Burschen. In der Tasche befand sich ein mit W. L. gezeichnetes Taschentuch. Vermutlich liegt ein Anglücksfall vor, denn dort, wo die Leiche gesunden wurde, war der Stollen eingestürzt. Chemnitz. Wie verlautet, besteht die Absicht, die Oberpoft direktion Chemnitz am 1. Oktober aufzulösen und mit derjenigen in Leipzig wieder zu verschmelzen. Ihr Letter sell für die Präsidentenstelle der Oberpostdirektton Dresden vorgesehen sein, di« durch den Uebertritt in den Ruhestand de« jetzigen Prä sidenten Spranger frei wird. Bautze». Das Verschieben von Butter nach auswärt«, da« schon während des Krieges gerade in Kubschütz schwunghaft betrieben wurde, steht jetzt wieder in hoher Blüte. Wiederholt wurden Dresdner Händler beobachtet, die große Mengen Butter von hier fortschafften. Kürzlich wurden bei einem solchen 3Y Stück Butter beschlagnahmt. Nach dessen eigner Angabe hatte er 5000 M. sür das Stückchen bezahlt. Ostritz. 2n einer Versammlung der Hauptgläubiger und der Mitglieder der Landwirtschaftlichen Genossenschaft in Leuba ist eine vorläufige Vereinbarung zustandegekommen, mit deren Hilfe man den Konkurs der Genossenschaft vermeiden zu können hasst. Die Vorstandsmitglieder und ein Hauptgläubiger haben sich zu Zahlungen bereit erklärt, die eine Abfindung der Gläu biger mit etwa 50 Prozent ermöglichen würden. Man hofft auf diese Weise mit einer außergerichtlichen Lösung über die Schwierigkeiten hinwegkommen zu können. Di« endgilttge Ent- scheidung wird in ein«r in d«n nächsten Tagen stattfindenden Gläuvlgerversammlung erfolgest. Zillau. Der Verein der Gast- und Schankwifte von Mau. und Umgebung beging am 4. April die Feier feine» füM^ jährigen Bestehen». ""